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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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dern es wird befürchtet, das; in dem drohenden Kon-
knrrenzt'ampfe der einzetnen Eifenbahnverwatlungen
die Intercssen der Pfalz in höherem Grade joiden. 3.
Für die Psalz ist der t'lnschlnsz an die Neichseisenbahn
am zweckmäszigsten. Wie bei den Reichotagsverhand-
lungen Abgeordneter Leinenweber vom ^traszburger
Reichstagsabgeordneten Iustizrat Tr. Riss tcästig un-
terstützt wurde, so werden beide Atänner Hossentlich auch
weiterhin mit einander arbeiten an der Turchsetzung der
Jnteressen wie an der Förderung der Wohlfahrt der von
ihnen vertretenen Kreise.

Jtalicn.

P o m, 27. 7.7'ärz. Wie der „Avanti" ineldet, gab es
gestcrn ui Pi accuzo ciuc > T o i o a i c u >l r c i k.
300 Reservisien, die wegen des drohenden Eisenbahn-
streiks cinberusen worden waren, versammelten sich vor
der Ltadt, um gegen die Fortdauer dc-r Einberufnng zu
protestieren, und zogen dann vor das Stadthaus, wo
sie unler deni Ruse: „Wir wollen die Entlassung!" sich
Zerstreuten. Nach der „Patria", die diesem Norgang
einen Leitartikel widmet, beträqt die Zalil der Protestlec
50, die nach der Rückkehr in die Kaserne wegen Erneue-
rung der Protestruse verhaftet wnrden.

Asrrkn.

zr r o II st a d, 25. März. Tie B nreIIdelegie r-
ten sind vorgestern hier eingetrossen. Einer davon wurdc
mit verbundeiien Angen durch die englischen Linien ge-
führt, nm mit Steijn ziisaminenzutressen. Ter Anf-
enthalt der Telegierten in Uronslad dauert voraussichtlich'
mehrere Tage. Es nmrde ihnen geslattet, an ihre Ange-
chörigen Briese abzusenüen.

Aus LtaSt und Eano.

H eistss >i ' r ci, -ir ' .

Turchgereist. Auf der Rückreise von der Beisetzungsfeier-
lichkeit der Fürstin zu Wied traf in vorletzter Nacht der König
von Württemberg 12,38 Uhr hier ein und setzte 12,42 Uhr
die Wciterreise fort, die Brotzherzogin aber und die Crb-
grotzherzoglichcn Herrschaften trafeu 12,47 Uhr hier ein und
fuhren 12,56 Uhr wieder ab.

(5l>arfreitag. Jn erfreulicher Weise hatte sich das Wetter
zum gestrigen Charfreitag geklärt, Am Vormittag lachte die
Sonnc, wenn auch meist zwischen Wolkcn durch, vom Himmel,
trocknetc Wege und Stege, so datz Hoffnung auf nngestörten
Nerlauf der Tages dnrch den Regengott erwachten. Diese Hoff-
nungen sind im Grotzen und Ganzen auch in Erfüllung gegan-
gen und so sah man denn Jung und Alt dcn gestrigen Tag
fleihig zu Spaziergängen ins Freie benutzen. Am Vormittag
freilich weniger, da strömten Scharen Andächtiger in die Kir-
chen zu ernster religiöser Feier. Dic Geschäfte waren überall
dön ganzen Tag geschlossen. Es herrschte allgemeine i-tille. Am
Nachmittag waren die Wege zu den näheren Ausflugsorten sehr
belebt. Abends, als die meisten Spaziergänger schon wieder
daheim waren, setzte ein ziemlich heftiger Regen ein, der aber
vald nachlieh. Doch blieb die Atmosphäre feucht. Die Aussichten
für morgen sind nach dem Wetterbericht ziemlich günstige; die
Schlüsse aus der unmitelbaren Wahrnehmung sind es weniger.
Möge der Wetterverkünder sich als der stärkere erweisenl

8. Ausstellnng im jkunstverein. tleber die Osterfeier-
tagc ist cine Kollekrion bon zwölfzOelgemälder, des Malers
Grovenor Thomas, West Kensington, London, ausgestellt, die
wegcn ihrer Eigenart von Jnteresse sein dürften. Da es nur
felten sich ereignet.datz hicr englischeGemälde ausgestellt werden,
fo sci auf sie besonders aufmerksam gemacht. Die Bilder sind
nur bis 6. April hier. Acht plastische Werke in Bronze von
Ludwig Cauer, Berlin, sind ganz borzügliche, wohlgclungene
Arbeiten. Die eine Gruppe „Durst" stellt zwei englische Solda-
ten dar, welchc im Streit um einen Schluck Wasser, der in dem
einen Helm sich befindet, begriffen sind, wobei die überlegene
Kraft des jüngeren so recht zum Ausdruck kommt. Fürst Bis-
, marck ist uns etwas zu starr im Gesichtsausdruck, der „Schwert-
uMgürtcr" ist eine plastische Figur von reinen Formen. Des
Wcitcren sind acht grohe Äquarelle pon August Schlüter-Düs-
feldorf, ausgestellt, die sich in durchaus würdiger Weise an die
vom vorigen Sommer anschlietzen. Schlüter ist im hiesigen
Kunstverein ein gern gesehener Gast. Ein grohes Pastell-
Gemälde kstvei Kinder) von Frl. Natalie Schultheiß-München
wirkt sehr ansprechend und ist flott gemalt. „Molte in Ror-
wegen" von C. Oesterlcy jun. ist eine sehr gute Landschaft, O. E.
Plitt, hier bestens bekannt, sandte ein farbenfrisches Gemälde
„Erinncrungen an Jschia" (Capri), welches sehr vorteilhaft zum
Verkauf steht. Ferner sind 24 grotze, farbige Kunstdrucke der
Karlsruher Künstler, in Originalwerken, und zwanzig kleine
Kunstdrncke älterer Meister ausgestellt. Dieselben sollen ihrer
grohen Billigkeit wegen hauptsächlich zux Ausschmückung von
Corridors, Lehrrünmen nsw. Verwcndung finden und es sei
zu dicscm Zwccke darauf hingewiescn. Es ist somit gewitz
im Kunstverein Abwochsclung zur Genüge geboten.

I. Gcwerbeschule. Mir der am 24. März dicses Jahres abge-
haltenen öffentlichen Prüfung hat die Gewerbeschule wiederum
cin Jahr reicher Arbeit abgeschlossen. Die mit der Prüfung
verbundene Ausstellung von Zeichnungen, schriftlichen Arbei-
ten, Malereien, Holzschnitzereien, Kunstschmiede- und Leder-
arbcitcn zcigte die bedcutcnde Entwickelung der geradö bei uns
in Baden in so hoher Blüte stehenden Gewerbcschulen. Der Be-
fuch der Schule im verflossenen Schuljahre, das am 17. April
1661 seinen Anfang nahm, war autzerordentlich grotz. Jn den
vier Klassen mit ihren Unierabteilungcn wurden 604 Schüler
unterrichtet. Autzcrdem besuchten 88 Hospitanten den Unter-
richt. Nach dcm Beruf waren 53 Klassen vertreten. Der Lehr-
körper cinschlietzlich dcs Herrn Rektors Lender bestand ins-
gesamt aus elf Pcrsonen, dic mit uncrmüdlichem Eifer an der
Ausbildung ihrer Schüler thätig waren. Jhnen gebührt ein
wesentliches Vcrdienst an der Entwickelung der Lehranstalt. Es
mag hier noch hervorgehoben werden, datz im Vorjahre von 99
Lehrlingsarbeiten 91 prämiiert wurden, wofür insgesamt 1000
Mark zur Verteilung kamen. 42 Lehrlinge, welche die Lehr-
zeit bcstanden und mit Erfolg die dritte Klassc der Gewerbeschule
absolviert hatten, erhiclten das Gesellenreifezeugnis. Die Ge-
werbcschule hat sich erfreulicherweise allseitigen Entgegenkom-
mens und auch voller Unterstühung zu erfreuen. Das geringe
Schulgeld von 7 Mark im Jahre für den einzelnen ist natürlich
cntfernt nicht hinreichend, um die Unterhaltnngskosten zu decken.
Gut ist es, datz der Besnch dcr Gewerbcschule für alle Gewerbe-
tehrlinge obligatorisch ist und gewitz wird auch keiner diesen
zu bereuen haben, denn ein tüchtiges Können, ein gewissenhaftes
forgfaltiges Arbciten übermittelt die Schule ihnen als Resultat
ihres viclseitigen Unterrichts.

u. Städtische Handclsschule. Bci der Städtischen Handels-
schnle dahier fanden die ersten öffentlichen Prüfungen vom
17. bis 21. März statt. Dieselben ergaben in Anbetracht des
uoch kurzen Bestehens dcr Schule ein recht befriedigendes Re-
sultat. Die Priifungen erstreckten sicki bei Klasse 1 auf Han-
delskunde^ Handelskorrespoiidenz, Gesellschafts-, Teilungs- und
Niischungsrechnnngen, Zins- und Disconrorechnungen nnrer Be-
rnckiichtigung der anslündischen Münzen, Stenographie, F-ran-
zopsch u„d Englisch. Bei Klasse 2 auf Einfache Buchführung,

Wechselkunde, Kontokorrentrechnungen, Stenographie, Fran-
zösisch; dei Klasse 3 aus Doppelre Buchsuhrurig und Sreno-
graphie. Die zum grötzren Teile raschen und sicheren Antwor-
ren der Schüler gabeu ein bereders ^eugins sur lyr gewipen-
hastes irrlernen unü richriges errsassen oer verressenden Lehr-
gegenstände. Auch die ausgelegreil schrisrlichen Arbeiren der
Schüler mil Darstellung der Handelskorrespondenz, der versckne-
denen Arren der Buchhalrung uslv. machren bei näherer Durch-
sichr einen dnrchans vesriedigenden iLindruck. s,ie städnsche
Handelsschnle srehr. nnrer der Leirnng des Herrn Overrealschul-
drieävrs Päiimann; den Unrerrichl im Französischen harken
die Heerei, Zlner nno Repple, deu nn Englischen Herr Siebxr,
dcn in Sreiwgraphie Herr Zachmann erteilt, wührend Hrrr
levnnerbauer oen Unrerrichr in allen übrigen vorgenannren
Fäckiern im Haupiamr übernommcn har. Es ist gewitz dan-
rend anznerkeinien, datz unsere stüdtische Verwaltung eine
Handelsschule ins Lcben gerufen hat, an welcher sich die Hand-
iinigslehrunge beziehungsweise Gehilsen .Keinirnipe sainmeln
tönnen, welche für ihr geschäftliches Fortkominen den grötzten
Wcri haben, ja, geradezu iinentbehrlich sind. Leider war der
Besnch der Prüfinigen seirens der Herren Prinzipale ein recht
schwacher und ist es dringcnd zu wünschen, datz öteselben für die
Folge ein srenndliches' und lebhaftes Jnteresse sür unsere Han-
dclsschule namentlich auch durch den Besuch solcher Prüfungen
zeigen möchten.

X" Rugbh-Fusiball. Der Akademische Sportklub spielte am
Mitrwoch, den 26. März, rnStuttgart gegen den dortigen
Futzballberein 1893. Das Spiel hatte autzerordentlich zu lei-
den unier der Härte und Unebenheit des Bodens, was vor
allem die Heidelberger sehr schwer empsinden mutzten, die an
ein weiches Spielfeld gewöhnt sind. Jn der ersten Halbzeit
bewegte sich das Spiel hauptsüchlich vor der Mallinie der
Heidelberger, ohne daß jedvch Stuttgart einen Erfolg erriugen
komite. Trohdem in der ersten Halbzeit zwei Spieler des A.-S.
C. spielunsähig wurdcn, gingcn nach dcm Seitenwechsel die
Heidekberger, die sich jetzt cm das Spielfeld gewöhnt hatten,
znm Angriff über, konnten aber nur einen Versuch erringcn,
während es Stuttgart gelmig, auf dem geschwächten linken
Flügel der Heidelberger zweimal durchzubrechen. Das Spiel
endigte also mit einem Siege Stuttgarts mit 6: 3.

o. Jm Kaiser-Panorama bleiben die prächtigen Aufnahmen
bon Hcrenchicmsce noch bis inklusive Ostermontag ausgestellt.
Ab Dienstag gelangcn zum erstenmale arotzartige Landschafts-
szcncrien bon Steiermark zur Vorführung.

Auszeichnung. Reallehrer Mang dahier erhielt vom
Grotzherzog für seine hervorragenden Leistungen auf dem Ge-
biete der Veranschaulichung der Himmelskunde eine kostbare
Busennadel nnd ein sehr anerkennendes Schreiben.

s I) Hundeschau Heilbronn. Die am Ostermontag in Heil-
bronn stattfindende Hundeschan wird von vielen Mitgliedern des
hiesigen Vereins der Hundefreunde besucht und es können sich
auch Nichtmitglieder anschließen. Da eine vorherige Anmel-
dung der auszustellenden Hunde nicht nötig, wird erwartet, datz
viele Hunde mitgenommen werden, die abenbs mit zurückge-
nommcn werden dürfen. Das Standgeld beträgt nur M. 1,60.
Mfahrt 6 Nhr, doch sollten sich die Teilnehmer wegen Fahr-
prciscrmätzigiing schon nm halb 6 Uhr am Hauptbahnhof
einfinden.

X Die Weltuhr. Nu' noch bis e'n'chl>etzl'ch Montaa ist dir
Weltuhr in der Weftendhalle, eiu Wunderweik der Mechanik,
ausgestellt. Wer sie nnch nickit qeseken bat, der möge die Feier-
iaqe hierzu benutzen. Das Jnieresse fiir das Werk ift üb:ipens
hter ein recht rcqes qevesen, so daft der V-rfertiqer und AaSstel-
ler der Uhr, wie er versichert, mit seinem Ai-fenthalt hier schr zu-

** Erhängt aufgefunden wurde gestern Mittag in der
Iollstockhütte der 61 Jahre alte verheiratete Holzhändler Christ.
Ebcrhard aus Unterrslingcn (O.-A. Freudenstadt). Ueber
die Gründe, die den Mann zum Selbstmord trieben, ist zur
Zcit hier uichts Näheres bekannt. Bei seiner Entfernung von
seincr Familie scheint er Aeußerungen übcr sein Vorhaben ge-
macht zu haben, denn im Laufe des gestrigen Tages trafen
Erkundigungen seitens seiner Angehörigen über seinen Verbleib
hier ein.

X Polizeibcricht. Verhaftet wurden sechs Arbeiter wegen
Bettelns, und ein Dienstmädchen wegen Diebstahls. Wegen
Unfugs kamcn zwei Personen zur Anzeige.

** Eppelheim. 29. -n,ärz (Fund.i Der Zeturgsiräaer
Vh. Löschmann fand in der Sandaruve eiren Zahu von 1 Meter
Länge und 18 Pfund Schwere. Der Fund >st iai Gasthaus zum
Hirsch b'-r --nnaestellr

b. Eppingen, 27. März. (S elb stmo r d v e r su ch.)

Gcstern hat der in dem Kalkgeschäfk von Wiesner und Gerber in
Nichen angestellte Buchhalter Feldweg nachdem er vom hiesigen
Gendarmericwachtmeister vcrhaftet worden war, auf dem Rat-
hnuse in Richen einen Selbstmord mittelst Revolvers versucht.
Fetdweg hat sich schwer am Kopfe verwnndet, lebt aber noch.

-s Weinheim, 28. März. Ueberfall.) Heute früh ver-
breirete sich hier die Kunde, datz gestern Nacht als der 12 Uhr-
Zug die Station Laudenbach passiert hatte, von einem mit dem
Znge angekommenen unbekannten Jndividuum zwei Revolver-
schüsse auf dcn Bahnexpeditor abgcgeben wurden und dieser da-
durch verwundet wurde; vermutlich habe dieAbsicht hestanden, die
Stationskasse zu Lerauben, was aber durch das Hinzukommen

Kandel und Merkeör.

Portland-Zementwerke Heidelberg und Mannheim. Akt -Ges-
Heidelberg, Jn der Generalversammlung, in der 26 Aklionare
3922 Aktten vertratcn, wurden dte Autcäge der Verwaltunq ge-
nehmigt und die Divtdende ouf 6 Prozent festgesetzt. Der Ver-
waltung wurde Entlastung erteilt. Auf Anfrage eines Aktionärs
teilte dis Direkt'vn mit, dah in der Geschäftslage seit Erslattung
des Bericbtes keine wesentliche Aenderimg einqetreten sei.

Pfiilzische Hypotheken Bank in Ludwigshafen a. Rh Bei
der am 22. Mürz eifolqtcn Verlosung ZV-Proz Pfandbriefe der
Serien 1 und 3 sowie 4 brs einschiteßlich 'lO und 4proz. Pfand-
briefe der Serien 16, 17 und 18 wurden g-zogen: von den Serien
1 und 3 die Endnummern: 22, 81 und 85; von den Sericn 4
bis einschliehlicb 10 die Endnummern: 30 und 31; von den
Serien 16 und 17 die Endnummern 01, 03, 12, 19 20, 24,26,
28. 32, 34. 40. 48. L6. 63. 66, 74, 76, 78. 90 und 95: von der
Serie 18 die Endnuminern: OO, 10, l4 15, 17, 20, 32, 40, 50,
54, 58. 69 71. 79. 81. 85. 90. 95. 96 und 99. Das Näbere
über die Einlösung der gezogenen Pfandbriefe findet sich im An-
zeigenteil.

Heidelberg, 29. März (Marktpreise.l Heu der Zentner
.4L 3 80 bis 4.60, Korn-Stroh der Ztr. 2.80 biS 3.00, qew.

2.50 bis 2.80, gelbe Kartoffeln der Zentner 2.00 bis 2.20,
Salatkartoffeln Ki. 5.20 bts 5 50, Butter in Ballen 1.05 bis
1.10, in Pfund 1.10 bis 1.20, Zwiebeln 9 bis 10 Knoblau«
35 Bohnen das Pfund 2.20—2.50, Gebund Gelbrüben

3 bis 4 Rosenkohl das Pfund 18-20 Schwarz-

wurzeln 20 bis 25 Eier das Stück 6 bis 7 das
Hundert 6.20- 6.50 Blumenkohl das Stück25 - 30 Rotkraut
20-25 Weihkraut 20-25 Wirsing 0 -00 Boden-
Kohlrabi 8 bis 10 Sellerie 6 bis 8 Lauch 2—3
Rettich 3 bis 4 Meerrettich 20—25 Wetße Rüben das
Stück 1 bis 2 Rote Rüben das Stück 6 bis 8
Kopfsalat 14 bis 15 Endivien das Piuad 20 bis 25 Aepstt
das Stück 4 bis 5 das Pfd. 20 bis 25 Gebuno Peter-
silie 2—3 Gebund Schnittlauch 1—2 Radieschen 4—6 ^

MbLiLSlri'- ÜMstörallt

Lauptstr. 6rÖ88lv ^II81VAllI III Hniiptsti.

Osler-kesekenkvn. LS7

8perialgk8o!i3st seinei' t.eljkl-vai'en u. Kei8eefsel(tsi>.

Neuefte Nachrichten.

Darmstadt, 26. März. Prin; und Prinzessin Hein-
rich von Preußen sind bald nach 10 Uhr hier ein-
getroffen und vom Großherzog am Bahnhof herzlick
begrüßt worden. Ein zahlreiches Publikum jubelte den
Herrschaften zu.

Würzburg, 28. März. Der von hier nach Nürnberg
abgegangene Güterzug 1982 überfuhr heute früh nach
1 Uhr im Bahnhof Kitzingen dasEinfahrtssignat
und kam dem ausfahrenden Güterzug 1967 in die Flanke-
Ein Spritfaß explodierte, wobei ein Bremser schwer
und ein Wagenwärtergchilse leicht verletzt wurde. Zehn
Wagen wurden zertrümmert und weitere fünf mehr oder
minder beschädigt. Der Verkehr war längere Zeit gestört.

Münchcn, 28. März. Der Prinzregent hat den Direktor
der Akademie der Künste, Ferdinand von Miller, Bild-
hauer und Erzgießer, zum l ebenslänglichen Reichs"
rat der Krone Bayerns ernannt.

Köln, 28. März. Die „Köln. Volkszeitung" meldet
aus Bingen: Durch Ablösung beträchtlicher Steinmasßr'
auf der Bahnstrecke Bacharach-Oberwesel wurd^
in der Nacht zum Donnerstag ein Bahngeleise gesperrt-
Durch einen weiteren heute früh erfolgten Erdrutsch wurde
auch das zweite Geleise unpassierbar. Der Verkehr
wird durch Umsteigen an der Unfallstelle bewerkstelligt.
ist unbestimmt, wann die Verkehrsstörung behobe»
sein wird.

Berlin, 27. März. Ueber den nach Deutschland zurü^
gekehrten verhafteten Terlinden erfährt der Konfektionär
daß Terlinden auf der Fahrt von Chicago nach New N»>»
versucht hat, stch das Leben zu nehmen. Er woltü'
sich mlt einem Messer, das er in derTasche verborgen hatts'
die Kehle durchschneiden, doch konnte sein Vorhaben noK
rechtzeitig verhindert werden. Seine Auslieferung ist haupt'
sächlich erfolgt auf Grund der vorgekommenen StemP^I
fälschungen. Daß bei den Banken in Chicago 125 00^
Dollars mit Beschlag belegt worden stnd, die Terlinde»

des Hilfsbahnwartes vereitelt wurde. Heute früh wurde ein der
That Verdächtiger im Pfälzer Hof hier verhaftet und ins
Amtsgefüngnis abgeliefert. Ueber das Befiuden des verwunde-
ten Bahnbeamten war heute noch nichts Näheres zu erfahren.

bn. Mamiheim, 28. März. (L a n d!v i r t s ch a f t l i ch e
A u s sr e l l u n g.) Prinz-Regent Luitpold von Bayern wird
der „N. Bad. Landeszeitung" zufolge am 5. Juni der hier
stattfindenden Landwirrschasts-AussteUung einen Besuch ab-
statren.

Konstanz, 26. März. (Der Zuzug italienischer
Arbeiter) hat in Liesem Jahre ungelvöhnlich früh, schon
Ende Fanuar, begonnen und gegenwärtig einen Umfang ange-
nommen, der der allgemeincn Lage auf dcm Arbeitsmarkte
teineswegs eutspricht. Es kommen fast täglich 400 bis 600,
einigemale sogar 700 Mann per Schleppschiff von Bregenz her.
Die meisten reisen mit Extrazügen ins Unterland oder in
die Reichslande lveiter. Grötzer scheint auch die Zahl derjenigen
die ihre Familie, Frau und K'inder, mitbringen.

AnS Vaden crin ucyrilag enicr Pzoizyciuier Bijouierie»
fabrik trank Vitriol. Er dürfte kaum mit dem Leben da-
vonkommen. Ter Beweggrund zu diesem Schritt ist noch un-
kekannt.

Weater- und Kunstnachrichen.

Heidelberg, 29. März. Der Oftermontag bringt Moser's
Lustspiel „U lrim o", ein lusiiges Werk, welches einem zahlreichen
Personale dankbarste Aufgaben bietet Die Rollen werden bei uns
gespielt von den Damen Hohenaii Jelly. Kögl, Milde, Feldner,
Kull und den Herren Bernau, Brandr, Feldncr, Großmann, Lassen,
Rose, Rndolpd, Schneider und Sleinkünig.

Mosbach. 27. März. Das Heidelberger Stadttheater-Ensemble
unter Lettung des Regisseurs Willy Schneider beabsichtigt in
htesiger Stadt zwei Ga stsp iel- Vorstell ungcn zu geben,
am Miltwoch, 9. April und Freitag, 11 Aprtl, im Saale des
Herrn LouiS Groh. Zur Aufführung gelangt am eistm Tage:
„Auf dcr Sonnenseite", Lustspiel in 3 Akten von Dr. Blumen-
rhal und Kadelburg, am zweiten Tage: „Die Wohllbäter", Lust-
spiel iu 5 Akte» von Adolph L'Arronge.

daselbst deponiert hatte, ist bereits mitgeteilt worden.

Wien, 27. März. (Allg. Ztg.) Professor Riehl "
Halle wurde von der Wiener philosophischen Fakultät oh>
Konkurrenten als Nachfolger des Professors Mach
geschlagen. Der UnterrichtSminister hat jedoch, wie verlaute'
einer Pression vün klerikaler Seite nachgebend, den
schlag an die Fakultät zurückgeleitet.

Haag, 28. März. „Dagblad" will wissen, die K
nigin Wilhelmina befinde sich in gesegneten ll>
ständen. Tie Entbindung werde im September crwar> '
Eine amtliche Bestätigung liegt bisher nicht vor.

Paris, 28. März. Die Deputirtenkammer na»^

heute die zweite Lesung des Budgets wieder auf
verwarf verschiedene vom Senat vorgenommene - ,
änderungen. Jnfolgedessen muß das Budget an den Se»
zurückgehen. yZ

Paris, 28. März. Die Kammer nahm mit
gegen 10 Stimmen einen Antrag auf,g ese tz li che
legung der den Handlungsgehilfen, im Staats-
Kommunaldienst angestelltcn Beamten, sowie den in Fabr' ^
Werkstätten u. s. w. beschäftigten Arbeitern zu gewähre»
wöchentlichen Ruhezeit an. „g,

Loudon, 28. März. Die „Times" mcldet aus Sh^
hai vom 26. März: Die chinesische Regierung hat ^
Vizekönig vou Canton angewiesen, alle Verhandl»»»^
mit dem französischen Syndikate wegen Baues ^
Bahnlinie Canton-Futschau abzubrechen, da ma»
Meinung ist, daß durch dieses Projekt die Reckste ggö
amerikanischen Syndikats, mit dem im Jahre r
ein Kontrakt in Washington abgeschlossen wurde, »
trächtigt würden. ^ >

Curacao. 27. März. Dir Engländer haben
 
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