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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0341
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r 514
lich Sonntags

ausgenommen.
— —

Ireis
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0. Poſtauf-
ag u. Träger-

Heidelberger

Iuſerliansgebühr
15. für die lſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen
4 bedeut. ermäßigt.
Gratis⸗Aufnahme
d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

.— Tagblatt und Berkkündiger für die Stadt Heidelberg. —
R. 5. Diensiag, den 21. September

1886

Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
lokal⸗ und Kreisverkündigungsblatt
ö für den Kreis Heidelberg — werden fur das
0 IV. Quartal
35 allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, bei den Trägern
der Stadt, ſowie bei der Expedition, Uutere Neckar-
Raße Nr. 21, Beſtellungen augenommen.
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt bis
de September gratis zugeſtellt.

Eine ſpaniſche Revolution.
Aus dem vulkaniſchen Boden des ſpaniſchen Staats-
ens iſt wieder einmal die Flamme der Revolution empor-
chlagen. In der Nacht vom 19. zum 20. ds. haben
publikaniſche Parteigänger in Madrid einen Putſch
enirt, der aber nach allen bisher vorliegenden Nach-
ten vollkommen mißglückt iſt. Wenn indeß auch die wie
0 einem Windhauch plötzlich angefachte Flamme ſofort
Ra worden iſt, ſo hat ſie doch die gegenwärtigen Zu-
gande in Spanien in greller Beleuchtung gezeigt. Die auf-
gudiſche Bewegung ging von Truppentheilen der Madrider
arniſon aus und trug einen militäriſchen Charakter.
o Elemente aus denjenigen Kreiſen, welche das be-
ſehende Staatsweſen vor Allem zu ſtützen berufen ſind,
n ſich empört. Das eröffnet der Alfonſo'ſchen Dynaſtie
S5. wenig verheißungsvolle Perſpective. Ein Glück, daß es die
banier nicht verſtehen, in ihren revolutionären Zettelungen ſo
Realpolitiſch“ vorzugehen wie beiſpielsweiſe die Bulgaren, ſon-
Een meiſt auf dem Flugſande phantaſtiſcher Vorſtellungen
md Berechnungen aufbauen, ſonſt würde bei der Gährung,
delche nach dem eben mißlungenen Putſche auf der iberiſchen
binſel wieder zu herrſchen ſcheint, der Thron Maria
iſtinens ernſtlich bedroht erſcheinen. Ueber den Putſch
en folgende Meldungen vor: Madrid, 20. Sepibr.
te Nacht revoltirten zwei Eskadrons Kavallerie
„»zweihundert Infanteriſten in der Kaſerne Sangil.
ſchoſſen auf die Schildwachen und marſchirten auf die
tzen mit den Rufen? „Es lebe die Republik, es lebe die
ee, es lebe Spanien!“ Truppen wurden gegen die Auf-
6 er geſchickt und ſchoſſen auf dieſelben, worauf die Inſur-
duten zurückgingen. Der Belagerungszuſtand wurde proklamirt.
adrid, 20. Sept. Der Putſch, mit welchem geſtern
cht die Republikaner unſere Hauptſtadt heimzuſuchen
ſuchten, iſt durch die große Thatkraft und Schneidigkeit
Generals Pavia raſch unterdrückt worden. Unter
zührung des republikaniſchen Brigadiers außer Dien-
Villacampa verließen geſtern kurz vor Mitter-
ucht zweihundert Infanteriſten mit einigen Offizieren und
94 60 Cavalleriſten, dieſe zu Pferde aber ohne Offiziere,
W. Caſerne und ſuchten ſich der Artilleriecaſerne zu be-
ächtigen und die Artilleriſten für ihre Zwecke zu gewinnen.
ſie übrige Garniſon wurde von General Pavia, der ſo-
ht von dem Vorgefallenen Kenntniß erhalten hatte, als-
alarmirt und erwies ſich als zuverläſſig und treu.
än eilte Pavia ſofort mit drei Bataillonen den Auf-
Wreriſchen nach und zerſprengte ſie ſchnell, da kein ernſtü
zer Widerſtand geleiſtet wurde. Es gelang, etwa 40
30 ngene zu machen. Gleichzeitig hatten die Civiliſten
0 zu aufrühreriſchen Trupps verſammelt und unter
Wunren einen Oberſten, den Grafen Miraſot, er-



Auch dieſer Leute wurde man ſchnell Herr. Die Ruhe
iſt augenblicklich vollſtändig wiederhergeſtellt. In der
Provinz ſcheint ſie nirgends geſtört worden zu ſein.
Ma drid, 20. Sept. Der Imparcial bemerkt, die Vor-
gänge der letzten Nacht überſtiegen ihrem unerwar-
teten, ſinnloſen und unbegreiflichen Gepräge nach alles, was
in dieſem an „Aberrationen“ ſo fruchtbaren Lande bisher
borgekommen ſei. 300 Soldaten verließen auf den Rath
unbekannter Perſonen ihr Lager und ließen ihre Officiere
im Stich. Sie durcheilten ohne eigentliches Ziel die Stadt
und nahmen den Bahnhof um Mitternacht in Beſitz, wichen
jedoch vor dem erſten Angriff zurück und wurden zerſtreut,
ohne Widerſtand zu leiſten. Die meuternden Infanteriſten
waren vom Regiment Gavillano, die Kavalleriſten aus der
Kaſerne San Gil. Die Meuterer ſuchten die bei den
Docks caſernirten Truppen mit ſich fortzureißen; ſie be-
finden ſich jetzt in der Umgegend von Madrid und werden
von den Streiftruppen, welche General Pavia ausgeſandt
hat, auf der Straße nach Valencia verfolgt. Das bereits
zuſammengetretene Kriegsgericht wird die Schuldigen ſum-
mariſch aburtheilen.
Deurtſches NReſch.
Karlsruhe, 20. Septbr. (Amtlich.) Se. Kgl. Hoheit
der Großherzog haben dem Erzbiſchof von Freiburg,
Dr. Johann Chriſtian Roos, das Großkreuz, dem Biſchof
von Mainz, Dr. Paul Leopold Haffner, das Komman-
deurkreuz I. Klaſſe, dem Dekan des Domkapitels der Me-
tropolitankirche zu Freiburg Karl Franz Weickum das
Kommandeurkreuz II. Klaſſe mit Eichenlaub, dem Dom-
kapitular Rudolf Behrle in Freiburg das Ritterkreuz
I. Klaſſe mit Eichenlaub, und dem Dekan des Landkapitels
Ottersweier, Pfarrer in Sasbach, Franz Taver Lender
das Ritterkreuz J. Klaſſe des Ordens vom Zähringer
Löwen, dem Internunzio Apostolico bei der Königlich
Niederländiſchen Regierung und päpſtlichen Hausprälaten
Fr. Spolverini die goldene Kette zum bereits inne-
habenden Großkreuz des Ordens vom Zähringer Lö-
wen verliehen, und den Kardinal Ludwig Jaco-
bini, Staatsſekretär Seiner Heiligkeit des Papſtes, zum
Ritter des Hausordens der Treue und den Kardinal Jo-
hann Baptiſt Pitra, Biſchof von Porto und Santa Ru-
fina, Bibliothekar der heil. Römiſchen Kirche, zum Ritter
des Ordens Berthold I. von Zähringen ernannt, ſowie dem
Profeſſor Dr. Henri Aime Stevenſon und dem Dr.
Henri Maddock Steven ſon ſen., Konſervatore der grie-
chiſchen Handſchriften in der vatikaniſchen Bibliothek, das
Kommandeurkreuz II. Klaſſe des Ordens vom Zähringer
Löwen berliehen.
Karlsruhe, 19. Septbr. Der Wirkliche Legationsrath
Dr. Gerlich iſt zum deutſchen Generalkonſul in Kalkutta
und an Stelle des auf ſeinen Antrag entlaſſenen Konſuls
Kopp iſt der Kaufmann Johannes Braeſecke zum deut-
ſchen Konſul in Akhab (Britiſch Burmah) ernannt worden.
Berlin, 20. Sept. (Reichstag.) Am Bundesraths-
tiſche befinden ſich die Staatsſecretäre v. Bötticher und
Graf Herbert Bismarck. Präſident v. Wedell⸗Pies-
dorf eröffnet die Sitzung um 12 Uhr 15 Minuten mit
geſchäftlichen Mittheilungen. Abg. Frhr. v. Papius hat
ſein Mandat niedergelegt. Der einzige Gegenſtand der
Tagesordnung iſt die dritte Leſung des deutſch⸗ſpani-
ſchen Handelsvertrages. Derſelbe wird ohne Be-

rathung endgiltig genehmigt. Die zu dieſem Gegenſtande
eingelaufenen Petitionen werden damit für erledigt erklärt.
Präſident v. Wedell⸗Piesdorf: Meine Herren! Unſer
Thun iſt hiermit erſchöpft. Bei der Kürze der Dauer der
Tagung darf ich wohl vorausſetzen, daß das Haus mich
davon entbindet, die übliche Ueberſicht der erledigten Ar-
beiten zu geben. (Große Heiterkeit.) Das Haus iſt damit
einverſtanden. Abg. Dr. Windthorſt: Meine Herren!
Am Ziel unſerer Arbeit kann ich nicht umhin zu erklären,
wie dankbar wir dem Herrn Präſidenten ſind für die um-
ſichtige, geſchickte und unparteiiſche Leitung der Verhand-
lungen. (Lebhafter Beifall.) Präſident v. Wedell⸗Pies-
dorf: Meine Herren! Ich ſage Ihnen meinen wärmſten
Dank für die freundlichen Worte, die der Vorredner ge-
ſprochen und denen Sie zugeſtimmt haben, die ich aber in
der That in dieſem Falle nicht verdient zu haben glaube.
(Oho!) Ich bitte Sie aber, in den Dank, den Sie ausge-
ſprochen, auch die beiden Herren Vicepräſidenten einſchließen
zu wollen. (Heiterkeit.) Bundesbevollmächtigter Staats-
ſecretär im Reichsamt des Innern v. Bötticher: Ich
habe dem Hauſe die kaiſerliche Botſchaft mitzutheilen. (Das
Haus erhebt ſich, die Socialdemokraten verlaſſen den Saal.)
Die Botſchaft lautet: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden
deutſcher Kaiſer und König von Preußen, thun kund und
fügen hiermit zu wiſſen, daß Wir Unſeren Staatsſecretär
v. Bötticher ermächtigt haben, gemäß Artikel 12 der Ver-
faſſung die gegenwärtigen Sitzungen des Reichstages in
Unſerem und der verbündeten Regierungen Namen am 20.
September d. J. zu ſchließen. Urkundlich unter Unſerer
höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem kaiſerlichen
Inſiegel. Gegeben Straßburg i. E., den 18. Sept. 1886.
(gez.) Wilhelm. (ggez.) v. Bötticher.“ Auf Grund
der mir ertheilten Ermächtigung erkläre ich im Namen der
verbündeten Regierungen die gegenwärtigen Sitzungen des
Reichstages für geſchloſſen. Präſident v. Wedell⸗Pies-
dorf: Se. Majeſtät der Kaiſer, er lebe hoch! Das Haus
ſtimmt dreimal begeiſtert in dieſen Ruf ein. Schluß 12 Uhr
20 Minuten.
Berlin, 20. Septbr. Der Vorſtand des Vereins der
deutſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen hat ſich
gegen eine Betheiligung Deutſchlands an der Pariſer
Ausſtellung im Jahre 1889 ausgeſprochen. — Herzog
Alexander von Oldenburg hat ſich ſchon bereit er-
klärt, einem etwaigen Wunſche des Czaren Folge zu leiſten
und die Fürſtenkrone Bulgariens zu übernehmen. — Die
Nordd. Allg. Ztg. erklärt heute: „Rußland habe
keinerlei Bürgſchaft von Deutſchland in Sachen
Bulgariens verlangt. Das Berliner Cabinet ſei nicht
einen Augenblick in der Lage geweſen, die Beſetzung
Bulgariens durch Rußland als beabſichtigt oder
wahrſcheinlich anzuſehen; die drei Kaifermächte ſeien
keinen Augenblick in der Auffaſſung der Situation
uneinig geweſen, und keine von ihnen ſei geneigt ge-
weſen, die Wege zu verlaſſen, welche durch die europäiſchen
Verträge ihnen gewieſen ſind. — Die Nordd. Allg. Ztig.
erklärt an anderer Stelle: Als der Reichskanzler neulich
am Bahnhof in Reichenbach einem Herrn von dort ſagte:
„Leſen Sie Göthe's Fauſt“, habe er die Stelle ge-
meint, wo der andere Bürger nichts Beſſeres weiß, als
ein Geſpräch von Krieg und Kriegsgeſchrei c. — Der
Reichsanzeiger verkündigt die Verordnung des Kaiſers, be-



und einen Oberſtlieutenant ſchwer verwundet.

Fraueuloos.
Vou S. v. d. Horſt.
ö Nachdruck verboten.
M Seit Stunden hatte der Regen alle Straßen überfluthet.
hh. Tauſenden von kleinen Lachen ſpiegelten ſich die Gas-
umen hinter den Scheiben, das Trottoir glänzte wie
R Wind und Tropfenſchauer wirbelten mit einander um
Wette den wenigen, draußen befindlichen Perſonen
egen.
Am Hafen, tief in der innerſten Bucht knarrte ein gro-
I. Seedampfer bei jeder Bewegung der ſchwimmenden
ae, die ſich an ſeinen mächtigen Seitenwänden rieb;
W. breiter Strom von kommenden und gehenden Menſchen
Nte die ſchwarzen Stufen, Kofferträger riefen unabläſſig
monotones: „Aufgepaßt!“ und Fruchthändler, Zeitungs-
haden und Cigarrenverkäufer ſchrieen in allen Tonarten
huwiſchen, während zuweilen vom Strome herüber ein
b klatſchendes Geräuſch die Unruhe des leichtbeweglichen
mentes in einigermaßen ſchauriger Weiſe verrieth.
Es war ein Abend, um neben dem geheizten Ofen zu
wen und dem Singen und Sauſen des Windes zu horchen,
d die ſpielende Flamme über den Fußboden dahinzucken
Wulben und ſeinen Gedanken Audienz zu geben, den Er-
Auungen der Vergangenheit oder den Hoffnungen der
cunnft, — je nachdem. Hier draußen im Angeſichte der
10 arzen haſtigen Wogen, in Sturm und Regen befand
ch kein Glücklicher. Wo ein Auswandererſchiff die Anker
n da geht durch die Herzen der Anweſenden ein Strom
Weh, der jedes andere Empfinden verſchlingt, da gibt

es für die Zurückbleibenden keine warme, traute Heimath,
deren Behagen ſie erwartet, ſondern nur die Stätte an der
ſie weinen dürfen nach Herzensluſt, unbekümmert um fremde
Blicke, ganz hingegeben an das bittere Leid der Trennung,
an die bange, ach ſo quälende Frage: Werde ich dich je-
mals im Leben wiederſehen? — —
Ein wenig im Schatten einer vorſpringenden Mauer
ſtanden zwei Perſonen, deren Hände feſt in einander lagen,
ein Mann und ein junges Mädchen, mit deſſen Kleidern
der Wind unbarmherzig verfuhr, während ſchwere Tropfen-
ſchauer laut klatſchend auf den ausgeſpannten Schirm fielen,
oder, plötzlich von der entgegengefetzten Seite kommend, Ge-
ſicht und Hände überſchütteten. Der hochgewachſene, noch
junge Mann zog mit einem ſchnellen Griff den Schleier des
Herab. über die gramvollen, traurig blickenden Augen
erab. ö
„Laß uns ſcheiden, Pauline,“ ſagte er mit unterdrücktem
Seufzer. „Es muß ſein, — es muß — alſo machen wir
die Sache kurz.“
Das junge Mädchen ſenkte den Kopf. „Für ſo viele
arme Seelen gibt es nichts als nur dies bittere, unbeug-
ſame „Muß“,“ ſagte eine leiſe ſympathiſche Stimme. „O,
Rudolf, weshalb ſind Licht und Schatten ſo grauſam un-
gerecht vertheilt?“
Er küßte die kleine kalte Hand. „Dir ſoll dereinſt
das Licht, das Glück des Lebens noch voll zu eigen wer-
den, Pauline!“
Sie zitterte am ganzen Körper. „Dereinſt Rudolf, der-
einſt! Ach, das Wort bringt keinen Troſt. Du gehſt auf
das Meer hinaus, in die fremde unbekannte Welt, Du

wirſt jahrelang fernbleiben und während dieſer ganzen Zeit
bin ich allein, — das iſt's, was ich weiß, was mich
furchtbar quält.“
Ich ſchreibe Dir,“ tröſtete er. „Ich finde drüben mit
leichter Mühe mein Brod und kann Dich vielleicht ſchon
nach Jahr und Tag bitten, mir zu folgen. Uebrigens,“
ſetzte er dann flüſternd hinzu, „übrigens ſollſt Du nicht
allein bleiben, mein Liebling, Du verſprachſt mir, irgend
eine Stelle als Gouvernante oder Geſellſchafterin zu ſuchen.
Ich ertrüge es nicht, müßte ich Dich immer ſo unter ganz
Fremden wiſſen, von Haus zu Haus wandernd, um den
Kindern der Krämer oder Handwerker billige Klavierſtun-
den zu geben, — Abends und Morgens auf der Straße,
allein in einem ärmlichen Stübchen, allen Zufällen des
Lebens preisgegeben, — liebes Herz, ſchon der Gedanke
daran iſt mir unerträglich. Du nimmſt eine Stellung in
einem guten Hauſe, nicht wahr?“
Das junge Mädchen nickte. „Ich habe ſchon geſtern
eine Annonce aufgegeben, Rudolf, ich würde um den Preis
einer ganzen Welt nichts thun, das Dir mißfällig wäre!“
Er küßte ungeſtüm den kleinen bebenden Mund, einen
Augenblick ſchwiegen beide junge Leute, dann flüſterte Pau-
line, während ſchwere Thränen über ihr Geſicht herabroll-
ten: „Ach, Rudolf, liebteſt Du mich eben ſo innig, ſo
ohne Wandel, wie ich Dich, dann gingeſt Du nimmer von
hier fort.“
Er unterdrückte einen Seufzer, ſeine Züge wurden plötz-

lich ernſt, ja düſter.
(Fortſ. folgt.)
 
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