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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 204 - 228 (2. September 1901 - 30. September 1901)
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eine der Bedeutung des Tages gerecht werdende An-
FMe,hielt, die in das lebhaft aufgenommene Hoch ausklang.

rn oas reoyasr ausgenommene yom ausriang.
A sl ^wf. Rohrhurst brachte dem schönen Badener Lande ein
? aus, das mit brausendem Beifalle erw dert wurde. Der

b,,v-"8verein Eintracht zeigte wieder sein reiches Können. Den
ans - Greinen wurde am Schlüsse der Feier der Dank dafür
Z>Aesprochen, daß sie ihr reiches Können in den Dienst de
^"terlandslicbe stellten.
L-T Beerdigung. Prof. Egenolff wurde gestern auf dem
iiAlErbacher Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. Einen Bericht
N ^ die Feier nebst einer Würdigung der Lebensthätigkeit des
Eichenen bringen wir morgen.
... Wegen Stoffandranges mußten verschiedene Einsendungen
morgen zurückgelegt werden.
und^ Polizeibericht. Verhaftet wurden vier Frauenzimmer
tz, ". Zwar zwei davon wegen Umherziehens, eine wegen Erpressnngs-
st.^'chs und eine wegen Diebstahls, ein Gypser wegen Wider-
«ds und Ruhestörung, ein Stuhlmacher wegen des gleichen Ver-
und ein Metzger wegen Diebstahls. Zur Anzeige kamen
tz, Mrsonen wegen Ruhestörung bezw. Unfugs, eine wegen Körper-
"Atzung und eine wegen Betrugs,
ivurs, Wieblingen, 9. Sept. (Großherzogs Geburtstag)
Uw ^ bei uns gestern in feierlicher Weise begangen. Morgens
halb io Uhr war unter Beteiligung sämmtlicher hiesiger
Kirchenparade. Die Vereine sammelten sich vor dem
'jy^bause und mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen
„urde in die beiden Pfarrkirchen gezogen, woselbst zu Ehren des
D.vttisfestes unseres erlauchte» Fürsten Feftgottesdienst stattfand.
oentselben war im Gasthaus zur Rose Frühschoppen-Konzert,
-k/Mes von den Mitgliedern der verschiedenen Vereine
in sehr stark frequentiert war. Nachmittags fand
spa«, Gasthäusein eine Tanz-Unterhaltung statt, welche bis
An, Nacht hinein regen Besuch zu verzeichnen hatte
«"'.heutigen Festtage, der gestern Abend feierlich eingeläutet
li» s tönten schon in aller Frühe Böllerschüsse und feier-
kiin^ Glockengeläute durch den Ort, um den Festtag zu ver-
' "°en. Möge unser erhabener Landesfürst noch recht oft in

^Üer Gesundheit diesen Tag erleben,
k UL Schopfheim, 0. Sept. (lieber
kr°p7 - - - ^ - -
E°nnt.
fs^agenen Arm, ohne daß man dessen früherer Besitzer aus-

die Baukata-
> e in Hausen) werden entsetzliche Einzelheiten be
So fand man unter den Trümmern einen abge
sstmgenen ' ) I 7. > . 7,
h"org machen konnte und ihn daher noch unter den Trümmern
"wütete. Derselbe war jedoch als einer der zuerst Auf-
LMndenen in das Spital nach Zell verbracht, wo ihm der
jtUMinel noch vollends amputiert wurde. Der bedauerns-
werte Mann hatte außerdem auch den andern Arm gebrochen
E, schwere Kopfwunden erlitten. Noch gestern befand sich der
rZgeschlagene Arm in einer der Bureauräumlichkciten der
.Mrix. Einem andern ivar ein spitzes Eisenstück in die
^Eengegend gedrungen. Die Verletzungen waren teilweise
^ "uenhaft. Im Spital in Zell wurde seitens der Aerzte
iid der Krankenschwestern alles gethan, um den qualvoll Lei-
r. .'wen Linderung zu verschaffen. Herzzerreißende Szenen
w'elten sich um diejenigen verletzten oder toten Italiener ab,
iq .ch>" Familienangehörige bei sich hatten. Die Zahl der Toten
L^-Et bis jetzt auf 5 beschränkt. Doch soll sich noch einer der
schwerverletzten in hoher Lebensgefahr befinden. Ueber die
/Aache der Katastrophe gehen die Ansichten sowohl von Fach-
c "ten wie von Laien noch ziemlich auseinander. Einige glau-
bst'- baß die eisernen Säulen, welche die Decke trugen, zu
'Wwach gewesen seien; eine derselben mit einem Durchmesser
chu 188 mm ist in der Mitte vollständig durchgebrochen. Die-
s h-Bruch ist aber doch wohl mehr als Folge denn als Ur-
Bche des Zusammenbruchs, der oberen, mehrere Tausend
s?"utner betragenden Last der D-Eisenträger und der Ze-
LWtböden aufzufassen. Anderseits wird behauptet, die
Dauern seien zu dünn und zu weuig „verschleudert" gewesen,
w, N andere geben der Erschütterung schuld, welche die im
"teren Stockwerk im Betrieb befindlichen Maschinen auf die
nicht trockenen Zementböden aüsübte. Die meisten halten
»" Benützung der alten vom Brande her stehen gebliebenen
aassadenmauern für den Neubau als das Verhängnisvollste.
»>, Schopfheim. 8. Sept (Zur B aukatastrophe in Haus en.)
. bezirksamtliche Untersuchung über die Baukatastrophe in
^usen hat nach dem „Ob. Vbl." ergeben, daß die ganze Schn l d

D ..der schrecklichen Katastrophe drei mangelhaft gegosse n en
g "Ulen, die den Druck nicht anshielten, beizumessen rst. — Ein
N"r Leichenzug war es. der di- irdischen Ueberreste der 4
Wenischen Arbeiter — drei Maurer und eine Frau —, die am
Mtivoch bei dem Banunglück einen jähen Tod fanden, zur Nutze-
ste in einem gemeinschaftlichen Grabe führte. Der Amtsvorstand,
Gemeinderat, die Bauunternehmer, die Fabrikanten, sämtliche
v, "iter der beiden Fabriken, der Gesangverein, der Arbeiter-
in u. s. w. erwiesen den Verunglückten die letzte Ehre. Ein
Ämliener widmete den Verstorbenen in seiner Muttersprache einen
ZWruf zu bedauern ist insbesondere der ebenfalls verletzte
^beiter Montenari, Vater von 4 Kindern, der seine Frau bei
'"Unglück verlor.
wiAus Baden. Ein unangenehmes Abenteuer hatte der 30jährige
Mser O. Heilig in Brötzingen (A. Pforzheim). Er wohnt
^ Witwe W. Dietz. Als Heilig schlafend im Bette lag, kam
Witwe am Montag um '/z2 Uhr nachts in sein Zimmer und
ab- r ^ daran, ihm mit einem rostigen Rasiermesser den Hals
ZMchneiden. Der so Gestörte trug nur wenig gefährliche Stich-
§.Uden davon und wird bald wieder geheilt sein. Die Frau
"ni Tag zuvor furchtbar Wein getrunken und dürfte in einem
sgM"ll von Säuferwahnsinn gehandelt haben. — Die Landesver-
iöxAU'ng des Bad. Frauenvereins findet in der ersten
Zom ^ bes Monats Oktober zu Bruchsal statt. Die Großher-
wA"- die bekanntlich diesen Versammlungen regelmäßig anzn-
^)Men pflegt, hat ihre Anwesenheit auch für diesmal zugesagt,
"w 5. bis 7. Oktober findet in Karlsruhe die Landes-
Uauunlung des Bad. Männerhilfsvereins statt. Mit derselben wird
. Gegenständen aus dem Gebiete der Jm-

drom^stellung von
^bsiationstechnik ve:

verbunden.

Heidelberger Bereinsangelegercheiten.
r-- ** Der Kanonierverei» Heidelberg beging vorgestern mit
Bankett und gestern mit einem Ausflug das Fest der
K^hnenweihe. Beim Bankett in den festlich geschmückten
fl»«-'""" des „Prinz Max" sprach Fräulein B. Schlegel einen
M-Mn Prolog, worauf der 1. Vorstand Herr A. Scherer, die
h„"Mrede hielt, die mit einem begeistert anfgenommenen Hoch auf
«-" Kaiser und den Protektor der badischen Militärvereine, den
ju ""Herzog, schloß. Frl. Gamber überreichte eine von den Fest-
der o """ gestiftete prächtig gestickte Fahncnschleife. Herr Kohm,
Vorstand des Kanoniervereins, dankte für die Ehrengabe
Zugleich auch den Behörden für ihr bewiesenes Wohlwollen
de»Verbandsvereinen für ihr Erscheinen. Sein Hoch galt
tz. .Damen des Kanoniervereins und der Kameradschaft. Herr
dx"^.Reitz beglückwünschte namens des Leibgrenadier-Vereins
krön bitgebenden Verein und überreichte demselben einen Lorbeer-
Di-8. Der eigentliche Weiheakt hatte damit sein Ende erreicht,
rubj.^hne, die ans der Kunststickerei von C. Kindl er in Karls-
, hervorgegangen ist, trägt auf weißem Untergründe auf der
mn !, Seite das deutsche, auf der anderen das badische Wappen
Mo» "em Heidelberger Stadtwappen und die charakteristischen Merk-
Sem Artillerie. Sie wurde allerseits als ein Prachtwerk der
Dan- sickeret anerkannt. Der zweite Teil des Abends war dem
ei« ; gewidmet. Eine Anzahl Glückwunschtelegramme, darunter
Nenm vm, dem derzeitigen Kommandeur des Feldartillerie-
besn7?"uts Nr. 50, die während des Abends eintrafeu, riefen
der ^ re Freude hervor. Gestern Nachmittag halb 2 Uhr nahm
der der Bismaickstraße Aufstellung zu einem Festzuge,
Blöcke? "Mer Vorantritt einer Musikkapelle durch die Hauptstraße,
uraße, Sofienstraße, Untere Neckarstraße nach dein Jnbilänms-

platz bewegte und an welchem sich Deputationen der hiesigen
Militär- und Waffenvereine mit ihren Fahnen beteiligten. Nach
Auflösung des Zuges brachte ein großes Neckarboot den Verein
nach zweistündiger Fahrt nach Edingen, wo man sich bei Musik
und Tanz bis 7 Uhr gut unterhielt und dann die Rückfahrt mit
der Nebenbahn antrat. — Der gestrige Abend war der Feier von
Grotzherzogs Geburtstag gewidmet, die im Vereinslokal
zum „Goldenen Römer" abgehalten wurde. Der 1. Vorstand,
Herr Scherer, brachte das Hoch ans S. K. H. den Großherzog
und Herr Kohm das auf den Kaiser aus. Bei Musik und
allgemeinen Liedern vergnügte man sich auch hier auf das
angenehmste.
b. Militär Verein Heidelberg. Zahlreich waren die Mit-
glieder mit ihren Angehörigen gestern Abend im Saalbau er-
schienen, um Sedan und den Geburtstag unseres Großherzogs in
festlicher Weise zu begehen. Nach einem kurzen flotten Marsch
des Orchesters, welches die hiesige Feuerwehrkapelle (Orchester-
verein) nach dem Zapfenstreich stellte, ergriff in Vertretung des
1. Vorstandes, Herr Zaiß zunächst das Wort zur Begrüßung
der Anwesenden und gab se'ner Freude darüber Ausdruck, daß
der große Saal so gut gefüllt und auch drei Offiziere, e» waren
Exz. von Winning, Oberst Thieme und der Adjutant des hiesigen
Bezirkskommandos, erschienen seien. Er gedachte zunächst des
2. September und führte aus, daß wir nicht die Niederlage der
Franzosen, sondern die Geburt des deutschen Reiches feierten,
welches aus dem Blutbade hervorgegangen sei, erinnerte daran,
daß unser Großherzog als erster in Versailles ein Hoch auf den
ersten deutschen Kaiser ausgebracht habe, daß er es gewesen sei,
welcher bet der Uebernahme der Regierung seitens unseres jetzigen
Kaisers sämtliche Bundesfürsten veranlaßt habe, auch durch ein
äußeres Zeichen ihre Einigkeit mit dem Könige des größten
deutschen Königreiches, der den Titel Deutscher Kaiser führt, der
ganzen Welt gegenüber zu bekunden und sich mit ihnen beim
Regierungsantritt in Berlin um ihn schaarten. Redner gedachte
mir warmen aus dem Herzen kommenden Worten unseres ge-
liebten Landesfürsten, gedachte besonders der Liebe und Güte,
die der Großherzog seinen alten Soldaten gegenüber gezeigt hat
und veranlaßte die Festversammlung zu einem jubelnd aufge-
nommenen Hoch auf unser geliebtes Geburtstagskind. Lieder
und Reden wechselten nunmehr in bunter Reihe in der
Folge ab. Mit besonderem Beifall wurde es ausgenommen, als
der 2. Vorstand Herr Zaiß die Mitteilung machte, daß der Verein
beschlossen habe, Se. Exz.Herrn Generalleutnant von Winning
zum Eh re n mitg lied e zu ernennen und S. Exz. bat, diese
Würde anzunehmen. Mit großem Beifall stimmte die Versamm-
lung in das Hoch auf das so hochverdiente jüngste Ehrenmitglied
ein. Das Diplom für 25-jährige treue Mitgliedschaft konnte an
5 Kameraden vergeben werden, es sind dieses die Herren Bremser
Freitag, Pferdebahnkutscher Schaffer, Straßenwälter Mühlbauer,
Wirt Spengel und Schmied Kenzler. Der Vorsitzende ermahnte
die Geehrten, auch fernerhin, wie bisher ihre Pflicht zu thun und
schloß mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland. Exzell, von
Winning erklärte, die Ehrenmitgliedschaft gern anzunehmen,
sein Hoch galt dem Militärverein. Das Kaiserhoch brachte
Oberst Thieme aus. Außerordentlich viel trug zur Ver
schönerung des Festes die Mitwirkung der Liedertafel
bei, die unter Herrn Dürr's vortrefflicher Leitung
verschiedene Lieder vortrug. Herr Zaiß gab in beredten
Worten dem Banke des Militärvereins der Liedertafel gegenüber
Ausdruck. Mit dem Absingen der „Wacht am Rhein" schloß
der erste Teil der Feier, Terpsychore trat in ihre Rechte und
vereinte Jung und Alt bis zum frühen Morgen.
WasserstandSnachriMen
Heidelberg, 9. September. (Neckar.) 1,20 w. gef. o,10 m.

Neueste Nachrichten
Königsberg, 8. Sept. Vormittags fand in der hie-
sigen Schloßkirche aus Anlaß des zweihundertjährigen
Bestehens des Königsreichs Preußen Festgottes,-
dienst statt. Unter Glockengeläute begab sich das
Kaiserpaar in feierlichem Zuge über den Schloß-
Hof zur Kirche. Hinter dem Kaiser trug General von
Lindequist das Reichspanier. Es folgten der Kronprinz,
Prinz Albrecht, Prinz Friedrichi-Heinrich, die Generalität,
die höhere Umgebung des Kaisers. Beim Erscheinen
des Zuges in der Kirche intonierte der Berliner Domchor
den 47. Psalm. Das Kaiserpaar nahm auf den Thron-
sesseln Platz, die Insignien wurden vor dem Altar nieder-
gelegt. Nach Gemeindegesang und Gebet folgte das
Lied „Ein' feste Burg ist unser Gott", vorgetragen vom
Kosleck'schen Bläserkorps. Die Predigt hielt Oberhof-
prcdiger Dryander. Den Schluß machte das von Ge-
meinde und Domchor unter Begleitung des Bläserkorps
gesungene niederländische Dankgebet. Das Kaiserpaar
begab sich sodann in gleich feierlichem Zuge über den
Schloßhof in seine Gemächer zurück.
Lcnibcrg, 8. Sept. Nachts wurde in die Geschäfts-
räume des Bankhauses Jonas vom Keller ans ein ge-
brochen und aus der feuerfesten Kasse ungefähr
80 000 Kronen, Wertpapiere und Bargeld geraubt. Die
übrigen Kassen sind unberührt.
Olmütz, 8. Sept. Der von etwa 3000 Personen be-
suchte Katholiken tag, sowie die gleichzeitig von
dem hiesigen deutschen Verein einberufene, von
etwa 6000 Personen, darunter Abordnungen aus den
deutschen Städten in Schlesien und Nordmähren abge-
haltene Protestversammlung sind völlig ohne Zwischen-
fall verlaufen.
Helsingoer, 8. Sept. Der König von England
ist an Bord der „Osborne" mittags gegen 11 Uhr auf
der Rhede e i n g e t r o f s e n. Die von zwei englischen
Kreuzern eskortierte „Osborne" wurde von der Festung
Kronenborg und dem auf der Rhede liegenden dänischen
Geschwader mit Salutschüssen empfangen. Um 11^ Uhr
trafen die kaiserlichen und königlichen Herrschaften aus
Kopenhagen und Frsdensborg ein. Gleich darauf ver-
ließ der König Eduard die „Osborne" und ging an Land.
Die Begrüßung war sehr herzlich. Beim Empfange waren
der Minister des Aeußeren und der Marineminister an-
wesend. Nach dem Empfange begaben sich die Herr-
schaften gemeinsam nach Frsdensborg.
Peking, 8. Sept. In der spanischen Gesandtschaft
fand die U nt er z e i ch n u n g des FriedensPro-
tokolls statt. Die Gesandten und ihre Sekretäre
trafen um 11 Uhr daselbst ein. Li-Hung-Tschang und
Prinz Tsching kamen in Sänften. Sobald die Unter-
zeichner versammelt waren, hielt der spanische Gesandte
de Cologan als Doyen des diplomatischen Korps eine An-
sprache, in welcher er die Hoffnung aussprach, daß die
Unterzeichnung des Protokolls eine neue Aera der Be-
ziehungen zwischen China und den Mächten kennzeichnen
werde. Prinz Tsching erwiderte, er sei glücklich, daß
die Schrecknisse des letzten Jahres beendet seien, und
gebe der Zuversicht Ausdruck, daß inan keinen neuen
Bruch in den Beziehungen zwischen China und den
Mächten mehr erleben werde, denn China werde alle
ihn: obliegenden Verpflichtungen erfüllen.

Buffalo, 7. Sept. Der Präsident liegt asi->
dauernd ruhig da. Das Geschoß liegt in den RüAn-
muskeln. Die Aerzte meinen, daß die Kugel zurzeit
erst in zweiter Linie in Betracht kommt. Die Kugel
nahm ihren Lauf nach unten, verletzte aber weder die
Eingeweide noch die Nieren. Die gestrige Operation
währte fast eine Stunde. Die Eingeweide wurden durch
einen Einschnitt an der Stelle, wo die Kugel einge-
drungen war, herausgenommen und sorgsam unter-
sucht.
Buffalo, 7. Sept. Frau Mc Kinley verweilte
kurze Zeit am Krankenbette des Präsidenten. Beide
waren sehr gefaßt. Mc Kinley sagte: „Wir müssen stand-
haft sein; das wird für uns beide besser sein." Zwei
Aerzte und zwei Pflegerinnen sind beständig beim
Kranken. Da jede Erregung vermieden werden muß,
werden nur sehr wenig Personen zugelassen. Nachmittags
nahm der Präsident flüssige Nahrung zu sich. Edison
sandte von Newyork auf Ersuchen des Sekretärs Coü-
telyon einen Röntgenstrahlenapparat. Botschafter v.
Holleben drückte telegraphisch sein tiefes Mitgefühl aus.
Newyork, 8. Sept. (Frkf. Ztg.) In Buffalo
wurde ein früherer deutscher Leutnant Alp ho ns
Stutz, der neben Czolgosz wohnte, verhaftet,
später aber, als seine Schuldlosigkeit klar erwiesen, wie-
der s r e i g e l a s s e n.
Washington, 7. Sept. Die hiesige kolumbische Ge-
sandtschaft erhielt heute von Becerra, dem früheren ko-
lumbischen Gesandten in Washington, aus Willemstad
(Insel Curacio) eine von heute datierte Meldung, daß dis
venezolanische Flotte Rio Hacha, an der Nordküsts
Kolumbiens, bombardiere:
Spezialtelegramme der Heidelberger Zeitung.
u Cormma, 9. Sept. Offiziere des deutschen Schul-
schiffes „Charlotte", welches bei Ferrol vor Anker ging,
besichtigten gestern die Stadt. Unter ihnen bffiidet sich
Prinz Adalbert von Preußen.
u Pretoria, 9. Septbr. (Reutermeldung.) Hervor-
ragende Bürger der Stadt sind dazu bestimmt, abwechselnd
nach Pietersburg Züge za begleiten. Diese Maßregel
ist dadurch veranlaßt, daß neuerdings Züge durch Bnren-
Abteilungen in die Luft gesprengt wurden.
v Washington, 9. Sept. Die kolumbische Ge-
sandtschaft erhielt ein Telegramm vom Auswärtigen
Amte, in welchem neue Einfälle seitens Vene-
zuelasund EquadorS sowie Nicaraguas gemeldet werden. Die
Gesandtschaft empfing ferner folgendes Telegramm von
dem stellvertretenden Gouverneur in Palma: wir erwarten
gleichzeitige Angriffe auf Panama.
Bnffalo, 9. Sept. Gestern Abend gegen 6 Uhr
teilte Senator Hanna mit, daß M c K inle y bei klarem
Bewußtsein und sein Befinden ersreuIi ch sei. Weiter
wird berichtet: ein hervorragender Arzt, Burney, fand bei
einer gründlichen Untersuchung des Präsidenten kein
einziges ungünstiges Anzeichen. Der Röntgenapparat
soll nur Verwendung finden, falls in der Nähe des ver-
mutlichen Sitzes der Kugel bedenkliche Anzeichen auff-
treten.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den
Inseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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