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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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Mittwoch, 16» ApriL 1902. AweLtes Bl«rtt. 44. JaUWNp. — 88.

Erschcint täglich, SonntagS ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Hans gebracht, bei dcr Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgcbnhr.

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vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

18SS 24. April 1SOS

Hrotzherzog Kriedrich von Aaden

in Wort und That.

Zum 50jährigen Regierungs-Jubiläum
von

Dr. Rudolf Kronc.

(Fortsetzung.)

Tie Entwicklung unseres badischen HeimatlandeS aus
allen Gebieten ist während der Regierung unseres Groh-
herzogs eine wahrhast großartige. Für Lie Hebung der
H'andwirtschast geschah durch Gesetze über Viehseuchen und
Reblausgefahr, durch Hagelversicherung, Straßenbau,
Regelung der Wasserläufe, Feldbereinigung, landwirt-
schaftliche Vereine, Bewässerungsanlagen u. a. außer-
ordentlich viel, die Kreisorganjsation mit ihren Anstalten
sür arme kranke und verwahrloste Kinder, Rettungs-
Und Waisenhäusern, Pslegeanstalten, Einrichtungen sür
Obstbau und Viehzucht, Haushaltungsschulen, landwirt-
jchaftlichen Winterschulen, Vorschußvereinen usw. ist ein
Vorbild für ganz Deutschland geworden, das Gewerbe em-
bfing seine Förderung durch die Gewerbeordnung und
Gewerbefchulen, dieJndustrie durch denArbeiterschutz und
die Arbeiterfortbildungsvereine und Fabrikinspektoren,
die Steuergesetzgebung will mit weiserBilligkeit die Lasten
aus die tragsähigstenSchultern legen, das Armenwesen, die
Justiz, daS GesäugniSwesen, die Anstalten sür Geistes-
kranke, der Eisenbahn- und Schisfahrtsverkehr, sind auf
die Höhe ihrer Aufgaben geüracht. Und an all dem hat von
jeher uuser Fürst eifrig und unablässig mitgearbeitet; er
kennt alle Zweige der privaten Thätigkeit und der
össentlichen Verwaltung und verfolgt die Fortschritte
nstt gespanntem Jnteresse. Durch persönlichen Besuch,
durch Teilnahme an Festen, Erösfnungen und Ausstel-
lungen, durch Aufmunterung in Wort und That hat er
dies ungezählte Male bewiesen. Jhm zur seite steht in
gleich reger Wirksamkeit für daS Gebiet der weiblichen
Arbeit und Erwerbsthätigkeit, Fürsorge und Hilfeleistung
die Großherzogin.

Dem hohen Paare aber gemeinsam ist ein stilles,
edles Wirken, wovon die Oeffentlichkeit nur wenig er-
tahrt, es ist die fürstliche Freigebigkeit, die ossene Hand,
die schon so viele Thränen getrocknet, viele betrübte Her-
Zen erquickt hat. Bei Heimsuchungen, die einen größeren
Kreis odcr eine Gemeinde betroffen, steht unser Fürsten-
haus an der Spitze mit gerne gespcndeten Gaben. Ge-
denken wir weiter noch der reichen Zuwendungen sür
Ivohlthätigg Anstalten und kirchliche Zwecke — evange-
lisch oder katholisch — so sehen wir in schönster Weise
jenes hcilige Mahuwort ersstlllt: „Wiohlzuthun und
stlitzuteilen vergesset nicht!"

Des Großherzogs emsige Thätigkeit wurde im Jahrc
k881 plötzlich durch seine schwere Erkrankung unter-
brochen, welche ihn in den ersten Tageu des November
ouf dem Schlosse zu Vaden ergriff. Es war ein typhöses
stieber. Am 10. November wurde der Erbgroßherzog
viit der Stellvertretung in der Regierung betraut. Wie
den Fürsten Wohl und Wehe seiner Unterthanen be-
ivegte, so lauschte auch das Volk äugstlich und bangend '
vuf dic Berichte aus Baden. Glücklicherweise war die j
döchste Gefahr bald vorüber, wozu nächst Gottes Hilfe "

die sorgsame Pslege insonderheit durch die Großherzogin,
die von jeher geübte Abhärtung des Körpers und erstaun-
liche Einfachheit der Lebensweise wirksam beitrug. Aber
eine langandauernde Schonung war notwendig, die Ge-
nesung ging sehr langsam von statten. Jm Oktober
1882 konnte der wiedergenese Fürst von seiner Hauptstadt
sreudig empfangen und vom ganzen Volke jubelnd be-
grüßt in Karlsruhe einziehen und die Zügel der Regie-
ruug ergreifen. Dabei richtete er ein Handschreiben an
seinen Herrn Sohn, den Erbgroßherzog, worin die ganze
Tiese des Gesühls und Gemüts einer hoch und fromm
denkenden Persönlichkeit sich rührend äußert.

Handschreiben

an Se. Kgl. H. den Erbgroßherzog nach Wiedergenesung
des Großherzogs, 16. Oktober 1882.

Mein lieber Sohn!

Einem ganzen Volke danken zu dürfen für die in
ernster Prüsungszeit bewiesene Liebe und Teilnahme,
das betrachte ich als ein Vorrecht, dessen hohe Bedeutung
Du gewiß mit mir zu würdigen weißt. Diesem Danke
möchte ich gerne an dem Tage eincn Ausdruck gebeu,
an dem ich Dir, als meinem bisherigen Vertreter in der
Regierung, erklären darf, daß mein.e Genesung nun so
weit fortgeschritten ist, um mir zu gestatten, Dir die Last
der Verantwortung wieder abzunehmen.

Während fast ein ganzes Jahr hindurch eine
schwere Krankheit mich an aller anstrengenden Arbeit hin-
derte, hat die liebevolle Teilnahme meines teuren Volkes
in dieser langen Zeit in allen Kreisen sich in so rühren-
der Weise kundgegeben, daß ich jetzt tiefbewegt vor der
Frage stehe, wie ich das rechte Wort finde sür alle diese
Beweise vertrauensvoller Liebe. Jch kann nur Gott
bitten, das mir wiedergeschenkte Leben und die neuge-
wonnenen Kräfte ganz dem Wohl und Gedeihen meines
Volkes widmen zu dürfen. Durch treue Arbeit für
alle möchte ich am liebsten meinen Dank für die erfahrene
Treue bewähreu.

Beim Wiederantritt meiner Regierung gilt eS mir als
eine werte Pflicht, Dir sür die aufopfernde Hingebung
zu danken, die Du mir mit der treuen Gesinnung des
Sohnes während der langen Zeit meiner Verhinderung
bewiesen hast. Mit aufrichtiger Befriedigung war ich
Zeuge Deines Bestrebens, Deine Aufgabe der Stellvertre-
tung nstt gewissenhafter Sorgfalt zu lösen. Freudig
durfte ich wahrnehmen, welche Früchte deine fleißigen
Studien auf Schulc und llniversität nun iu der Prakti-
schen Anwendung getragen haben. Die von Dir gesam-
melten Ersahrungen wirst Du als wichtige Grundlage
für Deine fernere Emmickelung und Thätigkeit ansehen;
und insofern ist die uns auserlegte Prüfung segensvoll
für Dich geworden. — Jn diesem Sinne schauen wir beide
auf diese schwere Zeit mit Dank zurück.

Deiner Fürsorge übertrage ich die Vermittelung mei-
nes Dankes an mein teures Volk.

Gottes Segen walte über Dir und unserm lieben

Land.

Dein treu Dich liebender Vater
Friedrich.

Schloß Mainau, den 16. Oktober 1882.

(Fortsetzung folgt.)

Das ZLrkuskind.

Nouian von Enim a M e r k.

(Fortsetzung.)

„ Mr. Symons deutcte mit verächtlieher Miene auf die in
Hand des Präsidenten befindlichen Papiere. Aber den
Marfen Augen dcs Verteidigers entging es nicht, dasz er trotz
stincr anscheinenden Gelassenheit die Farbe wechseltc. Sein
sBcsicht abcr wurde grünlich fahl, seinc Nasenflügeln zitterten
es zuckte wie ein clektrischer Schlag durch seinen Körper,
M aus dcm Hintcrgrunde des Saales eine hohle, dumpfe
^timme rief:

„Jan Stzezanek, das ist sein Namel"
v., Allcr Augen wendcten sich nach der Ecke, aus der der
Mstere Ton gekommen war, wie ein grollender Racheschrei der
-stcidigtcn Wahrheit. Man wußte nicht, wer die Worte gc-
^rochen, um so unheimlicher war ihr Eindruck.

^ , Wie auch Mr. Shmons sich bemühte, amcrikanische Gc-
Msenhcit zu hcucheln, scin jähes Erschreckcn war nicht nn-
.Merkt gebliebcn, dcr Nngstschweitz stand ihm auf der Stirne,
^'Un cr auch zu lächcln versnchte.

Dcr Präsidcnt gab dcn Austrag, den Mann, der den Na-
genannt hatte, vorzufuhren.

Es war cin hagerer Mensch mit vcrkümmertem Gesicht nnd
. svinem Haar, in einem fadenscheinigen schwarzen Rock, aber
'Mt ^wen gewissen Anstand in der Erscheinung, der

»sti einc besscre Vergangenhcit schließen lietz. Er hatte als
u^Porter der Verhandlung beigewohnt und hielt noch sein
^vographischcs Konzcpt in Händen.

»Jch hcitze Strützel und war Leutnant in österreichischen
sstz^nsten. Jch bin bercit, eidlich zu erhärten, datz dieser
' Br>n, stch d^m Gericht als Amerikäner vorstellt, kein
werxr ist, aks mein ehemaliger Kamerad, Jan Stzezanck!"

Er leistete den Schwur und sagte dann, die tranrigen

Ilugen fest auf den im Hochzeitsstaate vor dem Gerichtstische
stehendcn Mann geheftet:

„Diesem hier danke ich meine vernichtete Existenz. Diescr
hier hat mich gelehrt, Schuldcn machen, hat meinen Namen
mihbraucht, mich belogen nnd beschwindelt, bis ich bald so tief
in der Klemme satz, wie er sclbcr. O, ihn kcnne ich! Und
wenn er anch dcn Ausländcr spielt, wcnn er cmch seine deut-
sche Zunge verleugnen will, vor mir verleugnet cr sich nichtl
Seit mehr als zwölf Jahrcn fluche ich Tag und Nacht Lber
dieses Teufelsgesicht!"

„Hat Jcm Stzezanek Frau Wildenau gckännt?" srng dcr
Präsident.

„Er hat dic Dame verleumdet nnd ist vom Rittmeister
Wildcnau zur Rechcnschaft gezogcn worden. Diese Geschichte
hat ihm damals im Regimente den Hals gcbrochcn."

„Sie erkcncn diesen Mann als denselben, dcn Sie in das
Schlafzimmer Frau Wildenaus geführt habcn?" wendete sich
der Verteidigcr an Babette Wägler."

„Ja."

Jn dcm crst so laut crrcgten Saale war cs cinige Augen-
blicke lang totenstill. Man crwartete, was mm geschehen
würde. Der Staatsanwalt erhob srch, strich sich eine Weile
langsam über dcn Bart und begann dann:

„Die Sitzung des Gcrichtshofes hat eine recht seltsamc
Wendnng genommen. Jch bcantrage unter diesen Umständen
die Eröffnnng eines neuen Verfahrens und die Verhaftung dcs
Zcugcn."

Der zuständige Amtsrichtcr trat auf Mr. Symons alias
Stzezanck zu und crklärte ihm, datz er sich in Untersuchungs-
haft zu begeben hätte.

„O, ich werde mich bei dcm Gcsandtcn meincs Landes bc-
schweren. Jch fordere die Freilassung gegcn Bürgschaftl" ricf
dieser heftig, mit tokenblassen Lippen, knirschcnd oor ohnmäch-
tiger Wut. Sein Hochzeitsstaat bildctc einen scltsamen Kon-
trast zu seinem verzweifelten Gebähren.

Ias Manlschurei-Aökommen.

Petersburg, 12. April. Der „Regierungs-
bote" veröffeutlicht deu Wortlaut des ain 8. April in
Peking unterzeichneten M a n t s ch u r e i - A b k o m -
m e n s.

Jn Artikel 1 des Vertrages erklärt Rußland, datz
es mit der Wiederherstellung der chineslschen Regie»
rungsgewalt in der Mantschurei einverstanden ist. Die
Mantschurei bleibt ein Bestandteil des chinesischen Reiches
und der chinesischen Regierung wird das Recht zurück-
gegeben, die Regierungsh und administrative Gewalt
dort ausznüben, wie es vor der Besetzung der Mantschurei
durch russische Truppen der Fall war.

Jn Artikel 2 verpslichtet sich China, die Bestim-
mungen des am 8. September 1896 mit der russisch-
chinesischen Bank abgeschtossenen Vertrages bei der Wie-
derherstellnng der Regierungsgewatt in der Mantschurei
genau zu erfüllen.

Gemäß Paragraph 5 des Vertrages ist China ver-
pslichtestdieEiseilbahnen und die dort angestelltenPersonen
zn schützen nnd für den Schutz aller in der Mantschurei
befindtichen russischen ttnterthanen zu sorgen. Dagegen
verpftlchtet sich die russische Regierung, ihre Truppen
allmählich aus der Mantschnrei zurückzuziehen.

Jm Artikel 3 finden sich die Bestimmungen über
die chinesischen Truppen, die in die Mantschurei vertegt
werden, so lange die russischen Truppen noch nicht zu-
rückgezogen sind. China wird in der Mantschnrei nur
soviel Truppen hatten, wie die russischen Militärbe-
hörden gestatten. Wenn die russischen Truppen die
Mantschurei gerännit haben, so steht der chinesischeN
Regierung das Recht zu, die Anzahl ih.rer Truppen in
der Mantschurei zu bestimmen; die russische Regierung
muß aber von jeder Vermehrnng oder Verminderung
dieser Truppen benachrichtigt WHrden, da jede über-
ftüssige Vermehrung dieser Truppen eine Verstärkung
der rnssischen Trnppen in den China benachbarten Be-
zirken zur Folge hat.

Jm Artiket 4 verspricht Rußland die Eisenbahnlinie
Shanhaikwan-Jnkon-Sinmintin den Eigentümern zu-
rnckzugeben; die chinesische Regierung verpflichtet sich,
den Schntz dieser Linie allein zu übernehmen und keine
andere Macht zum Bau oder zur Ausbeute heranzu-
ziehen, noch einer anderen Macht zu gestatten, das von
den Rnssen preisgegebene Gebiet zu besetzen. Wenn
in der Fotge in der Südmantschurei Eisenbabnen gebaut
werden sollen, so soll sich China vorher mit Rußtand
über die Frage vcrständigeii. Die Kosten, die Ruß-
tand dnrch ttebernahme der Eisenbahnen, Wiederher-
stellung und deren Betrieb erwachsen sind, inuß China
zurückerstatten.

Dic Vestimmnngen aller früheren Verträge zwischen
Rußtand nnd China, die durch das Abkommen nicht
berändert werden, bteiben bestehen. Jn der Mitteilung
der Regierung wird sodann bekannt gegeben, daß der
russische Gesandte in Peking dem chinesischen Bevoll-
mächtigten eine Note überreichte, in der die russische
Regierung erk'ärt, daß die Uebergabe der Zivilver-
wattung in Niutschwang an die chinesische Berwattung
erst erfolgt, wenn die fremden Trnppenabteitungen diesen
Ptatz verlassen haben nnd die Stadt Ticntsin cm China
ziirückgegeben worden ist. Schtießtich wird betont, man
könne anf vollständige Pazifiziernng Ostastens und auf

Er wurde abgcsührt und die ausregende Sitzung näherte
sich ihrem Endc.

Die Geschworcnen bcrncintcii cinstimmig dic ihncn vorge-
lcgtc Fragc: Jst Dahla Weitz dcs Giftmordes schuldig?
Staatsanwaltschaft nnd Vertcidigung verzichteten auf Rcvision
und so wurde die Angcklagtc von dcm Gcrichte freigcsprochcn
und sofort aus der Hast entlasseu.

Der Verteidigcr schütteltc ihr die Hand. Dr. Tulbcrg
flüsterte eiu paar aufgeregte Wortc. Meuschcn drängcn sich
an sic hcran, sie wutzte kaum, was ihr geschah.

Wic in einem dumpfen Traum drückte sie den Hut auf
deu Kopf, dcn ihr die Gcfängniswärtcrin mit uafsen Augcn
überbrachte. Jnstinktmätzig mit einer seltsamen Vcrwundernng
nber die freie Bewegung, dic ihr wieder gestattet war, näherte
sie sich dem Ausgange wic dic andcrn.

Da wurdc plötzlich ihre Hand crfatzt.

Sic fühlte sich von eiuem starkeu Arm gcführt, gestützt,
wiklcnlos fortgczogen. Sie wutzte auch, datz es Hans war,
der sich mit freudestrahlcnden Augen zu ihr hcrabneigtc. Abcr
ihr Herz schlug nicht raswer bci dieser Nähe, dic sie einst so
hcitz erschnt hatte, sic cmpsand keine Rcguug der Frcude, daß
cr sich wicdcr zu ihr bekaunte. Stumpfsinuig, mit ciuem
dumpfeu Ekel vor den Menschcu, die sic anstarrten, die lant
sich uuterhaltcnd deu Gcrichtssal vcrlietzeu, folgte sic den
Schritten des Bcglcitcrs ins Freic. Als sic drautzen in dci:
Strahc standen, mutztc sic die Augen schlietzen. Sie hattc so
lange kein Sonnenkicht mehr geschcn und es war so maienhaft
hell. Wie ein Schwindel erfaßte cs sie, sic mutzte sich fest
an scincn Arm kkammern, um nicht umzusinkcn. Es war
ihr zn Mute wie cinem Krankcn, dcr crst wicder lernen mutz
zu gchen, als ihr nach so langcr Zeit wiedcr freic Luft nm
dic Stirne wehtc.

„Wohin soll ich Sie führcn, Dahla?" frng Hans besorgt.

„Ich weitz es nicht. Es ist ja gauz einerlei," erwidcrte sie
dumpf.
 
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