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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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bvstes Blatt.

44. JahrgMg. — ssr. 20

^Freitag 24. Januar 1902.

^kscheiut täglich, SonntagS auSgenommen. — Preis mit Familienblattern monatltch SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und oen Zweigstellen abgeholt 4V Pfg. Durch die Post bk-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschliehlich Zustellgebühr.

^Uzcigcnpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahmc von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebeneu Tagen wird ketne Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. Fcrnsprech-Anschluß Nr. 82.

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Aie Zustände in Spanien.

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Die Znstände

im streng katholischen
Tpanicn gesallen selbst dem „Badischen Beobachter"
'llcht. Er schreibt: Zur Zeit der Herrschaft des alten
Mm soll diese Bevölkerung vierzig Millionen betragen
Mben; jetzt zählt mau die knappe Hälfte ulld von dieser
mappen Hälfte kann ein Viertel weder schreiben noch
'esen. Von öfsentlicher Gesundheitspflege ist so gut
^ie gar nicht die Rede, und niit der Sicherheit des per-
Mlichen Eigentums ist es wahrscheinlich in keinem an-
^eren europäischen Lande, die Türkei ausgenommen, so
Aglich wie im schönen Spanien bestellt. Einsichtsvolle
^Panier wissen das alles genau und sagen es auch
stlren Landsleuten. Aber alle Reformbestrebungen sind
°is heute noch iinmer wirkungslos abgeprallt an der
?chläfrigkeit und Lässigkeit der Bevölkerung namentlich
bi den südlichen Teilen Spaniens; und ebenso unheilvoll
Mrkt die Leidenschaftlichkeit des politischen Gezänkes in
^Panien. Ministerium folgt auf Ministerium, immer
^bwechselnd konservativ und liberal, und jedes neue
-btinisterium nimmt einen grosjen Kehraus von in der
Zesamten Beamtenschaft, um Stellenjägern aus der eige-
^n Partei eine Staatsversorgung zuzuschieben. Es ist
bnausbleiblich, daß dieser unaufhörlich schnelle Wechsel
'N den Ministericn und Behördep ebenfalls die unheil-
bollsten Wirkungen ausübt. Und dabei fehlt es viel-
iach bei der Beamtenschaft an der nötigen Zuverlässigkeit
^nd Unbestechlichkeit bis hinaiif in die Ministerien hinein.
^tan weiß ja auch hinlänglich, daß mehrfach sehr große
«ummcn minderwertigen Silbergeldes in Spanien auS-
8eprägt worden sind, so schlecht, daß dre Münzen kaum
°ie Hälfte des Wertes haben, den sie darstellen sollen;
N>id dazu eine ungeheure Menge von ungedeckten Dankna-
ikn im Umlaufe!

Noch eiuigcs andere hätte der „Beob." seiner Klage
PNzufügen können. Vor allem hätte er auf die Steuer-
lleiheit des kirchlichen Besitzes und auf die Scharen am
Diark des Landes zehrcnder Mönche und Nonnen hinweisen
Eoiinen.


Deutsches Reich.

— Die „Arbeitskorr." stellt fest, daß auf dem inter-
j'ationalen Arbeitsmarkt zum erstenmale seit dem Beginn
Krisis in einem Gewerbszweige und zwar in der
'(extilindustrie im Dezember gegenüber dem November
kiiie Besserung hervorgetreten ist, die keinen örtlich
beschränkten, sondern einen internationalen Charakter

trägt. _

Deutscher Weichstag.

Berlin, 23. Januar. Eingegangen ist eine Jnter-
bellation des Zentrumsabgeordneten Grafcn Hompesch, be-
ircffcnd Stellungnahme des Bundesrates zum Jesuiten-
"Ntrag. Die Jnterpcllaiion scll nächste Woche auf die
^agesordnung gesetzt werden. (Jn der Jnterpellatwn wird
^N den Reichskanzier die Frage gerichtet ob ein Beschluß
"es Bundesrates in dieser Angelegenhcit auch heuke nach
^blauf von drei Jahien seit der Beschlußfassung des
Ncichtages noch nicht voiliege und wenn nicht, aus welchen
^ründen dcr Bundesrat eine Entschließung über den ge-
bannten BZWluß d-s Reichtages bis jetzt verzöaere, uud

Kleine Zeitung.

— Frankcnthal, 23. Jan. Zwei aus Amerika zu-
riickgekehrte Pfälzer aus Bergzabern wurden als lepra-
rrank in die hiesige Kreisanstalt verbracht.

— Frauksmt a. M., 23. Zan. Zn oec vcrganzenen
^achr verlctzte auf der Wache des ersten Polizeireviers ein
^ietzger und Zuhältcr namens Eckert zwci Schutzleute durch
^liche mit einem Schlächtermesser schwer. Ein dritter
^chutzmann schlug Eckcrt nieder. Tie beiden Verletzten
^iutzten ins Krankenhaus gcbiachk werden.

— Frantfurt a. M., 23. Jan. Jn der Stadt-
berordnetensitzung teilte der Oberdürgermeister mit, daß
^rau Max Goldschmidt zur Ecinnerung an ihren ver-
norbcnkii Vater, Freiherrn v. Nothschild, eine Million
siiftete, dcrcn Zinsen zu Holz und Kohlen für Arme, zu
"Uschüssen zur Micte uuü sonstigen gemeinnützigen Zwcckeu
berwendet werdea sollcn.

— Lindau, 23. Jan. Jn vergangeuer Nacht wurde der
Goldwarenhändler Karl Bred, in ber Bahnhosstraße
^ohnhaft, in seinem Ladcn ermordet. Fast sämliiche
'ieinere Eoldwaren stnd gerauvt worden. Der Thäler ist
^uch unbckannt.

.. — Leipzig, 21. Jan. Dem Schularzt Dr. Donath
ü! vom Rat der Stadt Leipzig seine Steüe gekündigt
chvrden, weit er einen in dem Hofe der Eutritzscher Ba-
Zirt'sschule verunglückten Knaben nicht eher in die Be-
baiidlung nehmen wollte, als bis die Mutter desselben
srklärt habe, sie sei bereit, den Notverband für das ge-
Pocheue Bein des Kindes zu bezahlen. Daraufhin hat dec
"rztljche Bezirksverein Leipzig-Land mit 19 gegen 6

schlicßlich, ob der Reichskanzler eine solche Eotschließung
noch vor Bcendigung der gegenwärtigen Tagung des
Reichtages herbeizuführcn gedenke.)

Die Etats b e ralun g wird fortgesetzt.

Abg. Bassermann (natlib.) bedauert namens seincr
Partei, daß die Novelle zum Krankenkasscngesetz noch in Ans-
sicht stehe. Wie stehe es ferner mit der Mindestruhezeit in dem
Binncnschiffahrtsgewerbe? Die Regelung der kaufmärmischen
Schiedsgerichte stehe immer noch aus; eine baldige Regelung
sei wünschenswert. Bezüglich der Lage der Bureauarbeiter
werde die Dringlichkeit einer Regelung aüch in den Kreisen dcr
Rechtsanwälte und Notare anerkannt. Je schwieriger das
Programm der Arbeitslosenverficherung zu lösen sei, desto mchr
müsse staatlicherseits für den weiteren Ausbau der Arbeits-
nachweise gesorgt werden. Was das Frauenstudium angehe,
; so habe der Staat kein Recht, aus prwaten Mitteln gegründete
Mädchengymnasien zu verhindern. Jn Baden habe man den
Versuch gemacht, die Mädchen mit den Gymnasiasten auf die-
selbe Schulbank zu setzen, und der Versuch habe sich durchaus be-
währt. Das langsame Tempo, das die Regierung in der
Sozialreform einschlage, sei größtenteils vom Zentrum ver-
schuldet.

Abg. Fischer (Soz.) beschwert sich über das langsame
Tempo der Sozialpolitik. Auf Lem Gebiete der Frauenarbeit
sei in den letzten zehn Jahren so gnt wie nichts geschehen.
Jn katholischen Arbeiterkreisen sei eine lebhafte Rebellion
entstanden gegenüber der Haltung des Zentrums in den Ar-
beiterfragen und bei dem Zolltarif. Redner wendet sich apfs
schärfste gegen den Grafcn Posadowsky, dem er Doppelzüngig-
kcit vorwirft. Jm Reichstage habe Posadowskh die 12 000
Mark-Dotation auf sich genommen, während er in der offiziö-
sen Presse den Geheimrat Woedtke geopfert habe. Jn einem
geheimen Erlaß habe Posadowsky den Gewcrbeinspektoren
untersagt, sich darüber zu äußern, ob die Gesetze genügen oder
nicht. Auch über die Nahrnngsverhältnissc der Arbeiter dürften
sie nicht mehr berichten. Oberhofmarschall Graf Eulelcbnrg
habe von den Arbeitern als Rinozerossen gesprochen.

Staatssekretär Graf Posadowsky verdenkt es den
Vertretern der Sozialdemokratie nicht, wenn sie hier das
Recht der Arbeiter bertreten. Jch betrachte die Sozialdemokratie
als Arbeiterpartei, welche die Hoffnung auf den Znkunftsstaat
bereits größtenteils aufgegeben hat. (Widerspruch bei dcn
Sozialdemokraten.) Jch wiinschte aber, daß es mit Objektivität
geschehe. Jch habe nicht gesagt, dah ich eine weiter gehendc
Sozialpolitik treiben wollte, aber datz der Bundesrat nicht
wollte, sondern ich sagte nur, es sei nicht angebracht, in eincm
Bundesstaat eincn Einzelnen für die Politik verantwortlich
zn machen. Jch kann nur diejenige Politik treiben, sür die ich
die Gesamtheit der verbündeten Regierungen hinter mir habe.
Der Zweck der Berichte der Gewerbeinspektoren ist nicht, eine
Bibliothek zu füllen, sondern die Berichte sollen für weitere
Kreise verwertbar scin. Redner schildert die zum Schutze der
im Baugewerbe beschäftigten Arbeiter erlassenen Verordnungen
sowie anch die Maßnahmen gegen die Mißbräuche des Aus-
kunftswesens. Der Gesetzentwurf über das Rechtsverhältnis
zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern liegt dem preutzi-
schen Justizministerium vor. Zu den Angrfffen des Abgeordne-
ten Fischer auf den Handelsminister bemerke er, daß man die-
sen nur nach dem zu beurteilen habe, was er als verantwort-
licher Minister sage.

Abg. R ö s i ck e - Dessau (wildlib.) empfiehlt die von ihm
und Pachnicke eingebrachte Resolution bctreffend Arbeitsnach-
weise der Gcmeindc- und Kommunalverbände. Die Arbcits-
losigkeit sei doch erheblich gröher, als der Staatssekretär cm-
. nehme.

Abg. B e ck h-Koburg (feikons.) wünscht, dah die Reichs-
regicrung Schritte in Sachen des internationalen Vogelschutzes
thue.

Staatssekretär Graf von Posadowsky: Der Botschaf-
tcr in Paris sei bcanftragt, den Beitritt Deutschlands zur
Vogelschutzkonvcntion zu erklärcn.

Weiterberarung morgen 1 Uhr.

Stimmeii folgenden Antrag angenonimen: „Der Be-
zirksverein spricht die Erwartung aus, daß keines seiner
ZNitglieder das Amt eines Schutai^tes in dem Stadteil
Eutritzsch annimnit, weil er die gegen Dr. Donath aus-
gefprochene Kündigung als eine im Vergleich mit der
Verfehlung desselben zu harte Strafe ansteht."

— Warmc Winter. Das ungewöhnlich inilde Wet-
ter, das uns der heurige Winter bescheert, giebt den
„Berliner Neuesten Nachrichten" Veranlassung, in einem
Feuilleton ähnlicher Vorgänger zu gedenken. Wir lesen
dort: Was außergewöhnlich milde Winter anlangt, so ist
es vor allen das Jahr 1186, das nnsere Begriffe von
Regelmäßigkeit und Reihenfolge der Jahreszetten über
den Haufen wirft. Jm Zanuar blühten die Bäume, die
Ernte war im Mai und im August die Weinlese. Auch der
Winter 1187 ließ sich anfangs sehr gelinde an, erft
im März trat strenge Kälte ein, die bis in den Mai an°
hielt und den Bänmen und dem Wein großen Schaden
zufügte. Jm Jahre 1289 blühte der Wein schon im
April und wurde im August gelesen. Jm Jahre 1302
blühten die Bäume wiederum schon im Januar, es
folgte aber trotzdem kein nasser und kalter, sondern tm
Gegenteil ein sehr heißer Sommer ,während der nachst-
folgende Winter ein sehr harter genannt wiro — ein
Beweis, daß die gewöhnliche- Voranssetzung, als müßte
einem so abnormen Winter ein ebenso abnormer Sommer
folgen, durchaus nicht in allen Fällen Ziitresfend ist. Die
Erscheinuug der Baimiblüte iin Janunr wiederholte sich
im Jahre 1328, man erntete zu Psingsten und hielt die
Weinlese zn Jakobi. Ter Winter des Jahres 1420 war
so warm, „daß im April die Dornenhecken voller Rosen
standen und man im Mai schon reife Weintrauben sand

Bade«.

— Dem „Schwäbischen Merknr" schreibt man aus
Kartsrnhe: Trotz des Dememis durch das Badische Nach-
richtenburean wird die Meldung des „Bad. Korr." von
einer bevorstehenden Entscheidung in der Kloster-
frage allgemKn sür begründet angesehen. Ebenso
ptötzlich, wie vor einigen Monaten an hoher Stelle die
Abneigung gegen die Bewillignng von Klöstern durch-
brach, scheint jetzt wieder eine klosterfreundliche Stim-
mung die Herrschast erlangt zu haben. Ungenau ist osfen--
bar nur die Einzelheit, daß nicht die Kurie, sondern
die Regierung den Benediktinern den Vorzug für das
Kloster Reichenan gab und dabei dürfte mehr die höhere
Bildung der Benediktiner als die Furcht vor der An-
sammlnng von Gütern in toter Hand maßgebend getve-
sen sein; denn Güter erwerben die Kapuziner, obwohl
sie ein Bettelordcn sind ,ebenso gut wie andere Ordens-
niederlassnngen. Vielsach bemerkt wird die große Freunds'
tichkeit Wackers gegenüber dem Ministerium in seiner
Kanmierrede, worin er deniselben eine lange Dauer
wünschte. Da Wacker den Minister des Jnnern, der
nach wie vor an den „Kautelen" festhält, ausdrücklich 1n
diesen Wunsch einschloß, so liegt die Folgerung nahe«
daß das direkte Wahlrecht dem ZSntrum lange nicht
mehr so wichtig ist, wenn nur die Klosterforderung bewil-
ligt wird. Aufklärung hierüber wird wohl in Välde
zu erwarten sein. — Ein Artikel der „Badischen Landes-
zeitung" zur KIosterfrage ist deswegen bemerkens-
wert, weil er durchweg vom katholischen Standpunkt aus
sich gegen die Zulassung von Männerklöstern ausspricht.
Die gebildeten katholischen Kreise sehen dem Kommendeip
mit mehr Unrnhe entgegen als das protestantische Volö,
Wer behanpte, daß das katholische Volk Orden wünsche,
sei schlocht nnterrichtet. Daran ändern selbst die llnter-
schristen der Petitionen nichts, deiin solche Unterschrifteir
wcrden von der Geistlichkeit Persönlich verlangt und könn-
ten nicht gut abgeschlagen werden. Nicht einmal auf
dem Hozenwalde, in Rickenbach, Herrischried oder Gör-
wiehl würden Klöster willkommen sein. Der „Badische
Beobachter" druckt den Artikel ab und erteilt ihm das
Prädikat „sehr klosterseindlich".

U.O. Karlsruhe, 23. Jan. Staatsminister a. D»
Dr. Nokk ist, wie wir hören, ernstlich erkrankt-
Wenngleich eine unmittelbare Gefahr nicht besteht, so giebr
doch die Natur des Leidcns zu Besorgnissen Anlaß. Herr
Nokk steht im 70. Lebensjahr.

Wadischer Landtag.

L.O. Karlsruhe, 23. Jan. (26. S itzu n g der
Zweiten K a rn m er.) Prüsident Gönncr eröffnet die
Sitzung um b/^10 Uhr.

Eingegangen: Petitionen aus den Städten Gengenbach
und Tauberbischofsheim um Einreihung in eine höhere
Ortsklasse des Gehaltstarifs, aus Mannheim um Ver-
staatlichung der Bankontrolleurstellcn; ferner eüie zweite
Eingabe des Lehrervereinsvorstandes betr. Bcsserstellung der
Lehrer. Minister Schenkel legt zwei Gesetzentwürfe vor.
Der erste betrifft dte Errichtung einer Landwirtsch afts-
kammer. Er bezweckt, die Vertretung der Landwirtschaft
ebenfalls, wie die deS HandelS, Gewerbes und Handwerks,
auf gcsetzlichen Bodcn Zu stellen. Die Körperschaft soll

— es siel jedoch im Juni ein kalter Reif, welcher den
Wein verdarb." Wie es jetzt der Fall ist, so solgten auch
damats oft mehrere niilde Winter anseinander, so in
den Jahren 1425, 1427 und 1428. Die beiden ersteren
Jahre „waren ganz ähnliche Jahre wie 1420, jedoch
ohne schädliche Fröste. 1428 war abermals ein sehr ge-
linder Winter, in dessen Folge aber von Fastnacht bis
Weihnachten die Pest wüthete". Das Jahr 1552 zeichnete
sich dagegen durch einen ungemein warmen Herbst aus,
im November blühten die Rosen zum zweitenmale.

Wien, 23. Jan. Heute Vormittag fand in dex
Josefskapelle der Hofburg die Trauung der Erz-
herzogin Elisabeth Marie mit dem Prinzen Otto zu
Windischgrätz durch Bischof Mayer unter Assistenz zahl-
reicher Geistlicher statt. Der Trauung wohnten der Kai-
ser und und die übrigen Erzherzoge, Erzherzoginnen,
sowie Graf Goluchowski bei. Nach der Trauung em-
pfing der Kaiser die Neuvermählt.en in Audienz.

— Enfnnt tcrrible. Mama: „Karlchen, wo ist die Solda-
tcnschachtel?" — Karlchen: „Mama, meinst Du unsere Köchin?"

— Unterschied. Gatte: „Alles, was Du zu mir sagst, will
ich hinimtcrwürgen, aber nicht alles, was Du mir tochst."

Hßsater- urrd Kunstnachrichten.

Heidelberg, 24. Ianuar. Ein Liebling unsereS Tkeaier-
vubllkumr, Hcrr Gustav K all e nbe rg er, nunmehr Hosichau-
spielcr in Mannheim, wird Sonntrg in ^ Moicr's lustigem
Schwanke: „Der Salontyroler" als Gast auftreten und
dis Titelrolle spieleu. Die vielen fröhlichen Stunden, die Herr
Kallcnberper den Theaterbesnchcrn HeidelbergS b-rettet hst, sind
noch i» guter Errnnerunc? nnd das Wirdcrcrscheinen des trefflichen
Künftters vn ui sci r Bnhne wird gewiß mit Freude begrnßt
 
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