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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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haupl incht los geivordcn. Die Ursache dürfte in der vec-
änderten Art des Ledergerbens liegen, das jetzt inehr ans
chemische Weise hergestellt wird. Damit gcht ein bliihen-
der Zweig dcr Fvrstwirtschaft ruhinlos zugrunde. Alle
Anerkennnng berdient die hessische Rcgierung, Nielche den
Privatschälwaldbesitzern entgegenkonunt und bereit istz
deren Besitz an Wald zu zieinlich annehmbaren Preisen
für den Dtaat zu erwcrben. In letzter Zeit sind in Rhein-
hessen einige hnndert Morgen zum Preis von 190 M.
für dcn hessischen Morgcn auf diese Weise in den Besitz
des Staates iibergegangen.

Württcmbcrg.

Stuttgar t, ü. April. .Hcute fand eine längere
Besprechiing deS Ministerpräsidenten v. Breitling init
dem Staatssckretär Dr. Graf v. Posado w s k h statt,
der auch der Minister des Jnnern nnd der Finanzminister
beiwolinten. Tr. Graf. v. Posadowsky wird heute Mend
vom Uönig cmpfangen.

Stntkgar t, o. April. Gcncrallcutnant s t o h-
rer, .goinniandeur dcr 2. Divisiou in Illnp ist in Gc-
nelunignng seine-' Abschiedsgesuä)es zur Disposition ge-
stcllt.worden. Gcneralmasor v. F r e u d c n b c r g ist
mit der Fiihrung der Division beaustragt.

Prcußc«.

-— Fin Doininikanerkloster zu Diisseldorf ist dieser
Tagc iin Alter von nahezu 73 Iahren Dr. jur. A l s r e d
Graf v. Robiano, „Pater Gzcslaus ime
er in seinem Orden hieß, g e st o r b e n. Mutterücher-
seils ein Enkel deS bekannten Convertiten Grasen Fried-
rich Lcopold zu Stolberg-Stolberg, im Dominikaner-
orden, dem er seit nahezn fünfzig Fahren angehorte,
ein beverzuflter Schüier des bekannten ^-aiers ^aeon. mre
zu Paris, bat er, wie die „Köln. Ztg." schreibt, emst in
Berliu eine geivisse Rolle gespielt. Er wurde iin ^ahre
1860 nach Berlin entsandt, nm hier eine nene Domim-
kanerniederlassung zu crrichtcn. Er liesz sich in der Bor-
stadt Alt-Pkoabit nicdcr, nnd dort kaiii es Endc ^anuar
1870 zu dem bekanntcn M o a b i t e r K I o st e r-
st ii r m, als anfgeregtc Volksmasscn iinter dem Eindruckc
der Mitteilnngen, dic wenigc Monate znvor über eme
Mitzhandliing der Klosterfraii Barbara Ilbrik im Carmo-
literiniienkloster zn Krakau verbreiket Ivorden waren,
und unter der Erregung, welche die Beschlüsse des vati-
kanisäien Konzils nach sich zogen. die Pollendnng des
neucn KlostergebäudcS in Moabit zu vcrhindern suchten.
Grai Robiano wurdc währcnd des sraiizösischen Krieges
den Berliner Militärlazarctten für die ^eclsorge der
verwiindeteii Franzosen zngeteilt, dcrcn Sprache er als
geborener Belgier beherrschte. sreitdein ist er aber nicht
nichr in die Öeffentlichkeit getreten. Die Bcrliner Ka-
tholikcn ividmeken ihin eine besondere Verehrnng, zuinal
seit er ini Fahre 1889 zum Prior des Klosters ernannt
Ivorden war. Abcr säion nach weiiigcn Fähren zwang
ibn sein zunehinendcs Leiden (Perkalkung der Arterieul,
den Lüden aiifznsuchen und diescr Krankheit ist er jetzt
erlegeu.

Ausland.

Oestcrreich-Ungarn.

W i e n, 1. April. Dcr Pwlizci wurdc heute, wie der
„Köln. Ztg." telegraphiei't wird, üas Geriicht genieldet,
dasi zwci böhmische Rabbiner, die Ostern bei dem jüdi-
schen Privatbeamtcn Leopold Kraus nächtigten, an den
beiden christlichen Dienstinädchen des KranS während
dcr Rwcht heimlich Blutabzapfuugeu zu rituellen
Zwecken vorgenommcn hätten. Die Polizei entsandte
einen Bezirksarzt, der dic eine Biagd sehr anfgercgt nnt
verbundenem Kopfe und ijber Alattigkcit imd Lchmerzen
im ganzen Körper klagend auffand. ^rie wies ihm
auf beiden Arinen zwei millimctergrotze Hautabschürf-
ungcn vor, die sie in der Osternacht erhalten habcn will:
wie. weitz sie uicht, da sie gut schlief. Tie andere Magd
erklärt aber bestimmt, datz ihrer Kollegin Blut zn rituel-
len Zwecken abgezapst worden sei. Fhr sci vor einiger
Zeil AehnlicheS gescheyeu: die Wunden kann sic aber
uicht vorweisen. Der Polizeirat erklärte, die Wnnden
dcr einen Magd seien nicht geeiguet, irgendwclchcn Blut-
verlust herbeizuführcn, ihr llebclbefinden sei weitcr nichts
als dic Folge eingebildeter Bluabzapfttiig. Die Er-
hebungen ergaben, datz der erwähnte Privatbeainte Ostern
Ivohl von zwei jüdischen Verwandtcn besucht wurde, dic
aber uicht bei ihm nächtigten. Wann wcrdcn diese thörich-
ten Blntmärchen einmal aushöreu?

England.

L o n d o n, 6. April. Publikum wie Presse tadeln
scharf die Regiernug wegen ihrer bisherigen Geheim-
thuerei in Sachen der B u s h v e l d t - C a r a b i-
n e e r s, die cine Zeit lang Krieg aus eigene Faust sühr-
ten, lediglich um ihrer Raub- und Mordlust zu fröhnen.
llnter anderem sollen sich zwei Kameradeu, die nicht mit-
helfen wollten, e r m o r d e t haben. Als Kitchener end-
lich von der srache erfuhr, schickte er ein Regimeut, u m
sie n i e d e r z u m a ch e n, falls sie sich nicht ohne wei-
teres ergebcn würden. Zum großen Bedauern der
Heeresleitung ergaben sie sich. Ein mit dem Hospitalschifs
„Dunera" gesteru in Plymouth angekommener höherer
Offizier drückte eineni Vertreter des „Daily Chronicle"
gegenüber seinc Verwunderung darüber aus, daß bisher
in Eugland nichts davon bekanut geworden sei. Die
kriegsgerichtliche Auklage habe im
G a n z e n 3 1 Mordeu m f a ß t. Sie begnügten sich
nicht damit, so sagte der Ossizier wörtlich, bewaffnete
odcr unbewaffnete Buren mit kältem Blute zu erschießen,
sondern ni o r d e t e n aus Uebermut F r a u en
u n d K i nde r. Andern mit der „Dunera" Angekom-
mene erklären, der kriegsgerichtlich erschossene Leutnant
Morant sei kein Australier, sondern ein E n g k ä n d e r,
der früher in der englischen Flotte gedieut habe.

Rußland.

- Der Wilnacr Bischof Zwierowitsch ist Polnischen
Blättern zufolge nach Usa verbannt worden. Die russi-
sche Regierung macht kurzen Prozeß mit den tätholischen
Bischöfeu. Fn Wilna haben vor einiger Zeit die Volks-
schüler polnischer Nationalität sich geiveigert, Religions-
unterricht in russischer Sprache cntgegenzunehmcn.

Kleine Zeitunq.

Münchcn, 2. April. Tie S ch l i e r s c e r. die
gegenwärtig auf einer Kunstfahrt durch Norddeutschland
begriffen sind, haben in Braunschweig einen Theater-
ausstand vcrsncht. Tie Ursache soll, wie die „Allgemeine
Zeitung" hört, getvesen sein. daß der artistische Leiter,
Kämmersäiiger Franz Fosef Brakl, nach Meinung der
Schauspicler zu hohe Täntiemen beziehe und dadurch
die Einnnhme der letzteren schmälere. Dem artistischen
Direktor Konrad Dreher gelang es indessen, die ausstän-
digcn Bauernschanspieler wieder versöhnlich zu stim-
men, allerdings mit entsprechenden Opfern. Laver Tero-
fal wird künftig stellvertretender Tirektor der Schlier-
seer sein, das Ehepaar Denng scheidet dagegen init noch
zwei Vertretern kleinerer Rollen aus.

- Pcrlin, 2. April. Eine. recht fatale Um-
z u g s g e schichte ist am Dienstag in Charlottenburg
passiert. Es mußten nämlich nicht weniger als 72 Fami-
lien, sämtlich mit Mietskantrakten für die gemietetsn
Wohuungen in der Hand, trotzdem ohue Qbdach vor dem
Hause, in daS sie einziehen wollteu, mit Sack nud Pack,
Kind und Kegel, Halt machen, ohne cinziehen zu kön-
nen. Nach der „N. Zeit" handeltc es sich um ein neues
Haus. Am 27. März hatte die Gebrauchsabnahme statt-
gefunden. Tie Abnahlnekommission hatte aber nicht
alles in Ordnung befunden — angeblich sollen Wok-
nungen fencht sein — und deshalb den Abnahmeschein
dem Eigentümer nicht ausgehändigt. Nach den bestehen-
den Vorschriften darf aber ein Haus nur bezogen wer-
den, wenn der Gebrauchsabnahmeschein ausgestellt ist.
Nach Lage der Sache mußte somit den Mietern dcr Ein-
zug in das Haus verwehrt werden. Den Leuten blieb
weiter uichts übrig, als sich schleunigsi nach anderen Woh-
iiuugen umzusehcn. Einigen gelang es, Unterkommen
zu finden, den anderen wurde seitens der Behörden vor-
läufig Obdach zugcwiesen. Sämtliche Mieter des Hauses
wollen gegen dcn Eigentümer ans Schadenersatz klagbar
werden.

— Ter Kaiscr uiid das Ticnstmädchcn. Der Kaiser
hatte am Tienstag mit der Kaiseriii. wie Berliner Blätker
berichteu, seinen alltäglichen «paziergang unternommen
nnd war in die Corneliusstraße eingebogen. Dem Käi-
serpaar entgegen käm dort ein Liebespärchen:: „Er":
Linien-Jnfantcrist und zur Zeit auf Osterurlaub, „Sie":
cin schmnckes Dienstmädchen. Die beiden waren so tief
im Gespräch, daß sie nieinanden sahen. Erst im letzten
Augenblicke, dicht bei den Majestätcn, erkannte das Mäd-
cheu diese uud rief laut: „Du, Willcm, da sind Käisers!"
Seinen Schatz loslassen, auf den Straßendamm springen
und „Front" machen, war für den Soldaten das Werk
einer Sekuude. Das Mädchen blieb indessen verdutzt
auf dem Bürgersleige stehen, so daß die 51aiserin den

Hand, dic ziiwcilcn scine mattc, ficbcrhcißc bcrührtei Die
fast crstorbeuc Lcbciisflammc flackcrte plötzlich wicdcr cm-
por.

Aber iimi bcganiicn crst dic Tage der Geduld, dcr Pflegc,
der ernstcii Monotoiiie dcs Krankcnzimmcrs.

Draußen sank noch immcr der Schnee in schtvcrcn Masscn
niedcr »nd hülltc Villa und Park in lautlosc Stille. Nacht
für Nacht schimmcrtc ans dem Fenster im Erdgeschoß trauriger,
gedämpftcr Lichtschcin. Ein paar Kamcraden Lcos kamen
täglich an dic Thür, um sich zu erkuiidigcn; zwcimal hielt der
Doktorwagen — sonst blieb das Haus wic abgcschnitten von
aller Wclt, bon cincm heimlichcn Frieden umsponnen, wic
die Bergc im Hintcrgrunde in feierliches Schtveigen getaucht.
Aber wcnn anch Adele wie cinc Gefangene ihre Tage verlebte,
nur zuwcilcn im Park frische Luft atmend, eine Neuigkeit,
die in dcr Stadt dic Runde machte, kam ihr dennoch zu Ohren.

Obcrlcntnant Stzczanek hatte dcn Dienst quitticren müssen
und war eines Morgens aus seincr Wohnung verschwnnden
— mcmand wußte, wohin. Mmi sprach von übermäßigen
Schulden, von schmutzigen Geldgeschichten, die nnn, da das
Duell dic Augcn auf ihn gelenkt, seincm Oberst hinterbracht
wordcn tvaren.

Lcntliaiit Stützcl machtc cine so verblüffte Micne über
diesen Vorfall, daß scin Gesicht förmlich einen Ausdruck der
Bestürzung bcibehiclt. Er hatte sich, in blindcm Vertrauen,
bei berschicdcncn Wechseln Stzezancks als Bürge mit unter-
schrieben.

Hatte Jan ihn durch seine ihm vorgespiegelten Erfolge
bei der rcichcn Witwe blenden, oder dic Frau zwingen wollen
ihm die Hand zu reichen, indem er ihren Ruf untergrub?
War seine abscheulich-listige Verleumdung cin Racheakt ge-
wesen odcr cinc vcrzweifelte Anstrengung, seine drängcnden
Gläubiger zurückzuhalten, indem er ihnen die Aussicht auf
seine glänzende Hcirat vorschwindclte? Niemand hat je diesen
dunklen Plan völlig enträtselt. Er war zerfallen und sein
Urhebcr verschollen.

Adele konntc ein Gefühl der Gcuugthuung bei diescr Nach-

richt nicht untcrdrücken. Sie haite ja gesehen, wie der Uiychul-
digc list und sie hätte an jeder Gerechtigkeit verzwcifeln
müssen, wenn Jan Stzezanek sich nach wie vor, straflos und
reuclos, seines Lebens zu erfreuen vermocht hätte. Nun hoffte
sie scinem frechen Gesicht nic wieder im Leben zu begegnen, der
Mann tvar für sic abgethan. Alle ihrc Gcdanken beschäflig-
ten sich nur mit ihrem Kranken, Genesenden. Mit helden-
hafter Geduld hatte Lco seine Schmerzcn getragen, mit rüh-
rcnder Dankbarkeit ihr jeden Dienst, den sie ihm geleistet
P'lohnt. Jn seincr Schwäche hatte er ihr verraten, wie tief,
tvie heiß er sie liebte.

Abcr es kam eine Stunde, in der seine Kraft des Er-
tragens erschöpft schien und er der Verzweiflung nahe stand.
Der Arzt toar bei ihm gewesen und hatte ihm eröffnen
müssen, was man ihm bisher verheimlicht; daß die Rückkehr
in den Militärdienst für ihn zur Unmöglichkeit geworden sei.
Sein rechter Lungenflügel war durch den Schuß gestreift
tvordcn, und, wenn auch dank seiner guten Natur und der
sorgfältigen Pflege die Wunde wieder zugeheilt war, so blieb
doch ein für das Ohr des Kundigem bei jedcm Atemzuge
vernehmbares tzemmnis zurück. Ein Beruf, der körperliche
Anstrengung erhcischte, bedeute für ihn eine beständige Todes-
gefahr.

Adele hatte diese traurige ärztliche Diagnose lange wie
ein drückendcs Geheimnis in fich verschlossen. Sie hatte gebangt
vor dem Augenblick, da der Freund sie endlich dennoch erfahren
mußte. Totenblaß, die Hände ineinander krampfend, stand
sie, als der Arzt den Rittmeister verlassen, im Nebenzimmer
und lauschte, lauschte in einer qualvollen Unruhe, der Mann,
dcr ihr so teuer geworden, könnte dcm Leben, um das sie in
vielen schlaflosen Nächten gezittert, mit eigener Hand ein Ende
machen wollen. Endlich ertrug sie die Herzensangst nicht
länger. Sie trat ein. Sie sah ihn mit schlaff herabhängen-
den Armcn auf seinem Stuhle sitzen, die Augen starr auf den
Boden gerichtet, mit einem Ausdruck völligcr Hoffnungslosigkeit.

„Mein armer Freundl" sagte sic. „O ich kann, ich will
Sie nicht allein lassen in dieser Stunde. Um meinetwillen

Arni ihres Gemahls-Ioslasseii mußte, um wciter gelje
zu können. Dcr Kaiser lachte herzlich und sagte zu öei
Mädchen: „Holen Sie sich man Jhren Willem wiedcm

— Die Ursache des Fehldruckes bei der neneu deutschcv
Dreipfeunigmarke ist, wie die amtliche Untersuchung ergebe"
hat, auf einen Zufall zurückjuführen. Bei der einen Druä'
platte war bei der betreffenden Marke der untere Balke
des ersten E in dem Worte „Deutsches" gespalten. D
der Defekt bei der Geringfügigkeit desselben nicht bemerl
wurbe, so brach bei dem weiteren Druck der untere M
des gespaltenen Balkens ab, während der obere Teil steh^
blieb. Thatsächltch ist dieser Balken in Form eines ga»i
fcinen, kaum sichtbaren Haarstriches bei aufmerksamer
obachtung zu erkennen. Es existieren somit zwei verschl^
dene Fehldrucke und zwar in der vom 6. bis 11. Janua
durch jene Plalte hergestellten Auflige mit dem gesp^
renen Doppelbalken und in der vom 13. Januar bis M
timo Februar fertiggestellten Auflage mit dem halben
ken, durch welches die Lesart „0^VP36LL8"
veranlaßt worden ist. Von dem ersten Fehldruck ist »N
eine ganz geringe Zahl vorhanden, während von dem letz
genannten Fehldruck 280 000 Bogen hergestcllt sind. Allel'
ütngs sind diese nicht sämtlich zur Ausgabe gekommen.

— Madrid, 1. April. Mit dcm ersten Ostertag habO
im ganzen Lande wie üblich die S t i e r g e s e ch tL
goniien, wobei es gleich zu verschiedcncii Unglücksfälle
kam. L-o wnrdo in Sevilla dcr YNatador Montes durn
eiiien Hornstoß in die Brnst lebeiisgefährlich bcrleb,
Fn Bilbao starb während des Gefechtes dcr BaiideriU
Gallegnito am Herzschlage.

— Begreifliche Schnsucht .

„Jst Jhncii dcnn wwk^

— .^

w sehr viel daran gelegen, daß Jhre durchgebranntc

wieder komrni?" — „O meiL sie hat ja mcinen Dackl uu'
genommenl" ,

— Rccht schmeichelhaft. „Wcr war dcnn der Mann,
mich soeben grüßte?" — „O mci, wissen Ssi dcm sei Gr>w
hat nix zchcdeutcn, — der grüßt an jedcn Aff'nl" _^

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Interatenteil Th. Berkenbusch. beide in Heidelbera

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sorvis lltrssb- llllck Lsdxsivside smpüeblt

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ist dieses Furchrbare über Sie verhängt worden. Lassen F
es mich mit Jhnen tragen. Die Opfer, dic Sie mir gebro
sie drücken mich ja zu Bodcn."

Er versuchte zu lächeln, seine trostlose Stimmung zu n
bergen.

„Verzeihen Sie — es ist nur dcr erste Moment. Dw
kunft liegt nun so dunkel vor mir; aber ich werdc ^
darübcr ruhiger benken. Liebe, gnädige Frau, sorgen «ic
nicht nm mich."

„O, Sie sollen sich nicht vor mir verstellen. Jw
ein Recht auf Jhr Vertrauen. Heuchcln Sie doch uichj "tzit
bernünftige Fassung. Jch weiß ja, daß Sie mir fluchoj)'
Stunde verwünschen müsscn, in der Sie mir FreundschaC
lobten." Lck

Er sah warm und traurig zu ihr auf, mit seincn gr"v
Krankenaugen und schüttelte langsam das Haupt. . ^

„Nein, nein, niemals", flüsterte er ernst. Dann fug^L
leiser, mit einem düsteren Tone hinzu: „Jch fluche uur
Geschick. Warum hat mich die Kngel nicht besser getroN-^
Warum muß ich als halber Krüppel leben? Sterben
fa ein Leichtes gewesen. Aber ein vcrpfuschtcs nutzloses
sein —I"

Er drückte die Hände vor das Gesicht.

Adele legte ihm sanft ihre Rechte auf die Schulter.

„Jst ein Leben wirklich ganz vcrpfuscht, ganz uutzw->

einem andcrn Menschenkinde so viel Wert besitzt,

Jhrel Ö, mein Freund, muß ich denn alle weiblichc
beiseite setzen und Ihnen zuerst sagen, was Sie mir us" r ck
näckigem Stolz verschweigen wöllen? Soll ich, stl

denn nicht wissen, daß Sie mir gut sind? ?lber wi ^
Sie auch die Lippen verschließen, ich weiß es ja denno
dennoch, mein Freund. Mein Herz hai es erraten
Er hatte ihre Hände ergriffen und drückte sie nnt
stümer Zärtlichkeit.

(Fortschung folgt.)
 
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