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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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DiensLag, 22. April 1902

Grstes Blatt

^N93

44. Jahrgang. —

Erscheint täylich, Sonntags ausgcnonimen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus aebracht, bei dcr Expedition und dcn Zweigstellen abgeholt 40 Psg. Durch die Post be-

zogcn vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr. - -»»Mi

Anzeigenpreis: L0 Pfg. für die Ispallige Petitzeilc oder dercn Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — F-ür die Aufnahme von Anzeigcn an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag dcr Jnscrate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellcn. Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Aer neue rusgfche Minister des Innern.

Staatssekretär v. P I e h w e, dm der Zar zum Nach-
folger ssrpjagin» ernannt hat, wird die Erwartungen
des Moskauer Blattes wohl- nicht enttäuschen, nach dem,
was über ihn die „Neue Freie Presse" zu berichten weiß.
Der neue Mmister des Jnnern ist auf deni Gebiete der
Unterdrückung der revolutionären Protzaganda in Ruß-
land kein Neuling. Geheim.rat Wjatscheslaw von
Plehwe wurde 1848 geboren. Nach Absolvierung der
juristischen Fakultät der Moskauer Universität wurde
er dem Prokurator des Moskguer Landesgerichtes zuge-
teilt. Durch seine ausgezeichneten Fähigkeiten hervor-
ragend, wurde er alsbald zum Prokureur in Wladimir,
.später in Tula und Wologda ernannt, um hieraus erster
Staatsanwalt der Warschauer Gerichtskammer zu wer-
den. Seine interessanten, scharfsinnigen Reden, seine
Energie in der Aufdeckung und Bersolgung von Staats-
verbrechern lenkte auf ihn die Aufmerksamkeit der ober-
sten Justizbehörde von Petersburg, und Plehwe wnrde
zum Prokureur der Petersburger Gerichtskammer er-
nannt. Jn dieser Eigenschaft hatte von Plehwe persön-
lich dem Zaren Alexander dem Zweiten Bericht über den
Gang der Untersuchung der nihilisstschen .Verbrcschen
zu erstatten. Besonders that sich Plehwe in der Unter-
suchung des Dynamitattentats im Winterpalais hervor.
Seiner Energie gelang es, alle Teilnehmer. des Atten-
tats dingsest zu machen. Er wurde deshalb 1881 zum
Chef des Depariements der staatspolizei unls zum
Mitgliede.der unter dem Vorsitze des Senators Kocha-
now eingesetzten Kommission zur Ausarbeitung von
Maßnahmen zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung
im Reiche ernannt. Er bekleidete diesen Posten bis
1884 und wurde dann von Alexander dem Dritten un-
ter Beförderung zum Senator zum Gehilfen des Mini-
sters des Jnnern ernannt. Von da an nahm er an allen
wichtigen Maßnahmen dieses Ministeriums unter Ale-
xander dem Dritten entscheidenden ?lnteil. Er arbeitete
Verordnungen gegen die deutschen Kolonisten in Ruh-
land, gegen den Adel in den Ostseeprovinzen, gegen die
Juden und alle anderen nichtorthodoxen Elemente des
Reiches aus, er war der Schöpfer des Jnstitnts der
Semstije Natschalniks, der Ständevorsteher, er stutzte
die Rechte der Ständeverwaltungen zu. 1894 wurde
Plehwe zum Chef der Kodifikationsabteilung des
Reichsrates ernannt und fuhr auch in dieser Eigenschaft
sort, im Sinne der Forderungen der russischen Reaktio-
näre Zu arbeiten. Seit vorigem Jahre bekleidete Plehwe
den Posten des Staatssekretärs für Finnland, auf dem
er die Stütze des Generals Bobrikow war . . . Eiü
Freund Durnowos und Pobedonoszews ist Plehwe eine
lebendige Verkörperung der inneren Politik Alexanders
des Dritten. Seine Kand wird stark genug sein, allzu
heftige Ausbrüche des revolutionären Fiebers hintan-
zuhalten. Es zu löschen, wird ihm nicht schnell gelingen.
Denn, wie in einer an Alexander den Zweiten gerich-
teten Adresse der Tschernigower Landschaftsvertretung.
vor Jahrzehnten gesagt hat, ist es eine Jllusion, wenn
man die anarchistischen Jdeen durch Gewaltmaßregeln
aus der Welt schafsen zu k'önnen meint. Diese Jdeen
leben, so lange sie günstigen Boden finden, und die
Personen, die man zu treffen versucht, werden durch
andere ersetzt.

Wrozeß KrostgL.

Gumbinnen, 21. Apsril. Heiute wurdesdie
Zeugenvernehmung fortgesetzt. Vor Eintritt in die Ver-
handlung bittet der Verhandlungsleiter dic Vertreter der
Presse um möglichst genaue ausführliche Berichterstat-
tung, damit das Publikum auf dem Lausenden erhaltcn
werde. — Zeuge Stiebert hat bei dem Schwadronsfest
am 18. tzauuar mehrere Civilisten auf Befehl Krosigks
aus dem Lokal geworfen. Die Civilisten stießen später
gegen von Krosigk schwere Drohungen aus, so daß der
Rittmeister nur noch in Begleitung seines Burschen aus-
ging. — Zeuge sergeant Fehlert bekundet, daß schon
am 19. Januar zwischen 4 und 6 Uhr das Reitbahn-
Thor dreimal geöffnet worden ist. Marten war da-
mals, wie Zeuge annimmt, in der Reitbahn. Der
Dienstbefehl zu getrennter Aufstellnng der Dienstfreien
und der Dienstthuenden sei schr dentlich erteilt worden.
Trotzdem sei Marten zweimal? auf die Seite der Dienst-
thuenden getreten, obwohl er nicht im Dienste gewesen
war. — Zeuge Wernex, der Jnhaber des benutzten Kara-
biners, weiß genau, daß er Vormittag seinen Karabiner
in den Stand auf dem Korridor des zweiten Stockwerks
gestellt habe.

Bei Fortsetzung der Verhandlung sagt Zeuge Biallus-
Schöneberg, welcher bis 1897 Unteroffizier bei der 4.
Eskadron war, aus, der Rittmeister sei sehr streng gc-
wesen und habe ihn während des Felddienstes einen
„flegelhaften Unteroffizier" genannt und ihn so beleidigt,
daß er sich beschwert habe. Der Regimentskommandeur
habe seine Beschwerde für unbegründet erachtet, die Brigade
habe jedoch der Beschwerde stattgegeben. Mehrere Zeugen,

Deutsches Neich.

— Wie eine Korrespondenz mitteilt, haben die un-
längst in Berlin versammelten Vertreter aller größeren
Syndikate beschlossen, davon abzusehen, einen
selbständigen Verband zu begründen. Die Syndikate
und Kartelle treten vielmehr als Einzelmitglieder dem
Zentralverband deutscher Jndustrieller bei, in dessen Ge-
schäftsführung eine „Abteilung für Syndikats- und
Kartellwesen" eingerichtet wird, der es für die Folge
obliegt, das Jnteresse der ca. 240 Syndikate und Kartelle
in Deutschland zu 'wahren. Damit hat also der Zentral-
verband seinen Zweck erreicht, sich die ganze Syndikats-
bewegung im Jnteresse seiner eigenen Macht anzuglie-
dern.

— Als Todesursache wird bei dem am 19. April
verstorbenen sFürsten Heinrich XXII. von Reuß ä. L.
ein Herzleiden angegeben, das zu der schon länger be-
stehendcn Zuckerkrankbeit hinzugetreten ift.

Berlin, 20. April. Die Stiftung von Cccil
Rhodes für deutsche Studierende in England
ist bisher vom Kaiser nicht angenommen worden. Wie
verschiedene Blätter angeben, soll die Annahme durch
den Kaiser auch zweiselhaft sein, schon wegen der Ver-
antwortung, die ihm damit auferlegt würde. (Siche
Spezialtelegramm.)

DeutsiLer Aeickstaa.

Berlin, 21. April. Zur Beratung steht der Gesetz-
entwurf betreffend den Servistarif. Durch den Entwurf
werden 168 Orte in eine höhere Servisklasse versetzt.

Abg. Hofmann - Dillenburg (natl.) ist mit den grotzen
Zügen dcs Entwurfs einverstmwen, betrachtet aber die grund-
sätzliche Beibehaltung dcr bisherigen Regelung als unhaltbar
und würde sie, wenn fie dauernd sein sollte, ablehnen müssen.
Er beantragt Verweisung an die Budgetkommission oder an
eine besondere Kommission von 21 Mitgliedcrn.

Abg. Singer (Soz.) ist für die Verweisung an die
Budgetkommission. Diesr müsse oersuchen, oen Wohnungs-
geldzuschutz namentlich für die mittleren und unteren Beamten
erträglich zu gestalten.

Staatssekretär Frhr. v. Thielmann: Der Wohnungs-
geldzuschutz war von vornherein nur als Zuschutz gedacht;
es wäre unmöglich, die ganze Wohnung bei der Verschieden-
heit der persönlichen Bedürfnisse zu decken und cine Dif-
ferenzierung der Mieten könne das Gesetz ebenfalls nicht
geben. Die Vorbereitungen des Entwurfs seien mit peinlich-
ster Sorgfalt getroffen werden.

Abg. Richter (freis. Volksp.): Die Reform sei über-
flüsstg. Weil man Geld nach China schicke, verliere man den
Mick für das Nahelicgende.

Abg. Graf v. Roon (kons.) polemisiert gegen Singer.
Der Servis der Offiziere habe schon von jeher bestanden, und
bilde so einen Teil ihres Einkommens. Eine Revision von
10 zu 10 Jahrcn sei nicht zweckentsprechend.

Staatssekretär Graf v. Posadowsky führt aus, bei
der Ausarbeitung der Vorlage habe sich die Regierung über-
zeugt, datz die Durchschnittspretse der Mieten für die einzel-
nen Gehaltsklassen sich im Allgemeinen nach den berschiedenen
Servisklassen richten. Thatsächlich lasse sich ein anderer Maß-
stab nicht finden. Wir müssen uns der Finanzlage des Reiches
fügen. Diese Bevorzugung der Offiziere ist durck, die für diese
imvermeidlich dringenden Ausgaben, die die Zivilbeamtcn nicht
haben, gcrechffertigt.

Nach kurzer Debatte, an der sich die Abg. Dr. Bachem,
Lenzmann und Hoffmeister beteiligen, wird die Vorlage mit
grotzcr Mchrheit der Budgetkommtssion überwiesen.

die am Mordtage Posten gestanden, bekunden, daß Zivil-
personen auf dem Kasernenhofe nicht gesehen worden seien;
ein Zeug e sagt jedoch aus, daß, während er Posten stand,
durch das Thor I Zivilpersonen gekommen seien, denen er
den Eintritt nicht habe verwehren körmen, da es außerhalb
seines Bereichs war. Andere Zivilpersonen bekunden, daß
sie ungehindert in die Kaserne hinein- und herauskommen
konnten. Zeuge Dannappel sagt aus, daß einige Dragoner
nach dcm Vorfall vor Freude in die Höhe gesprungen und
Hurrah gerufen hätten ; der Wachtmeister Marten habe dies
Betragen gerügt und gesagt, es sei eine Schande für das
ganze deutsche Heer, daß so ein Vcrbrechen geschehen könne.

Die Vcrhandlung wird sodann bis auf 5 Uhr nach-
miitags unterbrochen._

Kleine ZeiLung.

— Hochschulnachricht. Es bestätigt sich, daß der
Vorstand des chemischen Znstituts zu Tübingen, Pros.
Dr. Freiherr Hans v. P echma n n , der, wie wir am
Montag schon rneldeten, in seinem Privatkabinet iin
chemischcn Laboratorium tot ausgefunden wurde, sich
vergiftete. Pechmann, der lange von einem Ner-
venleiden geguält wurde, scheint in einenr augenblick-
lichen Anfall von NervenüberWeizung Selbstmord ver-
übt zu habcn. Er dozierte seit 1896 in Tübingen arga-
nische Chemie nnd war ein Schüler des Münchener
Chemikers Baeyer. Als Lehrer war er in Tübingen
sehr beliebt und verehrt.

— Köln, 19. April. Zur Festkönigin der heurigen
Kölner Blumenspiele ist, wie die Blätter melden, die

Bei Beratung des Gesetzcntwurfs bctreffend die Beseitig-
ung des fliegendeu Ge r i ch t s st a ud s der Prefse
führt Staatssekretär Dr. Nieberding aus, die verbün-
deten Rcgierungeu wünschten dem Reichstag Pitgegen zu kom-
mcn; darum hätten sie auch den sachlichen Jnhalt des früheren
Reichstagsbeschlusses im Wesentlichen angeimmmen. Der Ge-
richtsstand soll künftig nur bci solchen Gerichten begründet
fcin, in deren Bezirk die betreffenden Druckschriften erschienen
find, allerdings nur im Jnland; eine Ausnahme ist gemacht
zugunsten solcher Personen, die durch die Presse beleidigt find
und Privatklage erheben wollen; diesen steht die Erhebung
der Privatklage auch in dem Bczirk zu, wo sie ihren Wohnsitz
habcn. Die Regierung sci nur mit schweren Bedenken cm
die Vorlage herangetreten, teils sogar mit lleberwindung, aber
sie wolle dem Reichstag cntgegenkommcn.

Abg. Gschc (Natlib.) sprich't für die Einbringung der
Vorlage Dank aus; die Notwendigkeit des Entwurfes wcrde
von allen Seiten anerkannt.

Wg. Spahn (Zentr.) hält Kommissionsberatungen
nicht für zweckentsprechend, man sollte gerade in dieser Fvage
in öffentlicher Reichstagssitzung verhandeln.

Abg. B e ck - Koburg (freis. VoWp.) wünscht, daß der
Gerichtsstcmd der Presse ausschlietzlich bei dem Gericht begrün-
det sei, wo das Blatt erscheint; auch er hält eine Kommissions-
beratung sür überflüssig.

Staatssekretär Dr. Nieberding: Die Rcgierung rechne
damit, datz der Reichstag den vorliegenden Gesetzentwurf än-
dere, da sie acceptiere, was der Reichstag früher beschlossen
habc..

Abg. Oertel (kons.) erklärt, seine Partei begrütze den
Gesetzentwurf mit Freuden; wenn aber der Zusatz betreffend
die Gerichtsstände bei Privatklagen gestrichen wird, würde
die Mehrheit seiner politischen Freunde vielleicht ni'cht für das
Gcsctz stimmen.

Abg. Heinc (Soz.) hält den Gesetzentwurf für so schlecht,
datz es besser sei, ihn abzulehnen; jedenfalls mützten die nicht-
pcriodischen Druckschriften in das Gesetz einbezogen werden.

Weiterberatung morgen; außerdem Schaumweinstcuerge-
setz.

Schluß 6 Uhr. _

Madischer Landtag.

Karlsruhe, 21. April. (68. Sitzung der
Zw eiten Kani mer.) Am RegierungStisch: Finanzminister
Buchenberger, Zolldirektor Seubert, Steuerdirektor Glockner,
Ministerialdirektor Becker und Ministerialrat Nicolai.
Präsident Gönner eröffnet die Sitzung um Uhr. Ein-
gegangen: Eine Vorstellung des Stadtrats Mannheim gegen
die Rheinreguliernng, ferner ein Gesetzenttönrf betr. provi-
sorische Forterhebung der Steuern im Monat Mai.

Zur Beratung kommt zunächst dcrEtat derSteucr-
und Zollverwaltung, dessen unveränderte Annahme
Berichterstatter Frühauf (Freis.) beantragt.

Aüg. Hug (Zentr.) will sich zur Steuerreform äußern,
wird aber vom Präsidentcn ersucht, dies erst bei der General-
dcbatte über das Budget des Finanzministeriums zu thun.

Der Etat wird ohne Debatte genehmigt.

Hierauf wird Lie Beratung über das Budget der Wasscr-
und Stratzenbauverwaltung fortgesetzt.

Abg. Neuwirth (Rcrtlib.) tritt für den Neubau eines
Dienstwohngcbäudes in Sinsheim ein.

Abg. Franz (Natlib.) hebt die Licht- und Schatten-
seiten des Deck- und Flicksystems hervor, giebt seiner Freude
übcr die Aufhebung dcr Flutzbausteuer Ausdruck und bittet
um eincn Staatsbeitrag für die Wüsserleitung in Rastatt.

Abg. Müller (Natlib.) wünscht ausschlietzliche Ver-
wendung von badischem Material zur Straßenbeschotterung
und ersucht die Regierung um Auskunft über dcn gegenwärtigen

Prinzessin Friedrich von S achsen-Meiningen
erwählt worden, die zu ihrer Vertreterin Fräulein Klara
Becker, die Tochter des Oberbürgermeisters von Köln,
ernannt hat. Der Gemahl der Prinzesstn, die die älteste
Tochter des Grafregenten von Lippe ist, war früher Major
und Abtcilungskommandeur im 59. Feldartillerieregiment
zu Köln und ist jetzt mit der Führung des 76. Feld-
artillerieregiments in Freiburg i. Br. beauftragt.

— Berlin, 21. April. Der freisinnige Reichstags-
abgeordnete Stadtrat Kauffmann, der bekanntlich vor
einigen Wochen wcgen eines NervenleidenS in die „llluison
sts 8Wto" zu Schöneberg gebracht worden war, verließ
heute die Heilanstalt und begab sich nach dem Luftkurort
Friedrichroda in Thüringen.

— London, 21. April. Der „Central News" wirlr
aus Newyork gemeldet: An.Bord des Dampfers „City
of Pittsbirrg", der aus dem Ohioflusse fuhr, brach gestern
srüh morgens Feuer aus. Der Dampfer war in 25
Minilten ein völliges Wrack. 150 Passagiere imd Mann-
schaftcii befanden sich an Bord. Die Passagiere schliefen,
als Alarm gegeben wurde imd es gäb furchtbare
Szenen. Eine Frau, die über Bord sprang, wurds
von einem Boote gerettet, ihre drei Kinder sprangen
nachher über Bord und ertranken vor ihren Augen; 70
Lcute ertranken oder verbrnnnten.

Hheater- «nd Kunstnachrichten.

Heidelberg. 22. April. Die fiir Freitag, 25. April projektiert
gewesene Aufführung von .Durch's Ohr" und „Blau" findet
wegen Verhinderung dcs Karlsruher Hoftheater-Ensemble's an
einem anderen Tage der nächsten Woche statt.
 
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