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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 125-149 (2. Juni 1902 - 30. Juni 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#1132
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i» ^urden die Fragen und Sätzc schwieriger, bis wir endlich
regelrechte, flietzendc, wenn anch noch nicht komplette
E^ung übcrgingern

^rrnte nicht nur Wörter und Sätze, nicht nnr die Be-
!d,^8 eines Glases Bier u. s. w. Nein, was die Hauptsache
«tz ' 8rir sprachen in den letzten Sturrden von nichts weiter
d>i^?u Djy^n des täglichen Lebens, von Reisen und Sehens-
Hix^^keiten, von Einkäujcn u. s. w., so daß ich am Schlusse
-60 Lektionen mit gutcm Gewissen rneinem Hause in
^ die Mitteilung machen konnte, datz ich mit dem und
8l,?-,^uge dortselbst eintreffen werde und hoffte zur vollsten
. rdenheit arbeiten zu können.

^r Erfolg hatte mich nicht getäuscht. Die Lehrweise
i» ^"uhode Berlitz setzte mich bei unseren welschen Nachvarn
^lich - ud, meiner Korrespondcnz vollauf zu genügcn und auch
jede nicht allzu schwierige Unterhaltung einzulassen.

^ejs o diesen Umstand verdanke ich indes nur der Ärt und
tvie in der genannten Berlitzschule vorgegangen wurdel
Hj^lh.hörte in den 60 Stunden kein einziges Wort Deutsch.
^ein die Begrützung und der Abschied wurde mir iu

^ .lühen deutschen Muttcrsprache gegönnt. — Nein. —-
; ^tzte mich „par korce majeure", wie der Franzose sagt,
»„tz'^de Einzelhcit des frcmdcn Jdioms gewöhnen. Ohren
^Nd ^wge mutztcn sich gegenseitig unterstützen und ergänzen
tzp »>utz sagen, datz dies der einzige Weg ist, eine fremde
^fnVie zu erlerncu, wcnn man nicht gerade das verteufelte
sej^ hat, in der Wahl seincr Eltern so vorsichtig gewesen zu
tzy'.datz einem der Aufenthalt in dem betreffenden frcmden
^ Zur Möglichkeit gemacht ist.

Kosteupunkt war uämlich hicr im Verhältnis zu den
. en Kenntnissen ein direkt lächerlich gcringer. Jetzt
'ck, allerdings die erworbenen Kenntnisse nicht mehr direkt
dij^udig, jedoch ich mützte lügen, wollte ich sagen, datz ich
hjj ,°urch sje jemals bedrückt fjihlte. Jm Gegenteil. ich mutz
tzl, k^iem gelehrten Denker antworten und sagen: „Mit jeder
ivjj^che einc neue Seele!" Und wcnn ich jetzt nicht zu alt
S>l ° ?ud sürchtete, mit mciuem Tode drei Seelen verlieren
rb>>^ssen, würde ich noch eine Sprache lernen und zwar
"alls mit der

Methodc Berlitz!

Kandek und Merkeyr.

17. Juni. Efiektensozietät. Abends 6V« Mr-
tz°°>t°ktlen 214.60 b.. Diskonto-Kommandit 186 75 b. Deutsche
»kl.m 20g 70—60 b.. Dresdencr Bonk 146 b., Berliner Sandels-
h, "üchaft 158 b., Staatsbahn 150.10 b.. Lombarden 18.80 b.
Zg'^ottbard 170.30 B. 20 G„ ^V^proz. Portugiesen 46.40 B.
Itzu?-Türk. Loie 113 4" b.. Iproz. Türken D. 26.45-50 b.,
Larissa Griechen 38.90 b. Bochumer 198.80 B. 70 G.,
itz Mrchen 173 90 B. 80 G.. Harpener 177 b.. Hibcrnia 175.90
G„ Eschweiler 224 80 B. 70 G„ Westereaeln Alkali
h, :2V b„ Sürther Maschinenfabrik 47.50 b. G„ Elektrizitäts
'N 24.60 b.

^/.-6V° Uhr: —.

der Abendbörse zeigten Oesterr. Bahnen und Gotthard-
V. seste Haltung. Türkische Werte wa-en auf Paris wesent-
<>hoher, die übrigen Gebiete behauptet._

WafferstandSnachrichten
tz,j, Neckar I Rhein.

hüdelberg, 18., 1.42, «ef. 0.04m Lauterburg. 17 . 5 00, gef. 0,11w
ju?bronn, 17.. 0.75, gef. 0 05m Maxau, 17.. 5,15. gef 0.15m
^rrheim, 17 ,4 82, gest 0,12m Manuheim '17„ 4,98, gest. 0,12m

Has Wesinden des Königs von Sachfen.

Sibyllcnort, 17. Juni. Dcr gestern Abend 6 Uhr ausge-
^°Ne Krankheitsbericht lautet: Eine Besserung ist im
^finden Seiner Majestät des Königs .im Laufe des Tages
eingetreten. Die Schwächeerscheinungen dauern fort.
^ibyllenort, 17. Juni.

Mji-
">ehr

"icht ..., .

Das Bulletin von heute
7 Uhr lautet: Nach einer verhältnismätzig ruhig verbrach-
Nacht frühstückte Seine Majestät der Köuig mit etwas

gerade Gegenteil verwandclte. Der König fühlte sich
eiriem Male wohler, der Atem wurde leichter und der

-- Appetit. Die Herzthätigkeit bedurfte gestern noch einer

^erholten Anreguug. Anfälle von Herzschwäche sind nicht

^Setreten. Die Zahl der Pulsschläge ist schwankend.

. Sibyllenort, 17. Juni. Jm Laufe des gestrigen Tages

im Befindeu des Königs eiue derartige Ver -

,^simmerung ein, dah dieselbe zu den grötzten Befürch-

^Sen Anlatz gab, um so freudiger überrascht war dic Um-

^Ung des Königs, als sich plützlich das Krankheitsbild in
«aZ . _ «... . —

^ emem Mate wohter, oer

^hetit stellte sich wieder ein. Der König lietz sich sogar die
^ Akaler Limmer vom Schlosse und derUmgebung angefertig-
^ ^kszzen vom Hofmarschall zeigen. Auf keinen Fall aber darf
^ sich zu optimistischen Hoffnungen hingeben. Die Aerzte
°h>undern zwdr die ausgezeichnete Konstttutiou des hohen
.?°uken, stehen aber der Besseruug durchaus skeptisch gegen-
Die einlaufenden Bitt- und Gnadengesuche mehren sich
^ssch in geradezu unglaublicher Weise. Der König nimmt in
^ einzelnen Briefe Einsicht und schreibt mik' Bleistist unter
^ bewilligten Gesuche seiu „Ja". Es trifft auch täglich einc
^Uzahr Schreiben ein, in denen sich Naturheilkundige oder
?bte aus dem Volke, die im Besitze wirksamer Sympathiemittel
^ sein glauben, anbieten, den König zu behandeln. Die
E^Ste schenken selbstverständlich derartigen gutgemeinten An-
^ sEten keine Beachtung.

z. Sibyllenort, 18. Juni. Das Befinden des Königs läht
Zweifel, datz derselbe einen langsamen Auflösung ent-
^kengxhj Dem Wunsche des Königs. nach Schlotz Pillnitz
^ °rsührt zu werden und in der Heimat zu sterben, haben die
als lebensgefährlich kategorisch abgelehnt. Der König
«^rachte die heutige Nacht sowie den gestrigen Tag teils
^afend, teils bewuhtlos. Prinz Georg hat sämtliche Regie-
^?Ksgeschäfte in Vertretung übernommen. An seiner Stelle.
Prinz Friedrich Auguft zu den Krönungsfeierlichkeiten


^ondon gehen.

Aas Kaiserpaar in Aonn.

3u den heute und morgen hier statt-

bex Festlichkeiten anlätzlich des 50jährigen Jubiläums

h, Königshnsaren sind unter anderen eingetroffen: der Kom-
y j^°ur des 8. Armeekorps, Erbgrohherzog Fried-
bon Baden, der Großherzog von Mecklenburg-
^roßherzog von Sachsen-Weimar, ferner Prinz
°°rich Heinrich, Prinz Joachim Albrecht, Herzog Ernst Gün-

ther von Schleswig-Holstein, Prinz Karl von Ratibor, Fürst
Bismarck, Fürst zu Fürstenberg.

Das Kaiserpaar ist heute Früh hier eingetroffen. Auf
dem Bahnhof waren der Kronprinz, Prinz und Prinzessin
Adolf zu Schanmburg-Lippe, die Mitglieder des Korps „Bo-
russia", Bürgermeister Spiritus anwesend. Jn der Beglei-
tung dcs Kaisers befand sich der R e i chs k a n z l e r. Die
Majestäten begaben sich zunächst nach der Billa des Prinzen
zu Schaumburg.

Heute Vormittag fand auf der großen Wiese die P a r a de
des Königs-HusareN-Regiments statt. Der
^Kaiser erschicn in Begleitnng des Kronprinzen. Die Kaiserin
begab sich zu Wagen nach dem Paradefelde, begleitet von der
Prinzessin Victoria zu Schaumburg-Lippe. Der Kommandeur
des Regiments, Oberstleutnant Hertzberg, begrühte den Katser
mii einer Ansprache, in dcr er auf die hohe Ehre hinwies, welche
bem Regiment seiner Zeit dadurch zu Teil wurde, datz Kaiser
Wilhelm der Große Chef des Regiments wurde. Redner
schlotz mit cinem begeistert aufgenommenen Hurrah auf den
Kaiser. Der Kaiser sprach darauf dcm Regiment seine Glück-
wünsche ausl Nach Schluh der Parade ritt der Kaiser an
der Spitze des Regiments nach der Sternenthor-Kaserne. Um
1 Uhr fand im Kasino der Königs-Husaren Frühstückstafel
statt, an dcr auch dcr Kaiser teilnahm.

Der Kaiser verlieh dem Reichskanzler,
welcher bcim Königs-Husaren-Regiment den Feldzug als akti-
ver Offizier mitgemacht und dem Regimente bishcr als Ritt-
meistcr der Reserve angehörte, den Charakter a Is
O b e r st mit der Uniform des Regiments und nnter Stellung
a la suite der Armee.

Bonn, 17. Juni. Der Kaiser nahm heute Abend vom
Garten des Palais Schaumburg aus den Fackelzug der Bonner
Studentenschaft entgegen und empfing eine Depu-
tation. Das Corps Bornssia hielt zur Eröffnung der Feier
seincs 75jährigen Beftehens heute Abend eine Begrüßungs-
kneipe im Hotel zum Goldenen Stern, seiner früheren Corps-
kneipe, ab.

Neueste Nachrichten.

Frankfurt, 17. Juni. Der Berlin-Frankfurter O-Zug 6,
welcher nm halb 5 Uhr nachmittags hier eintreffen sollte, ist
mit zwei Wagen hinter Bebra auf freier Strecke entglei st.
Der Schaffner des Zuges, der sich im vorletzten Wagen be-
fand, bemerkte durch die sprühenden Sandwolken das Unglück
und zog sofort die Notbremse, so datz der Zug auf eine ver-
hältnismähig kurze Strecke gestellt werden konnte. Durch
dieses rasche Bremsen sind die Puffer der letzten Wagen inein-
andergcschoben. Die beiden letzten Wagen, die sehr gut be-
setzt waren, ertitten Beschädigungen und mußten zurückbleiben.
Von den darin befindlichen Reisenden erlitten glücklicherweise
nur zwei Hcrren an den Händen leichte Verletzungen; man legte
ihnen sofort Notverbände an. Beide konnten die Reise hierher
fortsetzen.

Bcrlin, 17. Junt. Wic ein Berichterstatter mitteilt, ist dcn
Behörden auf höherc Weisung anempfohlen worden, jedes Ge-
such nm Abändcrnng eines polnischen Fami-
liennamens in etnen dentschen nach Möglichkeit zu be-
rücksichtigen. Jm Laufe der letzten Monate tst eine ganze
Anzahl solcher Gesuche genehmigt worden, auch solche, die vor
Jahren abgelehnt worden waren.

Braunschweig, 17. Juni. Der landwirtschaftliche Zen-
tralvercin dcs Hcrzogtnms beschloß einstimmig, das Ministe-
rium zu ersuchen, die Zwangsimpfung der Zucht-
tierc gegen Tuberkulose wieder aufzuheben.

Wicn, 17. Juvi. (Franffurter Zeitung.) Zum Schlutz
der Sitzung des Abgeordnetenhauses interpcllierte
Klofac, Krempa und Genossen chegen dex vom Grafen Bülow
bei der Polenvorlage tm preutzischen Abgeordneten-
hause gehaltenen Rcde, die eine absichtliche Hetze des deutschen
Elcments anßerhalb der deutschen Reichsgrenzen nnd in crster
Reihe in Oesterreich gewesen sei. Wenn die österreichischen
Staatsmänncr bishcr zu allen aus Berlin kommenden Provo-
kationen geschwiegen haben, nach der Rede Bülows müsse sic
rcden, wenn sie nicht dnrch das beständige Schweigen den
Schein erwecken sollen, datz Oesterreich ein Vasall Deutschlands
sci. Die österreichischen Staatsmänner müssen die historische
Aufgabe Oesterreichs hervorheben, als Antwort auf die Worte
des dcutschen Reichskanzlers. Jn einer.weiteren Anfrage an
den Präsidenten dringt man ferner auf die Beantwortung der
Jnterpellation über die Marienburger Rede des deulschen
Kaisers.

Paris, 17. Juni. Rochefort sagte heute vor dem
Untersuchungsrichter aus, er wisse, datz dieFamilie Hu m-
bert am 7. Mai abends Paris verlassen habe und sich in
Saint Nazaire an Bord ihrer nach Colon bestimmten Jacht ein-
geschifst habe. Rochefort weigerte sich, seine Quelle anzn-
geben.

London, 17. Juni. Lord Kitchener meldet unter dem 16.
aus Pretoria, dah sich seit seinem letzten Berichte weitere
915 Buren ergcben haben. Die Unterwerfnng der
Burghers der Transvaalrepublik sei damit vollendet, die der
Oranjerepublik würde morgen (17.) zu Ende geführt werdcn.
General French berichtet aus der Kapkolonie, datz nur noch
150 Mann sich zn ergeben haben, er habe die Polizeigewalt
in Südafrika den Zivilbehörden übergeben, da die Notwendig-
keit weiterer militärischer Operationen jetzt nicht mehr be-
stehe.

London, 17. Juni. (Franffurter Zeitung.) Die irische
Partei hielt hente in einem Komiteezimmer des Unter-
hauses eine Versammlung unter dem Vorsitze von John Red-
mond und fatzte einstimmig solgenden Beschlnß: Die irische
nationale Partei beschlietzt als Protest gegen die Mitzregiernng
ihres Landes, an den K r.ö n u n g s f e i e r l i ch k e i t e n
nicht Teil z n n e h m e n. Die irische Partei wird auf-
gefordert, sich am Krönungstage 26. Juni 11 Uhr in Dublin
zu versammeln, um die Lage von Jrland in Erwägung zu
ziehen.

London, 17. Juni. Lord Kitchener telegraphierte am 17.:
Die Uebergabelisten sind jetzt in Transvaal und der Oranje-
flußkolonie vollständig. Jn Transvaal haben sich 11225
Mann mit 10 843 Gewehren übergeben, in der Oranjeflutz-
kolonie 5395 Mann mit 5280 Gewehren. Die Liste aus dcr
Kapkolonie ist noch nicht vollständig.

London, 17. Juni. Der König fuhr heute Nachmittag
in geschlossenem Wagen spazieren. Er zeigte ein gesundes
Aussehen.

Konstantinopel, 17. Juni. Jhsan Beh, Generalin-
spekteur der kaiserlich medizinischen Schulen, wurde gestern anf
offener Stratze von eincm Älbanesen durch Revolverschüsse
getötet. Der Mörder wurde verhaftet. Man vermutet
eine Rachethat.

Perpignan, 17. Juni. Fn mehreren Bezirken des De-
partements Ostphrenäen herrscht starker Schneefall und
> Frost.

Tilsit, 17. Jum. Ueber den Unfall, der den General
bon Bock und Pollach betroffen hat (siehe zweites Blatt)
wird noch gemeldet: Als bei der Attacke „Kehrt" geblasen
wurde, befand fich der General unmittelbar hinter der Front
nnd wurde bei Ausführung des Kommandos durch die Drae
goner von einer Lanzenspitze getroffen.

Melilla (Nordafrika), 17. Juni. Eine heftige Erder-
schütternng, verbunden mit starken unterirdischen Ge-
tösen, verursachte unter der Bevölkerung große Bestürzung, die
Erscheinung dauerte zwei Sekunden.

LLvLirvIrr- ÜMeterLilt

klsuxtsti.

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Llauptstr.

Berlin, 18. Juni. Die Einnahme der Post- und Tele-
graphenverwaltung von 1901 ist um 6,6 Millionen, die der
Eisenbahnverwaltung um 9,6 Millionen hinter dem Voran-
schlag zurückgeblieben.

bl Bernburg, 17. Juni. Wegen Verdachts, in der ver-
gangenen Nacht einen Schutzmann ermordet zuha-
ben, wurden neun Personen verhaftet. Eine derselben verübte
Selbstnwrd im Gefängnis.

O Pest, 17. Juni. Jn Beantwortung der Jnter-
pellation Kossuths erkiärt von Szell, er wolle die
Jnterpellation mit der durch die Wichtigkeit des Gegenstandes
gebotenen Vorsicht sofort beantworten. . Die Frage der inter-
nationalen Handelsverträge, sagt Redner, stehe in Verbindmig
mit der Regelung des Vcrhältnisses Ungarns zu Oesterreich.
Die Verhandlnngen zwischen Ungarn und Oesterreich hätten
jedoch keinen Abschlutz gefunden und, wte die Dinge ftehen, sei
nicht anzunehmen, daß diesesben fchon in den nächsten Wvchen
abgeschlossen sein werden. Jm Ausland, fährt der Minister-
präsident sort, und auch bei uns herrscht das Bestreben, die
gegenwürtigen Handelsverträge durch iMie zu ersetzen; jedoch
wäre es vorzeitig und es wäre nicht im Jnteresse des Landes,
mich schon jetzt darüber zu äußern, ob Ende Dezembcr 1902
das Kündignngsrecht dem Ausland gegenüber ausgeübt wer-
den soll. Schlietzlich erklürt Redner, was die Verständignng
der österreichschen Regierung bezüglich der eventuellen Aus-
übung des Kündigungsrechts betreffe, so Iverde die freie Ent-
schlietzung des Landes in jeder Richtung gewahrt werden.
(Lebhaftcr Beifall rechts.) Die Antwort wird im Hause zur
Kenntnis genommen.

S Paris, 17. Juni. Deputiertenkammer. Bei
der Prüfung der Wahl des im zweiten Pariser Arrondissement
gegen Mesureur gewählten Syveton entspann sich eine leb-
hafte Debatte. Schlietzlich nahm die Kammer mit 314 gegen
216 Stimmen eine Resolution an, in der es heiht: Die Kam-
mer mißbilligt die von der Ligue de la Patria francaise ge-
führte nnpatriotische und antifranzösische Verläumdungskam-
pagne und hat infolgedessen beschlossen, eine Untersuchung über
die Wahl Sybetons einznleitcn.

O Paris, 17. Juni. Nach Schlutz der heutigen Kammer-
sitzung kam es in den Wandelgängen des Haujes zu einem
heftigen Wortivechsel zwischen Syveton und M e s u r e u r»
infvlgedessen sich beide ihre Zeugen zuschickten.

London, 18. Juni. Die „Morgenpost" bezeichnet mit
Vorbehalt das Gerücht, daß derBurengeneral Cron-
j e heimlich von St. Helena nach Vereenigung gebracht worden
sei, wo er eifrig für den Frieden gewirkt habe.

L Madrid, 18. Juni. Jn Avilcs, Oviedo, kam es bei der
Feier des Antoniusfestes zu einem Zusammenstotz zwi-
schen Pilgerzügen, wobei 11 Personen durch Gewehr-
schüsse verwundet wurden. 12 Verhaftungen wurden borge-
nommen. r

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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blomsl -j- 14, IV, boä.
SsrUll -j- 12, 8iV, 8ox.
k'rsllkkrt. -j- 10, IV, bsit.
Larlsr. -j- 10, IV, bvit.
blüllvbgll -j- 9, IV, boä.
IVioll -j- 8, IV, kseou.
2üiiob -j- 10, IV, bvä,
1>llgallo-j- 13, 80, boä.

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bsbauptot, ist iu Iloräsebottlaoä om gloiobvr üoobäruok siugs-
trokkso, so äass äio sokunäLrs voprsssiou übsr äsr uutsrs«
Iloräsoo gaur susgggliobsn vuräs uuä äiojsnigs üdsr äor Ost-
sss uaob äom uorävostliokou Russlallä abrüokt, vas kroibob rmr
Isllgsaiu gssobisbt, votl tn äor Hmgsbnllg äsr Isäagasss sis
liuktvirbsl voll 750 mm siob bekwäst Loi langsam stsigslläar
Ismpsratur ist kür Oounsrstag uuä k'rsitag vornisgsaä
trookouos ueä bsitoros >Vsttsr obos vsttsrs 8töruugsn ra sr-
vartvll.
 
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