Kobnrh, 22. Sc-pt. Die Anzahl der
ziir Gciieralvcisaiiiiiiliing dahi'cv- anwcscn-
den Mitglieder des Natioiialvcrci'ns bc-
trug 388. Hierbca' warcn sedoch die 63
Koburqer Mitgl'icder, welchc sich säinint-
lich bcthcl'llgt habcn, nicht ci'n.acrrchiiet;
allcs iii Aiicm zählie di'c Vcrsaininliing
also 446 Theilnchincr.
Koburg, 23. Scpt. In der iieilestcn
Nlllnincr dcr „Wochciischri'ft dcs National-
vereins" wi'rd der Vorschlaq gcinacht,
statt cincs Erzbildcö zur Eriniieriiiig, an
Stein fiir eine dciitsche Flottc ziisaininen-
ziisteuern. (Dic Nedaction der „Wvchen-
schrift" erklärt sich jcdoch in einer An-
nicrkung gcgcii das Profcct.
?Berlin, 27. Sept. Die Erei.qnissc in
Italicn wcrdc» hi'cr noch iminer mit dem
lcbhaftcsten Inttrcssc vcrfolgt. Sardinicn,
das eiitschlosseN ist, die Bcwegnngcn qe-
qen Noin und Vencdig zn vrrhindcrn,
wird voraiissichtlich in allernächster Zeit
Sicilieii imd Üicapel bcsctzen. Man hält
sich iii Tnrin iiberzciigt, daß die gegne-
rischcn Stiininen in Cnrvpa sich weniger
hcftig veriikhnirn lässcn würden, wenn
nicht die inazzinistl'sche Politik cincr Nc-
stauratioii größcre Anssicht darbötc, als
dcr Weg der sardinischcn Negiernng, den
die Kaininern in Tnrin als allcin geeig-
net, dic nene Ordnniig der Dinge in Ita-
lien zn consolidircii, nnzweifelhaft billigen
nnd nnterstiitzen wcrdcii.
Braunschlveig, 26. Sept. Gegen-
wärtig sindct hier die Vcrsaininlnng dent-
scher Philologcn nnd Orientalistcn statt.
Diesclbe trägt, wie es kanin anders mög-
lich ist, vorzugsweise einen norddentschcn
Character.
Praq, 24. Sept. In der hente er-
öffncten Generalversainnilung der katho-
lischen Vcrcine wnrden gewählt: Für
deutsche Versalninlnngen zuin Vorsitzen-
dcn: Graf Heinrich O'Donnel aus Wien;
zu Vicepräsidenten: Generalvicar Buch-
egger aus Freiburg, Graf Migazzi auö
Wien.
SVien, 27. Scpt. Der Ncichsrath
hat gestern wicder 13 Ncdner angchört.
Wir inilsscn ssestehen, daß für einc so klcine
VrrsattiNilung, wie dcr Saal iin Statt-
hältereigebände sic ninfaßt, dcr Redescgcn
bereits hinlänglich gcträuselt hat. Selbst
in Parlainettten die nach Hnnderten von
'Köpfen zählrn uiid in deren Mittc großc
parlanitntarische Capacitäten und Cclc-
britäten sich bcfinden, auf dercn Aenße-
riingen ihr 'Land, ja die Welt gcspannt
ist, wird init dein Nedcstrom und der
öffentlichen -Gedüld sparsainer Haus ge-
hälten. Wcnn allznvrel Nedner einge-
schrieben sind, so wird cin Compromr'ß
zwischcn den Parteirn gemacht, so daß
schließlich eine bestiinmtc Zahl für die einc
und eben so vicl für die attdere noch das
Wort haben; die übrigcn haben dann die
Sclbstverläiignung, auf das Wort zu vcr-
zichlen, um nicht die Abstimmung ins Un-
cnvliche hinaus zu vcrzügerir. Diese Äelbst-
verläugnnng vermisscn wir imhohen Neichs-
rathe, nnd sic wäre nnr so- mchr ange-
zcigt, als fa dcr Ausgang bereits ein-
schieden ist. Ob cinige vornehme Herrcn
mehr »dcr wenigcr noch cin oratorisches
Coiicerti'no zum Bcstcn geben, daranf kommt
es nicht mchr an. Dic Mchrheit ist ohne-
hin für den Maforitätsantrag, nnd da
wahrscheinlich cinenamcntliche Abstimmung
stattsinden wird, so kann ja Iedermann,
anch ohne scincn vorbercitetcn Spruch
wirklich vorzntragen, das Gewicht scincr
Meinnng nnd seincs Anschcns mit sciner
Namensiicnilimg beim Sch.lußvotum zur
Geltung bringcn. Nach dcm gegcnwär-
tigen Modus köniien noch zwei, ja soqar
drei Sitznnqen iiothwcndig werden, bevor
man endlich zu dem Resuitate rommt, das
bereits seit eincr ganzen Wochc Jcdcr-
mann sich an dcn Finqern abzählen kann.
Die Mi'norität wird im qünstigstcii Falle
15 bis 16 Stimmen fnr sich habcn. Die
Sitzung begann mit einer Nede des Conte
Bore lli für den Majoritätsantrag. Er
pvlcmisirt dabci grgen die Bcmerkungcn,
welche Hr. Bischof Stroßmapcr bezüglich
der Vercinigun.q Dalmatiens mit Croatien
gemacht hat. Bischof Stroßmapcr re-
plizirt, indem cr unter Anderem dcn Gcist
der italiciii'scheii Bevölkerung Dalmatiens
charakterisirt. Dcr ständiqe Rcichsrath
Frhr. v. Salvotti spricht für die Ma-
jorität, indem cr indirect geqcn die gestrige
Rcdc des Neichsraths v. Lichtenfels po-
! lemisirt. Im schroffen Gegensatze zu Letz-
i tcrem sucht Hr. v. Salvotti nachzuweisen,
!daß die Glcichheit dcr Gcsetzc weder eine
! Nothwcndigkeit, noch ein Gewinn für den
! Staat sei. Bischof Maschierevics für
die Majorität. Historisches Necht, Wohl-
feilheit der Verwaltung. Ob die Woj-
wodi'na Ungarn wicder einerleibt werdc,
betrachte cr als offene Fragc. Graf H a l-
Icr, General der Cavallcrie, für den
Majoritätsantrag. Er sei kein Poliliker,
sondern Soldat. Die Person des Kaiscrs
sei dic wahre Einheit. Fürst Franz Liech-
tcnstcin, General der Cavalleric, für
den Majoritätsantrag. Dic MinoiAtät
habe als rolhcn Faden ihres Antrags eine
moderne Verfassung, wic dies ein Mit-
glied dersclben jüngstens gerade hicr ans-
gcsagt hat. Wollc man die Zustände des
Jahres 1848—1849? Einc Gesammlver-
faffung in Oesterreich qleiche dem Thurm
von Babel. Fürst Vincenz Auerspe r g,
für den Majoritätsantrag. Baron Pc-
trino für den Majoritätsanlrag;' un-
möglr'ch könne ein guter Oesterrcicher für
ctwas Anderes stimmen. Abt Edcr für
den Minoditätsantrag. Baron Ergge-
let für das Minoritsvotuin. vr. Stras-
ser für die Minorität. Er schildert in
ciucr ausführlichen Rede dic Zustände
^Tprols, kriti'sirt und zcrsctzt das Majo.
ritatSvotlun. Die Nückkehr zu der alten
ständischcn Landtagsverfassung sei gcgcn
die Intereffen und den Wunsch dcs Lan-
des. Tprol habc seit Friedrich mit der
leeren Tasche bis heute die qrößten Opfcr
für Oesterreich gebracht. Älles that das
Volk, weiii.q der Adcl. Das Minoritäts-
votum sei ni'cht mit dem Antrag des Hra.
Maager zn verwechseln. Wcnn dieser
nach französischem Mnstcr cine Vcrfassnng
mit Wahlen nach der Kopfzahl im Ange
habe, so sei cr entschieden dagegen. Wo'hl
abcr fei cr für eiue Repräsciitation in
Gcmeinde, Landtag nnd Neichsrath. Der
Nedncr zeigt sich gcneigt zu eincr Vcr-
stäudigung init Ungarn; obschon die Straf-
justi'z mi't der Erlaubniß, wcnigcr als
hundert Prügcl ohnc Ap'pellation ertheilen
lasscn zu dürfcn, nicht der Huinanität ent-
spricht. Graf Szecsen bcmerkt, daß
zwar das Necht dcr Stockstreiche in der
uiigarischen Constitution der Strafjusti;
ertheilt war, jcdoch habe man in Praris
schon lange vor 1848 keinen Gebranch
davon gemacht. Graf Wolkenstein
(Tprol) für dic Majorität. l)r. Hein
gab gestern eine noch entschiedenerc Er-
klärung ab, daß die Minorität mit ihrcm
Antrag durchaus nicht dic Einführung
cilierNepräseiitativverfassulig im modcrncii
(französischcn) Sinnc befürwortet habe;
diese Absicht läge ihm und scinen Frcunden
ferne! (Scnsation.) Der ständige Neichs-
rath Baron Haimberqer für die Mi-
nori'täl. Bischof Scha g.u n a ist gcgen beibe
Anträge, schcint aber fnr dic 'Minorität
ftimmen zu wollen. Graf Pace für die
Majoritäc. Nachdem Bischof S t r o ß-
maper noch einmal beznglich Kroatiens
anfwortete, schließl dic Sitzung um 4 Uhr.
Wien, 28. Sept. Jn der gestrigeri
I Sitzung bes Ncichsrathes zog Graf Hartig
scine Vcriniltlungsvorschläge zurück. Bei
der Abstimmung über dic Principienfrage
crhielt das Majoritätsvotuin 34 und der
Minoritätsantrag 16 Stimmen. Erzherzog
Nainer theilte der Versainmlung mit, der
Kaiscr werve die Vorlage unverzüglich
prüfen und baldmöglichst seine Entschei-
dnng treffen. Die Session des Neichsr.athes
ward hieranf geschlossen.
VZien, 26. Sept. Der Feldmarschall-
Lieutenant v. Schmerling ist nach Müii-
chen gereist, um eine Convention abzu»
schließen, nach wclcher im Kriegsfalle
baperische Truppen Tprol bcsctzen solleii.
A r a n k r e i ch.
Paris, 25. Sept. Ans Neapel wird
Mlt.qekheilt, daß Garibaldi erklärt babe,
er wcrde, wcnn Sardinien eö je aiiss
Aeußcrste lreibe, alle Briefe des KöiirgS
und Minl'sters veröffentlichcn, daimt dle
Welt erfahre, daß seine Erpedikiqn nacy
Sicilien und nach Neapel im vollkoimtte-
ziir Gciieralvcisaiiiiiiliing dahi'cv- anwcscn-
den Mitglieder des Natioiialvcrci'ns bc-
trug 388. Hierbca' warcn sedoch die 63
Koburqer Mitgl'icder, welchc sich säinint-
lich bcthcl'llgt habcn, nicht ci'n.acrrchiiet;
allcs iii Aiicm zählie di'c Vcrsaininliing
also 446 Theilnchincr.
Koburg, 23. Scpt. In der iieilestcn
Nlllnincr dcr „Wochciischri'ft dcs National-
vereins" wi'rd der Vorschlaq gcinacht,
statt cincs Erzbildcö zur Eriniieriiiig, an
Stein fiir eine dciitsche Flottc ziisaininen-
ziisteuern. (Dic Nedaction der „Wvchen-
schrift" erklärt sich jcdoch in einer An-
nicrkung gcgcii das Profcct.
?Berlin, 27. Sept. Die Erei.qnissc in
Italicn wcrdc» hi'cr noch iminer mit dem
lcbhaftcsten Inttrcssc vcrfolgt. Sardinicn,
das eiitschlosseN ist, die Bcwegnngcn qe-
qen Noin und Vencdig zn vrrhindcrn,
wird voraiissichtlich in allernächster Zeit
Sicilieii imd Üicapel bcsctzen. Man hält
sich iii Tnrin iiberzciigt, daß die gegne-
rischcn Stiininen in Cnrvpa sich weniger
hcftig veriikhnirn lässcn würden, wenn
nicht die inazzinistl'sche Politik cincr Nc-
stauratioii größcre Anssicht darbötc, als
dcr Weg der sardinischcn Negiernng, den
die Kaininern in Tnrin als allcin geeig-
net, dic nene Ordnniig der Dinge in Ita-
lien zn consolidircii, nnzweifelhaft billigen
nnd nnterstiitzen wcrdcii.
Braunschlveig, 26. Sept. Gegen-
wärtig sindct hier die Vcrsaininlnng dent-
scher Philologcn nnd Orientalistcn statt.
Diesclbe trägt, wie es kanin anders mög-
lich ist, vorzugsweise einen norddentschcn
Character.
Praq, 24. Sept. In der hente er-
öffncten Generalversainnilung der katho-
lischen Vcrcine wnrden gewählt: Für
deutsche Versalninlnngen zuin Vorsitzen-
dcn: Graf Heinrich O'Donnel aus Wien;
zu Vicepräsidenten: Generalvicar Buch-
egger aus Freiburg, Graf Migazzi auö
Wien.
SVien, 27. Scpt. Der Ncichsrath
hat gestern wicder 13 Ncdner angchört.
Wir inilsscn ssestehen, daß für einc so klcine
VrrsattiNilung, wie dcr Saal iin Statt-
hältereigebände sic ninfaßt, dcr Redescgcn
bereits hinlänglich gcträuselt hat. Selbst
in Parlainettten die nach Hnnderten von
'Köpfen zählrn uiid in deren Mittc großc
parlanitntarische Capacitäten und Cclc-
britäten sich bcfinden, auf dercn Aenße-
riingen ihr 'Land, ja die Welt gcspannt
ist, wird init dein Nedcstrom und der
öffentlichen -Gedüld sparsainer Haus ge-
hälten. Wcnn allznvrel Nedner einge-
schrieben sind, so wird cin Compromr'ß
zwischcn den Parteirn gemacht, so daß
schließlich eine bestiinmtc Zahl für die einc
und eben so vicl für die attdere noch das
Wort haben; die übrigcn haben dann die
Sclbstverläiignung, auf das Wort zu vcr-
zichlen, um nicht die Abstimmung ins Un-
cnvliche hinaus zu vcrzügerir. Diese Äelbst-
verläugnnng vermisscn wir imhohen Neichs-
rathe, nnd sic wäre nnr so- mchr ange-
zcigt, als fa dcr Ausgang bereits ein-
schieden ist. Ob cinige vornehme Herrcn
mehr »dcr wenigcr noch cin oratorisches
Coiicerti'no zum Bcstcn geben, daranf kommt
es nicht mchr an. Dic Mchrheit ist ohne-
hin für den Maforitätsantrag, nnd da
wahrscheinlich cinenamcntliche Abstimmung
stattsinden wird, so kann ja Iedermann,
anch ohne scincn vorbercitetcn Spruch
wirklich vorzntragen, das Gewicht scincr
Meinnng nnd seincs Anschcns mit sciner
Namensiicnilimg beim Sch.lußvotum zur
Geltung bringcn. Nach dcm gegcnwär-
tigen Modus köniien noch zwei, ja soqar
drei Sitznnqen iiothwcndig werden, bevor
man endlich zu dem Resuitate rommt, das
bereits seit eincr ganzen Wochc Jcdcr-
mann sich an dcn Finqern abzählen kann.
Die Mi'norität wird im qünstigstcii Falle
15 bis 16 Stimmen fnr sich habcn. Die
Sitzung begann mit einer Nede des Conte
Bore lli für den Majoritätsantrag. Er
pvlcmisirt dabci grgen die Bcmerkungcn,
welche Hr. Bischof Stroßmapcr bezüglich
der Vercinigun.q Dalmatiens mit Croatien
gemacht hat. Bischof Stroßmapcr re-
plizirt, indem cr unter Anderem dcn Gcist
der italiciii'scheii Bevölkerung Dalmatiens
charakterisirt. Dcr ständiqe Rcichsrath
Frhr. v. Salvotti spricht für die Ma-
jorität, indem cr indirect geqcn die gestrige
Rcdc des Neichsraths v. Lichtenfels po-
! lemisirt. Im schroffen Gegensatze zu Letz-
i tcrem sucht Hr. v. Salvotti nachzuweisen,
!daß die Glcichheit dcr Gcsetzc weder eine
! Nothwcndigkeit, noch ein Gewinn für den
! Staat sei. Bischof Maschierevics für
die Majorität. Historisches Necht, Wohl-
feilheit der Verwaltung. Ob die Woj-
wodi'na Ungarn wicder einerleibt werdc,
betrachte cr als offene Fragc. Graf H a l-
Icr, General der Cavallcrie, für den
Majoritätsantrag. Er sei kein Poliliker,
sondern Soldat. Die Person des Kaiscrs
sei dic wahre Einheit. Fürst Franz Liech-
tcnstcin, General der Cavalleric, für
den Majoritätsantrag. Dic MinoiAtät
habe als rolhcn Faden ihres Antrags eine
moderne Verfassung, wic dies ein Mit-
glied dersclben jüngstens gerade hicr ans-
gcsagt hat. Wollc man die Zustände des
Jahres 1848—1849? Einc Gesammlver-
faffung in Oesterreich qleiche dem Thurm
von Babel. Fürst Vincenz Auerspe r g,
für den Majoritätsantrag. Baron Pc-
trino für den Majoritätsanlrag;' un-
möglr'ch könne ein guter Oesterrcicher für
ctwas Anderes stimmen. Abt Edcr für
den Minoditätsantrag. Baron Ergge-
let für das Minoritsvotuin. vr. Stras-
ser für die Minorität. Er schildert in
ciucr ausführlichen Rede dic Zustände
^Tprols, kriti'sirt und zcrsctzt das Majo.
ritatSvotlun. Die Nückkehr zu der alten
ständischcn Landtagsverfassung sei gcgcn
die Intereffen und den Wunsch dcs Lan-
des. Tprol habc seit Friedrich mit der
leeren Tasche bis heute die qrößten Opfcr
für Oesterreich gebracht. Älles that das
Volk, weiii.q der Adcl. Das Minoritäts-
votum sei ni'cht mit dem Antrag des Hra.
Maager zn verwechseln. Wcnn dieser
nach französischem Mnstcr cine Vcrfassnng
mit Wahlen nach der Kopfzahl im Ange
habe, so sei cr entschieden dagegen. Wo'hl
abcr fei cr für eiue Repräsciitation in
Gcmeinde, Landtag nnd Neichsrath. Der
Nedncr zeigt sich gcneigt zu eincr Vcr-
stäudigung init Ungarn; obschon die Straf-
justi'z mi't der Erlaubniß, wcnigcr als
hundert Prügcl ohnc Ap'pellation ertheilen
lasscn zu dürfcn, nicht der Huinanität ent-
spricht. Graf Szecsen bcmerkt, daß
zwar das Necht dcr Stockstreiche in der
uiigarischen Constitution der Strafjusti;
ertheilt war, jcdoch habe man in Praris
schon lange vor 1848 keinen Gebranch
davon gemacht. Graf Wolkenstein
(Tprol) für dic Majorität. l)r. Hein
gab gestern eine noch entschiedenerc Er-
klärung ab, daß die Minorität mit ihrcm
Antrag durchaus nicht dic Einführung
cilierNepräseiitativverfassulig im modcrncii
(französischcn) Sinnc befürwortet habe;
diese Absicht läge ihm und scinen Frcunden
ferne! (Scnsation.) Der ständige Neichs-
rath Baron Haimberqer für die Mi-
nori'täl. Bischof Scha g.u n a ist gcgen beibe
Anträge, schcint aber fnr dic 'Minorität
ftimmen zu wollen. Graf Pace für die
Majoritäc. Nachdem Bischof S t r o ß-
maper noch einmal beznglich Kroatiens
anfwortete, schließl dic Sitzung um 4 Uhr.
Wien, 28. Sept. Jn der gestrigeri
I Sitzung bes Ncichsrathes zog Graf Hartig
scine Vcriniltlungsvorschläge zurück. Bei
der Abstimmung über dic Principienfrage
crhielt das Majoritätsvotuin 34 und der
Minoritätsantrag 16 Stimmen. Erzherzog
Nainer theilte der Versainmlung mit, der
Kaiscr werve die Vorlage unverzüglich
prüfen und baldmöglichst seine Entschei-
dnng treffen. Die Session des Neichsr.athes
ward hieranf geschlossen.
VZien, 26. Sept. Der Feldmarschall-
Lieutenant v. Schmerling ist nach Müii-
chen gereist, um eine Convention abzu»
schließen, nach wclcher im Kriegsfalle
baperische Truppen Tprol bcsctzen solleii.
A r a n k r e i ch.
Paris, 25. Sept. Ans Neapel wird
Mlt.qekheilt, daß Garibaldi erklärt babe,
er wcrde, wcnn Sardinien eö je aiiss
Aeußcrste lreibe, alle Briefe des KöiirgS
und Minl'sters veröffentlichcn, daimt dle
Welt erfahre, daß seine Erpedikiqn nacy
Sicilien und nach Neapel im vollkoimtte-