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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0753
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Heidelberger Zeitung

Gamstag, den 36. November 1818

. Fernsprecher Nr. 82 und 182

Seite W*'.

E-LLLLLSSS- * «»»SKÄMAEKSj
Bissss Gewerbe bringt bösen Lohn.
Schiller

platanenallee Nr. 14
Roman von vr. P. Meißner.
Nachdruck verboten — Alle Rechte Vorbehalten.
^MenkÄnisckesLopyNAkt 1916 b/ stob. butr, Stuttzsrt
, (47. FMetzung.)
i Maud sprach fließend deutsch, wenn auch mit
°"nqni kleinen Akzent. Sie batte Helmstedt gleich
' imt solcher offenen Herzlichkeit begrünt, daß dieser
ganz entzückt war und sich nur immer wunderte,
Welche Energie und Selbständigkeit in diesem jun-
Ding war- Seinen und des Iustizrats Be-
'-Mungen war es gelungen, vom Untersuchungs-
echter die Erlaubnis zu einem Besuch Alands im
^längnis zu erreichen. Helmstedt begleitete sie
dorthin.
Die Begrünung der" beiden Geschwister war
HarakteriBsch. Nichts von Sentimentalität oder
Weichheit. fWie zwei gute Kameraden traten kiel
«ch gegenüber.
»Was haben sie mit dir gemacht. Ralf? Was
Im- -iese Deutschen dumm!"
... -3a. Maud, Ich danke dir, da» du gekommen
tust".
»Ist doch selbstverständlich, drüben ist alles' in
.Ordnung, der alte Hinrichs macht die ganze
^ache".
' »Mäud. es liegen Löse Indizien gegen mich
"dr und ich kann mein Alibi nicht erweisen".
. , »Armer Junge, das ist schlimm.. Ich habe alle
! Mre Bries« mitgebracht. Da stehts ia drin, daß
Au die Aenderung wolltest, da» du den armen
^Nker erst zu dem Entschluß bewogen hast".
»Das ist gewiß wichtig, aber das Alibi!"
. Maud wurde Loch ein wenig bedenklich. Sie
"w Helmstedt fragend an.
»3a, mein liebes Fräulein, das Midi ist der
«Unde Punkt. Ich werde Ihnen alles genau er-
«aren -und mit Auen auch die Briese durchsehen". -
»Gut, Doktor! Ich glaube, Ralf, das ist fetzt
Wichtigste. Kamm, gib mir einen Kuß — > -
— so, nun leb wohl, ich will für dich arbeiten,
wollen uns hier nicht weich machen. Du weißt
^ch. Las ist nichts für uns Beide. Behalte den
^vps oben!-Good by, mv Loy!"
. Kaum zehn Minuten hatte der Besuch ge-
A^rt, Helmstedt konnte sich des Gefühls der Be-
wunderung nicht erwehren, mit welcher Staydhaf-
Meit dieses junge Ding die gewiß nicht leichte
Situation überwunden hatte. Es war ihr trotz
"«em -nicht leicht geworden, das sah er wohl,
'"er sie beherrschte sich wunderbar.
. »Ich komme mit zu Ihnen, Doktor. Wir wol-
' Mr erst die Briefe aus dem Hotel holen".
^Ausgezeichnet, gnädiges Fräulein. Wir müssen
,l«igig fein, denn am Freitag beginnt die
^^Verhandlung".
»Echon am Freitag? Das ist in vier Tagen, da
lnrn« d«Enss hohe Zeit. Wann lern« ich Lilly


„Die Dame« kommen Mittwoch mittag zurück,
um dreh Uhr am Potsdamer Bahnhof".
„Gut. komme« «Sie, wir nehmen das Auto. —
-- Fahre,! Sie Hotel Bristol".
Stundenlang faßen die Beiden zusaminen mit
Iustizrat Sesbald i« Arbettszimmer Helmstedts
und prüften die Bri-efe, besprachen den ganzen
Verteidigungsplan nutz lauschten den Mitteilun-
gen des Doktors.
Als sie sich am Wend trennten, war Mckud sehr
beruhigt. Sie wußte jetzt, daß Krem Bruder nichts
passieren konnte, selbst, wenn es nicht gelang, das,
Alibi zu beweisen.
Pünktlich um drei Uhr lief der Zug von
Magdeburg auf dem Potsdamer Bahnhof ein.
Mit Blumen beladen wartete Helmstedt auf dein
Perron. Bald hatte er die Ankommenden entdeckt.
Ehrerbietig küßte er der alten Dams die Hand
und begrüßte herzlich Lilly. Als er Irma die
Haich reichte, sichen sich beid, als ob sie der
eine in des anderen Seel» Ichm wollten. Irma
wurde rot, entzog ihm die OMtz, «e er immer noch
in der seinen hielt, und küMtz»rts sich plötzlich
mit unnatürlichem Eifer um das Handgepäck
Helmstedt war eigentümlich zu Mute. Gr wußte,
daß er vor einem Ereignis stand, das «ihn sehr,
sehr glücklW machen konnte, aber er wagte nicht
recht daran zu denken.
Das viele Handgepäck der Damen machte es nö-
tig, zwei Autos zu nehmen. Es machte sich ganz
ungezwungen, daß Helmstedt mit Irma in dem m-
nen, Frau Schuster mit Lilly in dem anderen Auto
Platz nahmen. Zuerst saßen die Beiden stumm
nebeneinander. Irma schlug das Herz zum Zer-
springen.
„Fräulein Irma, find Sie böse, wenn ich Sie
etwas frage?"
„Warum soll ich denn Löse sein. Herr Doktor?"
Er schwieg. Ein beklemmendes Gefühl schnürte
ihm die Kehle zu. Ec, der weltgewandte, selbst-
sichere. Mann, fand dis Worte nicht.
.St« wollten mich doch etwas fragen!"
Ihre Stimme sollte heiter und lustig klingen,
aber es war eins große Erregung darin, deren
Irma nicht Herr werden konnte
„Können Sie sich nicht denken, Yeh« Irma,
was ick Sie fragen mich?"
..Welleicht ja Aber fragen müssen Sie
schon selbst".
Sie hatte ihm ihre Hand entzogen und nestelte
an ihrer Bluse.
„Sie haben recht. Ich muß salbst fragen, und
es wird mir auch gar nicht schwer, wenn Sie mich
«nsehen wollen".
Sie wandte den Kopf züm Mnster und wurde
rot." Sanft legte er den Arm um ihre Schulter,
bog den Kopf zu sich und sah ihr sekundenlang in
die Augen.
„Irma! Wollen Sie-- — wollen Sie meine
Frau werden?"
Ein Zittern lief durch ihren Körper, sie sah
ihn mit einem innigen Blick an und- sank «uf-
schluchzend an seine Schulter.
„Aber Irma, macht dich mein« Frage so
traurig?"
„Traurig? Nein!" kam es jubelnd von ihre»
Lippen. '

.Erich. Erich, ist es denn wirklich wahr? Liebst
du mich?-Ich bin ja so glücklich!"
Als sie i» der Hardenbergstraße anLamen,
sprangen beide, wie die Künder lachend, aus dem
Auto, und Irma umarmte in ihrer Erregung di«
dick« Minna, die am Eartentor wartete -und sich
gar «icht Men konnte über diesen Zärtlichkeits-
ausbruch ihrer jungen Herrin.
Lilly hatte wohl verstanden.' um was es sich
handelt«, und sie empfand innige Freude über das
Glück der Beiden. Sie trat auf Helmstedt zu un-
drückte ihm. ohne ein Wort zu sagen, die Hand. Er
schaute sie dankbar an und folgte ihr mit den an-
deren ins Haus,
Minna hatte den Tisch gedeckt, überall standen
Blumen. Ao trauliche Wohnung machte einen so
behaglichen Eindruck, daß Irma vor Freude her-
umtanzte und bald dis Mutter, bald Lilly um-
armte.
„Gnädige Frau, dürfte ick Sie. bevor wir uns
zu Tisch setzen, noch um wenige Minuten Eähör
unter vier Augen bitten?"
„Mein lieber Herr Doktor, so feierlich! Kom-
men Sie, wir gehen ins Wohnzimmer. Kinder,
macht euch zurecht, damit wir gleich eisen können".
„Verehrte gnädige Frau-ich-bitt«
Sie um die Hand Ihrer Tochter!"
„Was? Doktor. Si-e wollen meins Irma hei-
raten. ja — ich Lin ja völlig überrascht".
Mr Gesicht strafte sie Lügen. Auch der Doktor
merkte wohl, daß seine Liebe zu Irma der'Mut-
ter nicht verborgen geblieben war.
„Ja, lieber Doktor, weiß denn Irma von Ih-
rer Absicht?"
„Wir haben uns eben unsere Liebe gOanden!"
„Na. das ist aber toll. Eben im Auto? Doktor!
Doktor! ich müßte eigentlich bös-e sein...".
„Aber Sie sind es nicht, liebe Mutter, nicht
wahr, Sie geben Ihre Einwilligung?"
„Wenn Irma will, dann sollen Sie mir will-
kommen sein".
„Ob ich will?-Mutter-".
Das Mädchen war hereingestürzt und hatte di«
alte Dame so stürmisch umarmt, daß diese sich kaum
halten konnte.
„Aber Irma, sachte, facht«. Lu wirfst mich ja
um! Willst du denn-den-Doktor zum
Mann haben?"
„Io. Mutter, ja!"
„Na. Kinder, dann kann ick da nichts zu
sagen. Dann nehmen Sie sie man hin!"
Ein so frohes, glückliches Mittagessen war
lang« nicht Lei Schusters gewesen. Lilly hatte von
Halmstedt allerlei Beruhigendes erfahren, sodaß
sie ohne jeden trüben Gedanken an dem Glück der
Beiden -tsilnehmen konnte.
Zum Kaffee kam Maud und gar bald hatte sich
die muntere.Mexikanerin ganz in -den Kreis hin-
ein gesunden. Sie fand ihr« zukünftige Schwägerin
Lilly entzückend und «s halt« den Anschein, als ob
die drei jungen Mädchen recht bald innig befreun-
det würden.
Man war überein gekommen, di« Verlobung
vorläufig noch geheim zu halten, bis di« Verhand-
lung vorüber- war. aber gefeiert sollt« sie Heute
noch werden. Helmstedt Mu« ein gemeinsames

Abendessen bei Hiller vor. Der Vorschlag farch
ungeteilten Beifall, aber Maud wollte noch etwas!
Besonders haben. Sie schwärmte für Kintopp. T»
wäre es ja auch schön Kunkel, meinte sie mit eig-
nem Seitenblick auf das neugebacken« Brautpaare
„Also gut. wenn unser amerikanischer East los
furchtbar für das Kino schwärmt, dann werd« ich
in dein RegeuttHeater «ine Lose und bei HilleH
auf elf Uhr heute abend «in Abendessen ^steilem,
Sind die Damen damit einverstanden?" -
Alls klatschten Beifall und Helmstedt veraÄ»
schiedet« sich. Irma begleitete ihn zur Tür und es
kam den anderen so vor. als ob dieser Abschied gaz>
kein Ende nehmen wollt«. i
lFortsetzun gfolat.l
... ». ...
MilteilmW des SlMminls.
Sterbefälle. t-
Im Sevtenuber: Franz Karl Eschelbach Meckai«
nüker. 20 I. Im Ott.: P. Kolb Eisengießer 39 I. Op
Friedrick Müller. BankleLrlina. 18 I. Ludw. Antz-
Knoll. Küfer. 21 I. Ludwin Eduard Frdr. WM,
HM-maun. Dr. iur. RecktsvrattA.. 32 I. Im Nd^
vsm-ber: Georges Beaumont. Coiffeur von Verwebe
les. 30 I. Katharina Hof aeh. Iamin Ebeivau d.
Mattenleaers Anton H„ 29 I. Karl Kett. Han--»
delsmann von Ellenz. 37 I. Anna Kafsenberaec
geb. Wiener von Weinheim. 38 I. Emma Ob-län-r
der. Dienstmädchen. 23 I. Franz Weber. Landwirt?
von Altenback. 28 I. Karl Ubria von Schuvetzin-q
gen. 12 I. Elisabeth Hammer aeb. Kindt. Ebelrar»
des Kaufmanns Peter Otto H. 86 I. Adam Kolb.
Landwirt von Hobenlacksen. 21 I. Auguste Hock-
mann. Hausdame. 49 I. Valentin Schröder. LaM-
wirt von Dossenheim. 48 A. Divakar Bbandarkar.
Stud. cksm.. 31 I. Wilhelm Fleskens. Kau-fmwmt
von Walsdorf. 18 I. Wilhelm Schmidt von.Kirchs
Leim. 9 I. Karl Konrad von Waibstadt. 14 I.
Ella Dellinaer von Robrback 6 I. Friedrich Ecke--
rer. TaalöLner. 50 I. Lulle Martksa Frank von>
Wimpfen. 1 I. Karl Alef. TaalöLner von Weiten-»
bahn. 17 I. Gmilie Koblbaaen aeb. Ernst Mtw..
73 I. Albert Wähler. Wagner von Merchingen.
39 I. Soft« Winter geb. Sckauvv von Mannheim-.-
29 I. Ebristian WM. TaalöLner. 67 I. Karolinad
Renner geb. Wüst Ehefrau des Gärtners Job. W..
25 I. Eduard Roos von Mannheim-. 3 I. KarO
Mitlch von Wieblingen. 3 I. Anina Schwär» aeb.-
Steck Ehefrau d. Wrckdruckers Iabob Sck.. 43 I.,
Georgine Schneider aeb. Bo-at. Ehefrau d. BriM'
Anton Sck.. 64 I. Josef Masacznk. landw. Arbeit
ter in Bruckhausen. 20 I Hans Scknibach von Hed-
desbeim. 11 I. Emma Manz aeb. Kammerer. Ehe-
frau des Prim Friedrick M.. 54 I.
Mitteilunaen des Standesamts Handlckubsbeim.
Geburten.
Otto Herrmann Hans. S. d. Studenten Fritz!
Schauer. Robert. S. d. Mattenleaers Ant. Hock
Sterbefälle.
Am 19. Juli: Bbiliov Fllcker. Landwirt. 3V I.
Am 25. August: Daniel Dietrick. Landwirt 19 I,
Am 1. Sevt.: Wilb. Simon. Landwirt 19 I. MM
10 Olt.: Johann Stammler. Schriftsetzer. 25 I.
Am 10 Nav.: Robert Hot. 17 Std.

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