Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 125-149 (2. Juni 1902 - 30. Juni 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23860#1166
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ot', Leider wurde die Rede durch unliebsame Zwischenfälle
Die Fackel des Souffleurs erlosch plötzlich, so datz
m seine Ansprache unterbrechen mutzte. Nachdem eine

vere Fackel angezündet und die Rede wieder in Flutz gekom-
war, rief plötzlich ein Junge aus dcm Hintergrund:
^opf breunt ja!" Das Barett des Sprechers war
- Ichemend mit einer Fackel in Berichrung gekommen und hatte
krö^ ^efangen! Erst ein frischer Cantus aus 1000 jugend-
r„?"3en Kehlen vermochte die Stimmung wieder etwas zu
? und dem Festakt, der bicle Zuschauer angelockt, einen
^ edrgen Abschlutz zu geben. Nachher vereinigten sich die
^iargiertea der Korporationen mit cinigen Hochschulprofesso-
die ?»em Abendessen im Hirschen, bei dem ein Student auf
e^„^rofessoren und Rektor Haid auf die Studentenschaft ein
ausbrachte.

M Baden. Am Neuban des Wöchncrinnenasyls in
W ^ anheim ftürzte am 21. d. M. ein Tünchergeselle in dem
sH.?eut, gsZ sich bon Fensterbank auf das Gerüst

sys agen wollte, infolge eines Fehltrittes herab und war
tot. — Beim Schindclsteckcn stürzte der Bäcker Konrad
tzz^Ier in Waibstadt so unglücklich herab, datz er sich die
^rbelsüulc verletzte und mau an seinem Aufkommen zweifelt.
pg 4n Lahr wurde ein Jtaliener namens Bouconc-
dex?° berhaftet und ins Amtsgefängnis abgeführt. Derselbe
^bote an einer verheirateten Frau cin Verbrechen.

E ^ZHYeater- uad Kunstnachrichten.

Hcidelbcrg, 23. Juni. Morgen, Dienstag, den 24.
lEtz?- bringt uns das Mannheimer Hoftheater-Ensemble^ als
^ o ^ustspiel wieder ein ueues Wcrk. „D e r polnis ch e
c", Oper in zwei Akten von Karl W e i s, war in
st? "bgelaufenen Spielzeit von all den Erzeugnisscn der jüng-
iitz ^Pernlitteratur am meisten vom Glück begünstigt, denn
U Au, wo das Werk zur Aufsührung gelangte, hatte es den
b nachhaltigen Erfolg. Auch an der kgl. Hofbühne zu
jyo es in diesen Tagen zur Darstellung kam, nachdem
zl?"8art vorangegangen, war die Aufnahme eine geradezu
»rd???e. Diesen Erfolg verdankt die Oper der auher-
ek,^.?kich spannenden Handlung, dic, in Verbindung mit der
einschmeichelnden, wie charakteristischen, allen szenischen

I»s°bngen auf das innigste folgenden Musik, den Hörer von
vztzTbg bis zu Ende gefesselt hält. Der Text ist nach dem
CbD?rcken Romane des elsässischen Dichters Erckmann-
be^- ^ ian, von Victor Leon und Nichard Batka sehr geschickt
stx^bt, und die Handlung selbst führt uns während des
leH^cn Winters von 1833 in ein Dorf im Elsatz. Die Haupt-
L; " toerden dargestellt von den Herren Kromer, Maikl,
Und Erl, sowie den Damen Schoene und Kofler.

20. Juni. Musikdirektor Joseph Brambach,
deutscher Männerchöre, ist in der vergangenen Nacht

Kleine Zeitung.

Münchm, 21. Juni. Ausläufer des vorgestrigen
hxi °ebens in Bozen und Meran wurdeu bis Rosen-
skit?' Mittenwald und Partenkirchen beobachtet. Anderer-
^rd s » in Emishofen bei Konstanz und St. Gallen
^ichütterungen verspürt worden.

^ Leipzig. 21. Juni. Bankprozeß. Heute wurde
^ Veinehmuvg der Angeklagten sortgesetzt und einige
dz^^rständige vernommen. Der Vorsttzende teilt mit,
sim^^en der Beisetzungsfeier am Montag keine Sitzuug
>Mndet.

^as Kaiserpaar in den ILHeintanden.

^^bhaftes Gefallen hatte der Kaiser in Krefeld an
)chlanken, reizenden Ehrendamen und ihren Kostümen.
si lragte die Mädchen, ob sie auch recht fleißig mit den
,„hj""ants tanzten. Bedauernd wurde erwidert:

^ Eeine Leutnants", worauf der Kaiser lachend
»Dann werde ich wohl Leutnants s chicken müssen."
es,, ^lich hat der Kaiser sehr wohl gewußt, daß in Krefeld
stE- ^ilitär steht, und er hat auch gewußt, daß die
M s' ^ch schon lange um Militär bewerben. Augen-
d? '"ch stand, als er die Frage an die Ehrenjungfrauen
c, schon der Beschluß bei ihm fest, eine Garnison nach
?u legen. Denn seinen Worten: „Jch werde Leut-
<l!»^ ichicken", hat er bald die That folgen lasfen. Noch
d, ?..cichen Abend lief folgendes Telegramm des Generals
fvftHsing in Krefeld ein: „Auf Befehl des Kaisers
^iold Garnison erhalten. Jch bitte um
^orschläge über Unterbringung eines Husaren-
ii> ch der Stadt und Beschaffung eines Exerzierplatzes
f»l„ T' ilingebung. Der Oberbürgermeister hat an den Kaiser

-E Telegramm gesandt: „Durch den kommandierenden
>»d des VII. Armeekorps ist uns die Nachricht geworden,
Maiestät befohlen haben, der Stadt Krefeld eine
^»ld 3» geben. Dieser erneute Beweis Allerhöchster
'sli'» ^^ud Gnade hat in der ganzen Bürgerschaft Jubel
ii>>,'tleude hervorgerufen, und ich bringe namens derselben
chiajestät allerunterthänigsten Dank dar."
u»f?^hrort, 21. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin
m te Nachmittag 2,45 Uhr von Essen mittels Sonder-
h'cr ein und fuhren, von einer Husarenabteilung
?> L,?t, zn dem Platze mit dem Denkmal Kaiser Wilhelms I.

tvo ein Prunkzelt errichtet war. Bürgermeister
l»»st^ ^"tt eine Huldigungsansprache, worauf der Kaiser
- Hiffts,,^"uach begab sich das Kaiserpaar nach der nenen

>^>>s??se, welche es eingehend besichtigte. Der Kaiser
§»>,. ^e sich M erster in das goldene Buch der Stadt ein.

, ' unternahm das Kaiserpaar eine kurze Rundfahrt im

?», ? .. ^us Anlaß des Kaiserlichen Besuchs wurde eine
U,^?en Wasserbauinspektor bearbeitete Festschrift, welche
Mlj>^,^urter Hafen, seine Entwickeluug und Bedeutnng
^ ' hierbei dem Kaiserpaar überreicht. Um 4 Uhr

^»g,?"ten trat das Kaiserpaar auf dem Salondampfer
i Mktoria" die Fahrt rheinabwürts nach Wesel an.

21. Juni. B-i aufklärendem Wetter trafen
Eag der Kaiser und die Kaiserin auf
„Augusta Viktoria" in dem Weseler Hafen
Äe /j ^r Wardenberg hielt beim Besuch der Willibrordi-
Ä A"iproche, t" der er der Befriedigung darüber
wstjyj üab, daß der Kaiser das große Wort von der
der evangelichen Kirche wiederholte, das zuerst
K» !>ie s ^ Weseler Synode erklungen sei. Der Kaiser

Nr. ^»>serin, in dessen Begleitung sich die Minister

Kaisersaal unter dem Thronhimmel aufzustellen. Hier
waren versawmelt die Verttewr der Sradt und eine Ab-
ordnung der Königin Wilhelmina von Holland unter
Vizeadmiral Zcegers-Veckens. Bürgermeister Fluthgraf
hielt eine Huldigungsansprache. Um halb 8 Uhr reisten
der Kaiser und die Kaiserin nach dem Neuen Palais
zurück. Von dort begaben sie stch am Montag nach
Dresden zur Leichenfeier.

Wesel, 21. Juni. Die Rede des Kaisers auf
die Huldigungsansprache dcs Bürgermsisters Fluthgraf
lautcte wie folgt:

„Jm Namen der Kaiserin und in meinem eigenen
Namen spreche ich der treuen Stadt Wesel unseren herz-
lichsten innigsten Dank aus für deu Empfang, der uns hier
bereitet worden und für den Patriotismus, der uns aus
Jhren Augen, Herzen und Kchlen entgegengeschlagen ist.
Wenn ich gekonnt, hätte ich schon früher meine Schritte zu
Jhnen gelenkt, denn in der Geschichte unseres Hauses und
Landes hat Wesel einen hoch klingenden Namen. Schwere
Drangsal und bittereJahre änderten an der Anhänglichkeit
der Bürgerschaft nichts. Fest verwachsen mit Brandenburg
und Preußen ist es ein Stück altkernigen Preußentums,
was wir hier sehen. Jm vorigen Jahre entriß mir
Gottes Ratschluß meine vielglliebte Mutter, auch in diesem
Jahre legt sich der Schatten der Trauer auf diesen Tag,
denn soebcn hat es Gott gefallen, des Königs von Sachsen
Majestät abzurufen, den letzten großen Heerführer aus
großcr Zeit, und den letzten Ritter des Großkreuzes des
Eisernen Kreuzes, der mit hat aufrichten helfen das
Deutsche Reich. Ein edles deutsches Herz hat aufgehört zu
schlagen, dem Deutsch über Alles ging. Ein Vorbild aller
Regententugenden, ein Vater seines Vaterlandes und seines
Volkes, cin milder Herrscher, voll segensreichen Wirkens ist
dahingesunken. Es ist immer gut, daß wir Menschen daran
erinnert werden, daß auch uns ein Ende beschieden ist.
Der Blick auf die Kirche dcS heiligen Willibrod hat mich
mit hoher Freude erfüllt. Jch danke Gott, daß sich an
dieser geweihten Stelle wieder Jubelpsalmen zu seiner Ehre
erheben und danke Gott, daß die Erinnerung an die große
Zeit der Reformation in so würdiger Weise wieder her-
gestellt worden ist. Nun ergreife ich meinen Pokal und
wünsche von ganzcm Hcrzen, daß Gottes Gnade Wesel
und unser Land bewahren möge vor schwerer Prüfung und
Drangsal, und daß es mir vergönnt sei, den Frieden so
zu erhalten, daß auch Sie an Jhrem Teil davon profi-
tieren können und daß sich die Stadt in Ruhe entwickeln
und vergrößern kann. Jch trinke auf das Wohlergehen
und Bestehen der Stadt Wesel und ihrer Bürgerschaft.


ru

tz .. dessen Begleitung sich die Minister

' "heiubaben und Hammerstein befandeu, schritten

8uß nach dem alten Rathaus, um sich in dessen

Neueste Nachrichten.

Drksdm, 22. Juni. König Georg und dieKönigin-
Witwe erschienen heute Vormittag 10 Uhr am Sarge
des Königs und verweilten daselbst längere Zeit in stiller
Andacht. Jm Thronsaal wurde heute Mittag die Ver-
pflichtung der Staatsminister durch König Georg vollzogen.
Hierauf legte der König in Gegenwart des Staatsministeriums
den beiden Präsidenten der Ständekammern das Versprechen
ab, die Verfaffung des Landes aufrecht zu erhalten und zu
befestigen. Seit Mittag 1 Uhr ist die Leiche des Königs
iu der katholischen Hofkirche ausgestellt. Tausende und
Abertausende zogen bis zum Abend an der Bahre vorüber.
Kurz vor 1 Uhr traten die Mitglieder der Ständekammern
an den offenen Sarg, der sich in erhöhter Stellung vor
dem Hauptaltar befindet, umgeben von brennenden Kerzen
in silbernen Kandelabern. Das Antlitz des Königs, der
mit Feldmarschalls-Uniform mit dem grünen Bande des
Hausordens der Rautenkrone bekleidet ist, zeigt friedlichen
Ausdruck. Die Hände sind gefaltet. Ein großer Kranz
der Königin Carola trägt die Jnschrift: „Meinem einzig
geliebten Gatten."

Wildpark, 21. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin
sind heute ftüh hier eingetroffen und begaben sich nach dem
Neuen Palais.

Kiel, 22. Juni. Prinzessin Heinrich reiste heute
Vormittag in Begleitung der Oberhofmeisterin Freifrau von
Seckendorff und'des Kammerherrn Grafen v. Hahn zur
Krönungsfeicr nach England ab.

Wien, 22. Juni. Kaiser Franz Josef ist gestern
Abcnd in Begleitung des General- und Flügeladjutanten
Feldzeugmeisters von Bolfras zu den Beisetzungsfeierlich-
keiten nach Dresden abgereist. Ferner haben sich gestern
Erzherzog Otto, Erzherzogin MariaJosepha und der säch-
sische Gesandte in Wien, Graf Rex, nach Dresden be-
geben.

Wien, 22. Juni. Erzherzog Franz Ferdinand
ist heute Vormittag zu den Krönungsfeierlichkeiten abgereist.
Jn seiner Begleitung befinden sich Graf v. Kostitz, Fürst
Sapieha, Prinz Heinrich von Lichtenstein, Graf Bouquoy
und Graf Tassilio-Festetic.

Paris, 22. Juni. Dem Direktor der Versicherungs-
gesellschaft „Caisse Gansrale des Familles", deren gesetz-
mäßiger Reservefonds einen Fehlbetrag von 24 Mil-
lioneu Franks aufweisen soll, ist ein Dekret des
Präsidenten der Republik zugestellt worden, wonach die der
genannien Gesellschaft am 1. Oktober 1858 erteilte Er-
mächtiguug zum Geschäftsbetriebe zurückgezogen wird.

Paris, 22. Juni. Ein dem Minister der Kolonien zu-
gegangenes Telegramm aus Fort de France vom 21.
Juni meldet, daß die Nacht vom 20. und der Morgen
vom 21. Juni ruhig verlaufen sind. Aus dem Mont
Pelse steigt noch viel Rauch auf. Jn der Gemeinde Le
Maconba ist die Arbeit wieder aufgenommen worden.

Londou, 22. Juni. Der „Central News" wird aus
Shanghai gemeldet: Der chines.Kreuzer „Kaichih" wurde
heute bei Iangtse durch eine Explosion vernichtet.
Das Schiff sank innerhal.b 30 Sekunden. Nur
zwei Mann an Bord wurden gerettet. 150 Mann-
schaften und Offiziere kamen um.

Londou, 22. Juur. Die zur Teiluahme an der
Krönunq enrsandten Aborduungen des preußischen
ersten Gardedragoner- und des fünften Husaren-Regiments
trafen heute Vormiltag 9 Ubr in Charing Croß ein. Auf
dem Bahnhof waren zum Empfang: anwesen) d:e M>t-
glieder der deutschen Botschaft und der englische Mililär-
attachs in Berlin, Colonel Waters.

Mailand, 22. Juni. Gestern Abend erfolgte ein Z u-
sammenstoß zweier elektrischer Bahnen zwrschen
Bisuschia und Porto Ceresio. 49 Personen wnrden ver-
lctzt, davon 5 schwer.

»>»»»»M»»^»»»»»»E»»»»»»>^»MH»»»M

llMetersiit


LLUptstr.

1S7

6irö88t« ^U8V»K1 1a

kvil-Mekten,

Hauptstr.

LS7

ZperialgssokStt fvinei- ^eäei'vai'en u. ksisssttsitts«.

IV Berlin, 22. Juni. Bei dem heutigen Radrennen
in Friedenau bei Berlin um die Weltmeisterschaft
über 100 stm für Rennfahrer wurde Robl-München erster
und Bouhours aus Paris zweiter. Ferner wnrden bei dem
Amateurrennen Goernemann aus Berlin erster und Keller
aus Breslau zweiter.

v. Hamburg, 22. Jani. An dem heutiqeu Rennen
um den Jubiläumsehrenpreis und 100 000 Mk. für drei-
jährige Pferde (deutsches Derby) wurde A. v. Pachy's
„Macdonald" erster, A. v. Schmieders „Deburant" zweiter
und Major v. Goßler's „Arthur" dritler.

s London, 23. Juni. Reuter meldet aus Iohanne s-
burg: Die hiesigen Deutschen haben ein Comits ge-
wählt, das an den hiesigen Feierlichkeiten anlüßlich der
Krönung teilnehmen soll. Jn einer an das Blatt
„The Leader" gerichteten Znschrist erklärte die deutsche
Colonie, sie wünsche, daß durch die Feier der Krönungstage
die etwaigen nngünstigen Eindrücke zerstört würden, welche
ihre englischen Mitbürger durch die Uebertreibungen einer
schlecht unterrichteten Presse erhalten haben könnten und sie
wünsche ferner das neue Regiment mit dem Bewußtsein zu
begrüßen, daß die englische Flagge, ob man sie liebe oder
nicht, persönliche und tndividuelle Freiheit für Jedermann
bedeute. Jn dem Comits sind alle Deutschen von Ansehen
vertreten.

tt Wien, 23. Juni. Wie die „Neue Freie Presse" aus
diplomatischer Quelle erfährt, werde der Zar nicht persönlich
zur Einweihung des Dendnals des Zarbefreiers nach Sofia
reisen, sondern sich durch einen Grotzvezier vertreten lassen.
Dagegen sei es Thaffache, daß Rutzland seine Zustimmung
zur Erhebung Bulgariens zum Königreich erteilt habe. Das
Verhältnis Bulgariens zur Türkei soll von dieser Aenderung
nicht berührt werden, weil man eine Aenderung des Berlinev
Vertrags zur Zeit noch vermeiden will.

p Warschau, 21. Juni. Auf den Gouverneur von Charkow»
Fürsten Obolenski, wurde neuerdings ein Attentat verübt.
Der FLrst wurde durch zwei Schüsse tötlich verletzt. DaS
Attentat wird von der Regierung stteng geheim gehalten.

r Kasan, 23. Juni. Gestern brach im Tartaren-
viertel eine Feuers b run st ans, die große Ausdehnung
annahm. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Rubel
geschätzt.

w. Neapel, 22. Juni. Die Ausständigen der Straßen-
bahngesellschaft haben eingewilligt, stch einem Schieds-
gericht zu unterwerfen. Man versucht, d!e Straßen-
bahndirektion zu dem gleichen Zugeständnis zu bewegen.

vr Neapel, 22. Juni. Der Kardinalerzbischof veröffent-
lichte eine Kundgebung, in der die Ausständigen bei
der Tramweygesellschaft aufgefordert werden, die Arbeit
wieder aufznnehmen.

s Barzelona, 23. Juni. Während der Ruhe -
störungen bei der Ankunft Canalejas wurden Re»
volverschüsse abgegeben. Die Deputierten Uria und
Urquia wurden, weil sie den Anordnungen der Gendarmerie
Widerstand leisteten, verhaftet, jedoch wieder freigegeben,
nachdem Canalejas zugesagt hatte, noch heute wieder nach
Madrid abzureis-n.

v. Cafsano Jonico, 22. Juni. Heute morgen wurde
ein starker von unterirdischem Getöse begleiteter Erd-
stoß verspürt, der jedoch keinen Schaden anrichtete._

Verantwortlich für den redattionellen Teil A. Montira» für »eM

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

vi'oyei'w?ril?Mriikr

kvmstv«

ttaupktr. 76,IlkiäblkLI'^.1616^31^9185^'

mit t »i» k II»;» - 8> I» »r ii» «i»x;

_Uokkrissur, ^nlsM 25.

Wafserstandsnachrichten.

Heidelbera. 23. Juni. (Neckar.) 1,58 m, gefallen 0,03 w

«lutmLsslioko» Wottsi' LM 24. unä 25. tuni.

Usbsr gpauisn ll»t äsr ttoobärllok viscksr bstrSektllob ru-
ellomwsn, so ckass übsr sallr b'rallkrsiob, sovls Lbsr Lückcksutsob-
twck ck»8 ömomstsr auk llbsr Llittsl ZssügZsll izt. llsbsr
nllck kloräsksllckillsvisll bsbsoptst siob uoob immsr sm ttoobckruok
voll 765 mm. Hsbsr cköll östllobsll kroviarsn voa ttrsnsssll nock
übsr cksll bsllsobbsrtsll rnssisobsll krovillrsll llsgt noob sins
Osprsssioll voa 755 mm, sbsaso suob übsr cksm lloräcvsstllobsll
Irlsnä. kür l)isll8t»L uack Llitt voob ist cksmßgwLss rnLr
noob msbrksob bsvölbtss, »bsr ia cksr llsuptssobs tronksoss llllck
ttsmllob vsrmss Vsttsr ill Lnssiobt ra nsbmsll.
 
Annotationen