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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0053
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^ii^e Teil des gestohlenen Geldes ist bereits wieder beige-

Wiesloch, 8. Jan. (Z u r I r r e n h a u sf r a g e) nahm
we gestern Abend in der Weinwirtschaft Stöckiuger abgehal-
,'Ne Versammlung des Gewerbevereins Stellung, War schon
^ austcrordentlich zahlreiche Besuch ein Beweis für das
L^tze Jntcresse, das dieser für Wiesloch überaus wichtigen
^age allenthalben entgegengebracht wird, so konnte man,
nach der „Wieslocher Ztg,", im Laufe der Versammlung erst
^scht die Ueberzeugung gewinnen, datz man hier die Bedeutung
.'Ner solchen Anstalt wohl zu würdigen weih. Der Vorftand
„ss Vereins, Bürgermeister Burckhardt, gab zunächst Auskunft
n?er den derzeitigen Stand der Verhandlungen mit der Re-
schrung xinerseits und mit der Thonwarenindnstrie andcrer-
Lehtere ist bcreit auf einen Teil des Waldes zu ver-
Mten, falls ihr Ersatz an anderer Stelle geboten und die
^chlämmanlagen erhalten bleiben. Die Stadt kann nunmehr
kr Regierung, wenn anch nicht den ursprünglich verlangten
Uhzen Wald von 200 Morgen so doch einen ganz ansehnlichen
sr^ll ca. 40 Morgen zur Verfügung stellcn, worin sich die Pa-
-stnten ergehen könnten. Eine weitere Schwierigkeit ergibt
!ch aus der von der Thonwarcnindustrie gestellten Bedingung,
die Schlämmanlagen in ihrem Bestand erhalten bleiben
chnhten, da die Regierungskommission die Beseitigung dcrsel-
wünschte. Jn dieser Angelegenheit verhandelten die
^rren Breycr und Schropp im Namen des Gemeinderats in
letztcn Tagen nocymals mit Herrn Direktor Hartmann in
^mnnheim. Herr Hartmann erklärte dabei von dieser Be-
ftbgung nicht abgehen zu können, da damit dem Werk dcr
^bensnerv unterbunden würde. Hcrr Bürgermeister Burck-
-ardt verwahrte sich im Namen des Gemeinderats entschieden
?kgen den Vorwurf, dah der Gemeinderat die ganze Ange-
ngeuheit zu lax betrieben hätte, oder etwa gar gegen das


Za'ojekt schaffe, der Gcmeinderat habe im Gegenteil alles ge-
Mn, was bisher habe gethan werden können. Nach dcm
^utigeu Stand der Angelegenheit ist es nun zunächst Sache
er Gemeinde der Regierung das Gelände unter Berücksichti-
*chg des teilwcisen Entgcgenkonnnens der Thonwarenindustrie
."chmals anzubieten (ist bereits geschehcn) resp. einen Be-
lcheid darüber einzuholen, ob sich die beiderseitigen Jnteressen
"'chr vielleicht doch vercincn lietzen.

Mannheim, 8. Jan. (D e r Metzger Zöller), der
lls Eifersucht seine Geliebte erstechen wollte, statt ihrer
eine andere Frau verletzte und dann einen Selbstmord-
^chuch beging, liegt infolge des grotzen Blutverlustes im All-
Mnieinen Krankenhause in fast bewuhtlosem Zustande darnic-
Er hat sich den Hals oberhalb des Kehlkopfes durch-
^chuitten, jedoch nicht die Schlagader verletzt, sonst der Tod
°ohl unmittelbar eingctreten wäre. Die klaffende Wnnde wuröe
Aerzten vernäht und ist die Möglichkeit nicht ausge-
jchwssen, datz Zöller dem Leben erhalten werden kann. Zöller
als ein stiller Bursche geschildert, von dem man sich einer
^chen Leidenschastlichkeit nicht versehen hätte.
j, Mannheim, 8. Jan. (Die Unterschlagungen)
verhafteten Rechtsanwalts Engler sollen nur minimaler
jUtur sein und sich auf kaum 400 Mark belaufen. Jnfolge
öst starkcn Alkoholgenusscs sollen sich bei E. auch Spuren
H"giösen Wahnsiuns gezeigt haben. Wie die „Neue Bad.
andeszeitung" bcrichtet, wird wahrscheinlich eine Unterbrin-
^ung Englers in eine Heilanstalt erfolgen müssen.

Alannheim, 8. Jan. (D e r Mord in Franken-
^al.) Aus Frankenthal, 7. Jan. wird dem „Gen. Anz."
^ichrieben: Die Untersuchung in der Angelegenheit der Er-
^ardung der Kindergärtnerin Emilie Belser scheint wieder
sug einen Ruhepunkt angelangen zu wollen. Wie zuverlässig
^Aautet, sollen die gegen den heute Vormittag von Sinsheim
?ch hier verbrachten und in das hiesige Landgerichtsgefängnis
^>gelieferten früheren Hausburschen und Zuckerfabrikarbeiter
Agann Ziegler von Mühlbach, Regieruugsbezirk Ober-
r'alz vorgelegencn dringcndcn Verdachtsgründc im Laufo des
/Utigeu Nachmittags eine Entkräftigung erfahren habcn. Zieg-
der die Thäterschaft entschieden in Abrede stellt, trägt
zZ der rechten Hand nicht die bei dem Mörder vorausgesetzten
^rletzungen. Äuch soll die auf dem Felde in der Nähe der
Aeirerstratzc aufgefundene, von Bediensteten seines früheren
^deitsgebers als sein Eigentum bezeichncte, das Hauptbe-
?Iningsmoment bildende Weste nicht von Ziegler, sondern von
^aeiu Schulknaben an den Fundort gebracht worden sein.
d^tzterer soll sich nach Erscheinen des heutigen Zeitungsberichtes
,uer dic Mordsache freiwillig als Zeuge gemeldct und bekun-
.vshaben, datz er die Weste bei Oggersheim aufgefunden und
watex au der Fundstelle weggeworfen habe. Die fast gleich-
mit Ziegler verhaftete Frauensperson (seine Geliebte)
mie es heitzt, wieder auf freien Fuh gesetzt werden.
.jchch eiu gestern in Grünstadt verhaftetcr und nach Franken-
verbachter Arbeiter namens Vogtländer von hier, der
g" der Mordsache in Verbindung gebracht wurde, wird vor-
"chichtlich wieder auf freien Fuh gesetzt werden .

^ Baden, 7. Jan. (D e r Leutnant und der Tam-
^Ux.) Das „Echo von Baden" schreibt: Ausgangs der
des er Jahrc traten beide gleichzeitig iu dieselbe Kompagnie
Grenadierregiments in Karlsruhe ein. Während der
Tthmboiir spüter wohl 80 Jahre als Eisenbahnschaffner
^chischen Baden und Oos sein „bewegtes" Leben führte, avan-
der erstere. Dieser übcrsandte dem jetzt bcinahe acht-
^ »lahrigen ehemaligen Tambour sein Bildnis und lud ihn in
vm, Tagen des Dezembers miitags auf sein Schlotz ein

u; lietz ihm ein Mahl auftragen, wie es der Eingeladene
^.cht jeden Tag hat. Bei der bis 3 Uhr in der leutseligsten
geführtcn Unterhaltung erinnerte der Tambour an den
^ 'teu Ausmarsch der Kompagnie von Karlsruhe nach Mühl-
kän? wic er dabei ununterbrochen getrommelt habe. Heute
dg. .? ihm das schwcr vor. Der „ehemalige" Leutncmt lachte
. Aiber herzlich. Sie erinnerten sich aller Kameradcn der Kom-
^.8vie, mobei es sich Herausstellte, dah schon alle Bekannte
auf drei zur grotzen Armee ins Jenseits abgerückt sind.
LEt: ehemalige Leutnant ist Se. Kgl. Hoheit Grohherzog
b^s/drich, der Tambour ist der nun im Ruheftand lebende
o^Nstian Felleisen, Waldseestrahe 3 hierselbst. Auch
^ die Frau Grohherzogin lieh es sich nicht
wnen, den chemaligen Tambour frcundlichst zu begrühcn.
jjg,, AuS Bade». Eincn Selbstmordversuch begtng am 7. ds.,
Uhr auf dew Exsrziervlatz bei der neum Kaserne in
b„?"nheim der Bautechniker Adam Hering von Waldmichel-
vnm Ntvhnhaft dahier, dadurck, daß er stch mittels eines Re-
Niiti ^ Eiuen Schuß in dic linke Brustselte beibrachte. Er wurde
Dllt, Droschke in daS allgemeine Krankenhaus verbracht. Das

Eingesandt.

tzebi^lwnrn wird denn das In bm biesigen Farnilier.kceisen so be-
„Hänlel nnd Gretel" tvon Humperdinck) nicht einmal wteder
' ber hiesigcn Bühne anfgefnhrt?

Einer im Namen vieler Theaterfreuude!

Kleine Zeitung.

Hochschulnachrichten. M ü n ch e n, 8. Jan. Der
j..,"eraturprofessor des Polytechnikums, Wilhelm H e r tz,
" stestorben.

d° Frankfurt a. M., 4. Jan. Eisenbahndirektor

üiit r in Guben, früher in Frankfurt a. M., hat
lernem Aufrnf zur völligen Enthaltsamkeit von
Wein, Apfelwein und anderen „geistreichen" Ge-
uken bei den Eisenbahnern keine Gegenliebe geftm-

den. Von den 400 Eisenbahnbeamten nnd Eisenbahn-
arbeitern in Frankftirt sollen sich kaum ein Dutzend ver-
pflichtet haben, von jetzt ab nichts mshr zu trinken wie
Wasser, Thee, Kaffee oder dergleichen.

— Kasscl, 6. Jan. Heute Vormittag 10 Uhr wurden
in der Thongrube der Schmelztiegelfabrik von Göbel und
Söhne in Groß-Almerode zwei Jnhaber der Firma
und ein Maschinist, die sich zu einer Revision in den
Schacht begeben hatten, durch giftigs Gafe getötet.
Hereinbrechende Wassermassen haben vorerst die Berg-
ung der Leichen unmöglich gemacht.

— Zu dem Morde, der neulich im Abendzuge von
Nizza nach Monte Carlo an einer ftmgen Verkäuferin,
Frl. Hirsbrunner, ans Sumiswald im Kanton
Bern verübt lvorden ist, ist heute mitzuteilen, daß der
Mörder, ein Franzose, namens Vidal, sein Opfer gar
nicht gekannt hat, geschweige denn ihr Bräutigam war,
wie er bei seiner Verhaftung angegeben hat. Frl. Hirs-
brunner entstammt einer sehr achtbaren Familie,' sis war
seit kurzem aus der Schweiz nach Monte Carlo gekom-
men, wo sie eine Stelle als Verkäuferin in einem Laden
angetretsn hatte. Vidal widerrief schon am Tage nach
seinor Verhaftung seine ersten Behauptungen und be-
kannte, den Raubmord aus gänzlichem Mangel an Geld-
mitteln begangen zu haben. — Uebrigens hat die Unter-
suchnng gegen Vidal, der ein ganz verkommener Mensch
ist, den Verdacht ergeben, daß der Mörder noch eine
ganze Reihe anderer, bisher unaufgeklärt gebliebener
Mordthaten auf dem Gewissen hat. Hierzu wird der
„Kölnischen Zeitung" aus Paris geschrieben: Jn der
Nacht vom 6. auf den 7. Dezember wnrde die Prostitu-
ierte Lonise Guinard in Marseille von einem LNenschen
in ihrer Wohnung überfallen, desssn Beschreibung auf
Vidal Paßt. Die Guinard rettets nur der Umstand, daß
der Messerstich des Mörders an ihrem Korsett abglitt
und ihre Hilferufe ihn darauf in die Flucht jagten. Fer-
ner scheint Vidal der Mörder der im vorigen Jahre
bei Toulon ermordet ausgefundenen Antonie Van Brusse-
len zu sein. Die Untersuchung schreibt ihm ferner den
vor einiger Zeit in Nizza verübten Mordanfall auf ein
Fräulein Moreno zu. Das alles hat dazu geführt, daß
der Untersuchungsrichter auch.noch die Nachforschungen
über die Ermordung eines jungen Mädchens namens
Marie Arnoux wieder aufgenommen hat, deren Leiche
1894 bei Marseille aufgefunden wurde, und über den
geheimnisvollen Mord eines Dienstmädchens, das man
in Cannes ini Elternhause Vidals eines Morgens tot
in ihrem Bette fand. Vidal ist ein 34jähriger Mann,
der seit Verlassen des Elternhauses ein unstetes Leben
führte. Zuletzt betrieb er einen Frucht- und Blumen-
handel in einem kleinen Badeorte an der Küste. Einige
seiner Landsleute wollen ihn für nicht ganz zurechnungs-
fähig halten, andere fangen an, in ihm bereits einen
zweiten Pranzini zn erblicken.

Weater- und Kunstnachrichten.

Heidelberg, 9. Jori- Neben allen eisten Schauspielern wrrden
im „Rosenmontag" eine größere Anzahl unserer tüchtigen
u»d spielgewandtcn Opsrnmitglüder in größ-rnr und kleine-in
Rolleu mitwirken. so die Herren v. keller, v. Hunyady, Sorelli,
Walter und Winter. Ros-nmontag ill ein lebenswahres Thester-
stück von oußerordeetlictier Wirlsamkeit, welches seit einem Jchre
das Repeitvire aller ersten deutfchen Bühnen behsrrscht.

Kandek und Werkeyr.

Frankfurt, 8. Jmuiar. Effektensozietär. Abends 6V. Uhr
Kreditoktien 202.80—203 b., Diskonto - KommanLit 184 d„
Teutsche Bank 80ä.2S b, Dresdencr Bank 13120 b.. Berliner
Handelszes. 142.80 b. G., Mitteldeutsche »treditbau! 103 b, D.
Effekt.- und Wechsel-Bsnk 102 90 b. G., Iproz. Spanier 77.40 b.,
8proz. M xikancr 26 60 b.. Sprvz. amort. Mex k. 4150 B. 40 G.
L-ura 191 b. Gelseukirchen 177 b„ Harpener 163.70 b. G„
Oberschles. Eisen-Jndustrie 105.80 b , Conkordia 2718 t B. 70 G.
Elektr. Schnckcrt 11025 b. G, Elektr. Helios 36.80 b„ Elektr.
Anl. Köln 34 20 b.
e>7. v/: Uhr:

Bei zicmlich belebtem Verkehr blieben die teilweise etwas er-
mäßtgten Mittags-Schlußiwtierungen auf den meisten Gebtetcn

bchouptet.

Wnsserstandsnachrichteri.

Iieckar. s Rhein.

Heidelberg, 9. 2 03, gef. 0,06 in: Lauterburg. 8, 4,07, xef. 0,14m
Heilbronn, 7„ 148, gef. V.IOm i Maxan, 8., 418, Zef 0,18m
Mannheim.8,4.18, gcf. 0.23m'Mannheim. 8. 4,08, gef. 0,27m

Briefkasten.

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ungnsntnm b^ärargxii oinsrsnm zun Einreiben.

Neueste Nachrichten.

München, 8. Jan. Die „Ncue Bayerische Ztg." g!bt-
das Defizit des Hoftheaters aus 500 000 Mark
an und verlangt eine Bremsthätiakeit des Finanzministers.

Berlin, 8. Jan. Aus Posen wird berichtet, daß
der bekannte Agrarier Major a. D. Endell die vermut-
4ichen Urheber der gegen ikm crhobcnen Anschuldigungen
zum Duell gefordert habe, darunter Herrn von Liede-
ma nn - Se:hcim. Dieser hat jedoch die Forderung a b-
gelehnt. Das Weitere wird die Untersuchnng ergeben.
Die Anschuldigungen beziehen sich ouf unordentliche Kassen-
führung.

Berlin, 8. Jan. Wie die „Nationalzeitung" erfährt,
macht im Krosigk-Prozeß der Staatsanwalt selbst als
Hauptgrund fnr die Revision des Hickel freisprechenden
Urteils neben zwei unbedeutenden Ausstellungen im Ver-
fahren die Ungesetzlichkeit der Besetzung des Gerichtshofes
geltend.

Berlin, 8. Jan. Prinz Max von Baden stattete
gestern dem Reichskanzler einen längeren Besuch ab.

Wien, 8. Jan. (Frankf. Zig.) Der ehcmalige öster-
reichische Ulanen-Rittmeister Alcxander vonCorina
wurde vom hiestgen Lanvesgerichte nach zioeitägiger ge-
heimer Verhandlung wegen des Verbrechens der Spio-
nage zugunsten Frankreichs zu 4'/, Jahren schweren
Kerkers, verschärft durch Fasten und hartes Lagcr, und
zur Landesverweisung, da cr nach Zengg in Kroatien zu-
ständig ist, verurteilt. Carina weilte auch mehrere Monate
hindurch in Frankfurt a. M., wo er ebenfalls für Frank-
reich deutsche Militärgeheimnisse ausspähte, was natürlich
nicht Gegenstand der hiesigen Anklage sein konnte.

Posen, 8. Jan. Nach dem „Posener Tageblatt" wirb
die Versetzung je eines Bataillons Jufanterie nach
Schrimm und Wreschen erfolgen. Diese Meldung wird
von maßgebender Seite mit dem Hinzufügen bestätigt, daß
sofort mit der Errichtnng von Baracken begonnen wird und
daß nach Fertigstellung derselben voraussichtlich die Ver-
legung erfolgen dürfte.

London, 8. Januar. (Berliner Lokalanzeiger.) Aus
Washington wird gemeldet: Der deutsche Botschafter
von Holleben habe eine Konferenz mit dem Staatssekre-
tär Hay gehabt, wobei er ihm angeblich mitteilte, Deutsch-
land beabsichtige, fast unmittelbar einen neuen Schritt gegen
Venezuela zu unternehmen. Hay soll stch damit vollkommen
einverstanden erklärt haben. Man glaubt, es handle sich um
das erwartete Ultimatum, wofür ein bestimmtes Datum fest-
gesetzt wurde. Der „Lokalanzeiger" fügt dem hinzu: Nach
unseren Jnforinationen ist diese Washingtoner Nachricht zum
mindesten verfrüht. Man erwartet in Berlin vorerst noch im-
mer die Antwort des Präsidenten Castro.

New-Iork, 8. Jan. Heute Vormittag fand im Tnnnel
der New-Nork-Central-Eisenbahn bei der 56. Straße und
der Park-Avenue ein Zusammenstoß zwischen einem von
Norval kommenden Personenzug der Newhaven-Kartford-
und einem Lokalzug der New-Nork-Harlem-Zweiglinie der
Zentral-Eisenbahn statt. Letzterer Zug stieß auf ersteren
auf, die Wagen schoben sich ineinander. Die zertrümmerten
Wagen gerieten in Brand. Vorläufig werden 2 8 Tote,
die fast alle nnkenntlich sind, gezählt und zahlreiche
Verwundete.

Lpkjiallklkgrmixe der Meldnger Zeil«»g.

ch Mannheim, 9. Jan- Heute Nacht wurde in hiesiger Stadt
der mutmaßlIche Mörder der Emilie Belser in Franken-
thal, der ledige Fabrikarbeiter A d o l f Iün g li n g von Heiligen»
stein bei Speyer, verhaftet.

6. Breslau, 9. Jan. Jn ejner hier abgehaitenen
Versammlung des Bundes der Landwirte teilte Freiherr
v. Loen mit, er werde vom Kaiser nach Amerika ent-
sandt, um die dortige Laudwirtschaft imd ihre
Nebenzweige zu studieren.

Konstantinopel, 9. Jan. Die gestern unerwartet er-
folgte Abreise des türkischen Botschafters nach Rom soll
mit der Erörteruug der Tripolitanischen Frage in
der Auslandspresse zusammenhängen.

St. Etienne, 9. Jan. Nach einer heftigen Eifer-
sucht-scene tötete ein hiesiger Konditor seine Frau durch
einen Revolverschuß, verbrannte die Leiche im Backafen
und verübte dann Selbstmord.

Peking, 9. Jan. An einer Schlägerei zwischen Matrosen
des amerikanischen Kriegsschiffes „Vicksburg" und
russischen Soldaten bei Niutschwang nahmen Mann-
schaften der englischen Schaluppe Algerine auf Seiten der
Amerikaner teil.

New-Iork, 9. Jan. Nach den letzten Meldungen be-
trägt die Zahl der bei dem Eisenbahnunglück Getöteten
17, die der Verwnndeten 40.

Berantwortlich füe den redaktionellen Tet! F. Monimr, für Lea

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelbera.

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Oollvsrsaüvll ^ Oorrsspolläsnr lättsrstllr.

» T krospsLts Zrstis uaä krsllko. S S

Seminargottesdienft.

Freitag, 10. Januar.

PetcrSkirche: 5 Uhr: Herr Kandidat Jörder.

am 9. ckalluar 1902, morKSlls 7 Hftr:

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Lotsrsd. —0, Vtz, 8obllso.
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llaillbx.-j-6, IV8 V, boä.
blsmsl -j-4,MV, b. dsä.
Lsrüll -j-7, V, bsäsokt.
Rralürk. st-6, 8tV, bsä.
Lsrlsr. st-8V7, bsäsokt.
Klllllsbsll ft-1, 81V, bsä.
VVisll -i> 6, VVIVVV, bsit.
Liiriob —3, 0, diobs!
I-llMoo -j-1, 17, volkll!

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prsssion gogell 8obott!sllä unä Irlallä tw ä.nrll^ bsgrikkgll ist
§ür l' rsitag ist noob giösstslltsüs trooksllss »nä anob 2sit-
vsüig bsitsros IVsttsr ill Lnssiobt rn osbmsll, äsr 8awst»g
viirä soboll visäor bsi vorksrisobollä vsktiiobsll IVioäoo starks
UsvölkllllA llllä soblisssliob HodsiASllg ru vsrsillLsItoll Msäsr-
soblügsll bringSll.
 
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