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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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s

i."


Samstag, 1. Februar 1902.

Dvittes Blatt.

44. Jahrgang — 27.





^ cheint täglich, Sonntags ausgcnomnien. — Preis mit Familienblättern monatlich bü Psg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigsteüen abgcholt 40 Pfg. Dnrch die Post be-

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"meschriebenen Tagen wird keinc Verantwortlichkeit übernommen. — A nschlag der Jnseratc anf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr 82

I.



II

AuskunftsteL'e für Answanderer in der
Mudgetkommisston des Meichstags.

^ erli u, 30. Jan. Die Forderuug eines Zuschusses
'30 000 M. für eiue A u s l'u u f t s st e i l e für
w a n d e r e r gab dem Berichterstatter der Bud-
'onmüssion des Reichstages, Priuzeu Areuberg
^btr.), nach der „Köln. Ztg." Anlaß, diese Frage zu er-
bern. Die deutsche Kolouialgesellschaft ist, wie die
^age angiebt, bereit, gegen jährlichen Reichszuschnß
^ 80 000 LN. uüt dem Beginu des Jahres 1902 die
^kiiuftsstelle zu erösfuen, sie der Aufsicht des Reichs-
Mers zu uuterstelleu und uach dessen Weisuugeu zu
l^n. Der Refereut Dr. Hasse (nl.) wünscht den
schszuschuß ohne Reichsaufsicht. Staatssekretär b.
schthofeu betont, daß die Reichsaufsicht auf ein
Rdestmaß beschränkt werdeu solle. Dr. Müller-
s'.gan (frs. Volksp.) erklärt, ohne Reichsaufsicht keiuen
^chszuschuß gewähreu zu lvollen. Bezeichnend für die
ülrische Zollpolitik, die die Regierung begüustige, sei
daß der L>taatssekrctär „eine Zuuahme der Aus-
.Rderung aus Deutschland" in Aussicht stelle. Wie
?dribi vorausgesagt, müßteu wir Wareu ausführeu
i Al'enschen. Auch das Auswärtige Amt scheine von
neueu Tarispolitik eine Steigerung der Auswaude-
>Ag zu erwarteu. Staatssekretär b. Richthofeu be-
üstet dies. Die Auswanderungszifferu in deu letzten
Mhren ließen eiue iLteigeruug erkRmen. Freese
>n>, Vergg.) erachtet es als bedeuklich, durch eiue Aus-
„ästsstelle in den Wettbewerb dcr au der Auswaude-
N>g beteiligten pribaten Unteruehmuugen einzugreiseu.
j>^ agrarische Schutzzölluerei müsse iu Gestalt einer er-
Aten Auswanderuugsziffer diskoutiert werdeu. Staaks-
chketär v. Nichthofe u erklärt das Anwachseu der
Z>öwandernng durch die wirtschaftliche Depressiou.
i,..?henslp (Zeutr.) weist darauf hin, wie trostlos
Zsher die Verhältuisse im Auswanderuugsweseu ge-
,pien seieu. Früher hätten die Llousuln überhaupt keiue
' 'll'kunft erteilt. Es sei erfreulich, daß das nun besser

^rden solle. Bebel (Soz.): Es sei begreislich, oaß
Zahl der Auswanderer bei der gegenwärtigeu Krise
steigere. Der ueue Zolltarif mache aber die Krise
^rnisch. ES sei bezeichneud, datz die Regieruug, austatt
'.Er Krisis durch Haudelsverträge entgegenzuarbeiten, deu
sAswauderungsstrom zu regeln suche durch ein zwar
/'cht offizielles, aber doch offiziöses Auswauderungs-
,'reau. Staatssekretär v. Rich t,h ofen weist dies
,,''rück. Es solle nur eine objektive Auskunftei und keine
stlluug der Auswanderuug gcschaffeu werdeu. Fürst
? Jun- uud Kuhphauseu (kous.) hält Bebel
,Rgegeu, die läudlicheu Arbeiter würdeu bei höhereu
,,'rtreidezölleu so hohc Löhne erhalteu, daß sie uicht mehr
^ Auswandern dächteu. Das Ausktinftsbureau solle
verhindern, daß die altcn Auswanderer stäudig die
Aieu nach sich zögen. Dr. Stockmaun (Reichsp.)
.Rt die deutsche Kolouialgesellschaft besonders geeignet
(P Errichtung eines Auskunftsamtes, da sie politisch uud
jsrkschaftlich unparteiisch sei. Dr. H asse (nl.) polenü-
sKt gegen Bebel, der doch gegeu die ganze Forderuug
,t.Mnien werde. An das Auskuustsamt werde sich zu-
,,»chst doch uur eiu kleiuer Prozentsatz der Auswauderer
Dvdeu. Die Mehrzahl folge ohue weiteres deu Vetteru
, M Muhmen jenseits des Meercs. Leider sei es nicht
^hglich, die uuangeuehmen Elemente im Lande zur AuZ

wauderuug zu zwingeu. Freese hat Bedeukeu gegcu
die einseitige Bevorzugung der Kolonialgesellschast und
will zuuächst die Mittel uur auf ein Jahr bewilligen.
Müller-Fulda (Zentr.) sührt aus, der Reichstag
müsse sich jedenfalls das Recht vorbehalten, alle Jahre
über die Bewilligung zu entscheideu. Deshalb sei er
für eine einmalige Bewilliguug. Die deutsche Kolouial-
gesellschast habe sich imnier nur darin bethätigt, daß sie
zu großeu Ausgaben sür Weltpolitik, Afrikabahuen uud
soustigen kostspieligen Uuteruehmungen angereizt habe,
ohue ftch selbst in Uukosteu zu stürzen. Wie segensreich
uud auspruchslos habe dagegeu der Raphaelverein ge-
wirkt. Weshalb sei da dem Raphaelverein nur Sitz,
uicht auch Stimme im Auskunftsamt in Aussicht gestellt?
Staatssekretär v. Richthosen erwidert, der Raphael-
vereiu sei uüt der Orgauisatiou des Austüuftsamtes
gauz zusriedeu. BebeI ist gegen die Beteiligung des
Raphaelvereius, der einseitig konfessionell sei. Eine erste
Bewilligung ziehe weitere Bewilligungen uach sich. Die
Kolonialgesellschaft solle doch erst zeigeu, was sie könue.
Nach weitern Ausführuugeu des Staatssekretärs werdeu
die Verhandluugen vertagt.

Iur Waturgeschichle der vayrischen
Nttramontanen.

Fu Würzüurg hat, so schreibt die „Allg. Ztg.",
eine Anzahl von lluiversitätsprosessoren am Ka is e r s-
geburtstag das Kolleg aussallen lasseu. Wie kann
mau das verwerteu, das war die Frage, vor die sich die
klerikale Presse gestellt fühlte. Mau besann sich
nicht lauge und autwortele:

Das war bisher nicht üblich, aber die Ncuerung erMrl
sich leicht aus der Tlhatsache, datz in den lehten Jahren auf-
fallend viele Berufungen von Nichtbayern erfolgten. Jn der
philosophischen Fatriltät besiuden sich uuter den elf jüngstbe-
rufeucn Lehrkräften nur zlvei Bayern. Unser Grundsatz ist:
Wir wollen gute Deutsche, aber auch gute Bayern sein und
bleiben. Dazu aber gehört unseres Erachtens deun doch, datz
auf den bayerischen Hochschulen im Lehrkörper das einheimische
Element ein wenig besscr vertreten ist. Denn es verfteht
sich von sclbst, daß die von auswärts nach Bayern verpflanz-
ten Herren nicht in der Lage sind, plötzlich auch bayerisch zu
fühlen und dem Wittelsbacher Herrscherhause besondere Sym-
pathie cntgegcnzubringen.

So eine Zuschrift, die das klerikale Fraktioiisorgaii,
die „Neue Bayerische Zeituug" veröffentlicht, um an die
bayerische Regierung solgeude Ansprache zu halten:

Von einem kgl. bayerischen Ministerium fordern wir in
dieser Beziehuug ein Zweifaches: Zum ersteu soll es bei Be-
rufung die Fakultätsvorschläge nicht unbesehen acceptieren,
sonderu mit bayerisch-kririschem Auge überprüfen, die Fakultäten
auf iibcrsehene Landeskinder hinweisen und nach llmständen
auch gegen dcu Willen der Fakultäten eine einheimische Kraft
bei dcr Krone zur Ernennung empfehlen. Zum zweiten sollte
deu „wissenschaftlichen Koriphäen", die von auswärts bezogen
werden, schon bei den Vorverhandlungen nahegelegt werden,
datz sie — was sich eigentlich von selbst versteht auf mög-
lichste Förderuug junger Talente aus Bayern zum Zwecke des
Nachwuchses im akademischcn Lehramte besondere Sorgfalt
zu verwendcn habcn, und nacb ihrer Anstellung sollte ihnen
eine Berichtcrstaitung über die hierauf bezüglichen Bcmühungen
und Erfolge alle paar Jahre abverlangi werdcn.

Hinterbreiii muß diefe Kovrespondenz ons Würzbnrg
dem srommen Blatte selbst etwas wunderbar vorgekom-
men sein: slugs wnrde, „nm Mißverständnissen vorzu-
beugen", noch bemerkt: „Dagegen, daß llniversitätslehrer

an Kaisersgeburtstag nicht lesen, haben wir prinzipiell
nichts einzuwendem Wir wollten nur die Thatsack)e
registrieren als ein Symptom der steigendeii, numerischen
Rückständigkeit der Bayern ini akademischen Lehramt."

Deutsches Reich.

Badc».

Mosbackp 31. Ian. (G e g e n die Versetzung
in die dritte Ortsklasse) wehrt sich Mosbach
uüt aller Kraft. Gestern fand dieserwegen eine Ver-
saiiiinlmig sratt, an der auch der Abg. Obkircher teil-
nahin. Die Regiernng habe, so sührte Herr Obkircher der
„Neckarztg." zufolge aus, daS unverkennbare Bestreben
gehabt, durch die eingehendsten Erhebungen ein möglichst
getreues Bild aller einschlägigen Verhältnisse zu ge-
winnen. Die üankenswerten überaus fleißigen Ernütte-
lungen der hier eingesetzten Kommission hätten nunmehr
dargethan, daß einige höchst wichtige, von der Regierung
selbst tündgegebene Grundsätze, bei dem formell richtigen
amtlichen Material nicht die genügende Würdigung ge-
funden hätteu, iind daß dadurch das von der Regierung
gewonnene Bild der wirklichen Sachlage nicht entspreche.
Gern werde er deshalb, überzeugt von der Berechtigung
der Petition, seine Kraft einsetzen, um ein für Mosbach
günstiaes Restiltat zu erzielen, und er glaube die Hoff-
nung hegen zu dürfen, daß dies auch gelinge. Aus der
Mitte der Versammlung kam dann auch noch die Besser-
stellung der Lehrerschast zur Erörterung, in Anknüpfung
an einen Gesetzeutwurs der Regierung, der namentlich
eine finanzielle Förderung der ülteren Lehrer bezweckt
und allgemeine Dienstzulagen vorsieht. Dio Snche der
Lehrer sand warme Vertretung aus der Mitte der An-
wesenden, nnd, auf die Ausführungen eines der an-
wesenden Herren Hauptlehrer, erklärte der Herr Abge-
ordnete: er sei gerne bereit, dafür einzutreten, daß die
allgemeine Dienstzulage erhöht und daß dieselbe zum
Pensionsberechtigten Diensteinkommen gezählt werde.
Weitergehende Ansprüche von Beanüen und Lehrern
fänden im Moment bei der Regierung kein Entgegen-
kommen, da die gegenwärtige Finanzlage nnseres Lan-
des und die Erwerbsverhältnisse unserer Bevölkernng
zur Zeit leider nicht das günsüge Bild zeigten, wie in den
vorausgegangenen Jahren. Zum Schlusse konnte dor
Herr Abgeordnete dann noch die freudige Mitteilung
machen, daß die Bahn Mosbachl-Mudau — trotz sehr
eifriger Konknrrenz-Bestrebungen — so gut wie gesichert
sei. Diese Bahn sei bestimmt, einem in wirtschaftlichem
Rückgang begrisfenen Nachbargebiet nnserer Stadt einen
kräftigen Aufschwung zu bringen nnd auch dio Jnteressen
unserer Stadt beträchtlich zu fördern. Noch niemals sei
eine Kleinbahn seitens der Regierung mit so wohlwollen-
den und überaus günstigen Bedingungen ausgestattet
worden, wie diese. Man habe deshalb-allen Grund zur
Dankbarkeit.

Hesscn.

—- Prinzessin Elisabeth von Hefsen
wird, wie das „Berl. T." meldet, am 5. Februar aus
Nizza in Darmstadt erwartet. Sie wird wahrschei n-
lich dauernd bei ihrem Vater bleiben. Prinzeß
Elisabeth ist die 1895 geborene Tochter des vor Kurzem
geschiedenen Großherzogspaares.

ß

Kleine Zeitung.

— Hochschutnachrichten. Man berichtet der „Frankf.
^.'g." aus Jena: Mit Beginn des Sommersemesters wird
F? Z u lassung der F r a u e n zum Universitäts-
p>dium auch an der hiesigen Universität eingeführt; die
Wlassung beschränkt sich zunächst auf die philosophische
'wkultät?

— Kongreß für inncre Medizin. Vom 15. bis 18.

f bril wird zu Wiesbaden unter dem Vorsitze des Geh.
''>ed.Mat Prof. Dr. Naunyn-Straßburg der 20. Kon-
jfteß sür innere Medizin tagen. Die Sitzungen sinden

weißen Saale des Kürhauses statt. Das Bureau be-
Illdet sich neben dem Eingange des Kurhauses. Als
üvn länger vorbereitete Verhandlungsgegenstände, sür
^lche Antoritätcn ersten Ranges die Referate übernom-
»li haben und wclche bedeutendes aktuelles Jnteresse
Uen, stehen auf dem Progranime: „Diagnose und
stberapie des Magengeschwürs" (Referenten dw Herren
,,diaId-Verlin und Fleiner-Heidelberg) und „Die Licht-
Ferapie" (Referent Herr Bie-Kopenhagen). Außerdem
'llben folgende Herren Einzelvorträge angemcldet: Herr
^Miner-Berlin: „Ueber dic Beziehungen zwischen Jü-
Ution und der Jodreaition in den Leukocyten"; Herr
ll>e>ussen-Wiesbaden: „Zwei Aortenaneurysmen"; Herr
ü»»Vf-Bonn: „Zur Entstehung des „6oma ckia-

.ülieum"; Herr Paul Lazarus-Berlin: „Die Bahnungs-
'krapie der Hemiplegie"; Herr Manasse-Karlsruhe:
"j^erratose und Jodferratose"; Herr Köppen-Norden:
kü>>e tuberkülöse Perüonitis und der operative Ein-
'M"; 5zerr Poehl-St.Petersburg: „Der Ersatz der
Aravenösen Kochsalzinsi,.sionen durch Klysmen aus
"'nstlicher physiologischer Salzlösnng"; Herr Ad.

Schmidt-Bvnn: „Zur Pathologie des Magengeschwürs";
Herr Friedel Pick-Prag: „Ueber den Einflnß mechanischer.
und thermischer Einwirtüngen aus Btntstrom nnd Ge-
füßtonus".

— Eiu Preisausschreiben von 12 000 Mark. Seit
einigen Jahren haben viele Schlachthäuser zum Zweck einer
möglichst schnellen und deshalb schmerzlosen Tötung des
Großvichs Schlagmasken oder Schußapparate eingeführt.
Ein Apparat, der in glcich vollkommener Weise das Klein-
vieh zu töten oder zu betänben vermag, ist noch nicht er-
funden. Tamit dieses Zicl erreicht werde, hat eine hoch-
berzige Dame, Frau Bolza zu Freibnrg i. B., den Betrag
von 12 000 Mk. znr Prnfung und Prämiierung von
Tötungsapparaten für Klcinvieh (Schweine, Kälber, Schafe,
Ziegen) ausgesetzt. Das gestiftete Kapital ist bei der
Rhcinischen Crcditbank hinterlegt und können bei Hcrrn Dr.
v. Schwartz, Gewerberat zu Konstanz die näheren Be-
dingungen erfahren werden.

— Der Oberbürgermeister von Mülheim a. Ruhr, von
Bock undfPolach, ein Bruder des früheren kommandierenden
Generals des Gardekorps, des gegenwärtigen Kommandeurs
des XIV. Korps, ist in Mülheim gcstorben.

— Pensionsanftalt dcntscher Journalisten und
Schriftsteller E. B. Der Rechnungsabschluß des verflosse-
nen Jahres läßt wiederum einen schr erfrenlichen Fort-
schritt konstatieren. Tas Gesamtvermögen betrug Ende
Tezember 1901 M. 660 000 (M. 674 000 imVorjahre).
Von dieser Snmme treffen anf den Altersrmtenfonds
i>N. 402 000, auf den Jnvalidenrentenfonds M. 90 000,
aus don Znschußfonds M. 93 000 und M. 75 000 auf

Stiftungen und Reserven. Als erfreuliche Momente des
Geschäftsjahres 1901 sind die gegen das Vorjahr er-
höhten Zugänge an ordentlichen nnd außerordentlichen
Mitgliedern, der prompte Eingang an Prämien, der
minimats Abgang an Mitgtiedern durch Anfgabe der
Versicherung zu bezeichnen. Hervorzuheben ist noch, daß
sich die versichernngstechnischen nnd kansmännischen
Grnndlagen der Anstatt voll bewährten. Nähere An-
gaben über die Entmickelung der Anstalt, wie über die
Vorteile, die sie gegenüber den allgemeinenVersicherungS-
anstalten ihren Mitgtiedern b.ietet, enthält der deninächst
erscheinende Jahresbericht sür 1901, anf den wir die
Kollegen schon heute anfmerksam machen. Das Burean
der Penfionsanstalt — Mmichen, Max Josephsstraßc 10
— erteilt kostenlos jede gewünschte Auskunst.

— Die Berlcihmil, des Fränlcin-Rangcs. Eine eigen-
artige Rangserhöhnng sindet man in dem in Freiwaldan
erscheinendcn „iNährisch-schtesischen Wolksfreund" verzeich-
net. Dieses Blatt ist Eigentum der Frau Betty Titze, die
dort nachstchende, mit ihrem vollen Namen gezeichnete
Notiz veröffentlicht: „Ehrnng. Um Jrrungen, wie sie
bereits vorgekommen sind, vorzubengen, erkaube ich mir
znr öffentlichen Kenntnis zu bringen, daß ich mein
Dienstmädchen Bertha Barnert am heiligen Abend des
Jahres 1901 wegen ihrer Trene in meinem Hause,
wegen ihrer opfanmüigen Pslege währeiid nieiner schwe-
ren Erkranküng und um ihrer Verdienste gegennber
meinem Hausstande zur Stütze der Hausfrau erhoben
habe und sich dieselbe heute „Fränlein Bertha Baniert,
Stütze der Hansfran im Hause der Fran Beüy Titze"
zeichnet."
 
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