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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 2.1892

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Schröder, Richard: Arno, Erzbischof von Salzburg, und das Urkundenwesen seiner Zeit: Vortrag, gehalten im historisch-philosophischen Vereine zu Heidelberg am 25. Mai 1891
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https://doi.org/10.11588/diglit.29032#0177
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Arno, Erzbischof von Salzburg,

und das Urkiindenweseii seiner Zeit.

Vortrag, gehalten im historisch-philosophischen Vereine zu Heidelberg
am 25. Mai 1891

von

Richard Schröder.

Die Münchener Hof- und Staatsbibliothek besitzt in einer Hand-
schrift des neunten Jahrhunderts, ehemals dem Kloster Benediktbeuern
zugehörig, eine Sammlung von Formeln oder Formularen für Urkunden
und Briefe, die wegen ihrer unverkennbaren Beziehungen zu Salzburg
von ihrem ersten Herausgeber die zutreffende Bezeichnung „Salzburgisches
Formelbuch“ erhalten hat1). Nach ihrem Inhalte zerfällt diese Sammlung
in drei Teile, von denen die beiden ersten auch als selbständige Samm-
lungen Vorkommen, nach Ausweis einer leider nur höchst fragmentarisch
erhaltenen zweiten Münchener, ehemals Regensburger Handschrift aber
in Bayern schon vor der Entstehung der Salzburger Sammlung in hand-
schriftlicher Verbindung vorhanden gewesen sind2). Der Salzburger
Kompilator hat also diese im Lande schon bekannte Sammlung nur durch
Hinzufügung des die eigentlichen Salzburger Formeln enthaltenden dritten
Teils3) erweitert. Dieser Teil (Formel 55—126) enthält ausser zahl-
reichen Briefen und Briefformeln auch zwei Urkundenformeln (58, 59)
bayerischen Gepräges4), die auf Grund von Schenkungsurkunden zu
Gunsten der Salzburger Kirche, also unter Benutzung des erzbischöf-
lichen Archives in Salzburg, verfasst sind5). Die Briefe (118—126)
rühren sämtlich von Alkuin her und sind an den Erzbischof Arno von
Salzburg gerichtet. Auch die Briefformeln beruhen grossenteils auf
Briefen Alkuins (55, 88—91, 95—99), zum Teil ebenfalls an Arno, eine
auf einem Briefe des Abtes Angilbert von Centula an Arno (103), wieder
eine andere auf einem wahrscheinlich von dem letzteren herrührenden

NEUE HEIDELB. JAHRBUECIIER II.

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