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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203 - 228 (1. September 1903 - 30. September 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0563
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SEstag, 19. Seplember 1W3. Doittes Biirtt. 45. Iahrgang. — 219.

Erscheiut täglich, Sonntags auSgcnommen. PreiS mit Familienblättern monatlich 50 Pfg, in's HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ansschließlich Zustellgebühr.

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an bestimmtcn Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate anf den Pla kattafeln der Heidelberger Zeitung und den städtischen Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Deutsches Reich.

— Die- Fürsorge für Schwachbefähigte,
namentlich solche, die aus der Hilfsschule ins Leben hinaus
treten, hat sich ein neugebildeter Verein in Breslau zur
Aufgabe gestellt und damit den Anfang zur Schließung
einer lang empfundenen Lücke in der sozialen Fürsorge
gemacht. Während für schwach befähigte Kinder in den
Meisten größeren Städten besondere Schulen bezw. Klassen
eingerichtet sind — in Breslau beftehen beispielsweise 9
solcher Schulen mit etwa 450 Kindern — hört meist jede
Ueberwachung auf, sobald die Kinder die Schule verlassen
haben. Der neue Verein will den aus der Hilfsschule
austretenden Zöglingen eine ihren Fähigkeiten entspre-
chende Tätigkeit verschaffen, sie insbesondere gegen Ne
Gefahren des öffentlichen Lebens: Arbeitslosigkeit, Aus-
beutung, Alkoholismus^Prostitution, kriminellem Verfall
usw. schützen und sie dadurch gewissermaßen in den Kampf
ums Dasein hineingewöhnen. Als Organe ver Fürsorge
werden von dem Verein Pfleger und Pflegerinnen be-
stsllt, welche die Pflicht haben, mit ihren Pfleglingen in
ständiger Verbindung zu bleiben, sich bezüglich ihrer Le-
bensverhältnisse auf Lem Laufenden zu erhalten und ihnen
seden notwendigen Beistand zuteil werden zu lassen. Die
Pfleger und Pflegerinnen haben über alle Pfleglinge Per-
sonalbücher zu führen. Es ist sehr zu wünschen, daß der
Verein recht bald in allen größeren Städten Nacheifersr
finden möge.

— Bekanntlich findet am 26. und 26. Oktober ein
beutscher Arbeiter-Kongreß der nicht-
sozialLemokratischen Arbeiter statt; dazu haben
bereits 22 Vereine mit 450 000 Mitgliedern ihre Teil-
nahme zugesagt. Dieser Kongreß erregt selbstverständlich
das Mißfallen der Sozialdemokratie, die in ihrer An-
maßung so weit geht, den Einberufern dieses Kongresses
das Recht zu bestreiten, denselben zu veranstalten. Aus
diese Anmaßung wird voraussichtlich der Frankfurter Kon-
greß, der als Hauptgegenstände der Verhandlung das
Koalitionsrecht der deutschen Arbeiter, die Rechtsfähigkeit
der Berufsvereine und Errichtung von Arbeiterkammern
auf seine Tagesordnung gesetzt hat, gebührend selbst ant-
Morten.

Baycrn.

— Der jungliberale Jungbürgerverein
Augsburg nahm in einer außerordentlichen General-
bersammlung am Montag Abend zur Frage der Grün-
'dung eines Landesverbandes der bayrischen jungliberalen
Vereine Stellung. Nach einer lebhaften Debatte wurde
folgender Antrag zum Beschluß erhoben:

„Die Vorstandschaft des Jungbürgervereins hält die Grün-
dung eines Verbandes jungliberaler Vereine im rechtsrheini--
schen Bayern dringend notwendig und möge ermächtigt werden,
bei den am 20. September im München stattfindenden Beratun-
gen für die Gründung eines solchen Verbandes einzutreten
und evcntucll den Beitritt des Jungbürgervereins zu dem-
selben zn erklären."

Ebenso wurde die Frage bejaht, ob die National-
sozialen zu den Münchener Beratungen einzuladen
seien.

Ausland.

England.

— Die Vorbereitungen für die Ausführung der testa-
mentarischen Bestimmungen des verstorbenen südafrikani-
schsn Millionärs Cecil Rhodes, Lenen zufolge einer An-
zahl ausländischer Studenten Stipendien an der Univer-
sität Oxford gegeben werden sollten, haben eine längere
Zeit in Anspruch genommen, als man ursprünglich er-
wartet hatte. Jetzt ist aber endgültig bestimmt und ange-
ordnet worden, daß im Oktober sieben südafrika-
nische und fünf deutschs Studenten in Oxford
eintreffen werden. Es heißt, daß dieselben auf verschie-
dene Kollegien verteilt werden sollen, „damit sie keine
Kliquen bilden können", und ferner, damit sie sich von
Anfang an ganz in englischer Umgebung befinden. Jn
Universttätskreisen verspricht man sich von dem Umstand
viel, daß künftighin regelmäßig derartige Ausländer
unter den Studenten leben werden, es werde gewisser-
maßen frisches Leben nach Oxford kommen, und, was dik
Hauptsache sei, die Nationen würden sich besser kennen
lernen. Weitere fremde Studenten werden erst im näch-
sten Fahre nach Oxford kommen.

Afrika.

SidibelAbes (Algier), 17. Sept. Angesichts der
Ereignisse an der marokkanischen Grenze im Süden von
Oran hat der Kommandant des 19. Armee-Korps Lie Ma-
növer der Division von Oran abbestellt. Man ist noch
immer ohne Nachricht über eine Kompagnie berittener Jn-
fanterie, die vor einigen Tagen abgegangen ist. Einem Ge-
rücht zufolge wird ein Bataillon der Fremden-Legion,
welches als Garnison nach Orleansville gelegt werden
sollte, nach dem äußersten Süden abgehen.

Aus Stadt und Land.

st- Schöffengerichtssitzung vom 17. September. Karl Phi-
lipp Brand und Karl Adolf Volk von hier, angeklagt wegen
Hausfriedensbruchs und Bedrohung; ersterer erhielt 3 Tage
Gefängnis, letzterer wurde freigesprochen. Franz Josef Her-
kert von Allfeld erhielt wegen Betrugs 14 Tage Gefängnis.
Die Verhandlung gegen Anton Klotz von hier, angeklagt wegen
Beleidigung, wurde vertagt. Georg Ludwig Hönig von hier
erhielt wegen Körperverletzung und Widerstands 4 Wochen Ge-
fängnis. Eugen Kretzer von hier wegen Unterschlagung 80
Mark Geldstrafe. Karl Anton Schlechter und Wilhelm Lenz
von Handschuhsheim erhielten wegen Körperverletzung und
Uebertretung des Paragraph 366 Ziff. 7 R.-St.-G.-B. ersterer
t 20 Mk. Geldstrafe, letzterer 10 Mk. Geldstrafe. Franz Andr.
Bender von hier wurde von der Anklage wegen Bedrohung frei-
gesprochen. Die Verhandlung gegen Sebastian Reinig von
Gaiberg, angeklagt wegen Vergehens gegen Z 183 R.-St.-G.-
B., wurhe vertagt. Johann Georg Frank von Nußloch erhielt
wegen Körperverletzung 20 Mk. Geldstrafe. Adam Merz in
Haft und Heinrich Wendelin Merz von hier erhielten wegen
Widerstands und Uebertretung des 8 860 Z. 11 R.-St.-G.-B.
ersterer 3 Monate und 3 Wochen Gefängnis, letzterer 6 Wochen
Gefängnis und 2 Wochen Haft. Katharina Sontmer in Haft
hier erhielt wegen Diebstahls und Uebertretung der ZZ 361
6 und 362 R.-St.-G.-B. 3 Wochen Gefängnis und 14 Tage
Haft.

.KnrlAruhe, 17. Sept. (P r o z e ß B ö h t l i n g k-M e y c r
j„B e o b a ch t e r"s.) Der Sühneversuch in Sachen

Prof. Böthlingk contra Redakteur Meyer vom „Badischen
Beobachter", der gestern auf dem Amtsgericht stattfand, ist
ergebnislos verlaufen. Rechtsanwalt Trunk kündigte
die Gegenklage gegen Prof. Böhtlingk an.

Haslach i. K., 16. Sept. (Dem Haslacher Maler
Karl Sandhas), unter dem Namen „Der närrische Ma-
ler von Haslach" durch Hansjakobs „Wilde Kirschen" und
dnrch die Ausstellung von Porträts, Zeichnungen und Skizzen
dieses Künstlers anläßlich des Haslacher Trachtenfestes in
weiteren Kreisen bekannt, wurde cin Denkmal errichtet, das
kommenden Sonntag, den 20. September, eingeweiht wird.

Konstanz, 17. Sept. (Das neue Oberreal--
schulgebäude) wurde gestern feierlich eröffnet. Als Ver-
treter des Großh. Oberschulrats war Herr Geh. Hofrat Dr„
von Sallwürk erschienen; ferner waren anwesend die Vertre-
ter der hiesigen Staatsbehörden und der benachbarten Städte.
Nach einer Ansprache des Herrn Oberbürgermeister Weber
dankte Herr Oberrealschuldirektor Heim für das schöne prak-
tische Schulhaus. Die Direktoren der übrigen hiesigen Schu-
len Leglückwünschten denselben. Etwa 200 gelädene Gäste
machten alsdann einen Rundgang durch die sämtlichen Räume^

Handel und Verkehr.

Mannlieim. 17. Sept. (Produkte nb ö r se.) Per 100 .Mo..
Weizen hierländ. 17.50 bis —.—, rheinischer 17.50 bis —.—,.
Azima 17 50 bis 18.—, Theodosia —bis —.—, Saxonska —.—
bis —.— Ulka 17.— bis 17.75. Taganrog 17.50 bis 17.75. ru-
mänisch. 17.50 bis 18.—, amer. Winter I117.75 bis 18.—, amer„
Spring —bis—.—, Walla-Walla —.— bis —.—, Kansas-
neu II 17.25 bis 18.—, Californier —.— bis —, La Platn
17.25 bis 18.—, Bahia blanka —.— bis —.—, Semence Russe
—.— bis —.—, Kernen 17.50 bis —.—, Roggen Pfälzer
neuer 14.25 bis —.—, nordd. 15.10 bis —.—, russischer 14.50,
bis —.—, Gerste hics. Gegend 15.— bis 15 50, Pfälz. 15»— bis
16.—, Ungarischs —.—bis —, Futtergerste 12.— bis —.—
Hafer Bad. 13.75 bis 15.—, wnrtt. Alp. —.— bis —.—, Novd-
deutsch —. bis —, Hafer russ. nener 13.50 bis 15.—, Mais
Amerik. mixed. 12.75 bis —, La Plata 12.25—12.50, Donan
16.75 bis —.—, Kohlreps Dentscher 22.50 bis —, ungar.
—.— bis —.—, Wicken 18.— bis —, Kleesamen deutscher
—.— bis —.—, Deutscher II —.— bis —.— Lncerne lOO bis
bis 110.—, Provence 110.— bis 115.—, Esparsette 30.— bis 32.—
Amerik. —.— bis —, Leinöl mit Faß 47.— bis —.—, in
Waggon 43.— bis —, Rüböl mit Faß 58.— bis —, in
Waggon 52.— bis —Petroleum Amerik. 19.70 bis —.—
in Fässern 24.25 bis —.—, bei Waggon 23.30 bis —.—, russ.
Nobel 17.60 bis —, in Fässern 23,20 bis —.—, bei Waggon
21.20 —.—, gew. russ. 17.70 bis —.—, in Fässern 21.30 bis—.—
bei Waggon 22.30 bis —, russ. Meteor 17.80 bis —.—, in
Fässern 21.40 bis —, bei Waggon 23,25 bis —.—, 70er
Rohsprit 53.— bis —.—, 90er Rohsprit 37.— bis —.—, Roh-
prit versteuert 119.50.

Weizenm. 00 0 1 2 3 4 Roggenm. 00 01

28 — 26 — 24.— 23. - 22 — 20.— 2L75 19.75

Tendenz: Weizen fester, Roggen nnverändcrt, Gerste ange-
nehmer. Hafer preishaltend. Mais rnhig.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnferatenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

vott, Wergro55lii>lg.

Spezialität in:

vüten«vemel, milu.ohue Trmk,
^»Neebemel,

^ Ligsrrenbemel, SsWenbeutel.

Von der Weltausstellunq in St. Louis.

Die Straße der Konzessionen wird auf der Welt-
ausstellung in St. Louis 1904 den „Bergnügungspark" bil-
den, in welchem alle Privatunternehmungen schaustellerischer
Und geschäftlicher Art untergebracht werden. Es liegen fol-
gende Nachrichten über diesen unoffiziellen Teil der Ausstel-
lung vor: „Die Jngenieure der Ausstellung haben die Ver-
Messung und Auslegung der Konzessionsstraße beendet, und die
Vorarbeiten für die Errichtung der verschiedenen Sehenswür-
digkeiten sind jetzt im Gange. Die Konzessionsstvaße, welche
den Namen „The Pike" tragen wird, hat eine Länge von 3500
Fuß und eine Breite von 90 Fuß, von einer Seite des Bürger-
steiges bis zur anderen. Am östlichen Ende desselben befindet
sich ein großer freier Platz, direkt vor dem Tcrminus dcr Tran-
sithahn, von welchem ein Weg nach der „Pike", der andere nach
dem Haupteingang der Ausstellung abzweigt.

Cs sind so zahlreiche Konzessionen für den „Pike" angemel-
det, daß die Stratze zweimal so viel Attraktionen aufweisen
tvird als die „Midway" in Chicago.

Es wurde mit dem Graben des Fundaments für das irische
Dorf begonnen, eine durchaus belehrende und erzieherifche
Ausstellung des Lebens in Jrland. Direkt östlich von dem
irischen Dorf wird eine der großartigsten Sehenswürdigkciten
der Ausstellung, „Die Tiroler Alpen", von der Berliner Bau-
sirma Roswau und Knauer errichtet. Die Konzessionäre ent-
tvickeln seit zwei Wochen, seitdem sie formell von dem ihnen
öur Verfügung gestellten Raum Besitz ergriffen haben, eine
sieberhafte Tätigkeit, und alle verfichern, daß sie ihre Attrak-
tionen mehrere Monate vor der Eröffnung der Ausstellung
vollendet haben werden.

Herr F. I. de Freytag von Amsterdam, Holland, unter-
breitete der Leitung der Ausstellung die Pläne für eine Kon-
Aession, die er zn stchern beabsichtigt. Er plant die Errichtung
eines thpischen holländischen Bauernhauses, in welchem hol-
iundische'Männer, Frauen und Kindern in ihren pittoresken

Nationaltrachten holländische Töpferei-, Delft- und cmdere
Kunstwaren feilbieten sollen.

Da man sich in Amerika zur Zeit sehr für alte holländische
Möbel interefsiert, wird auch für diese ein Departement vor-
gesehcn wcrden.

Jm ersten Stockwerk soll eine geräumige Restauration ein-
gerichtet werden, in welcher Käse, holländischer Kuchen, Waf-
feln und andere Erfrischungen serviert werden sollen.

Die Abteilung für Konzcssioncn vergab die Launch- und
Gondelprivilegien aus dem Ausstellungsplatze an die „Launch
and Gondola Konzession Komp.", eine unter den Gesetzen von
Missouri inkorporierte Gesellschaft, welche über ein Kapital von
100 000 Pfd. Sterl. verfügt. Die Gesellschaft wird auf den
zwei Meilen langen Lagunen auf dem Ausstellungsplatze 30
elektrische Barkassen, welche je für 22 Passagiere eingerichtet
sind, zwei elektrische Barken, die je 70 Passagiere befördern
können, 20 benetianische Gondeln mit singenden Gondolieren
für je 8 bis 20 Passagiere und zahlreiche RuderLoote und klei-
nere Fahrzeuge in Betrieb stellen. Die elektrischen Boote wer-
den Hassagiere nach verschiedenen Hafenplätzen befördern,
ebenso wie die Jntamuralbahn, während die kleineren Fahr-
zeuge nach Belieben an irgend einem Punkte landen können.
Die Gebühren sollen 25 Cts. für eine halbe Stunde auf den
elektrischen Gondeln und 60 Cts. die/Stunde auf den Gon-
deln betragen. Mit dcn Gondeln kann irgend ein Teil dcs
mittleren Ausstellungsplatzes erreicht werden, und von den
Lagunen aus bietet sich ein interessanter Ausblick auf die Kas-
kaden und die einzelnen Gebäudegruppen. Sämtliche Boote
werden bei Tage Dächer von Zelttuch aufweisen, so daß die
Passagiere gegen die Sonnenstrahlen geschützt werden. Als Be-
triebskraft werden die neucn Edisonschen SammelLatterien be-
nutzt, welche bei Nacht auch das Licht für die Fahrzeuge lie-,
fern werden. Neben den veneiianischen Booten werden Boote
aller Nationen, wie sie in den Vereinigten Stäaten, Jndien,
Japan, Hawai und auf den Südseeinseln benutzt werden, zu
findcn sein. Tic Konzessionäre- werden mehrere Karnevals

arrangieren, wie sie zu gewissen Jahrsszeiten in Venedig ab-
gehalten werden. Es stnd bereits Kontrakte für 68 000 Pfd.
Sterling für Lieferung der verschiedenen Fahrzeuge von Ler
Launch and Gondola Konzession' Kompany vergeben worden.

Doak Aydelott aus Tullahoma, Tenn., Lewirbt sich bei den
Weltausstellungsbehörden um die Konzession zur Errichtung
einer Riesenschaukel, deren Betrieb von drei hohen Stahltür-
men ausgehen soll. Die beiden Endtürme sollen je 800 Fuß
hoch sein und mit Dachgärten, Cafes und Restaurationen aus-
gestattet werden. Die Kosten für die Errichiung des ganzen
Werkes werden auf 250 000 Pfund geschätzt.

Kleme AeiruKst-

— Einc grotcske Szcnc am Trnnnltar wird aus Bel-
fast berichtet. Ein Witwer im hohen Alter von 60 Jahren,
Ler eine zahlreiche Familie, und darunter natürlich meist
erwachsene Kinder hat, führte ein junges Mädchen von
25 Jahren zmn Traualtar. Das Pciar kniete bereits
nebeneinander vor dem Priester, als des' BräutigamS
ältester Sohn aus dem Chore an den Alta'r stürzte, den
Vater am rechten Arm packte und ihn mit festem Griffe
aus der Kirche zerrte. Die Braut soll einen Rechtsbeistand
beauftragt hciben, auf gesetzlichem Wege Schadenersatz zu
erwirken.

Protzerei. „Wie ich den Hnber heut' um fünf Mark an-
pumpen will, da sagt er großartig: „Jch schenk' sie dir!"
Lächerlich . . ., als ob er sie überhaupt wieder gekriegt hätt'!"

Sinnige Ehrung. Anläßlich seines 40jährigen Bühnen-
jubiläums wurde dcm, Souffleur des, Hoftheaters von feiner
Durchlaucht die Rettungsmedaille am Bande verliehen.
 
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