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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0577
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Grabowsky in unverfälſchtem Berliner Dialett, „jetzt ſitzt er man

der Lärm bei

Corr., da ſtellte ſich während der Leſeprobe des „Tell“ in Mei-
uingen dem Intendanten Grabowsky ein Schauſpieler Namens
Spindler vor.

ſch vom Stuhle, ſie wollte gar kein Ende nehmen.
lachte. Grabowsky meinte aber: „Hoheit, der junge Mann hat
ein Engagement, er ſucht ein ſolches.“
nnd laſſen Sie ihn im „Tell“ mit auftreten.“

* Auszug aus der amtlichen Patentliſte über die in
der Zeit vom 10. bis 17. October erfolgten badiſchen Patent-
Anmeldungen und Ertheilungen, mitgetheilt vom Patentbureau
des Civil⸗Ingenieurs K. Müller in Freiburg i. B. A. An-
meldungen: Sch. 4146. Verfahren zur Herſtellung einer
künſtlichen Steinmaſſe. Moritz Schauenburg in Lahr. — B. Er-
theilungen: Nr. 38080. Blechſcheibe zum Verſchluß von
Spund⸗ und Zapflochbüchſen. W. Kromer in Freiburg i. B.
Vom 26. Jannar 1886 ab. K. 4602.

Vermiſchte Nachrichten.
Berlin, 21. Nov. Wegen Fehlens einer Gewinnnumme
am letzten Ziehungstage der Lotterie der Jubiläums-
Kunſtausſtellung hält der Senat der Akademie die Wieder-
aufnahme des ganzen Ziehungsaktes für geboten und
beſchloß deßhalb, die Genehmigung der vorgeſetz ten Behörde nach-
zuſuchen.
Grrifswalde, 21. Nov. Der Profeſſor der pathologiſchen
Anatomie, Geheimer Medicinalrath Dr. Friedrich Grohe,
iſt heute früh geſt orben.
Altenburs, 18. Nov. Eine Soldatengeſchichte mit heiterem
Anfang und ernſtem Ausgang hat ſich hier während der Zeit
der Allgemeinen Landesausſtellung zugetragen. Bekanntlich iſt
eine große Zierde der Stadt Altenburg das altersgraue Schloß,
das ſich auf Porphyrfelſen erhebt, und in dem der regierende
Herzog des Landes einen großen Theil des Jahres hindurch Hof
hält. Selten verſäumt der hierher kommende Fremde, das ge-
chichtlich merkwürdige Schloß in Augenſchein zu nehmen. Um
ies thun zu können, ſteigt er zur mehrfach ſich windenden Schloß-
fahrt hinauf oder durch den Schloßpark zum Zwinger. In den

Schloßhof aber gelangt man durch eine Thorhalle und dieſer zur

Linken liegt die Hauptwache, die der Schauplatz unſerer „kleinen
Geſchichte“ iſt. Zur Zeit der Landesausſtellung ſtrömten nämlich
tagtäglich Hunderte von Fremden auf das Schloß und beſaben
ſich die inneren Räume. Da ſchießt in der Langweile einem
braven Vaterlandsvertheidiger der Gedanke durch den Kopf, in
der Thorhalle eine Sammelbüchſe mit der Deviſe: „Für durſtige

Soldatenkehlen!“ anfzuſtellen. Dieſe merkwürdigſte aller Sammel-

büchſen verfehlte ihren Zweck nicht; keiner der Schloßbeſucher

ging vorüber, ohne ein Geldſtück darin verſchwinden zu laſſen,
und noch war des Tages Ende nicht gekommen, als die Büchſe
voller Münzen war und geleert werden mußte. Des Geldes war

ſoviel eingegangen, daß die durſtigen Soldatenkehlen überreichlich

. befriedigt wurden. Der Verſuch war gelungen, und als die nächſte
Abtheilung auf Wache zog, wurde ihr die Sammelbüchſe zur
ferneren Benutzung übergeben, und ſie war auch fernerhin der

Wache zum Segen. Endlich ärgerte ſich jedoch einer der Hofbe-
dienten darüber, daß das Tageseinkommen der „Gemeinen“ von

„22 auf einige Mark ſtieg, und daß hier die Schloßbeſucher
—immer eine offenere Hand hatten als ſonſt irgendwo. Darum

kam die Sache zur Anzeige, und nun folgte der ernſte Theil der
Geſchichte: Ein Unteroffizier wurde aus der Armee ausgeſtoßen,
und alle übrigen Betheiligten hatten den luſtigen Tag auf der

Hauptiwache mit wochenlangem Arreſt zu büßen.

— Konzertſkandal. Als Hans von Bülow dieſer Tage

im philharmoniſchen Konzert in Dresden auftrat, wurde ihm
wegen ſeiner in Prag bewieſenen Czechenfreundlichkeit ein beiſpiel-
loſer Skandal bereitet. Nur der Ruf „Beethoven!“ konnte ſchließ-

lich die erregten Gemüther etwas beruhigen, doch erneuerte ſich
jedem Erſcheinen Bülows. Inſcenirt wurde die
Demonſtration hauptſächlich durch die Leiter des Deutſchen Schul-
vereins. Herr Hanuſch ſoll nach dieſer derben Abfertigung, die
er in ſeiner Vaterſtadt Dresden gefunden, an den czechiſchen
Muſikalienhändler Urbanek in Prag telegraphirt haben: „Er
chäme ſich der brutalen Handlungsweiſe der deutſchen Landsleute
einer Vaterſtadt und verſichere die in ihrem Denken und Fühlen

4 ariſtokratiſche czechiſche Nation neuerdings ſeiner unwandelbaren

Sympathien; er ſtehe immer czechiſchen Vereinen zur Verfügung.“

Das iſt ſtarker Tabak. Die verlorenen Sympathien der Deutſchen
4 wird ſich der Künſtler auf dieſem Wege nicht wiedererobern.

— Es ſind noch nicht viel Jahre her, erzählt der Hamb

Grabowsky war eben im Begriff, ihn abzufertigen,
als der Herzog in das Leſezimmer trat. Die verſammelten Schau-
ſpieler, welche um einen großzen Tiſch herumſaßen, erhoben ſich
ſofort von ihren Sitzen. Der Herzog winkte aber frenndlich,
wieder Platz zu nehmen, und ſetzte ſich ſelbſt mit an den Leſetiſch,
wo er ſich die einzelnen neu engagirten Mitglieder vorſtellen ließ.
Spindler hatte in der Bewegung des Augenblicks auch einen
Stuhl gefaßt und ſich geſetzt. Das Auge des Herzogs fiel auf
ihn. „Lieber Grabowsky“, meinte er, „der junge Mann dort
hinten ſcheint ſehr lang zu ſein.“ Er liebte nämlich /ange Leute
und engagirte ſolche mit Vorliebe. „Ja wohl, Hoheit“, erwiderte

bloß, aber laſſen Sie'n mal ufſtehen. Spindler, ſtehen Sie mal
uff. Und Syindler ſtand auf. Eine baumlange Figur erhob
Der Herzog

„Behalten Sie ihn bier
„Im „Tell“ ſind
ämmtliche Rollen beſetzt, Hoheit.“ „Sie werden ſchon ſehen, wie
ie's machen, lieber Grabowsky; im ſchlimmſten Falle machen

Sie eine neue Rolle dazu“, ſcherzte der Herzog. Grabowsky ver-
liel in Nachdenken, dann blickte er Spindler an und ſagte trocken:

„Na, meinetwegen, weil's Hoheit ſo haben will. Spindler, Siet
könner die Stange ſpielen, wo Geßler'n ſein Hu
ruffgeſteckt wird.“
Alm, 20. Nov. Der ſiebzehnjährige Sohn des Gießers Wit-
tich iſt heute früh in der Nähe der elterlichen Wohnung erſchoſſen,
mit einem Knebel im Munde, aufgefunden worden. Es liegt ein
Raubmord vor.
Ein Dieb ſchleicht ſich früh Morgens in eine Wohnung;
im Klavierzimmer will er anfangen ... da hört er Schritte, die
auf das Zimmer zukommen. Raſch verbirgt er ſich binter einer
ſpaniſchen Wand. Fräulein Laura hatte von 7 bis 8 Uhr Klavier-
ſtunde. Von 8 bis 9 Uhr hat die zweite Tochter des Hauſes
Geſangſtunde. Von 9 bis 10 Uhr hat der ältere Sohn Violin-
ſtunde und von 10 bis 11 Uhr der jüngere Sprößling Flöten-
ſtunde. Zum Schluſſe verſammeln ſich die Brüder und Schweſtern,
und führen ein ohrenzerreißendes Muſikſtück für Violine, Klavier,
Flöte und eine Geſangsſtimme auf. Das hält der Dieb nicht
mehr aus. Er ſtürzt aus ſeinem Verſteck hervor und ſchreit:
80 fi1s Willen, laſſen S' mich arretiren — aber hören
auf!“

Theaternachrichten.
Heidelbergz, 22. Nov. Morgen kommt im Stadttheater mit dem
gefeierten Gaſte Frau Albrecht aus Wien in der Hauptrolle
eine hochintereſſante und ſpannende Novität zur Aufführung: „Der
Sohn Coralies“ von Delpit. Ein heikles und verfängliches
Thema wird in ſittlich würdiger und befriedigender Weiſe behan-
delt und gelöſt. Frau Albrecht ſpielt die Rolle der Madame
Dubois, welche der Darſtellerin Gelegenheit giebt ihr großes Ta-
lent vollauf zu verwerthen. Den Notar Bonchamp ſpielt Director
Heinrich, welcher dieſe Rolle wiederholt neben Frau Albrecht,
ſeiner ehemaligen Collegin, geſpielt hat. In den ſonſtigen Haupt-
rollen des packenden Stückes ſind beſchäftigt die Damen Albinus,
Immiſch und Schäfer, die Herren Lettinger, Fichtler, Robert,
Veit und Hoyoll. Es mag nur noch darauf hingewieſen werden,
daß „Der Sohn Coralies“ ein durchaus anſtändiges Stück von
hervorragend ſittlicher Tendenz iſt.
Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Diens-
tag den 23. d. M. ſtattfindende 1. Vorſtellung im II. Abon-
nement nicht für die Abonnenten der ungeraden, ſon-
dern für die der geraden Tour Gültigkeit hat. Nur ſo iſt es
möglich geweſen es zu arrangiren, daß ein Gaſtſpielabend der
Frau Albrecht auch in das Abonnement der geraden Tour fällt.
Die 2. Vorſtellung im II. Abonnement findet dann für die
Abonnenten der ungeraden Tour ſtatt, und von der 3. Vor-
ſtellung ab gehen die Vorſtellungen wieder in der alten Ordnung

weiter.
* Maunheim. (Repertoire des Großh. Hoftheaters.) Montag,
22. Nov.: „Das neue Gebot“. Mittwoch, 24.: „Aennchen von
Tharau“. Donnerstag, 25.: „Dr. Klaus“. Freitag, 26.: Zum
erſten Male: „Ferréol“. Sonntag, 28.: „Lohengrin“. Montag,
29.: „Alexandro Stredella“, (Stradella: Herr Erl von Bremen
als Gaſt).
* Fraulfart. (Repertoir⸗Entwurf der vereinigten Stadttheater.)
Opernhaus: Dienstag, 23. Nov.: „Herodias“. Donnerstag,
25.: „Junker Heinz“. Samstag. 27.: „Der Prophet“. Sonntag,
28.: Neu einſtudirt: „Linda von Chamounix“. Hierauf: „Wiener
Walzer“. — Schauſpielhaus: Dienstag, 23. Nov.: „Der
Kerkermeiſter“L. Mittwoch, 24.: „Alfred'. Donnerstag, 25.:
„Brigitta“. Samstag, 27.: „Der Kernpunkt“. Sonntag, 28.:
Zum erſten Male: „Die Hanni weint, Hanſi lacht“, komiſche
perette in 1 Akt von J. Offenbach. Vorher: „Sie weiß etwas“.

— Heidelberg, 22 November. ö
Anſangs⸗Courſe der heutigen Mitiags⸗Görſen,
mitgetheilt von der Filiale der Rhetniſchen Creditbank
in Peidelberg.

Frankfurt Berlin.

Oeſterr. Credit⸗Actien 2315½4
Staatsba⸗unnn197½
Lombarden 383½¾½
Disconto⸗Commandiit 213.90
Galiz. Karl⸗Judwigsbahͤn. 159

4vCt. Egypter 76

4pCt. Spanier 2 . 65½
1pCt. Türken .14.30
5pCt. Buenos⸗Aires 83

5pCt. Portugieſen * 90.70

Waſferſtandsnachrichten.
geidelberg, 22. Nov. (Neckar.) 1.91 m, gefallen 0,14 m.
Mannhrim, 21. Nov. (Neckar.) 4,02 m, gefallen 0,00
Mannheim, 21. Nov. (Rhein.) 4,19 m, geſtiegen 0,19
Neueſte Telegramm e.
Berlin, 21. Nov. Staatsminiſter v. Bötticher hat
als Stellvertreter des Reichskanzlers eine Bekanntmachung
erlaſſen, wonach die Eröffnung des Reichstags am
25. d. M. Mittags 12 Uhr im Weißen Saale des königl.
Schloſſes ſtattfinden wird. Zuvor wird ein Gottesdienſt, und
zwar für die Mitglieder der evangeliſchen Kirche im Dom
um 11 Uhr, für die Mitglieder der katholiſchen Kirche in
der St. Hedwigskirche um 11 / Uhr, abgehalten.
Ratzeburg, 21. Nov. (Tel. d. Frankf. Ztg.) Dem
Vernehmen nach iſt der Amtsgerichtsrath Francke
nach Bredſtedt (Holſtein) verſetzt und zwar vom 1. Jan. an.
Paris, 21. Nov. Der bisherige Reſident in Tunis,
Bihourd, hat den ihm angetragenen Poſten eines Ge-
neralreſidenten in Tonkin angenommen.

M.
m.

Für die Redaktion verantwortlich: Fr. Emmerlingein Heidelberg
Soeben erschienen:

„Ruperto-Carola“ NI. 10.

Bangel & Schmitt (Otto Pettors) Mniv.-Zuchhdlg.

Sämmtliche Utensilien zur Aquarell- und Oel-
malerei. Grosses Lager in Holzwaaren zum
Bemalen nebst Vorlagen
vorräthig in der Kunsthandlung von

Edm. von König.

ortolph, Hilube, Hanptfr. 104.

en gros. Pabierhandlung. en detail.
Fabrikation von Schreihwaaren eigener Conſtruction und Eründungen
Permanente Ausstellung in Luxusgegenständen jeder Art.
gorlefeuille- V. Lederπανεn deulochen, en . . Frave. Fa bꝛi Rats.

Stets Neuheiten für den Schreibiisch.

Handelsnachrichten.
Börſenbericht. (Effectenſocietät.) Frankfurt, 20. Nov.
Umſätze bis 6¼ Uhr Abends. Creditactien 231/8. /, /, ½ b.
b. Staatsbahn 197½ b. Lombarden 83¾, ½ b. Galizier 159½,
8⅛ b. Disconto⸗Commandit 213.80, 50 b. Darmſtädter Bank
1.705 70 b. Deutſche Bank 174.70, 90 b. Effectenbank 127.30
. u. G.
102 b. Dresdeuer Bank 139.10 b. Elbthal 143, 142 b. Gotthard-
Actien 98.40 b. Schweizer Central 101.50 b. u. G. Schweizer
Nordoſt 71.50, 40, 50 b. Union 87.80, 87 b. 49Ct. ungar. Gold-
rente 83.90 b. ult. 1880er Ruſſen 84.70 b. compt. Eaypter 76.20,
10 b. Zproc. Portugieſen 54.85 b. Sproc. do. 90.70 b compt.
Spanier 65.70, 6⁰ b. ult., 65.75, 70 b. compt. Sproc. Italiener
8305 d5 mu. 3 üren 148555 Adilin Aires 83 b. u. G. ult.,
3. „u. G. compt. ad. Anilin 232.50 b. u. G. Lanra
77.70, 60 70 b.
16˙ 3975 Shordon 606t Bank 174.70. Ungar. Gold-
rente 83.75. Nordo 40. Egypter 76. Zproc. Portugieſen
54⁴ 80 ult., 54.85 compt.
Wiener Abgaben bewirkten namentlich für Galizier ſtärkere Er-
mattung, von welcher die Geſammt⸗Tendenz ungünſtig beeinflußt
wurde. Gegenüber dem Mittagsſchluſſe erfuhren die Notirungen
nahezu auf allen Gebieten mäßige Einbußen. Von Schweizer
Bahnen notirten Union anſehulich niedriger. Portugieſen, ſowie
Kaſſabanken bewahrten feſte Haltung.
* Mannheimer Börſe. 20. Nov. Badiſche Bank 116.75 B.
Rhein. Creditbank 125 G. 125.50 B. Rhein. Hypoth.⸗Bank 127 b.
Bad. Anilin⸗ u. Sodafabrik 233.50 b. Weſteregeln, Alkali 164 G.
16⁵ Waghäusler Zuckerfabrik 79.25 G. Heidelberger Aktien-

Brauerei 135 G.
Herlin, 20. Nov. Schlußeourſe um 3 Uhr. Oeſterr.
Credit⸗Actieu 467½. Staatsbahn 397½. Lomharden 169 ½.
Disconto⸗Commandit 214. Galiz. Karl Ludwigsbahn 80½.

Tendenz: Feſt.

Vereinsbank 102.20, 30 b. u. G. Deutſche Unionbank

Fertige Herrenschlafröcke. Tuche u. Buxkins.
Schnelle Anfertigung nach Maass von

Herrenanzügen. ö
L
Kolligs & Dreves
Witterungsbeobachtungen.
[Baro⸗Ther⸗[veuch Regen
Datum. mct. )ſomer tigkeit menge Wind Himmel.
ö mw. I Celſ. IEre mm zug.)
20. Nov.
Mags. 7 U. 760 9 + 5,21 94 0,0 Still.] ganz bedeckt.
Mis. 2 U761,1 + 7.9J 90 — N. ſchwach bedeckt.
Abds. 9 U.762,0— 2,8] 98 — N. wolkenleer.

Bemerk. Luft: 7 Uhr: kühl, unrein, windſtill. 2 Uhr: rein.
klar, Sonnenſchein. 9 Uhr: rein, kalt.
Nachmittags zeitweiſe Sonnenſchein. Mitternacht ſtarker Nebel.
Mittlerer Barometerſtand: 761,27 mm.
Marimaltemperatur: 12.0. Minimaltemperatur: 3.0.
21. Nov.

760,6 [+ 0,6 96 Reifo,1 Still. ganz bedeckt.

Mgs. 7 U.

Mts. 2 U.] 759,2 4,4489 Regen SO. „ „
Abds. 9 U.] 757,7 4,7 96 10,5 fSO. „ 7„
Bemerk. Luft: 7 Uhr: friſch, ſchwach dunſtig. 2 Uhr; unrein,

kalt, regneriſch. 9 Uhr: mäßig Regen, ſchwach Wind.
‚ Morgens ſtark Reif.
Morgens und Nachmittaas mäßig und ſtarker Regen.
Mittlerer Barometerſtand: 759,17 mm.
Maximaltemperatur: + 4,5. Minimaltemperatur: — 0,5.

*) Reducirter Stand.

dolf
b. Löſcher in Leimen und Metzger

ſcloſſenen und

mnündlichen Verhandlung des

bet

Nr. 16027. Die ledige Maria
Rauß von Oberreiflingen, z. Zeit in
annheim, vertreten durch Rechts-

anwalt Faas, klagt gegen die Ru-
Wittwe, Barbara

Lingg
Rudolf Lingg von da, zur Zeit an

4 unbekannten Orten, wegen Anfechtung

ines Kaufvertrages mit dem Antrage,
en zwiſchen den Beklagten abge-
im Grundbuch der
3emeinde Leimen am 8. Oct. 1886

vnngetragenen Liegenſchaftekaufvertrag

om 3. Mai 1886 der Klägerin gegen-
ber für nichtig und unwirkſam zu
erklären und die Beklagten in die
doſten des Verfahrens, ſammtverbind-
lich haftbar, zu verurtheilen, und ladet
den Beklagten Rudolf des Gis-
E 1
treits vor die II. Civilkammer des
aur b. Landgerichts zu Mannheim

Samstag, 22. Januar 1887,
Vormittags 9/ Uhr,
it der Aufforderung, einen bei dem
edachten Gerichte zugelaſſenen Anwalt
u beſtellen.
Zum Zwecke der öffeutlichen Zu-
ellung wird dieſer Auszug der Klage
ekannt gemacht.
Mannheim, den 18. Nov. 1886.

ö 5 ves Großh
(WTerichtsſchreiber des Großherzogl.
Landgerichts.

Deffenfliche Juſelung. Belannkmachung.

Nach einem Beſchluß der Vereins-

verwaltungen muß künftig bei Poſt-
packeten (colis postaux) welche ge-
münztes Geld, Gold⸗ oder Silber-
ſachen oder ſonſtige koſtbare Gegen-
ſtände enthalten, die Adreſſe unmittel-
bar auf die Umhüllung des Pakets
geſchrieben werden.
Heidelberg, den 20. Noobr. 1886.

Kaiſerliches Poſtamt.

Bekanntmachung.

Zuläſſigkeit von Poſtpacketen im
Verkehr mit Gibraltar und mit
verſchiedenen außereuropäiſchen Bri-
tiſchen Beſitzungen.
„Fortan können Poſtpakete im Ge-
wicht bis zu 3 kg. gegen ermäßigte
Taxen nach Gibralkar, Labnan, Britiſch-
Guhana, und nach folgenden Inſeln
von Britiſch⸗Weſtindien: Antigua, Bar-
bados, Dominica, Grenada, Montſerrat,
Nevis, St. Kitts, St. Lucia, St. Vin-
cent, Tobago, Tortola und Trinidad
auf dem Wege über England verſandt
werden. Ueber die Verſendungsbe-
dingungen und Taxen ertheilen die
Poſtanſtalten auf Verlangen Anskunft.
Berlin W., 14. November 1886.
Der Staatsſecretair des Reichs-
Poſtamts.
von Stephan.

giegenſchafts⸗Verſteigerung.
Zufolge Antrags der Erben der
Wittwe des Kaufmanns Traugott
Scheuffelhut von hier werde ich

am
Mittwoch, den 1. December l. J.,
Mittags 2 Uhr,
auf meinem Geſchäftszimmer die
denſelben gehörige Liegenſchaft im

Stadtbezirk.
3 Ar 30 qm Hofraithe und
4 Ar 4 „ Hausgarten

7 Ar 34 qm Flächenraum in der
Friedrichſtraße, worauf mit Nr. 8
bezeichnet:
a) 1 dreiſtöckiges Wohnhaus mit
gewöltem Keller von Stein,
b) Waſchhaus mit 1 Zimmer,
einſtöckig, von Stein,
o) Holzſchopf, einſtöckig,
Holz
erbaut ſind; begrenzt einſeits Wm.
Scheurer Wwe. und Kinder und
P. J. Landfried und W. Cuntz,
anderſeits 890 Friedr. Landfried
senr., hinten P. J. Landfried und
W. Cuntz, vorn die Friedrichſtraße
Tax Ad. 50 000
öffentlich verſteigern und endgültig

von

zugeſchlagen, wenn NUeſtens der
Schätzungspreis geboten wird.
Seidelberg, 19. Novbr. 1886.
inter,
Waiſenrichter.

Haugverſteigerung.

Im Auftrage der Betheiligten und
mit obervormundſchaftlicher Genehmi-
gung verſteigert der Unterzeichnete am

Mittwoch, 8. Dec. I1. Is.,
Mittags 2 Uhr,
in ſeinem Geſchäftszimmer, Schloßberg
Nr. 11 hier, die nachſtehend beſchrie-
bene Liegenſchaft öffentlich, wobei der
Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungs-
preis erreicht oder überboten ſein wird.

Liegen ſchaftsbeſchreibung:
86,0 Mtr. Reichsmaaß Flächen-
raum an der Apothekergaſſe, worauf
mit Nr. bezeichnet ein Wohnhaus
mit gewölbt. Keller, dreiſtöckig, von
Steinriegel erbaut iſt; bearenzt ein-
ſeits Gebr. Sailer, anderſ. J. Unter-
leiter, hinten J. Lindau, dann hinten
Karl Henrici und ein Winkel.
Brandverſicherungsanſchlag M. 14 400.
Schätzung — 1. 13
In dieſem Hauſe wurde ſeitherKlein-
vieh geſchlaͤchtei. Die Bedingungen
können jederzeit bei Unterzeichneten ein-
geſehen werden. 27⁴)
Heidelberg, den 22. Novbr. 1886.
A. W. Helwerth, Waiſenrichter.

Holi⸗ und Laubſtreu-

Verſteigerung.

Die Großh. Bezirksforſtei Schönau
b. H. verſteigert
Mittwoch, 24. Novbr. d. Js.,
früh 10 Uhr,
im Gaſthaus „zum Löwen“ in
Heiligkreuzſteinach, aus den Do-
mänenwald⸗Abtheilungen: „Schlum-
bachsgrund“, „Brückenhelle“, „Kegel-
ſcheibe“ und „Alier⸗Wald“ bei Heddes-
bach, „Hartmannsgrund“, „Steinhelle“
u. „Hoffelder“ bei Heiligkreuzſteinach.
19 Eichſtämmchen IV. Cl., 31 Ster
eichen, gemiſcht und forlen Prügel-
holz II. Cl. und 60 Looſe unaufbe-
reitetes gemiſcht Reisholz;
ferner von Wegen, Grenz⸗ und Ab-
theilungslinien ꝛc. aus ſämmtlichen
Domänenwaldungen 26 Looſe Streu-

laub. (.127)
Die Waldhüter Schmitt in Heddes-
bach, Reinhard u. Schubert in Heilig-
kreuzſteinach zeigen die einzelnen Looſe
auf Verlangen vor.

— —————
Junge fette Gänſe pr. Pfd. 60 ½.
Dopp.gereinigte Bettiedern pr.Pf. 1.30
Gäünſefedern „ „ 2.—
1 „ Halbdaunen „ „ 2.50
„ Daunen „ „ 3.50
verſende in Poſtkollis von 10 Pfd.
fro. geg. Nachnahme. Nichtconvenirende
Federn u. Daunen nehme zurück. (220)
A. A. Urſell in Attendorn.
 
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