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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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MontW, 12. Müi 1902.

Gvstes BloLt.

44. Jahrgang. — ^ 109.


Uc?^^A


^ »scheint tägtich Sonnlags ousgeiioulinen. Pieis mit Faniilieublüttern lliouatlich 50 Pfg. iu's Haus gkbrocht, bci d>r Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
, zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr. , o

7°ei g e n pr ei s: 10 Psg. für dic Ispallige Petitzeile odcr dereu Rauiu. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschästs- und Privatanzeigen erniäßigt. — Fiir die Aufnahme von Anzeigen an bestillimt
""rgeschriebenen Tageu wird keiue Lerantworilichkeit übernonimen. — Anschlag der Lnserate auf den Plakaltafeln der Heidelberger Zeitung und dcn städl. Anschlagftcllen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

Zie Aufheöung des Diktaturparagraphen.

, Um den Bewohnern von Elsatz-Lothringen einen be-
l°nderen Beweis meines Wohlwollenä zu
geben, sowie in dem Bertrauen anf die reichSt r e n e
IoyaIe Gefinnung, welche sich je länger und
^chto mehr in der Bevölkerung des Reichslandes befestigt
oat und die mir bei meinen wiederholten Wesuchen
"^eser dem Vaterlande zurückgewönnenen Lande in un-
Acheideutiger Weise entgegengetreten ift, will ich Sie er°
jaächtigen, wegen Aufhebu n g des Paragraph 10
ües Gesetzes vom 30. Dezember 1871, betreffend die Ein-
Mtung der Verwaltung in Elsasz-Lothringen, mit dem
^eichskanzler in Verbindung zu treten, den ich ermächti-
gkn werde, einen entsprechenden Gesetzentwurf dem Bun-
aesrate vorzulegen. Sie wollen diesen meinen Erlaß
2Ur öffentlichen Kenntnis bringen.

Hohkönigsburg, den 9. Mai 1902.

Wilhelm, I.

An meinen Statthalter in Elsaß-Lothringen.
(Wiederholt aus einein ain Samstag ausgegebenen
Extrablatt.)

Ueberall, so schreibt die „Straßburger Post", war

unter dem Namen „Dit'taturparagraph" bekannt und
oabei führte er diesem Titel nicht einmal mit Fug und
Necht! Es war n»r ein Spitzname, den man iym ange-
heftet hatte. Wer? Wir wissen es nicht. Selbst der
lonst fo unerschöpflich reichliche Büchmann versagt. Jn
lUnrklichkeit führte er den — aüerdings für den Handge-
brauch etwas umfangreichen Namen: „Paragraph 10
des Gesetzes vom 30. Dezember 1871, betreffeird dic Ein-
Mtung der Berivaltung in Elsaß-Lothringen", und sein
"Wortlant besagt:

„Bei Gefahr für die öffentliche Sicherheit ist der
^berpräsident ermüchtigt, alle Maßregeln un-
üesäumt zu treffen, welche er z u r Abwendung
UerGefahr für erforderli'ch erachtet.
Er ist insbcsondece befugt, innerhalb" des der Gefahr
uusgesetzten Bezirkes diejenigen Gewalten auszuüben,
svelche der Paragraph 9 des Gesetzes vom 9. August
1«49 der Militärbehörde für den Fall des Belagerungs-
sustandes zuweist. Von den erlassenen Verfügungen
Ot dem Reichskanzler ohne Verzug Anzeige zu machen.
1>u polizeilichen Zwecken, insbesondere auch zur Aus-
luhrung der vorbezeichneten 'Maßnahmen, ist der Ober-
bräsident berechtigt, die in Elsaß-Lothringen stehenden
-^ruppen zu regnirieren.

Der Paragraph 9 des angezogenen fr a n z ö s i -
> chcn Gesetzes vom 9. Uugust 1849 über den Belage-
bungszustand (Bulletin des lois, Serie X, Nr. 1611)
toutet:

Auf den Statthalter gehen die durch G'e-
setze und Verordnungen dem Reichskanzler in
elsaß-lothringischen Landesangelegenheiten übepwiesenen
Befugnisse und Obliegenheiten, sowie die durch Para-
graph 10 des Gesetzes vom 30. Dezember 1871 dem
Oberpräsidenten übertragenen außerordentlichen Gewal-
ten über.

Das ist das Signalement des Diktaturparagraphen,
welcher während seiner mehr als dreißrgjährigen Exi-
stenz stets mehr zitiert, als gekannt worden ist, selbst
von denjenigen, welche häufig über ihn fprachen. Nicht
nur an den Stammtischen, sondern selbst in den Parla-
menten ist manches Wort gefallen, das den deutlichen
Beweis dafür lieferte, wie unrichtig die Vorstellungen
waren, welche die Sprecher sich nicht nur über den
Wortlaut, sondern auch über die Tragweite des Ver-
haßten machten.

Jn Wirklichkeit belästigte der Diktaturparagraph
keinen ruhigen und friedlichen Bürger, aber er ver-
letzte das Gefühl der Bevölkerung, die sich durch sein
bloßes Tasein zu „Deutschen zwciter Klasse" erniedrigt
fühlte. L-chon üie Autonomisten hatten darnach gestrcbt,
ihn zu beseitigen, und Mäniier, wie der alte Baron Zorn
von Bulach, Baron Reinach, Feröinand SchneeganS —
alle inzwischen schon aus den Reihen der Lebenden geschic-
den, aber darum von ihrem Volt'e nicht vergessen —
haben dem alten Kaiser gegenüber mit ihrer freimütigen
Aussprache niemals znrückgehalten. Jm Landesaus-
schuß bildete die Forderung auf Aufhebung des Dikta-
tnrparagraphen lange Jahre ein regelmäßig wieder-
kehrendes Leitmotiv für die Generaldebatte der ersten
Lesung.

Schon der frühere Staatssekretär von Puttkamer
isl zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Regierung ohne
den Diktatur-Paragraphen auskommen könne; der jetzige
Staatssekretär von Köller ist der gleichcn Meinung.
Fhr hat sich nun auch der Kaiser angeschlossen, der Ge-
legenheit gehabt hat, die Stimmung des Landes per-
sönlich kennen zu lernen. Jn der reichsländischen Bevöl-«
kernng hat die Ankündigung, daß er den Paragraphen
aufheben wolle, große Freude erregt. Man darf hof-
fen, daß sich die Elsaß-Lothringer nun leichter und lieber
an das gemeinsame Vaterland anschließen werden. Das
ist die große moralische Bedentung des von dem Kaiser
angekundigten Schrittes.

^ , Die Militärbehörde hat das Recht: 1. Haussuchungen
Tag und bei Nacht vorzunehmen; 2. Personen, welche
jchon gerichtlich bestraft sind oder ihren Wohnsitz nicht
fu den vom Belagerungszustande betroffenen Orten ha-
zn entfernen; 3. die Abliefernng von Waffen und
^chietzbedarf anzubefehlen und die Aufsuchung nnd
^Legnahme vorzunehmen; 4. Veröffentlichungen und
^ersammlungen zu verbieten, welche nach ihrem Ermes-
>kn geeignet sind, Unordnung hervorzubringen oder zu
^vhalten.

^ Der Paragraph 2 des Gesetzes vom 4. Juli 1879,
"ftreffend die Verfassung und Berwaltung Elsaß-Loth-
^'UigMS lautet:

Deutsches Reich.

— Die „Norddeutsche Allgemeine Zeituug" schreibt:
Wir traten schon einmal der Legende entgegen, nach wel-
cher vom Kaiser dem verstorbenen Abgeordnetcn Dr.
Lieber Anerbietungen cincr Ordensauszeichnung
oder eines hohen Staatsamtes gemacht worden seien. Jn
den letzten Tagen wurde abermals in der Presse erzählt,
der Kaiser habe Liebcr einen Orden oder einen Ober-
präsidentenposten angeboten. Der Kaiser hat n i e-
mals direkt oder indirekt solche Anerbietungen ge-
macht.

Wiesbaden, 10. Mai. Der Kaiser traf
heute Nachmittag 4,50 mit Sonderzug hier ein und be-
s gab sich, von der Bevölkerung herzlich begrüßt, in das
Stadtschloß. Um 6 Uhr aß er beim Jntendantcn von
Hüisen und wohnte daraus der Generalprobe zu Glncks
„Armida" bei.

Madischer Landtag.

Karlsruhe, 10. Mai. (11. Sitzung der Ersterr
Kammer.) Nach Bekcmntgabe der neuen Eiukäufe und der
eiugekommenen Petitionen werden die einzelnen Punkte
der Tagesürdnung wie folgt erledigt:

1. Dem Gesetzentwurfe, dic Auflösung der Gemeinde
H a n d s ch u h s h e i m und deren Vereinigung mit
der Stadtgemeinde Heidelberg betreffend, wird die Z u -
stimmung erteilt (Berichterstatter Graf von Helm-
statt.)

2. Die Petitionen dcs Verbandes badischer G e --
w e r b e s ch u lm ä n n e r, des Badischen Geometervereins
und ber badischen Steuer-Ober- und Steueraufseher, deren
Gehaltsverhältnisse betreffend (Berichterstatter Freiherr von
Rüdt), wurden der Regierung zur Kenntnisnahme
ü b e r w i e s e n.

3. Dem Gesetzentwurfe, die Erbauung einer schmalspurigen
Nebenbahn von Mosbach nach Mudau betrcffend,
wurde mit 10 gegen 6 Stimmen die Zustimmung erteilt.

4. Nach Bcrichtcrstattung durch Herrn Geh. Rat Doktor
Engler >md nach ciner Diskussion, an der sich die Herren
Staatsminister und Minister des Großherzoglichen Hauses
und der auswärtigen Angelcgenheiten von Br a n e r, Geh.
Kommerzienrat D i f f c n e, Graf v. H e l m st a t t, General-
direktor der Groszherzoglichen Staatseisenbahnen Staatsrat
Eisenlohr bcteiligten, wurde dem Budget der
Verkehrsanstalten, und zwar 1. der Eisenbahnbe--
triebsvcrwaltimg, 2. der Bodensee-Dampfschiffahrtsverwal--
tung, 3. über den Anteil Badens am Reinertrag der Main-
Neckar-Bahn nach Maßgabe der Beschlüsse der Zwcitcn Kam-
mer die Genehmigung erteilt.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog habcu
dcm Königlich Prcutzischen Major und Bataillonskommandeur
im zweiten Oberrheinischen Jnfanterie-Regiment Nr. 09 Wal-
ter von . Woedtke das Ritterkreuz erstcr Klasse, dem
Königlich Preuhischen Hauptmann a. D. Karl Braubach in
Potsdam, das Ritterkreuz zweiter Klasse mit Eichenlaub des
Ordens vom Zähringer Löwen verliehen und nachgenarmten
Personen die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen der
ihnen vom Kaiser verliehenen Auszeichnungen crteilt und
zwar: dem Minister des Jnnern Dr. Karl Schenkel für
den Königlichen Kronenorden erfter Klasse, dem Geheimen Rat
Ädolf Freiherrn von Marschall im Ministerium des
Grohherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegen-
heiten für den Roten Adlerorden zweiter Klasse, dcm Legations-
rat Dr. Ndolf Seyb im Gcheimen Kabinct für den Kgl.
Kronenordcn dritter Klasse, dcm Kanzleisekrctür Christoph
U h l beim Ministerium des Grohherzoglichcn Hanses und
dcr auswärtigen Angelegenheiten für dcn Königlichcn Kronen-
ordcn vierter Klasse und dem Kanzleidiencr Wilhclm Kärcher
daselbst für die Rote Adlxrmedaille.

Me Kinweihung der Iohanneskirche in
WeuenHeim.

Z Heidelberg, 12. Mai.

Nach einer Pcriode kühlen, ja zum Teil für den Pslanzen-
wnchs gefährlich kalten Wetters hatten wir gestern den ersten
annehmbaren Frühlingstag. Wohl fielen am frühen Morgen
einige Tropfen Regen, doch als die Bewohner der Stadt ge-
schaftig die Fahnen herans hängten nnd sich fertig machten, teils
nm in geschlosscnem Verein vom Vahnhof bis znr nenen Kirche
Spalier zu bilden, teils um privatim den Einzng des geliebten
Fürstenpaares anznsehen und es zn begrüßen, lachte dic Sonne
vom blanen Himmel nnd entwickelte eine nach der langen Zeit
dcr Kälte doppelt angenehm cmpfnndene cindringende Kraft.

Am Vorabend nnd gcstern in aller Frühe war man thätig

Z>er Kaiseröesuch aus der Kochkönigsöurg.

SchIettstadt, 9. Mai.

^ Um 10,03 Uhr traf der Kaiser nach dem Bericht der
"'»tratzburger Post" am Hotel Buckel ein; vou dort ging
^ noch eine Strecke aufwärts, bis au die Stelle, wo ein
U.ußweg abwärts nach dem Forsthaus Hohköuigsburg
luhrt; dort stieg der Kaiser aus dem Wagen, um- mit
i^nem Gefolge zunächst das neu errichtete Quelleuhaus
^u besichtigen, welches zu den Bauarbeiten auf der Burg
Wß nötige Wasser liefert. Die Herren Kessclring und
-äötheubacher, Gas- undWasserleitungsgeschäft in istraß-
?Urg, haben es verstanden, eine dori sprudelnde Ouelle
vordem die sehr spärliche Quantität von
Zwei Kubikmeter Wasser pro Tag abgab, durch umfassende
llbsporx^gA- uud Fassungsarbeiten so zusammenzu-
^ulteu, datz sie jetzt durchschnittlich 18 Kubikmeter Pro
Z-ug für ßio Arbeiten auf der Burg lieferu kann; außer-
»5'u, ist für die Menschen eine Trinkhalle und für das
Vmh oi^ Trog eingerichtet worden. Das auf der Burg
krwendete Wasscr wird durch eine mittels eines Benzin-
Uotors getriebene Maschine hinaufgepumpt. Die Ma-
uwnenanlage befindet sich dicht neben der Quelle in
, Uient Häuschen, welches nach dem Entwurfe des Architek-
wß Bodo Ebhard,^dem Baustile der Bnrg entsprechend,
UZ an Ort und Stelle gewonnenen Sandfteinen in ur-
h Uwsiger Form ausgebaut worden ist. Dcr Kaiser
ruckte sich über die ganze Aulage sehr befriedigt aus
-Zw loßte auch den dieselbe erläuternden Vortrag des
Herrn Kessetring.

Der Kaiser fuhr nun bis zur Burg selbst hinauf, wo-

bei er seinen Architekten Bodo Ebhard in seinem Wagen
mitnahm. Die Besichtigung der Arbeiten auf der Burg
selbst erfolgte nun so, daß der Kaiser dieselbe von der
uördlichen Seite bestieg, zuerst den mächtigen, ueuerrichte-
ten Krahn, uud dann die Sandnmschine funktionicrcn
sah. Auf dem Vorraum vor der Stelle, wo sich die Ma-
fchine zur Zerkleinerung der Steine befindet, uahm dcr
Kaiser den Ehreuwein ein, Rappoltsweiker 65er, der von
Wemgutsbesitzer Brauer gestiftet war und vom Nrchitek-
ten Ebhard überreicht wurde, Nachdem sich der Kaiser
die Einrichtung in der Burgschänke angeseheu hatte, ging
es um den nördlichen Bergrücken herum, bis zur Oede-
burg, deren ueuerdingD vorgeuommene Abstützungeu in
Augenschein genommen wurden. Von da schlug der
Zug, diesmal von Süden den Berg umgeheud, wieder
den Weg nach Hauptburg eiu, um eine Zeit Icmg im Jn-
nern derselben zu verweilen und die dort vorgenonmienen
Arbeiten, die hauptsächlich in der Beseitiguug der vielfach
verfallenden Jnnenwände und der Abstützung der Außen-
wände bestehen, zu besichtigen. Nur kurze Zeit hatte
der Monarch der neueingerichteten Feldbahnanlage, die
den Betrieb. der Steingrube, der Sandmaschine usw. ver-
mittelt, und welche durch die Firma Wellinghcmsen-
Dussetdorf hergestellt wurde, seine Aufmerkfamkeit schen-
ken köunen. Der Kaiser zeigte das kebhafteste Jnteresse
für alle Einzekheiten des Baues uud unterhielt sich auf
das angeregteste mit dem leitenden Architekten Bodo
Ebhard und den Architekten Linck, welcher Herrn Ebhard
auf desseu Reise durch Jtalien begteitet hatte, und Baron
Geymüller aus Baden-Baden.

llm halb 1 llhr verließ der Kciiser die Burg, nachdein
er sich mehrere Exemplare des kürzlich erschienenen, von

dem Architekten Bodo Ebhard verfaßten „Führers durch
die Hohköuigsburg" hatte verabreichen lassen.

Kleine Zeitung.

— Genf, 5. Mai. Der „Daily Mail" wird ge-
meldet, daß hier eine große Schaar polnischer und deutscher
Juden, zum großen Tcil Landarbeiter, auf der Rückreise
von Jcrusalem eintraf. Dcr Führer der Leute erklärte,
daß der Ansiedelungsversuch in Palästina mißglückt sest
Der Boden um Jerusalem sei sehr arm und habe eine
klägliche Ernte geliefert. Außerdem befindet sich dcr ganze
Handel in den Händen der Muhamedaner und die Be-
völkerung kaufe lieber von ihren Religionsgenossen als von
den Juden. Auch die Eisenbahntarife seien sehr hoch und
machten einen Profit unmöglich.

— Zum Selbstmordversuch der Fürstin Massimo.
Die Prinzessin Beatrix Massimo hat die That aus Eifer»
sucht gegen dcn heißgeliebten Mann verübt. Sie ist seit
dem Jahre 1898 mit dem Principe Fabrico Masstmo di
Roviano vermählt, aber die Eke soll eine sehr unglückliche
sein, da der Prinz einer der bekanntesten Lebemänner Roms
ist. Die Verzweiflungsthat der Prinzessin hat ihren Ge-
mahl aufs tiefste erschüttert. Der Prinz eilte auf die
Nachricht von dem Ereignis aus Tivoli sofort nach Rom
und begab sich in das Palais, wo zwischen ihm und der
Prinzessin ein rührendes Wiedersehen stattfand. Dann ver-
fügte sich der Prinz, der der katholischen römischen
Aristokratie angehört, in den Vatikan, da er dahin berufen
worden war; er verweilte eine halbe Stunde allein beim
 
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