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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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KeidelbergekZeilmg
s Wnaöhängige Tageszeitung)
VerkKndLgungsblatt für Noröbaderr und dis angrenzenden Teile von BaVern-
Nr --0^ Freitag, den 16. August 1918 6Ü. Jahrgang



Italienischer Mißerfolg im Gebirge

Die polnische Frage gelöst?
Berlin, 18. Ang. Zn den Beratungen im Gro-
be» Hauptquartier schreibt der „B. L.-A.«:
Unter den politischen Gegenständen, die
d«e beiden verbündeten Monarchen und ihre
Staatsmänner beschäftigen, steht die polnische
»rage an erster Stelle, und wir möchten anneh-
men, hah die Besprechungen über diese Frage
diesmal zu einem gewissen Abschluß ge-
langen werden. Wenn wir auch nicht glauben, daß
sich hierbei um die sogenannte austro-pslnische
Lösung, also Personalunion zwischen der Donau-
monarchie und Polen bei gleichzeitiger Eiiwerlei-
«ung Galiziens in das neue Königreich handeln
^ird, so kann doch angenommen werden, daß die
Lösung des Problems in einer Form geschehen
^d, die auch die Zustimmung unseres österrcich.-
"nsarischen Bundesgenossen gefunden hat und das
wäre die Wahl eines öfterreichischenLErzherzogs,
vermutlich von Karl Stefan, zum König
von Pole n, eine Wahl, der voraussichtlich von
erlin und Wien keine Schwierigkeiten bereitet
wurden. Wie verlautet, soll man sich auch ff
arschau mit dieser Lösung einverstanden
"klärt haben.
* * *
* I Stefan ha t nähe verwandt-
- - Beziehungen zu dein polnischen Hochadel.
Tocbtern ist die zweite mit einem
Hinzen Radzijwlll. die dritte mit einem Prinzen
YK vevheir-atet. Der Erzherzog, der 1860
len ist. lebt auf Schloß Saybusch in Galizien.
Rückkehr Joffes nach Berlin
Berlin, 15. Ang. Der russische Botschafter
^vffe, her vor einigen Tagen zur Bericht -
>! attung Mer das Ergebnis der Verhandlungen
Auslegung und Ergänzung des Brester Frie-
ensvertrages nach Moskau gereist war, hat
heute von Moskau die Rückreise nach Berlin an-
^treten. Daß Joffe selbst nach Moskau gefahren
, bing damit zusammen, daß er die Einzelhei-
-en des paraphierten Vertragspevses seinerRegie-
mündlich erläutern wollte, um dadurch die
,«tif ikation zu beschleunigen. Zu wel-
Mm Ergebnis seine Besprechungen geführt ha-
'st hier noch nicht bekannt. Mer durch die
^>che Rückkehr des Herrn Joffe nach Berlin wird
Io deutlichste bewiesen, daß seine Reise nach
in keinerlei Zusammenhang mit der Ab-
sie des Herrn Dr. Helfferich stand, sondern nur
m erwähnten Zwecke diente.
Ror einer deutschen Redeoffensive?
Wiederholt ist in der deutschen Presse und nicht
u in^ Presse verlangt worden, unsere Mi-
keindr-L dtaät ssekretäre sollten es den
Red» Staatsmännern gleichtun und sich durch
H " vor der breitesten Oeffentlichksit an der
^..bMbrung beteiligen. Wie der Mannh. E.-A.
den diese Wünsche nunmehr erfüllt wer-
in V : allernächsten Zeit sollen 3 Minister
Heabstchl' brutschen Oesfentlichkeit zu reden
rech^w!i>^ dieser erfreulichen Ankündigung
äuch ia u"? Ausführung. Wie em Felde, muß
Sckl^-^r politischen Ars«a Schlag auf
«i c a g folgen.
Vorgänge ernster Natur. . .
Aug. Vs-rsänse, über die die
tun«-» » aasschweigt, die aber, ihren Wir-
MF.» urteilen, sehr ernster Natur sein
sei" .il'hren zu einer Umgestaltung des
kor» italienischen Offiziers-
Leri»^. ^bn Kriegsminister. Die Blätter
Hrer m ^^^rch zahlreiche Offiziere
^cheintd. ^°rden sind. - (Offenbar
Meutereien zu handeln.

Reine größeren Rampfhan-lungen

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartier, IS. Aug.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Lebhafte Erkundungstätigkeit zwi-
schen Hs er und Scarpe. Südöstlich von
Ayette scheiterte ein englischer Tenlan-
griff vor unseren Linien. Nördlich derAncre
räumten wir in den letzten Nächten einen
scharfen in den Feind einspringenden Stel-
lungsteil bei Puisieux und Beaumont
—H amel. Er wurde gestern nachmittag vom
Feinde besetzt.
Heeresgruppe des Generalobersten v. V 0 ehn.
Keine grösseren Kampfhandlungen. Am
Abend nahm die Feuertätigkeit zwischen
Ancre und Oise zu. Teilangriffe des Fein-
des zu Leiden Seiten der Avre und südlich
Lassigny wurden abgewiesen.
H,e eresgruppeDeutscherKronprinz
Bei einem Vorstoss auf das südliche Vesle-
Ufer nahmen wir die Besatzung des Bahn-
hofes Breuil gefangen.

Unsere Zagdkräfte stellten ein auf dem
Angriffsflug gegen das Heimatgebiet be-
findliches englisches Bombengeschwa-
der vor Erreichen des Zieles zum Kampf

und zwangen es unter Einbusse von fünf
Flugzeugen zur Umkehr.
Gestern wurden 24 feindliche Flug-
zeuge und 1 Fesselballon abgeschossen.
Der Erste Generalquartiermeister:
Ludendorff.
Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 15. Aug. abends. (Amtlich.)
Von der Kampsfront nichts Neues.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 15. Aug. Wie die letzten Unternehmun-
gen an der venetianischen Gebirgsfront, so führten
auch die Angriffe gegen Tonale für den Feind
zu einem vollen Mißerfolg.
Die nördlich der Paßstraße vorgehenden italie-
nischen Kolonnen brachen schon in unserem Ab-
wehrfeuer unter schweren Verlusten zu-
sammen. Südlich der Straße gelang es dem
Feind nach mehreren vergeblichen Versuchen, einen
Stützpunkt auf dem Montecello zu gewinnen,
der ihm aber von Len Siidstcirern des 26. Schützen-
regiments sehr bald wieder entrissen wurde.
Auch die in den Einleitiingskämpfen aufgegebenen
HochgeSirgsposten sind zum großen Teil wieder von
uns besetzt. Der Feind ist in den wichtigsten Ab-
schnitten über seine Gräben zurückge-
wichen. Unsere Flieger haben ihn mit Maschi-
nengewehren verscheucht.
InAlbanien errangen östlich des Devolitales
unsere braven Truppen neuerliche Vorteile.

Die feindlichen Verluste
Wie die deutschen Kriegsberichterstatter überein-
stimmend melden, sind sämtliche Stürme amr 11. und
12., die zum Teil sehr bedeutend waren, von un-
seren Truppen auf der ganzen Linie abgeschlagen
worden, größtenteils unter schwersten, fortdauernd
sich mehrenden Llutigen Verlusten des
Gegners. Die Nachrichten über diese Verluste,
die von den französischen Truppenteilen kommen,
lauten aufs allerbrstimmteste. Auch bestätigen die
Aussagen der Gefangenen sie in wachsendem Um-
fange. Aus den Aussagen der letzten dieser Ge-
fangenen gebt hervor, daß ein großer Teil der
einMetzten feindlichen Divisionen bereits jetzt als
schwer abgekämpft angesehen werden muß.
Auch die Einbuße des Feindes an Kriegsmate-
rial, besonders an Tanks. ist sehr groß. Vor
mehreren unserer DivisionsMchnitte liegen 46 bis
SO MfammLngeschossene Sturmwagen des -Gegners,
sodaß man die von uns vernichteten Kriegsmaschi-
nen dieser Art auf Hunderte beziffern muß.
Neutrale Urteile zur Kriegslage
Stegemann erklärt die Erfolge der englisch
-amerikanisch-französischen Offensive nur zum klck-
nen Teil mit der Erneuerung der Tak-
tik, so wertvoll die Ausreifung der Tankwaffs
auch sein möge, sie seien vielmehr in den strategi-
schen Verhältnissen begründet. Er schreibt:
»Die Alliierten sahen sich im Marnebagen und
zwischen Avre und Anoke nicht dem tief gestaffel-
ten HindKniburgschen BerteiÄrMingMsiäm gegen-
über, sondsn standen vor der Angriffsstellung, in
der der Feind sich flüchtig eingerichtet hatte-, um
die Offensive früher oder später fortzufetzen. Traf
ihn in diesem! Raum eine Gegenoffensive, dis mit
starken Kräften und dem ganzen technischen Appa-
rat der modernen Durchbruchskriege unternommen
wurde, so mußte diese dünn gewannte Linie nach-
geben und in Stücke brechen. Das widerfuhr den
Deutschen zwischen Soissons und Chateau Thierry
und ist ihnen zwischen der Somme und der Avre
widerfahren. Beide Male wirkte eine taktische
rm zweiten Falle vielleicht sogar eine strategische
Uetzer raschung mit. Beide Male gelang es
ihnen aber, die Teildurchbrüche durch MM-egen
der aufgssprengten Frontstücke und Hevanwerfen
von Reserven auf einer rückwärtigen Linie aufzu-
halten und dem Angriff nach 24 Stunden durch
Gegenstöße zu begegnen".
Das Stockholmer Aftonbladet schreibt: „Wäs
hat dis Entente durch di« Schlacht -bei MontdiLier

gewonnen- Ungefähr 30 000 Gefangene und 500
Geschütze. Der Gebietsgewinn. der sich auf drei
bis vier Quadratmeilen verheerten französischen
Bodens belaufen dürfte, hat nur Bedeutung, in-
soweit er sich für weitere Operationen oder für ei-
nen neuen Stellungskrieg als Basis eignet. Märe
die Schlacht aussefochien worden, während dis
Kriegsmacht des russischen Zarismus noch auf ih-
rem Höhepunkt stand, dann hätte sie bedenklich
sein können. Jetzt ist sie nur eine der vielen
Episoden des Krieges. Die Schwächung
der deutschen Armee ist so unbedeutend, daß
die Entente auch weiterhim eine deutsche
Offensive in mindestens den gleichen Dimen-
sionen wie im März erwarten kann. Es han-
delt sich nur um eine einzelne Episode, wie sie
in allen Kriegen eintreten kann, wenn der Sieg
auch noch so sicher ist. Die Bemühungen der En-
tente, sich einen Weg zu bahnen, um die Deutschen
aus Frankreich zu verireiben. sind ganz aussichts-
los!"
„Vorübergehend abgeschlossen"
Die Times meldet, dis Hauptschlachten an der
englischen Front seien vorübergehend
abgeschlossen. Dis weitere Ausnutzung der
Erfolge müsse einer neuen Kampfphase Vorbehal-
ten bleibön. — Dis Daily Mail schreibt, gewisse
englische Kreise seien mit dem Stillstand der
Hauptoperationen nicht einverstanden und
verlangten vom Oberkommando eine gewisse Toll-
kühnheit. Demgegenüber fei festzustellen, daß der
Widerstand der Deutschen immer wieder
unter schätzt wird und daß solange an keinem
Durchbruch zu denken sei, bis nicht die feindliche
Front durchgreifend geschwächt ist. Das sei nicht
in einer Schlacht möglich, sondern voraussichtlich
erst das Endergebnis einer Reihe schwerer, blu-
tiger und sehr opferreicher Schlachten für die Eng-
länder und Alliierten.

* Ganz Tibet im Aüfrubr. Die Times meldet
aus Tokio, daß ganz Tibet sich im Aufruhr ge-
gen China befindet.
Marschall Foch soll auch zum britischen Feld-
marschall ernannt werden.
* Die erste Butterladung aus Finland, etwa
106 OOO Klgr.. ist mit einem Dampfer im Lübecker
-Hafen eingetroffen.

Wilson und Hindenburg
Mt der Eurovareiss des Präsidenten bst
Vereinigten Staaten von Nordamerika scheint ch
jetzt ernst m werden. In London wird cs als
vorteilhaft bezeichnet, wenn Wilson bereits ein-
träfe. während die Minister der Dominien noch ra,
der britischen Hauptstadt anwesend seien, damit
die Frage einer etwaigen Rückgabe der deutschen
Kolonien und die künftige WirtschastspolitÄ hm
ihnen erörtert werden kann. Bekanntlich verMn-,
den englische Minister, LN die Wicderauslieferuns
der besetzten deutschen Kolonien könne nie gedacht
werden, weil die britischen! Kolonialreiche damit,
nicht einverstanden sein würden. Wilson soll os-,
fenbar seinen Segen zu dieser Raubvolitik erteilen.
Während die Engländer die Ankunft des Präsiden-
ten in nüchterner Weis« für ihr« Zwecke <MSW-
nützen suchen, geraten die Franzosen Mit ihrem
siedenden Temperamente schptz ganz Ms dem'
Häuschen und planen große Festlichkeiten, Unter
anderen: soll zur Erinnerung an das siegreiche Ein-
greifen Amerikas an der Westfront ein' Denkmal
errichtet werden, bei dessen Grundstsiinlegung Wil-,
son zugegen sein soll. Vorsichtigerweise soll die
Statue aber an der Girondsmündung ausgestellt
werden, denn an- der Marne könnte es doch wohl'
nicht ganz sicher stehen. Aller guten Dings sind
drei, und wir halten es durchaus nicht für un-
möglich, daß die Deutschen in diesem Kriege auch
noch zum dritten Male an den viel umkänu'stcn
Strom gelangen und den Grundstein dann mij'
einem anderen Denkmal besetzen könnten. Trotz
der Begeisterung für die Pankees tauchen in
Frankreich selbst Zweifel an dem Endsiege durch,
die Amerikaner Mf, denn in der Presse wird aus-,
gesprochen, das Jahr 1g19 dürfe dicht beginnen,,
ohne daß das teure Vaterland die sogensoollen-
Folgen des amerikanischem Eingreifens gespürt-
habe.
Wilson soll natürlich in der Rolle des großen.
Bruders und Mutmachers auf englischem und fran-,
zösischem Boden austreten-. Selbst Llood Georg«
zieht aus den zeitweiligen Erfolgen der Entente
noch nicht den Schluß, daß der einheitliche Ober-
befehl das siegreiche Ende bedinge. Wenn es jetzt,
auch sehr gut gehe, meinte der Brite, so dürfe man.
deswegen doch nicht allzu übermütig sein. Der
Kampf sei noch nicht vorbei. Das ist ein zeitge-
mäßer Ausspruch, dem man beistimmen kann.
Wenn der diplomatische Wilson Mf europäischem
-Boden anlMgi. so wird er vermutlich schon die.
Schachrüge seines gewaltigen militärischen Gegen-
spielers Hindenburg wahrnehmen müssen. Der
Völkerbund, den uns der große Heuchler von jen-
seits des Ozeans bringen will, um politischen Eim-
velfang zur dauernden' Begründung der anglo-
amerikanischen Weltherrschaft -auszu-üben, wird
uns nicht das Schwert entwinden, mit dem wir die
Freiheit und die freie Fahrt über die Weltmeer«
erkämpfen wollen. Menn Wilson auf die Wirkung
eines gewissen Rückschlages im Westen in deutschen
Gemütern rechnet, so dürfte er bald erfahren, daß
der allgemeine Siegeswillo bald wieder empor-,
lodern wird. Leider gibt es politische Organe in,
Deutschland die einerseits nach der sofortigen Aus».
Hebung des Brester Friedens rufen und anderer-
seits fordern, daß der Reichskanzler noch heute die
bedingungslose Freigabe Belgiens ausfpreche und,
das Wort vom Faustpfand zur-ücknebme, aber diese
kleinmütigen Geister und faulen Köpfe bestimmen
glücklicherweise das Schicksal des Deutschen Reiches
nicht.
Was plant Hindenburg? — ist hinge-
gen die Frage aller wetterfesten Männer, die sich,
in -dem Hin und Her der Schlachten nicht durch die
zeitweilige Ausgabe einiger Quadratkilometer
Front den Mut rauben lassen. Wir müssen ein gu-
tes Gedächtnis für die Zeiten haben, da unser Ba^
terland aus Ost und West beidroht wurde und un»
ser staatliches Dasein mit Recht in Zweifel gestellt
werden konnte. Der Feind stand damals mit Mil-
lionen von Streitern auf deutschem Boden un-H
seine wilden Horden sengten und raubten auf den,
vstpreußischen und masurischen Fluren. Deutsches
Land troff von deni Mui wehrloser Opfer, die ins
die Hände asiatischer und hakhasiatischer Soldaten
gefallen waren. Hat denn nicht Hindenburg »litz
ier Land von den Russen befreit und das Zarens,
reich aus den Angeln gehoben? Hat der unüber»
treffliche Heerführer dann den -Krieg nicht vor di»
Tore von Paris getragen? Muß denn das mi
vielen Millionen von Streitern verteidigte Seine
tal nach dem ersten und zweiten Anlauf fallen,
Hiudenburg erstrebt unter allen Umständen d«
Bewegungskrieg, wie wir von seinem Wa«
schauer Rückzug wohl in Erinnerung haben sollte»
 
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