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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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Erſcheint
täglich, Sonntags
ausgenommen.

Yrris:
mit Familien-
Wlättern viertel-
ährlich 2% 6⁰
ausſchl. Poſtauf-
clag ul Träger-
Lohn.

tige Petitzeile oder
deren Raum.
Für hieſ. Geſchäft-
n. Privatanzeigen
bedent. ermäßigt.
* Gratia⸗Aufnahme

—— FTagblatt und Verkündiger der Stadt Heidelberg.

Inſerkionsgebühr
15. für die Iſpal-

der Inſerate in den

Placat⸗Anzeiger.

Samstag, den 31. Zuli

1886

— ——
N. 17⁷.
————
Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
lokal⸗- und Kreisvertündigungsblatt
für den Kreis Heidelber, werden fur die
bei Monate Auguſt und September
dei allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, bei den Trägern
m der Stadt, ſowie bei der Expedition, Untere Neckar-
traße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.
6 Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt bis
Lude Juli gratis.
*Politiſche Wochenſchau.
Heidelberg, 31. Juli.
u Kaiſer Wilhelm ſetzt ſeine Gaſteiner Kur regelmäßig
Ein mit wünſchenswerthem Erfolge fort. Der Monarch unter-
Fud wenn die Witterung es irgend geſtattet, täglich
Fuß⸗ und Wagen⸗Ausflüge in die Umgegend. Vor einigen
WMagen litt derſelbe an einem leichten Unwohlſein, das ihn
zwar nöthigte, eine größere Zurückhaltung gegenüber dem
ö geſelligen Treiben des Badelebens zu beobachten, jetzt aber
deder völlig geſchwunden iſt.
Die Kur in Bad Nauheim ſoll für unſern Erbgroß-
lure „ allen Berichten zufolge, von vortrefflichſter Wir-
ng ſein. Die Hoffnungen, welche man ſich von dieſer
ur verſprach, werden ſich alſo in der erfreulichſten Weiſe
6 üllen — der junge Fürſt wird völlig geneſen, in vollſter
kehien eit und Friſche wieder in ſeine Heimath zurück-
Fürſt Bismarck empfing in Kiſſingen den chine-
ſiſchen Geſandten Marquis Tſeng. In Kreiſen, in welchen die
Sauregurkenzeit anregend auf die Phantaſie wirkt, ſuchte man
dem Beſuch eine große politiſche Bedeutung beizulegen. Als
hatfächlich bekannt iſt indeß nur, daß ſich Marquis Tſeng,
der ſich nach ſeinem Vaterlande, dem Reiche der Mitte, zurückbe-
vob bei dem Fürſten Bismarck perſönlich verabſchieden
Wollte.

Derrn Bebel und acht Genoſſen wegen Theilnahme an
aner verbotenen Verbindung verhandelt worden. Das
Urtheil wird am 4. Auguſt verkündet werden. Damit wird
die Frage gerichtlich entſchieden, ob die Organiſation der
ocialdemokratie eine geſchloſſene Verbindung im Sinne
0 Geſetzes iſt oder nicht. Von einiger Wichtigkeit iſt es,
daß nicht alle Angeklagten ein gleiches Verhalten vor Ge-
cht zeigten; einige erklärten, die Berbreitung des „So-
naldemokrat“ ſei ihnen gleichgültig, andere, ſie wünſchten
dieſelbe.
Im fünften Württembergiſchen Reichstagswahl-
kreiſe fand am 29. die Erſatzwahl für den frühern Reichs-
nagsabgeordneten Reichsgerichtsrath Lenz (nationall.) ſtatt.
Als nationall. Candidat war jetzt Dr. Adä⸗Eßlingen auf-
geſtelt. Seine Gegner waren der Demotrat Retter und
er Socialdemokrat Lutz. Nach den vorliegenden Nach-
richten iſt Dr. Adä als gewählt zu betrachten.
In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, Salis bury's
Regierung werde in Sofia als eine Erlöſung begrüßt.
Unlängſt ſoll ein Brief des Fürſten Alexander der Beſorg-
niß Ausdruck gegeben haben, daß Oſtrumelien nicht
mehr ohne eine wirkliche Stütze der Großmächte oder einen
taatsſtreich in Ruhe zu halten ſei. Die Commiſſion könnte
e» erſt ernennen, wenn er die weitere Entwicklung der
Ange ſehe. Nach Salisbury's Amtsantritt aber halten
dieſe diploͤmatiſchen Kreiſe die Ernennung der Commiſſion

In Freiberg in Sachſen iſt dieſer Tage gegen

für bevorſtehend und für ſicher, daß Fürſt Alexander
fernerhin ſtreng vertragsmäßig vorgehen werde. Andere

Diplomaten meinen indeſſen, Fürſt Alexander gehe noch

ſchweren Zeiten entgegen.
Inzwiſchen hat der Anarchismus ſeine Viſiten-
karte in der guten holländiſchen Handelsmetropole Am-
ſterdam abgegeben und dem ruhigen Bürger einen recht
anſchaulichen Begriff von den Segnungen beigebracht, die
ſeiner unter der Herrſchaft des Gleichheits⸗, Freiheits⸗ und
Brüderlichkeitsgötzen harren. Einige zwanzig Menſchenle-
ben aus den Reihen der von den Anſtiftern zur offenen
Widerſetzlichkeit gegen Behörden und Militär getriebenen
Arbeiter bezeichnen dieſe neue Etappe des Anarchiſtenfeld-
zuges, und während die Er⸗ und Verbitterung in der Be-
völkerung immer weiter greift, reiben ſich die weit vom
Schuß verbliebenen Agitatoren ſchmunzelnd die Hände.
Denn ein ſolches Vorpoſtengefecht iſt es gerade, was ſie
dann und wann brauchen, um ihre Aktion neu zu beleben.
Ihre eigene Haut zu Markte zu tragen, kommt ihnen na-
türlich nicht entfernt in den Sinn. Der armen Thörich-
ten, die auf den Leim anarchiſtiſcher Vorſpiegelung gehen,
giebt es ja immer und überall mehr als zu viel.
Die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien
haben ſich bis jetzt nicht gebeſſert. Der italieniſche Bot-
ſchafter hat zwar dem franzöſiſchen Conſeilspräſidenten die
freundſchaftlichſten Verſicherungen gegeben, aber alle Berichte
der franzöſiſchen Conſuln in den italieniſchen Häfen melden
von nichts weniger als freundſchaftlichen Geſinnungen der
Italiener und ſelbſt der Zollbehörden, welche Wer Einfuhr
der franzöſiſchen Erzeugniſſe allerlei Schoierigkeiten ent-
gegenſtellen. Noch größere Erbitterung herrſcht unter den
italieniſchen Fiſchern an der afrikaniſchen Küſte, welche unter
der ſo plötzlichen Veränderung der Verhältniſſe beſonders
hart zu leiden haben und ſich auf jede Weiſe der Ueber-
wachung der franzöſiſchen Kriegsſchiffe zu entziehen ver-
fachen. Da die Franzoſen eintretendenfalls gezwungen ſein
würden, gegen dieſe ungefügigen Fiſcher Gewalt anzuwen-
den, ſo ſieht man der weiteren Entwickelung dieſer Angele-
genheit in Paris nicht ohne Befürchtungen entgegen.
Die Bildung des neuen engliſchen Cabinets
iſt als vollzogen anzuſehen. Die wichtigſten Momente der
neuen Cabinetsbildung ſind die Ernennungen des Lord
Iddesleigh zum Miniſt er des Aeußern und des Lord
R. Churchill zum Schatzkanzler und Fü hrer im Unterhauſe.
Allerſeits findet man, die Ernennung Lord Iddesleigh's,
des intimſten Freundes Beaconsfield's und Salisbury's,
des gemeinſamen Führers der Conſervativen ſeit Beacons-
field's Tode, werde allen fremden Regierungen gegenüber
als eine Thatſache erſcheinen, daß die auswärtige Politik
des jetzigen Cabinets die genaue Fortſetzung jener
Beaconsfields und Salis burh's ſei und Fürſt
Bismarck und Graf Kalnoky würden auf eine ent-
ſchloſſene Freundſchaft Englands zählen können.

Deutſches Reich.
Karlsruhe, 30. Juli. Der Staatsanzeiger für das
Großherzogthum Baden Nr. 27 vom 29. Juli enthält:
Verfügungen und Bekanntmachungen der Staats-
behörden, und zwar a. des Miniſteriums der Juſtiz, des
Cultus und Unterrichts, den Gerichtsvollzieherdienſt beim Amts-
gericht Meßkirch, die Aenderung von Familiennamen und die
Verwaltung der freiwilligen Gerichtsbarkeit und des Notariats

im Amtsgerichtsbezirke Säckingen betreffend; b. des Miniſteriums

des Innern betr. der Geueralagentur für Weſtdeutſche Verſicherungs-
actienbank in Eſſen, der ſtaatsärztlichen Prüfung und der Staats-
prüfung im Ingenieurfache; e. des Miniſterinms der Finanzen
über die Tilgung des 4proz. Eiſenbahnanlehens vom Jahr 1875.
— Dekan Stadtpfarrer Schellen berg in Heidelberg iſt
zum Dekan der Diözeſe Mannheim⸗Heidelberg auf
weitere ſechs Jahre gewählt und die Mahl beſtätigt worden. —
Der Gemeinde Wiesloch iſt zur Aufnahme einer Anleihe
von 90 000 Mark die Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf
den Inhaber in ebendieſem Betrage geſtattet worden.
Karlsruhe, 30. Juli. Der Großherzog und die
Großherzog in gedenken morgen, Samstag den 31. d.,
von Schloß Mainau nach Karlsruhe zurückzukehren und
Montag den 2. Auguſt in Heidelberg einzutreffen. Nach
den Jubiläumsfeſten kehren die Großherzoglichen Herrſchaf-
ten nach Schloß Mainau wieder zurück. ö
◻Aus Baden, 30. Juli. Wie ich erfahre, war die
geſtern in Offenburg ſtattgehabte Verſammlung der
Ultramontanen Geſellſchaft Badenia ſchwach beſucht und
beſtand nahezu die Hälfte der Theilnehmer aus Nicht-
actionären; Laien waren faſt gar nicht vertreten, faſt aus-
nahmsweiſe herrſchte der geiſtliche Rock. Reichstagsabge-
ordneter Marbe präſi dirte, hechelte den lenderiſch gefärbten
Lahrer Anzeiger des Dekan und Abgeordneten Förderer
nach Kräften durch und ſuchte u. a. auch der conſervativen
Landpoſt am Zeuge zu flicken; Landtagsabgeordneter Jun g⸗
hanns bezichtigte nach meinen Informationen Lender des
Verraths an der Partei; Marbe ſagte, was Lender
in Baden verſucht habe, nämlich zu ſpalten und zu ſprengen,
werde jetzt auch in Bayern und wohl auch in Preußen
verſucht. Den jetzigen Redacteur des Beobachters lobte er
auf Koſten der früheren ſo ſtark, daß einer der letzteren,
Pfarrer Hiß, Einſprache erhob. Marbe erklärte dann mit
unbegreiflicher Naivetät, der Beobachter habe an Abonnen-
tenzahl eingebüßt, werde aber dafür mehr geleſen. Wohl
bekomm's! Wacker aus Zähringen beſchwerte ſich über
die Vorwürfe, er ſuche in langen Beobachtersartikeln auf
Koſten der „Badenia“ Zeilen zu „ſchinden“ und meinte,
dem Freiburger Domkapitel ſei ein wahrer Alp vom Her-
zen gewichen, als der Beobachter gegen Lender zu Feld ge-
zogen ſei. Die Lenderianer betonten, von Frieden könne
keine Rede ſein, ſo lange Kauſen und Wacker nicht ent-
fernt würden. Ein Geiſtlicher warf der „entfſchieden“ ka-
tholiſchen Preſſe „Hochmuth“ vor. Schließlich nahm die
Verſammlung einſtimmig folgende Reſolution an: „Die
außerordentliche Generalverſammlung der „Badenia“ ſpricht
die einmüthige beſtimmte Erwartung aus, daß in den
katholiſchen Blättern unſeres Landes die aufrichtige
Stimmung der Verſöhnung durchgreife, um es in
gemäßigten Formen, aber in Bethätigung der bewährten
Grundſätze der katholiſchen Volkspartei zu ermöglichen,
einen ehrlichen Frieden zwiſchen Kirche und Staat herbei-
zuführen.“
Natur. Es handelt ſich doch nicht um die „milde Form“
in der Preſſe, ſondern um den Frieden innerhalb der
Partei, zum allerwenigſten aber um einen „ehrlichen Frie-
den zwiſchen Kirche und Staat.“ Den hintertreiben ja
gerade die Intranſigenten mit allen Mitteln und wiſſen
auch wohl warum.

Berlin, 29. Juli. Die Nachricht, wonach Prinz

Luitpold, der bayeriſche Reichsverweſer, zu den Kaiſer-

manövern in das Reichsland kommen werde, beſtätigt
ſich alſo nicht. Dagegen erhält ſich das Gerücht, wonach



0 Im letzten Augenblicke.
Kriminal⸗Novelle von Eric d' Os car.

4 (Fortſetzung.)

Aber es vergingen mehr denn zwei Monate, und

man konnte weder von Paris aus, noch von ander-
wärts eine Nachricht über den Verſtorbenen erhalten. Da
omit weder über ſeine Perſon, noch über ſeine Familie ſich
etwas ermitteln ließ, ſo wurde angenommen, daß der Name,
unter welchem er ſich dem Doctor vorgeſtellt, nicht der
rrichtige geweſen und hinter dieſem Umſtande ein Geheimniß
ich verberge.
* Und dies trug weſentlich dazu bei, die Sache noch räthſel-
bhafter erſcheinen zu laſſen, als ſie an ſich ſchon war.
Man gerieth auf allerhand Vermuthungen, doch keine
von allen ließ ſich bis zur Wahrſcheinlichkeit begründen.
Das Gerücht ſprach von einem Mord, konnte aber nicht
eden geringſten Beweis dafür erbringen. Ein unbeſtimmter,
Aallgemeiner Verdacht, beſonders in den unteren Klaſſen der
Einwohnerſchaft von Delle, ſchien auf dem Doctor Henrie
zu laſten, bei dem der Fremde doch übernachtet hatte und
gbeſtorben war. —
PDoctor Henric war nämlich, obgleich reich und als
einziger Arzt im Orte, auch viel beſchäftigt, aber nicht be-
liebt. Er hatte ein barſches, abſprechendes, rechthaberiſches
enehmen und man erinnerte ſich jetzt mit einer gewiſſen
Defriedigung verſchiedener Umſtände aus ſeiner Vergangen-
eit, welche wohl darnach waren, einen ungünſtigen Ein-
druck zurückzulaſſen. Er war in ſeiner Jugend verſchwen-
deriſch geweſen, hatte Schulden gemacht, ſeine Vaterſtadt

Delle verlaſſen, und war erſt vor zehn Jahren dorthin

zurückgekehrt.

Ohne Zweifel konnte man vernünftigerweiſe den Ver-
dacht, der ſich gegen den Doctor dunkel und beweislos er-
hob, nicht auf die Fehler ſeiner Jugend ſtützen, ſelbſt nicht
darauf, daß er damals nicht ſehr bedenklich geweſen wegen
der Mittel, ſich Geld zu verſchaffen, deſſen er bei ſeiner
leichten Lebensweiſe beſtändig bedurfte.
Seit ſeiner Rückkehr nach Delle hatte er vorwurfsfrei
gelebt, aber der jetzige unglückliche Vorfall in ſeinem Hauſe
weckte die Erinnerung ſeiner Feinde, die ihn um ſo weniger
ſchonten, als ſein Reichthum ihren Neid erregte und ſein
tadelloſes moraliſches Verhalten ihnen keine willkommene
Handhabe zu begründeten Angriffen gegen ihn darbot.
All' die dumpfen Gerüchte, die ſich alſod gegen ihn er-
hoben, erſchütterten ihn nicht im Geringſten, — er blieb
ruhig, unbeweglich; kein Wort der Vertheidigung kam über
ſeine Lippen, und wenn der Argwohn ihm endlich doch zu
nahe trat, ſetzte er ihm kaltes Schweigen oder ein verächt-
liches Lächeln entgegen. Auch ſchien es ihn nicht im Min-
deſten zu befremden, daß ein paar Wochen nach dem räthſel-
haften Todesfalle ſeine Haushälterin, ſowie ſein Diener,
ihre Entlaſſung forderten und dieſe unumwunden mit der
Erklärung motivirten, das Gerede der Leute über ihren Herrn
könnte auch ihrem Rufe Schaden bringen.
So war der Stand der Dinge, wie er Herrn Marmold
nach ſeinem Eintreffen in Delle dargeſtellt wurde. Dieſer
ſuchte nun ſich ſo viel als möglich noch weitere Nachrichten
zu verſchaffen und wendete ſich deshalb direct an Doctor
Henric. Von dieſem erfuhr er neben Dem, was wir ſchon

wiſſen, auch noch, daß der Verſtorbene außer ſeiner Klei-
dung, einer Reiſetaſche mit Toiletten⸗Bedürfniſſen und einer
werthvollen Schnupftabaksdoſe nichts hinterlaſſen habe, und
daß dieſe Gegenſtände von Seiten des Gerichts in Ver-
wahrung genommen worden ſeien. ö
Als darauf Herr Marmold die in Händen der Behör-
den befindlichen Effecte ſich vorzeigen ließ, erkannte er ſie
ſofort als Eigenthum des Herrn de Braz, und
machte Mittheilung von der bedeutenden Geldſumme, die
der Verſtorbene mit ſich geführt haben müſſe. In Folge
deſſen wurde bei Doctor Henric eine Hausſuchung vorge-
nommen, aber nichts Verdächtiges gefunden. Nunmehr
wurde der Leichnam ausgegraben. Da die Verweſung noch

nicht eingetreten war, ſo wurde durch Herrn Marmold

unter Eid die Identität des bei Doctor Henric übernach-
ſaen Reiſenden mit Herrn de Braz als unbeſtritten con-
tatirt. * ö
Durch dieſen Vorgang, beſonders aber als es bekannt
wurde, daß der verſtorbene Fremde ſich im Beſitze von faſt
zwei Millionen Francs befunden habe, vereinigten ſich die
nachtheiligen Gerüchte, welche, ohne eine beſtimmte Form
anzunehmen, ſo lange gegen Doctor Henric eirculirt hatten,
der Art, daß ſie eine impoſante Maſſe bildeten und in
hohem Grade die Aufmerkſamkeit des Herrn Marmold auf ſich
zogen. Ja, es kam bald dahin, daß Doctor Henrie geradezu
als der Mörder des Herrn de Braz bezeichnet wurde.
Obgleich dieſe Beſchuldigung ſich noch immer auf keinen
offenbaren Beweis ſtützte, ſo konnte die Behörde jetzt doch
nicht umhin, ſich mit der Sache ernſtlich zu beſchäftigen.
(Fortſ. folgt.)

Dieſe Reſolution iſt doch ſehr fadenſcheiniger
 
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