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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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Mmlag, 2K. Mai 1S02

Grftes Blatt

44. Jahrgang. — 120,





^eint täglich Sonntags ausgenomuien. Preis rnit Familienblättern monatlich 50 Pfg. m's Haus gebracht, bei dcr Expedition und den Zwcigstcllen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
ln-.i . zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

- °^lgenprcis: 20 Psg. sür die Ispaltige Pctitzeile oder deren Raum. Rellamezcile 40 Pfg. Für hiesige Gcschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
n Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnseratc aus den Plakattafeln dcr Heidelbcrger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

Aie Kngtänder und die Wuren.

be>, > ^ ui) on, 24. Mai. Nach der „Daily News" ha-
d ^, °>° Buren die sofortige Bewilligung der Selb st-
^ altung gcsordcrl und im Falle sie nicht ge-
bäwc ^orde, verlangt, mit ihren jetzigen Staatsober-
itier 3U beraten. sie verlangten serner Amne-
dm- Ausständischen in der Kapkoionie, die
tza^'sbnis, Gcwehre und Pserde zu bchaltcn nnd die
^ichaft, daß die Eingebok'enen nicht den Weißen
z^^llestellt würden, und beantragten, datz Darlehen

Diederaufbau ihrer Hänser und Wiederausrich-

lollp ^rer Farmen ohne Einschränkung gegeben werüen
Die englische Regiernng soll darauf geantwor-
tz^.^ben, daß der Zeitpnnkt siir den Eintritt der
Djb^^berwaltung noch nicht sestgestellt werden könne.
ltz^..,^ufständischen sollen mit AuSnahme von gemeinen
ven hghLÜigt iverden. Die Führnng von

^^uaffen zum Schutze gegen die Eingeborenen

boren llegen Eraubnis gestattet wevden. Die Einge-
darl ben Weitzen nicht gleichgestellt sein. Das

HjM; ^ut werde nm Darlcihung der zuni Zlusbau der
s:. >^r urid Neueinrichtung der Farmen nötigen Ka-

Der
s ü r


ohne Einschräukung ersucht werdcn.

h p °udard" meldet, die

seri

5°rde

k.a g e ,e: g u n st i g

Friedcn. Tie Burendelegicrten hätten leine
dj^°°rungen erhoben, die die Aufopferung eines der

Winisterpräsident Szess üöer den Dreivund.

Budapest, 24. Mai.

Gegen Schluß der Debalte über das Budget des
Aeußeren ergriss Ministerpräsident Szell das Wort,
um auf die Angrisfe gegen die Drei-
bundpolitik zu antworten. Der Minister-
präsident erklärte es sür einen Jrrtum, wenn behaup-
tet werde, das Bündnis mit Deurschland wurzele nicht
ini Volksbewußtsein. Die Grundidee dieses Bünd-
nisses rühre schon aus jener Zeit her, da die ganze
Nation, mit Ausnahme eines tleinen Bruchteils, sich
entschieden gegen die Teilnahme an dem Ltriege Frank-
reichs gegen Deutschland erklärte. Das Zustandekom-
men des Bündnisses habe dieses Gefühl der Solidarität
verstärkt und es sei die lleberzeugung der Nation, daß
das Bündnis mit Deutschland den Jnteressen der Mo-
narchie, in erster Linie aber den Jnteressen llngarns
entspreche. Jn der Debatte sei eine Aeußerung aus
der Rede des Grafen Bülow voni 8. Januar angesührt.
Er sei überzeugt, man könne dicser Aeußsrung des
Reichskanzlcrs nicht den Sinn unterlegen, als hätte
er den Wert des Dreibundes herabsetzen wollen. Aller-
dingS trete der Wert des Bündnisses erst im cusn» koe-
«lvrm augenfällig zu Tage. Das Verdicnst dieses Bun-
des jcdoch sei, daß die ultimu rutio vermieden wurde.
Auch könne er nicht der Ansicht beipflichten, daß ein

..... ^ ^>>!>^I--

A- ^spruch

f?°bhängi^gkeil sei als h o f s n u n g s l o s
j?"°n gelassen w o r d e n. Die Delegierten
a gniigten 'sich damit, die Frage der Ämnestie, der
°nipensationen und rcpräsentativen Regierung auf>-
m°>ersen. nijchrere mit diesen Fragen in Beziehung
M°nde Punkte von Bedeutung, sowie andere weniger
n,Z°8ende Punkte wurden dem Kabinet unte^breitet
die Ansicht der Minister sci nachher in einer Te-
niedergelegt worden, die vom Kabinetsausjchuß
H^aßt wurde Die Frage der Aninestie liege in den
Mben des KönigS. Bezüglich der repräsentativen
h 8ierung könne nicht wohl etwas gemacht werden,

H-.fw nicht bezüglich der Föderation der Kolome in
E°irika irgend ein Schritt gemacht worden sei. Keine
im öelheit weise indessen ein unüberwindliches Hinder-
lür die baldige Erklärung des Friedens auf. Nach
dnn /'Daily Telegraph" ist man allgemein der Aniicht,
der Meinimgsauslausch zwischen Preloria und dem

Treibundes bei dem Zustandekommen der Entente mit
Rußland mitgewirkt habe. Bezüglich des Zusam-
menhanges zwischen politischen Bünd-
n isse n und Handelsverträgen äußert der
Minister Folgendes: Politische Bündnisse würden nicht
zur Wahrung von wirtschaftlichen Jnteressen geschlos-
sen. Politische Bündnisse seien allerdings unverein-
bar mit einem wirtschaftlichen Kriege. Die Freiheit
der Teilnehmer jedoch, ihre wirtschasilicheu Jnteressen
uach bestem Können zu wahren, werde nicht aufge-
hobeu. Der Bestand des Bündnisses gewähre die
Hosfnung, daß eine Ausgleichung der sich gegenüber-
stehenden Jnteressen leichter ersolgen könne. Die
Erklärungen des Ministerpräsidenten wurden mit all-
gemeinem lebhasten Beifall aufgenommen.

noch nicht soweit abgeschlossen, daß Lord
lk^^.°ur am Montag im Parlament einc üestimmte
mird abgeben können. Der Korrespondent
bj^ ."^tandard" in Pretoria meldete gestern: „Zch
ÄyzUt in der Lage, mit größerem Nachdruck von den
ih^!/^ten ans baldigen Friedensschluß zu
°u, hls es bisher möglich war. Man ninimt
^°ist ^ °iu endgiltiges Abkommen entworsen ist und
es °atz es unterzeichnet werde."

^o^-"bon, 24. Mai. Die V e r e e n i g i n g e r
° ° ° nz scheint, wie man der „Kölnischen Zei-
3»iy ^ rueldet, nach übereinsümmenden Angabchi bis
°rigen «amStag vielfach in eine große Zänkerei
^o^P'tet zu sein, wobei die Qranjer sreigebig mit
^»ole^ten und Anschuldigungeii gegen .üie Trans-

j°e,n^.-.b°rgingen und hartnäckig sür den Qranjestaat
üin 8,tens hch ...

A» 'u

?üstiw Punkte an,

°°n ^.s.^ung zu erlangen wäre.

^jjxbtsde

ist ->!»us oie llnabhängigkeit begnspruchen woüten.
^ty^ °'n letzten Sonntag trat Windstille nach dem
und die Oranjer deuteten nun selbst eine
durch deren Zugeständnis ihre
Diese Punkte wur-
. aun sormuliert und bilden die Grundlage der
°Nget,. -Ust zwischen der Sonntag Abend in Pretoria
rch s°tlenen Abordnung mit Kitchener und Milner.
Nckjg^u djesen Besprechungen soll anfangs die hart-
Büfh, t>Ninderheit der Aüordnung einen ziemlichen
°täch U °us die Mchrheit ausgeübt, Kitchener indessen
,,,..?buld, Nuhe und rein sachliche Erwägungen
s?»ge, Uutcirischer Natur das Scheitern der Verhand-
A>! ^°rhindert haben. DaS Ergebnis war dann
st^,,.°tung an die heimische Regierung, mit der sich
st» P"°'uet gestern befaßt hat. Es sollen darin von
Mtp,i °°u besonders wieder Amnestie, ein bestimmter
m llieia. die Einführung der Selbstverwaltung
j:?>id„js/°t° der Burenstaaten niid materielle Zuge-
,,?rftb äesordert werden. Jn letztejrer Hinsicht
Nchttz' 'vle es heißt, das Entgegenkommen Englands
Teu,-, ^üuschen übrig lassen: wegen des Datums
Älverwaltung wolle das Kabinet sich dagcgen in
,, bindeii; was die Amnestie anbelange, so
°° vo/"b -°uf die königliche Prärogative hinweisen,
l/blchejzO"^llchtlich mündlich beruhigend einwirken. Die
tx 8. nun bei der Vereeniginger Versamni-

DeuWes Reich

— Der verstorbene Erzbischof Sim a r von Köln hat ein
Alter von 66 Jahren crreicht. Lange Jahre war er Professor
in Bonn; 1891 wurde er Bischof von Paderborn, 1899
Erzbischof von Köln.

Baden.

? L.H. Karlsruhe, 25. Mai. Die Einnahmen
der badischenBahnen im Monat April 1902 be-
trugen nach piovisorischer Feststellung 6181 700 Mk. gegen
die provisorische Feststellung 1901 mehr 256 780 M. und
gegen die definitive Feststellung des Jahres 1901 mehr
62 934 Mk. Die Einnahmen von Januar 1902 bis mit
April 1902 betragen nach provisorischer Feststellung
21 580 070 Mk., d. i. 411420 Mk. mehr als im glei-
chen Zeitraum des Vorjahres.

Karlsruhe, 24. Mai. 89. Sitzuug der Zwei-
teu Kammer. Präsident Gönner. Am 'Miiiistertisch:
Regieruugskommissare.

Abg. Dr. Goldschmit bcrichtet über die Bitte des
Rcchtsagenten F. v. Molitor in Mosbach nm Zulassung zur
müudlichen Verhandlung beim Amtsgerrcht Mosbach. Der
Anrrag geht auf Ucberweisung zur Äenntnisnahme in dem
Sinnc, das Ministcrium möge dem Amtsgericht in Mosbach
zur Erwägung geben, den Petenten von Fall zu Fall zu-
zulassen. Der Autrag wird nach Befürwortuug durch den
Abgeordnctcn Breitner angenommen.

Abg. It e u w i r t h berichtet über die Bitte der Ge-
nieinden Osterburken und andere um Erbauung einer normal-
spurigen Sckundärbahn von Osterburken über Merchingen
Lurch das badischc Bauland. Der Antrag geht auf Ueber-
weisung znr Kenntnisnahmc. Die Kommission würde einen
wcitergehenden Antrag gestellt haben, wenn nach dem tech-
nischcn Gutachten noch Schwierigkeiten über die Bahnlinie
zu überwinden seien.

Abg. Klein tritt als Vertreter dcs Bezirkes für die
Wünsche dcr Pelcntcn cin, desgleichen der Abgeordnete Z e h n-
t c r, woranf dem Anirag zngestimmt wird.

Die Bitte der Gemeinde Sachsenflur um Errichtung eineo
Haltestclle wird der Regicrung empfehlend überwiesen; über
die gleiche Bittc der Gcmcindc Mauenheim wird zur Tages-
ordnung übcrgegangen, da technische Gründe die Erstellung
eincr Haltcstclle nnmöglich ma chen. Die Bitte der Gemeinde
Wallbach uni Errichtung einer Haltestelle wird der Regierung
cmpfehlend überwicscn.

Abg. Blümmel berichtet Lber die im Bctrieb der Lokal--
bahn Ettlingen-Jttersbach-Pforzheim vorhandcnen Mißstände.
Da bic Pctenten sich mit dcm Sommerfahrplan zufrieden
gcben, so beantragt die Kommission über diese Petition zur
Tagesordnung überzugehen.

Die Abgg. Eichhorn und Wittnm führten aus, daß
die vorgebrachten Beschwerden dcr Wahrheit cnsprächen und
bitten die Rcgierung, ein wachsames Auge zu haben.

Abg. Frühauf (Frcis.) stellte den Antrag, die Pctition
der Regicrimg zur KenntnisNahme zu überwcisen.

Abg. Wackcr (Ccntr.) vertritt gleichfalls diesen Stand-
punkt. Die Regiernng sollte darauf schcn, daß die Konzes-
sionsbedlngnngen crfüllt würdcn und daß diese trassen Zu-
stände bcseitigt würden.

Gheimrat Zittel führt aus, dah die Staatsaufsicht über
die Privatbahnen nur eine beschränktc sei, sie beziehe sich in
der Hauptsache auf die Sicherheit des Verkehrs und auf die
Feststcllung der Tarifc nnd des Fahrplanes, Die Gesellschaft
habc anch keine Verpflichtung eingegangcn übcr dic Zahl der
Zügc. Jm neuen Fahrplan habe dic Gcsellschaft ein erfrcu-
liches Entgegenkommcu gezeigt.

Die Abgg. Frühauf, Dreesbach, Binz, W a ck e r»
Hoffmann haben einen Antrag nnf Ucberweisung zur
Kenntnisuahme eingebracht.

Abg. Binz vertritt dcn Antrag. Jedenfalls könne die
Regicrimg auf Grund ihres Aufsichtsrechts Nnzuträglichkeiten
beseitigen, dic in der Petiiion nicdergelegt und die auch ge-
eignet scien, die Bctricbssicherheit zu gcfährden. Den Jn-
tcrcsscn des Verkehrs müssc die Gcscllschaft jcdenfalls gerecht
werdcn. Die Führung von nur drei Zügen könne nnmöglich
den Vcrkehrsintcressen entsprechen. Bei dieser Gelegenheit
möchtc cr noch bcmerken, daß der Tarif Karlsrnhe-Herrcnalb
vicl zu hoch sei.

Abg. Wittum erörtert nochmals dic Mißstände dcr Lo-
kalbahu, die der Abstellung dringend bedürfcn.

Es wird sodann der Antrag auf Ueberwcisung znr Kennt-
nisnahme angenommen.

Nächste Sihnng Montag 4 Uhr. Tagesordnung: Gesetz-
entwnrs, dic Grundbnchämier betreffcnd. Berichtcrstatter ?lbg.
Bröitncr.

Madischer Landtag.

Karlsruhe, 24. Mai. 13. Sitzung dor Erstru
Kammer. Am RegieruugStische: Staatsniiiiister «md
Minister des Großh. Hanses nnd der answärtigen An-
gelegenheiten v. Braner, Ministerialrat Dr. Nicvlai,
Oberregiernngsrat -L-chulz, später Geh. Rat Zittel nnd
Piinisterialdirektor Geh. Rat Hübsch.

Nach Bekanntgabc der neuen Einläufc nnd der cinge-
kommencn Petitionen wnrde dem Gesetzentwurse, die Steuer-
erhcbung im Monat Juni 1902 bctreffend, die Zustimnmng
erteilt. Den Bericht der Kommission erstattetc Frcihcrr von
Göler.

Sodann wurde in dic Bcratung des von Grafcn von
Berckheim erstatteten Berichts der Kommission sür
Eisenbahnen und Straßen über den Staatsvertrag zwischen
Baden, Preußen imd Hessen,- die Vercinfachung der Ver-
waltnng der Main-Neckar-Bahn betreffend, cingetreten. ?ln
der allgcmeinen Diskussion betciligten sich Geh. Rat Frcihcrr
von N e u b r o n n, Geh. Rat Dr. Engler, Staatsminisrer
von B r a u e r. Der Antrag dcr Kommission, dcm Staats-
verrrag die Zustimmung zu ertcilen und die auf den Staats-
vertrag bezüglichc Petition der badischen Beamten bei dcr
Main-Neckar-Bahn für erlcdigt zu crkläre», wurde mit allcn
gcgcn cine Stimme angcnommen.

Es wurden sodann beraten die Kommissionsberichtc über
verschiedene Pctitioncn, darunter die der Gemeinden Ladcn-

, .. „ . --- - . > .. , burg, Edingen, Jlvesheim, Neckarhausen und Schricshcim, die

KN'»c> l°doch Lord Kitchener für die weitere Erör- I Wicdcrerrichtung des Slmtsgerichtssitzes in Ladenburg und Er-

ic>b > niir >>>,^- ». —o->n« lo'i ' weitcrung des Amtstages daselbst betreffend. (Bcrichter-

statter Freiherr von Rüdt.) Letzterc wird dnrch Uebergang zur
Tagcsordnung bezüglich dcr Wicdcrerrichtung des ?lmtsgc-
richtssitzes in Ladenbnrg, dnrch Ueberwcisimg an dic Großh.
Rcgicrung znr Kenntnisnahme bezüglich der Erweiterung des
l'lmtstagcs crledigt.

Die Sitzung wird hicrauf geschlossen. (Nähcrcr Bcricht
folgt.)

.. _hat. Man

gyw'a nur noch eine kurze möglich' baß

dier auch iui beiten ^alle T Atz,

^Ni>7 auch '7'!b7aber uiit ibneu un

^Uten 'V binden werdeu, gtaubt at - köunen.

^ °der schlimmen rasch fertig werdeu zr

L.O. Karlsruhe, 25. Mai. Der von den Sozial-
demokraten eingebrachte Gesctzentwurf betr. Errichtung eincr
Arbeiterkammer, resp. eines Arbeitsamts ist in der
Kammer abgelehnt worden. Außer dcm Vertreter dcr
Sozialdemokratie, Abg. Eichhorn, der in einem längercn
Vortrag den Entwurf begründete, war nur der Vertreter
der Demokratie, Abg. Hofmann, tm Prinzip mit dem Ent-
wurf einverstanden. Die Nationalliberalen und das
Zentrum hielten es aber für nicht loyal und zweckmäßig,
dem Reiche, dcm diese Materie zur gesetzlichen Regelung
zusteht, vorzugreifen. Aehnlich sprach sich Ministec
Schenkel als Vertreter der Regierung aus; nur teilte
er nicht die Ansicht des Zentrumsabgeordneten Zehnter, der
es auch für rechtlich unangängig hlelt, diese Frage auf
dem Wege der einzelstaatltchen Gesetzgebung zu lösen. Die
Parteien stellten den Antrag an den soz. Vertreter, den
Entwurf, angesichts seiner Aussichlslosigkeit im Plenum vor
der öffentlicheu Beratung zurückzuziehen. Abg. Eichhorn
konnte eine Zusage in dieser Richtung nicht geben, da die
soz. Fraktion hierüber noch nicht beraten hat. Jndeffen
ist laut „Volksfreund" kaum zu erwartcn, daß die Fraktion
den zwei großen bürgerlichen Parteien und der Regierung
den Gefallen erweist.

Elsaß-Lothringen.

— Die „Gazette de Lorraine" veröffentlicht über die
Ernennung des Reichstagsabgeordneten de Schmid zum
Rittmeister a la suito der 8. Kürossicre folgende interessante
Einzelheiten: Baron de Schmid war zu dem Frühstäck ein-
gcladen worden, das der Kaiser dem Vorstande des Landes-
aiisschusses gab, aber durch einen Jrrtum bci der Ueber-
mittclung trug die Depesche, die Baron de Schmid erhielt.
 
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