Henderson und Wilkinson: Folk-Lore. 89
(story-radicals) vorangeht, die mit einigen Abänderungen auf iiahn’S
Märchen- und Sagenformeln (griech. u. albanes. Märchen S. 45 ff)
beruht. Von den erwähnten sechszehn Märchen sind die ersten
fünf aus Devonshire, der Heimat des Herrn Baring-Gould, die fol-
genden sieben aus Yorkshire, das dreizehnte aus Cornwall, die
letzten drei ohne Angabe der Herkunft. Da wo sich Gelegenheit
bietet, sind einige Nachweise in Betreff verwandter Märchen hinzu-
gefügt; gewöhnlich nach Grimm. — No. 1. Der Rosenbaum
(The Rose-Tree). Herr Baring-Gould bemerkt hierzu, dass dies
das nämliche Märchen ist wie Grimm’s No. 47 »Der Machandel-
boom«; doch weiche es in verschiedenen Punkten ab. In der eng-
lischen Version wird nämlich das Mädchen, nicht der Knabe, ge-
testet und zwar haut jener der Schwiegermutter den Kopf ab und
setzt dann Herz und Leber dem Vater vor, der etwas davon kostet,
während der Bruder das Essen zurückweist. — No. 2. Das Räth-
sel (The Riddle). Ein Räthselmärchen. Einer zum Tode ver-
dammten Frau soll das Leben geschenkt werden, wenn sie den
Richtern ein Räthsel aufzugeben wüsste, das sie binnen drei Tagen
nicht zu lösen vermöchten. Dies geschieht und sie ist gerettet.
Das Räthsel ist folgendes: »Love I sit — Love I stand; —
Love I hold — Fast in hand. — I see Love — Love
sees not me. — Riddle me that — Or hange d 1’11 be.«
Auflösung. Sie besass einen Hund, Namens Love (Liebe). Sie
batte ibn getödtet, aus seinem Fell sich ein Paar Socken gemacht,
auf denen sie stand, so wie ein Paar Handschuhe, die sie in der
Hand hielt, ferner einen Sitz für ihren Stuhl, auf dem sie sass;
sie sah ihre Handschuhe, aber Love sah sie nicht mehr. — Nach
der Yorkshirer Version dieses Märchens tritt statt der verurtheil-
ten Frau ein Mann ein. Das Räthsel lautet: »Under the earth
I go — Upon oak-leaves I stand; — T ride on a filly
that never was foaled, —- And carry the mare’s skin
in my hand.« Auflösung. Er hatte Erde in seine Mütze gelegt,
Eichenblätter in seine Schuhe, aus einer trächtigen Stute das Foh-
len herausgeschnitten und aus der Flaut der Stute sich eine. Peitsche
gemacht. — No. 3. Jack Hannaford. Ein alter Soldat dieses
Namens lockt einer einfältigen Pachterfrau für ihren im Paradiese
befindlichen Ehemann eine Summe Geld ab und stiehlt letzteren,
der ihn verfolgt und einholt, durch eine plumpe List sein Pferd.
Herr Baring-Gould verweist auf Asbjörnsen No. 10, Wenzig, West-
slav. Märchenschatz S. 41, so wie auf deutsche Märchensammlungen
im Allgemeinen; er meint wohl besonders Grimm, KM. No. 104.
»Die klugen Leute« und 33, 184, wo zu den Nachweisen auch noch
die von Oesterly zu Pauli’s Scherz und Ernst No 463 hinzuzufügen
sind, so wie Ayrer No. 61. »Der Forster im Schmalzkübel« (ed.
Keller S. 3063 ff.). — No. 4. Sir Francis Drake und die
Teufel (Sir Francis Drake and the devils). Sein Hausbau wird
alle Nacht von kleinen Teufelchen, die aus der Erde hervorkommen,
(story-radicals) vorangeht, die mit einigen Abänderungen auf iiahn’S
Märchen- und Sagenformeln (griech. u. albanes. Märchen S. 45 ff)
beruht. Von den erwähnten sechszehn Märchen sind die ersten
fünf aus Devonshire, der Heimat des Herrn Baring-Gould, die fol-
genden sieben aus Yorkshire, das dreizehnte aus Cornwall, die
letzten drei ohne Angabe der Herkunft. Da wo sich Gelegenheit
bietet, sind einige Nachweise in Betreff verwandter Märchen hinzu-
gefügt; gewöhnlich nach Grimm. — No. 1. Der Rosenbaum
(The Rose-Tree). Herr Baring-Gould bemerkt hierzu, dass dies
das nämliche Märchen ist wie Grimm’s No. 47 »Der Machandel-
boom«; doch weiche es in verschiedenen Punkten ab. In der eng-
lischen Version wird nämlich das Mädchen, nicht der Knabe, ge-
testet und zwar haut jener der Schwiegermutter den Kopf ab und
setzt dann Herz und Leber dem Vater vor, der etwas davon kostet,
während der Bruder das Essen zurückweist. — No. 2. Das Räth-
sel (The Riddle). Ein Räthselmärchen. Einer zum Tode ver-
dammten Frau soll das Leben geschenkt werden, wenn sie den
Richtern ein Räthsel aufzugeben wüsste, das sie binnen drei Tagen
nicht zu lösen vermöchten. Dies geschieht und sie ist gerettet.
Das Räthsel ist folgendes: »Love I sit — Love I stand; —
Love I hold — Fast in hand. — I see Love — Love
sees not me. — Riddle me that — Or hange d 1’11 be.«
Auflösung. Sie besass einen Hund, Namens Love (Liebe). Sie
batte ibn getödtet, aus seinem Fell sich ein Paar Socken gemacht,
auf denen sie stand, so wie ein Paar Handschuhe, die sie in der
Hand hielt, ferner einen Sitz für ihren Stuhl, auf dem sie sass;
sie sah ihre Handschuhe, aber Love sah sie nicht mehr. — Nach
der Yorkshirer Version dieses Märchens tritt statt der verurtheil-
ten Frau ein Mann ein. Das Räthsel lautet: »Under the earth
I go — Upon oak-leaves I stand; — T ride on a filly
that never was foaled, —- And carry the mare’s skin
in my hand.« Auflösung. Er hatte Erde in seine Mütze gelegt,
Eichenblätter in seine Schuhe, aus einer trächtigen Stute das Foh-
len herausgeschnitten und aus der Flaut der Stute sich eine. Peitsche
gemacht. — No. 3. Jack Hannaford. Ein alter Soldat dieses
Namens lockt einer einfältigen Pachterfrau für ihren im Paradiese
befindlichen Ehemann eine Summe Geld ab und stiehlt letzteren,
der ihn verfolgt und einholt, durch eine plumpe List sein Pferd.
Herr Baring-Gould verweist auf Asbjörnsen No. 10, Wenzig, West-
slav. Märchenschatz S. 41, so wie auf deutsche Märchensammlungen
im Allgemeinen; er meint wohl besonders Grimm, KM. No. 104.
»Die klugen Leute« und 33, 184, wo zu den Nachweisen auch noch
die von Oesterly zu Pauli’s Scherz und Ernst No 463 hinzuzufügen
sind, so wie Ayrer No. 61. »Der Forster im Schmalzkübel« (ed.
Keller S. 3063 ff.). — No. 4. Sir Francis Drake und die
Teufel (Sir Francis Drake and the devils). Sein Hausbau wird
alle Nacht von kleinen Teufelchen, die aus der Erde hervorkommen,