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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 225

Heidelberger Zeitung

Donnerstag, Len 26. September 1918

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Leite o

Aus Stadt und Umgsgsns
-- Zur heutigen Bürgerausschusssitzung hat die
Fraktion der Fortschrittlichen Volk spar-
lei zu der Vorlage betr- die Erhöhung der Eäs-
un,d «trampreise, den Antrag gestellt, der BLrger-
ausjchuss wolle beschliessen: „In die Dorjchrijlen
öder die Lieferung von elektrischer Energie durch
das städtische Elektrizitätswerk ist eine Bestim-
mung aufzunehmen, wonach die Direktion der
städtischen Werke ermächtigt sein soll, mit Austim-
miung des Stadtrats in einzelnen Fällen die
Strompreise mit den Abnehmern besonders
zu vereinbaren".
ö Auszeichnung. Die Schwester der Heidelberger
Kriegsstation „Großherzogin Luise von Baden",
Arsala Ti-erordt. ist mit der Roten Kr-euz-M-s-
La-illu 3. Kl. ausgezeichnet worden. — Der lang-
jährige Hausmeister der „Heidelberger -Zeitung",
der stift Oktober 1916 im Felde stöbt. Kanonier
Heinrich Kniet, bei einer leichten Munitionsko-
lonne. erhielt das E. K. 2. Klasse.
* Heidelberger Adreßbuch. Äus dein Anzeigen-
teil der letzten Nummern ist ersichtlich, dass die
Neuauflage des Heidelberger Adreßbuches
für 1919 in aller Kürze erfolgen wird. Außerdem
wird auch von dem aus Veranlassung der Han-
delskammer Heidelberg seinerzeit erschienenen
'Verzeichnis -der Inhaber von Bank- und Post-
schockverbindungen eine Neuauflase er-
scheinen. Für diejenigen Geschäfte und Privat-
leute. die noch kein Postscheckkonto haben, dürste
es sich empfehlen, nunmehr unverzüglich die Ein-
richtung eines solchen zu beantragen. Nach Mit-
teilungen der Postdirektion Heidelberg sind An-
meldungen zum Postscheckoerkehr in letzter Zeit in
w-chientlich größerem Umfang als früher eingelau-
fen. immerhin wäre jedoch eine Nock stärkere In-
anspruchnahme dieser segenswerten Einrichtung im
Interesse der Verringerung des Bar-geldUmlaufs
und damit in vaterländischem Interesse zu begrü-
ßen, Besonders an diejenigen, die dem im Mo-
nat August in unserem Blatte erfolgten Aufrufe
noch nicht Folge geleistet haben, ergeht hierdurch
nochmals die dringende Bitte, sofort die Eröffnung
eines Postscheckkontos zu beantragen und — was
dann das Wichtigere ist — die Eintragung ihrer
ScheckkontonumMer dem Adressbuch-Derlag auf
.dem demächst zur Verteilung gelangenden Frage-
bogen mitzuteilen.
* Den Heldentod fürs Vaterland starben: Leut-'
,nant d. R. Hans (Skibbe. Inhaber des Ei-
sernen Kreuzes 2. Kl.; Leutnant der 'Reserve
Walter Fischer, Inhaber des Eisernen Kreu-
zes S. Klasse.
* Beförderungen. Lt. d. R. d. Inf.-Reg. 112
Hermann (Heidelbergs wurde zum Ober-leut--
nant befördert. .Zum Leutnant d. R. wurden -de-
,fördert der Bizefeldw. Hans Müller im- Inf..
Nest. 114. Vissfeldw. Knorr snm Lt. d. R. d.
Inf.. Vizomacktm. Wille z. Lt. d. R. d. Feldarti.,
Vizefoldw. Ko-g e l z. Lt. d. R. d. Inf., sämtlich
vom Dezirkskommando Heidelberg. — Oberleut-
nant d. L. Wurz (Heidelberg) zum Hauptmann.
* Lehrer für den Osten. Von zuständiger
Stelle Wird uns geschrieben: Für den deutschen
Schuldienst in Kurland. ISuwalki, und
Litauen sollen unter den zur Entlassung kom-
menden Heeresan gehörigen Anwärter aus dem
Deutschen Reiche dadurch gewonnen werden, dass
ihnen durch eine abgekürzte Ausbildung Gelegen-
heit geboten wird, sich möglichst bald eine -aus-
Wmimliche Lebensstellung zu erringen. Gedacht ist
eine Ausbildungszeit von 1 bis 3 Jahren je nach
dem Grade der Vorbildung, gegen 6 Jahre in der
Heimat. In Betracht kommen junge Leute evan-
gelischen oder katholischen Bekenntnisses, die un-
mittelbar von der Schul«, Prävarandenanstalt,
oder untersten Seminarklasse in den Krieg ge-
Samüen sind oder solche Läute mit guter Volks-
oder Mittelschulbildung, die durch den Krieg ih-
ren bisherigen Beruf zu wechseln gezwungen sind.
Auch Kriegsbeschädigte sind nicht -ausgeschlossen.
Im Bödürfnisfalle soll während der Ausbildungs-
zeit durch Unterstützungen geholfen werden. Dem
Lehrer sollen neben angemessenem Grundgehalt
mit Dienstalterszulage freie Wohnung. Feuerung
hnd Landnutzung gewährt werden. Gesuche um
Annahme sind an den Oberbefehlshaber Ost (Ge-
neral beim Stabe) Deutsche Feldvost 1'20 einzu-
reichem.
s Leereslieferung und Handwerk. Die Vertei-
lung der Heeresliesevuna an das Handwerk erfolgt
-letzt im- Baden in einer neuen Meise und zwar
durch die bei den vier Handwerkskammern gegrün-
deten Wirtschaftsst-ellen. die die Vertei-
lung der Heeres-liöferüngen an die -Handwerker be-
sorgen. Mit dieser neuen Art der Zuteilung Der
Hesvssli-gferungen hat man bisher nur gute Er-
Mrunan gemacht. Diese Neuen Wirtschaftsstellen
der Handwerkskammern haben die Form einge-
tragener Genossenschaften m. b. H. Es ist geplant,
auch im Frieden diese Wirtschaftsstellen bestehen
su lassen zur Entgegennahme von größeren Auf-
trägen. die dann unter die Handwerker verteilt
werden.
* Rückführung von Lerchen Gefallener in die
Heimat. Die Rückführung von Leichen Gefalle-
ner ist für den Westen von jetzt ab. für den
Osten vom 1. Oktober 1918 ab widerruflich
nach -Massgabe der bisher gültigen Bestimmungen
gestattet. Wo im Osten Etappe-Injpektio-
tzen nicht mehr bestehen, sind die Rückführungsge-
suchs von den stellvertretenden Generalkommandos
an die betreffenden Militär-Gouvernements oder
an die Militärverwaltungen zu richten. Die Rück-
führung von Leichen Gefallener -aus Mazedo-
nien ist nunmehr gestattet, die vom italieni-
schen Kriegsschauplatz aus der Türkei, aus der
Ukraine und aus Finland bleibt bis auf
Weiteres verboten.
* Ne« ausgehängt sind in den Ausbängekästen
an rmser-em Haufe die Bilder: Jur Westen. Räu-
mung des frelw. aufgegebenen Geländes: Trans-
vort von Verwundeten aus dem zu räumenden
Gelände. Abbruch Les Lararettzeltes: Rückkehr
eines -Feldlazaretts: Abfuhren des Vreßstroh-
Lagers. — Bilder aus Tiflis, der Hauvtstadt des

— Beerdigung des georgischen Katbolikus Kftion
ll., des höchsten Geistlichen im Kaukasus. Geist-
liche i-m Trauerzuge.
Eine peinliche -Szene spielte sich, wie uns be.
richtet wird, vorgestern nachmittag bei der Beer-
digung von Frl. Gretchen Wernz in Hand-
chubsbeim ab. Unter den Teilnebmern be-
fand sich auch eine FvaU Elfner. die mit dem
Landwirt Michael Wernz verwandt ist und im
gleichen Haufe mit diesem wohnt. Frau Elsner ist
dieselbe die im Sommer dem Wernz 366 Stück
Bolmcustöcke herausgerissen batte und dafür vom
Schöffengericht zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt
war. Als nun am Sonntag früh die Tochter des
Wernz gestorben war. nahm Frau Elfner keinen
Anstand, im Trauerbause den gamen Tag zu
singen. Als bei der Beerdigung suim Schluß
die Angehörigen ucch emmal an das Grab der
Verschiedenen gingen, sagte Frau Elsner mit lau-
ter Siimme: „Das bat so sein müssen, letzt hat sie
doch Gott einmal gestraft". Sie wurde daraufhin
sofort aus dem Friedhof hinausgewiesen Und von
der erregten Menge das -ganze Dorf hindurch tüch-
tig verprügelt, icdan: reu einem Schutz-mNnu in
ihre Wohnung gebracht. Vermutlich dürfte die
Angelegenheit noch ei» NvhM'-el haben.
* Diebstähle. Am 23. Sept, wurde einer Dame
in der Strassenbahn ein Geld beutel mit 200
Mark entwendet. — Zn den vergangenen Näch-
ten wurden mehrere Hasendiebstähle ver-
übt. In der Belfortstra-ße wurde ein Stall auf-
gebrochen und drei belgische Riesen entwendet. In
Gaiberg wurden ebenfalls Hasen gestohlen.

Heiligkreuzsteinach, 25. Sept. Gefreiter Pe-
ter Becken Lach, «Sohn des Bürgermeisters B.,
dahier, wurde mit dem Eisernen Kreuz -Erster
Klasse ausgezeichnet.
Mannheim, 25. Sept. Die An dresche Dtuhl-
fabrik brannte zum grössten Teile heute nie-
der. Der Schaden und die Entstehungsurs-ache
sind noch nicht bekannt.

Aus -em Leserkreise
(Für die Auslassungen unter dieser Ueberschrist
trägt die Schriftleitung nur die pressgesetzliche
Verantwortung. Die Zuschriften müssen der
Schriftleitung gegenüber mit dem vollen Namen
des Einsenders versehen sein. Auf Wunsch wird
der Name verschwiegen).
Milchkontrolle?
Ich Habs ein paar Ferienwochen z. T. auf dem
Land. z. T. in einer kleineren Stadt Badens zu-gs-
-brächt und habe da endlich einmal wieder gesehen,
was Vollmilch ist. Das was man ums hier
als Vollmilch Mr unsere armen, kleinen Kinder
bietet, ist kaum -so gut wie die Magermilch, die
wir täglich im Kaffee mit Genuß tranken, wäh-
rend die kiesige Magermilch fast ungenießbar ist.
Leim Sauerwerden -auch so wenig Kässtoff ent-
hält. daß es sich wirklich nickt lobn-t. sie für das
viele Geld zu kaufen. Woher kommt das? Ich
sab auf dem Lande selbst, wie streng die Milch-
kont-rolle dort ist. also kann auch dort höchst sel-
ten der Fehler liegen. Ferner nehme ich an. daß
hier in der Mi'lchzentrals. wo die -Stadt, treube-
sorgt für ihre Einwohner -gewiß treue Beamte an-
stellt. eine Äülchsä'.schung ausgeschlossen ist. Bleib:
also noch der Milchhändler! Warum unterbleibt
jegliche Kontrolle jetzt, wo es so nötig M. daß un-
sere Kinder das Wenige, das sie bekommen, recht
und unverfälscht bekommen! Warum wird die
Milch vom Wagen des Händlers aus erst noch '.in
die Milchkammer gebracht und das wartende Pub-
likum für eine -Stunde wieder beimseschickt. statt
daß man die Milch vom Wagen aus in den Laden
gibt und gleich verkauft? Wir verzichten davauk,
daß die Milchhändler die Milch „haltbar" -machen
—das wird. I-o weit es bekömmlich ist. schon in
der .Zentrale.gemacht — wir wollen unsere Miln
liebe»: sauer und eckt, als in dem bisherigen Zu-
stand.
Kontrolle ist nötig, wir verlangen sie! Wo
sie eimnsetzsn bat. üb in der Zentrale oder beim
Händler, dos weiß die Stadt am besten.
Eine Mutter.
Di« Schlichterausstelluttg im
Kunstverein
Obwohl ick nur ein Laie bin. bemühe ich mich
dock nach Kräften, jeglicher Richtung in der moder-
nen Malerei Verständnis abzugewinnen. Ich
habe deshalb auch den Artikel von Herrn Dr.
Fvasnger Wer die Schlichtsrausstellung in der L-er-

GerichlszeiLung
Heidelberger Strafkammer. ..
Heidelberg, 25. Sept. 1. Kaufmann Emil
Cramberger von Ettlingen ist ein unverbes-
serlicher Mietsschwindler. Er hat im Juni ds. Is.
bei einer dahier wohnenden Witwe unter einem
falschen Namen ein möbliertes Zimmer für 26
Mark gemietet, dasselbe aber nach drei Dasen
heimlich wieder verlassen unter Mitnahme von
zwei der Vermieterin gehörigen Herrenhemden
Er wurde wegen Betrugs i. w. R. und Diebstahls
zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. — 2. Hilfs-
waldhüter Wilhelm Schlicksupp von Ha-nd-
schuhshoim war zur Last gelegt, dass er im März
ds. Is. in der Nähe des Zentralfriedhofes durch
seinen Hund auf einen Hasen, der sich innerhalb
eines eingefriedigten Grundstücks verloren Hatte,
jagen liess, ihn nach Ergreifung durch den Hund
mit seinem Stock totjchlug und dann an sich nahm.
Der Angeklagte behauptet, es sei ein Kaninchen
also ein nicht jagdbares Tier, gewesen. Das
Schöffengericht verurteilte ihn wegen Jagdver-
gehens zu 60 Mark Geldstrafe. Auf -seine Berufung
wurde das Urteil aufgehoben und auf Frei-
sprechung erkannt, da nach der heutigen Beweis-
aufnahme anzunshmen ist, dass es sich nicht Um ei-
nen Hasen, sondern Um bin Kaninchen gehandelt
hat. — 8. Die wegen unerlaubten Verkehrs mit
Kriegsgefangenen vom hiesigen Schöffengericht zu
8 Monaten bezw. 3 Wochen Gefängnis verurteil-
ten Karoline Jakobine Bessert in Neckar-
gemünd und Katharina Albrecht von Ktv-
pen-heim legten gegen dieses Urteil Berufung ein
-a.it dem Erfolg, dass statt der ausMvroch-enen
Strafen auf 3 Wochen Gefängnis Lezw. 30 Mk,
Geldstrafe erkannt wurde.
SchSffeNgerichtssitzuna vom 21. September.
Der wegen Körperverletzung angeklagte Job. Ar
Stein-bächer von Ziege'lbaufen wird freiaesvrochen.
— Wegen Diebstahls bezw. Heblerei werben verur-
teilt Maria Brand-meier zu 4 Wochem. Barbara
Brandmeier gclb. Haarma-nn zu 2 Wochen Gefäng-
nis. — Die wegen Preistreiberei angeklagte Ww.
Anton Häussler wird zu 150 M. Geldstrafe ev. 18
Tagen Gefängnis verurteilt. — Jagdvergehen
trägt dem Angeklagten Karl Mensel von Qberbie-
gelbof 10 M. Geldstrafe ev. 2 Tage Gefängnis ein.
- - Die Ehefrau Beruh. Amkert von Kirchheim wird
wegen Beleidigung zu 25 M. Geldstrafe ev. 5 T.
Gefängnis verurteilt. .
Mannheim. 26. Sept. Der Kaufmann Paul
Wilh. Frank von hier hat als Beamter des
Kommuiralverbands Mann-Heim-Land in der Zeit
vom Juli 1917 bis Mitte Avril 1918 mindestens
zwanzig Zentner Butter, die an die EeM-e-inden
hätte verteilt werden sollen, unterschlagen und z.
T. für sich verbraucht, z. T. weit-srverk-au-st Md
den Erlös behalten. Seine Frau und Tochter un-
terstützten ihn im Verkauf, eine Witwe Mahr' al-
lein erhielt 40—50 Pi'und Butter, die sie auch
wieder weiter absetzte zum Preise bis zu 4.80 d!as
Pfund. Der ungetreue Angestellte, der übrigens
schon ein ansthn-ciche« Strafregister hat. wurde zu
^eineinhalb Jahren Gefängnis verur-
teilt, die Ebefrau und Tockter. sowie die genannte
Witwe Mohr zu je zwei Monaten.

Hande! und Verkehr
* Portland-Cementwerke Heidelberg un-
Mannheim A. G. In d-sr ausserordentlichen Ge-
neralversammlung vom 24. September die, wie
berichtet, nicht beschlussfähig war. weshalb eine
neue Versammlung auf 16. Oktober einberufen
wurde, gab der Vorsitzende Bankier Wein-
schenk - Frankfurt der Versammlung die Gründe
bekannt, aus denen heraus bet Verschmelzungs-
antrag mit dem Stuttgarter Immobilien und
Baugeschäft entstand. Das Stuttgarter
Unternehmen Hat ein Aktienkapital von 6,60
Millionen All. und einschliesslich Vortrag verfüge
es nach der Bilanz vorn 1. Januar 1918 über
1901836 Mk. offene Reserven. Die Heidelberger
Gesellschaft verfüge über 3 796 077 Mk. offene Re-
serven. sodass die Reserven Stuttgarts im Verhält-
nis zuim Aktienkapital etwa 8 v. H. stärker erschei-
nen als bej -Heidelberg. Dagegen war die Di-
videnden - Ausschüttung bei Heidelberg
etwa um 1 v. H. besser als bei Stuttgart. Die Tsi-
vidsnde hat in den letzten 10 Jahren betragen:
in Heidelberg: 18, 10, 8, 10, 10, 10. 6, 4, 6,
12 v. H-; in Stuttgart 14, 10. 7. 10. 10, 10,
5, 0, 0, 10 v. H. Das Kontingent Heidelbergs
im -Süddeutschen Syndikat betrage einschließlich
Offenbach, Ingelheim und Neckarelz 2244 020 Faß
dasjenige Stuttgarts einschliesslich Münsingen
und des Anteils von Martenstein 1036 790, so

nach durchgeführter Erhöhung des Aktienkapitals
von Heidelberg für die Heidelberger Aktie auch i»
Stuttgart ein Markt geschaffen werden.
Handelsverkehr mit dem neutrale» Ausland,
Bekanntlich haben die Ententesta-aten ein um-
fangreiches und sehr enges Handelsspionagenetz
gesponnen sowie schwarze Listen aller der neu-
tralen u. a. Handelshäuser ausgestellt uW fort-
laufend ergänzt, die im „Verdacht" stehen, mit
deutschen Firmen zu arbeiten. Diese Listen liegen
auf denk Büro der Handelskammer Hei«
delberg für Interessenten zur vertraulichen
Einsichtnahme auf, ebenso auch vertrauliche Mit-
teilungen über Firmen im neutralen Ausland
(Holland. Dänemark. Schweiz), gegen die der be-
gründete Verdacht vorliegt, dass sie im Verkehr
mit -deutschen Firmen Handels- und ander« Spio-
nage für unsere Feinde treiben. Es dürfte sich für
jeden Geschäftsmann, der mit dem neutrale»
Auslands arbeitet, empfehlen, -et der Handels-
kammer Einsicht in obige Listen und Mitteilun-
gen z« nehmen.
'' Die Maschinenbaugesellschast Kerlsruhe hat ihre»
Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 1017—18
herausgegeben. Der Aufsichtsrat schlägt der Ge-
neralversammlung die Verteilung von 15 v. Hl
Dividende und eine 3proz. Sonderzuweisung
an di« Aktionäre vor. Der Bericht des Vorstan-
des betont, dass auch für das laufende Geschäfts-
jahr Bestellungen in grösserem Umfang« vor-
liege».
* Der Schweinemarkt in Schwetzinaen. Am
Mittwoch war der Schwernemarkt mit 88 Milch-
schweinen und 3 Läufern beschickt. Während Milch-
schweine mit 5l! 75 M. bezahlt wurden kostete»
dis Läufer 80 M. Der Markt wurde geräumt.
Kriegsanleihezeichnungen
Tis Stadt Heidelberg zeichnete aus eige-t
nen Mitteln 1 Million Mark.
Die Firma Emil Steinruck in Heidel-
berg zeichnete bei der Rheinischen Kreditbank
100 000 M.
Siädtische Sparkasse Mannheim 12 Mii-ll, M.,
Slädt. Svarkasse Bruchsal 2 Mill. M., d!« Mr-
verkohlu-ngsindustrie Konstanz 2,5 -Mill, und die
Linol-eumfabrik Marimtliansau 300 000 M. -
Letzte Drahttzerichte
Der Kaiser in Kiel
WTB Kiel. 25. Sept. Der Kaiser ist gestern
vormittag 9 Uhr auf dem hiesigen Hauvtbabnhvf
einaetroffän. wo er vom Prinzen Heinrichs
sowie den Spitzen der Marine- und ZiviLbeböiden
empfangen wurde. Nach der Begrüßung begab sich
der Kaiser auf dem Wasserwege zur Tor.
p e d o w e r k st a t t. von dort na chdem Exer-
zierplatz in der Wik. woselbst Abordnungen al-
ler Truppenteile der Garnison Ausstellung genom-
men hatten. Unter den Klängen des -PMentier-
marsckes schritt der Kaiser die Fmnt ab. um
sodann in einer Ansprache daran zu erinnern,
wie er in früheren Jahren oftmals hier -in Kiel
Gelegenheit gehabt habe die jungen Mannschaften
an ihre Pflicht gegenüber dem Vaterlande zu er-
innern. Coronel. Skagerak sowie die tapferen
Vorstöße unserer Torpedoboote «egen die feindliche
Küste hätten -bewiesen. -Melcher Geist in der Flotte
herrscht. Der -Kaiser forderte sum Schluß -auf. da-
für su sorgen, den U-Bootkriea in voller
Wirksamkett zu erbalten. Der Stations-
chef Admiral Bachmann dankte hierauf dcm-
Kaiser und schloß mit einem dreifachen Hurra c-uc
den Obersten Kriegsherrn. Der Nachmittag war
-Besichtigungen auf der Kaiserlichen
Werft gewidmet, wobei OLerwerftdivektor Ad-
miral v. Henkel-Geb bar di die Führung
übernommen hatte. AM hier wandte sich der Kai-
ser mehrfach an Arbeiter und Arb e i t e r i n ¬
nen zu eingehendem Gespräch. Heute begibt - Ä
der Kaiser nach Eckernförde, woselbst U e -b u -
gen der U-Boot schule stattfi-nden wenden.
Vergebliches Rennen gegen unser-
neuen Stellungen
Berkin, 25. Sept. Seit Anfang (September
verschob sich der Druck der Engländer geMl
die Siegfriedstellung immer mehr vom,
Norden nach Süden. Dabei rannte Foch
mit zusammengeballten Kräften und mit außer-
ordentlicher Zähigkeit immer wieder vergeblick
gegen die deutsche Front km Raume Cam-bra:
— St. Quentin an. Am 24. .September sctzis
er starke englisch - französische Kräfte gegen den
Raum nordwestlich und westlich von St. Quentin
an. Der Angriff galt in erster Linie der sogenann-
ten T o m m y - H ö h e zwischen den Dorstrümmern
von Pontruet und Gricourt. In gewohnter
Weise stürmten die Engländer vor. Hinter
schwerstem Artilleriefeuer gingen starke Infante-
riemassen vor, die von zahlreichen Tanks un>
Schlachtfliogern begleitet wurden. Im ersten-
Ansturm gingen dis beiden Dörfer verloren. Den-
planmäßig unter stackem Artillerieschutz einst Hea-
den deutschen Gegenangriffen vermochte der Engr^
länder jedoch nicht standzuhalten. Pontruet
und Gricourt wurden wieder erobert
In erbittertem Ringen gelangte schließlich auch
die Tpmmy-Höhc, die mehrmals den Besitzer wech-
selte, wieder in deutsche Hand. Mieiter
südlich, wo es den Franzosen gelungen war, .shh
Francil-ly - Selency zu -bemächtigen, griff
der Gegner um Mitternacht nach kurzer Feuervor-
Lereitung nochmals an. Es gelang -ihm jedoch
nicht über das Dorf hinaus Boden zu gewinnen.
Die deutschen U-Boote an der
amerikanischen Küste
Vern. 25. Seht. Die Newyvrk Times meldet^
daß feit dem ersten Erscheinen dds Tauchbootes- in-
den am-erikanKcken Gewässern vom 18. Mai bis!
zum 23. August zusammen 31 Schiffe versenkt wur--
den. Di« zunehmende Häufigkeit der Astariffe er-»


Heidelberger Volksbank

Bargeldloser Zahlur

n-suaebildeten Staates Georgien. — Ein Flick-
schuster in seinem 2 Quadratmeter grossen Läden.

daß man über zusammen 3 279 810 Fass oder 31 v.
Zsch-sw Gesalmtkontingents verfügen
bedeute für Heidelberg eine große
Gelegenheit etwaiger Verhandlun-
SerlängsrUM des Syndikats Kn-d
einen der Vorteile der Fusion,
le entstehen durch die -geeignete
Produktion an die örtlich -am vor-
Ibeitenden Fabriken; ebenso ent-
le durch die gemeinsamen Einkäufe
Igemeinsamen Reparaturen in der
I Heidelbergs in Leimen. Die
Iveisle nicht, dass die Fusion dem
Ilm Segen gereichen werde, wie die
I Fusion mit der Mannheimer Fa-
Ihle deshalb die Annahme der An-
Ir gehen, dass den Stuttgarter Ak-
I 1000 Mark Aktien eine Hsidekber-
intausch gegeben wird und daß die-
len alten Aktien ab 1. DGemÄsr
,berechtigt sind, ferner daß die
end per 1. Januar 1918 aufgrund
Bilanz per 81. Dezember 1917 ge-
rn Falle der Genehmigung der Fri-
: Zerren aus der Stuttgarter Ge--
a Aufsichtsrat von Heidelberg ein-
ar werden dafür vorgeschlagen die
(von Kaulla. Oberfin-anzrat von
limrat Wilhelm Federer und
Schall. Wie sich Ms dem gleich-
sten Fusio-nsvertr-ag ergibt, wird
md und die Angestellten der Stutt-
jaft mit übernommen. Auch wird

delberger Zeitung genau i-m-u mi-n reMM
bemüht, zu den Bildern, d S
ein -ausg-ebängt sind, ein —
finden. Ich mu-ß aber di - "
nach Erhebung und -Eryu
-durch derartige „Malerei
auf das tiefste erschreckt w
ick nicht kl-ua aenu-g. um
W-Ml derartiger Kunst s
Lin ick aber auch noch nick
solchem Gem-ale das A uN! A «
die Offenbarungen einer -z—' Z co
So sehr die Leitung des K o ^7
w-vnn -sie den Mitgliedern ^7
ren will, so Lari doch wob
werden, jetzt mit den E; q. i
Zeit Schluß zu macken. H >-M
ick gerne bereit, einige ?.c oc H
5jäbri-gon Buben zur Bei
big-en sie auch keinen „Is! - -o
dock auf der gleichen kün'ß ^7
Schlichters .Fli-sgevangrff (—
zug haben, verständlicher Z "
ru-ng bedürfen und auch " O H L
Stück su kosten. Wir mr o
Bilder s-Sben. die nickt du
— eigentlich ist es manch —
le-rlock — gesehen werde:
rische Objekte in Dreiecke (1) L .
und BarallelovivÄen da A
l-cr künstlerischen Freiheit - (2 o
sie sind. Auch
 
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