Nr. 8. HEIDELBERGER 1867.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichts-
forschung. VIII. Bd. 1866. 8. Mit acht lithographirten Tafeln.
Wiesbaden, auf Kosten des Vereins, in Commission bei W.
Roth.
Unter den Publikationen der zahlreichen Alterthums- und Ge-
schichtsvereine Deutschlands haben nicht blos die Annalen des
Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung
seit längerer Zeit einen ehrenvollen Platz behauptet, sondern auch
die übrigen Schriften desselben, wie überhaupt seine ganze Thätig-
ktit genugsam, beurkundet, dass der Nassauische Verein sich der
Aufgabe klar bewusst ist, deren Erfüllung man allen historisch-
antiquarischen Localvereinen recht dringend empfohlen sehen möchte.
Es begreifen nämlich die literarischen Publikationen jenes Vereines
einerseits die wissenschaftliche Vermittelung theils urkundlichen
Materials, wie die Sammlungen der römischen Inschriften Nassaus
und der Urkunden der Abtei Eberbach bezeugen, theils monu-
mentaler Alterthümer, wie solche in den »Denkmälern aus Nassau«
-in reicher Ausstattung vorliegen, während zugleich andererseits in
einer Reihe theils grösserer Monographien (Geschichte der Abteien
Eberbach und Walsdorf, der Herrschaften Kirchheim-Boland und
Westerburg), theils in den Annalen niedergelegten grösseren und
kleineren Beiträge zur Geschichte der römischen oder altchrist-
lichen Zustände am Rheine, des insbesondere nassauischen Mittel-
alters und der neuern Zeit, das bereits vorliegende Material nach
den verschiedensten Richtungen hin mit anerkennenswerthem Er-
folge mehrfach bearbeitet ist. Neben diesen beiden Hauptclassen
der Vereinsschriften geben ausserdem besondere »Mittheilungen«
an die Mitglieder über Funde und Ausgrabungen, Erwerbungen,
Personalien u. s. w. einen unumgänglichen Bericht, für welchen
leider bisweilen immer noch in den Schriften deutscher Geschichts-
und Alterthumsvereine so viel Papier mit jener unerquicklichen
Breite und langweiligen Weitschweifigkeit verschwendet wird, welche
oft einen so grellen Gegensatz zu der Dürftigkeit des sonstigen
Inhalts bildet. Auch die Sammlungen von Büchern und Münzen
sind in besondern Verzeichnissen zumeist durch den thätigen Ver-
einssekretär Herrn Dr. Schalk für die Zwecke des Vereins in
dankenswerther Weise zugänglich und nutzbar gemacht. Was nun
insbesondere die »Annalen« betrifft, so schliesst sich auch der vor-
liegende neueste (VIII.) Band derselben seinen Vorgängern in
Reichhaltigkeit und Gediegenheit des Inhalts würdig an und liefert
LX. Jahrg. 2. Heft. 8
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichts-
forschung. VIII. Bd. 1866. 8. Mit acht lithographirten Tafeln.
Wiesbaden, auf Kosten des Vereins, in Commission bei W.
Roth.
Unter den Publikationen der zahlreichen Alterthums- und Ge-
schichtsvereine Deutschlands haben nicht blos die Annalen des
Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung
seit längerer Zeit einen ehrenvollen Platz behauptet, sondern auch
die übrigen Schriften desselben, wie überhaupt seine ganze Thätig-
ktit genugsam, beurkundet, dass der Nassauische Verein sich der
Aufgabe klar bewusst ist, deren Erfüllung man allen historisch-
antiquarischen Localvereinen recht dringend empfohlen sehen möchte.
Es begreifen nämlich die literarischen Publikationen jenes Vereines
einerseits die wissenschaftliche Vermittelung theils urkundlichen
Materials, wie die Sammlungen der römischen Inschriften Nassaus
und der Urkunden der Abtei Eberbach bezeugen, theils monu-
mentaler Alterthümer, wie solche in den »Denkmälern aus Nassau«
-in reicher Ausstattung vorliegen, während zugleich andererseits in
einer Reihe theils grösserer Monographien (Geschichte der Abteien
Eberbach und Walsdorf, der Herrschaften Kirchheim-Boland und
Westerburg), theils in den Annalen niedergelegten grösseren und
kleineren Beiträge zur Geschichte der römischen oder altchrist-
lichen Zustände am Rheine, des insbesondere nassauischen Mittel-
alters und der neuern Zeit, das bereits vorliegende Material nach
den verschiedensten Richtungen hin mit anerkennenswerthem Er-
folge mehrfach bearbeitet ist. Neben diesen beiden Hauptclassen
der Vereinsschriften geben ausserdem besondere »Mittheilungen«
an die Mitglieder über Funde und Ausgrabungen, Erwerbungen,
Personalien u. s. w. einen unumgänglichen Bericht, für welchen
leider bisweilen immer noch in den Schriften deutscher Geschichts-
und Alterthumsvereine so viel Papier mit jener unerquicklichen
Breite und langweiligen Weitschweifigkeit verschwendet wird, welche
oft einen so grellen Gegensatz zu der Dürftigkeit des sonstigen
Inhalts bildet. Auch die Sammlungen von Büchern und Münzen
sind in besondern Verzeichnissen zumeist durch den thätigen Ver-
einssekretär Herrn Dr. Schalk für die Zwecke des Vereins in
dankenswerther Weise zugänglich und nutzbar gemacht. Was nun
insbesondere die »Annalen« betrifft, so schliesst sich auch der vor-
liegende neueste (VIII.) Band derselben seinen Vorgängern in
Reichhaltigkeit und Gediegenheit des Inhalts würdig an und liefert
LX. Jahrg. 2. Heft. 8