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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger Zeitung «rsHei«t an te»«» W-cheiltaz »ittuz» ir Uhr. Sr,Nr»«I»r»^n knd da«
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VEnsöhangige Tageszenmrg)
VerLündigungsblall sürNordbadea ««d die gngreuzeu-e« Lette vo« Bayern Hesse« Md
Ar 276 Montag, den 25. November 1918 63. Jahrgang

die bedrohte Neithseinheit

.^cheidemann über Zepara-
^Mus und Bolschewismus
Vorwärts iÄ reibt der Bolksbüauftraate
tz. 'd «mann in ornem ür die Einbeit
^Reiche s" betitelten Artikel:
>e Befahr, da« das Reich zerfällt, stei-
t s i ch von Tag zu Tag. Wie haben noch vor
Jahren gelacht über die Meldungen ftom-
Dävlvlnaten an ihre Regieoungsn, da« die süd-
"Aschen Staaten sich von Preußen
r ,^'i e n und damit das Reich sprengen würden,
Deutschland in einen Krieg verwickelt würde,
prl'Unglücklichen Ausgang nähine. Die Pro-
^iuugen des Herrn Jules Lambon werden sich
verwirklichen, wenn wir nicht baldigst
«aren Verhältnissen kommen.
^Eratzburg wird mitgeteilt, da« dort am
u? 'sen Tage Besprechungen mit der Lber-
Heeresleitung der Franzosen stettgefunLen
« i^iken, deren Gegenstand die Schaffung
Republik der süddeutschen Staa-
tzr'.' des Rheinlandes gewesen ist. Die
'tchl soll beschleunigt werden, falls nicht
Sicherheit der gegenwärtigen Negierung
^«leistet werden könne.
r Unsicherheit der Radierung folgert man aus
Mgastörten Tätigkeit der Svartakus-
ihre Presse, durch Flugschrif-
lnh Reden besonders die Soldaten für den
Nit 'chewismus mobil zu machen bestrebt ist.
»ie'se^^ Bedauern mich fostgestellt werden, daß
dst °5E«ü«end informierte Männer und Frauen
shin des Bolschewismus nicht erkennen und
oder unbewußt Vorschub leisten. Der
I^v^'-bmus hat das unglückliche Rußland volll-
^ritgrunde geratet.
die B ^^Odsmokratische Regierung kann gegen
^beit ^^^en "'cht mit bolscheWistsichem Terror
d'e »» bat die Pflicht, das Volk auf
^erk° Eheure" Gefahren des Bolschewismus auf
Uiin?^ zu machen. Bolschewismus bedeutet Z»r-
Reimes, Zerstörung unserer In-
kost « ^^"Eibtunq unseres Handels, Sl>be'tslnsig-
' vungex und Elend in schlimmster Meise.
Telegramm dss besti'ck»»,, rTtaatgm?-
t> ert i erteilte der Bolksbeanstraate
ksttnwrt-^ Bvinen der Reick,sreaieruna fallende
Einladung der Einzelst-aten zu einer
»Mu E" Berlin brachte die Rcichsregierung
daß sie weit davon entfernt ist, die
3Uso ^en nuszuschlicßen, vielmehr auf enaste
dora,,k,"-!r'" enarbeit mit ihnen an der Me-
in de! m Reiches Wert legt. S'e siebt
«olMst?m,E'oimlversammlung ebenfalls das vor-
strcht n-^'"el zur Erreichung dieses Zieles. Sie
^»'tde-st^ "«ch der Diktatur einer Stadt oder
ick!«» sonder-, nach einer solidari-
Dener^E^^kratie des einheitlichen
''Ich land.«
^est- und SüddeuLschland gegen
_ Berlin
sich di? m tWie wir hören, hrben
M ü ^Esregjerungen in Stuttgart und
H»ln Edie maßgebenden Stellen in
Volk Düsseldorf mit der badischen
Arbc^"'°"ung den Landesausschuß
verstij^??° und Soldatenräte Bade s dahin
den genistl-".*' unter allen Umstän-
kungen de gegenüber den nu tzlose» Fvrde-
'"snmn.engem» i" er L i e b k n - ch t g r u p p e
*s«er kel^-"" äußersten Fall nicht vor
schicke (-..nassen Regelung der Ge-
k«nds e. ,-^d^utschlands und Rhein-
^i-vickln "" ^°^en würden. Die Gefahr, die der
Ifz, droh^ ^r deutschen Volksfreiheit von Ber-
köunte, wird dadurch ein- für allemal

Ml MM Mll die ZivilisM

Berlin, 23, Nov. An die gegnerische Regie,
rung ist folgende Note gerichtet w.r-en:
Im Vertrauen auf die vom Präsidenten der
Vereinigten tzstaaten verkündeteir Srundsätze ei-
nes Rechtsfriedeng wandte sich das deut-
sche Volk um Vermittlung eines Waffen-
stillstandes an Wilson. An Stells dcs erwar-
teten, von Grundsätzen des Rechts und der Bil-
ligkeit und von dem Wunsche emer zukünftigen
Versöhnung der Bolter beherrschten W.f,enjtitl-
standes ist uns ein Waffenstillstand der Vergewal-
tigung und Vernichtung geworden.
Die Bestimmungen dieses Waffenstillstandes
bedeutet in ihrer Durchführung nicht eine Brücke
zum Frieden, sondern eine Fortsetzung des
Krieges mit anderen Mitteln, Die
Forderungen des Waffenstillstandes werben der
Weit den ersehnten Frieden n»cht En-
gen, sie wollen die Wiederherstellung friedlicher
Ruhe in Deutschland und eine geordnete Demo-
bilisierung unmöglich machen. Sie sollen das
schwergeprüfte Land dem Chaos und der Anar-
chie preisgeben.
Unsere feierlichen Proteste gegen die-
se' der Menschlichkeit hohnsprechenden Verlangen
sind ungehört verhallt. Mag die Härte der Was,
seirstillstandsbedingungen mit der Notwendigkeit
begründet sein, dem Deutschen Reiche den Wieder,
beginn der Feindseligkeiten unmöglich zu machen,
so ist doch unseren Feinden inzwischen klar ge-
worden, daß diese Begründung nicht mehr stichhält
denn das deutsche Volk will die Fejndseligke t-n
nicht wiederum beginnen und kann esnicht.
Die deutsche Regierung steht in der Aufrechterhal-
tung der harten Bestimmungen ein Attentat
gegen dis Grundsätze der Z i ' r'; ton
und muß den Schluß ziehen, daß es den Regierun-
gen der alliierten Länder auf nichts and'res an-
kommt, als aus Vergewaltigung uild Ver-
nichtung des deutschen Volkes.

Sofort nach Abschluß der Waffenstillstands»«»-
Handlungen wandte sich die deutsche Regierung
wiederum an den Präsidenten der Vereinigten
Staaten mit der Bitte, so schnell wie möglich
Verhandlungen über einen Prälimi-
narfrieden hrrüeizusühren. Ws hrute .ist
die deutsche Regierung ohne Nachricht darüber,
wann endlich die Regierungen der alliierten Län-
der mit dem Friedenswerk einen Anfang machen
wollen.
Das deutsche Volk beginn zu zweifeln, ob sich
hinter dieser Verzögerung des Friedens
nicht die Absicht der Feinde verbirgt, die gehetzten
und ermüdeten deutschen Truppen durch Nicht-
erfüllung von «nersüllbaren Waffenstillandsbedin-
gungen ins Unrecht zu setzen und damit für
die Alliierten einen Titel zu schaffen für dre
Fortsetzung des Krieges. Wenn ver Friede als
Rechtsfriede geschlossen werden "soll, so darf
den Entscheidungen in rechtlich strittigen Fragen
nicht vsrgegriffen werden. ,Die deutsche Regierung
muß diesem, vom Präsidenten ausgestellten Grund-
satz gegenüber fejtsteüen, daß die von der französi-
schen Regierung in Elsaß - Lothringen ge-
troffenen Maßregeln, ebenso wie das Verfahren
der Polen in den östlichen Grenzgebieten Deutsch-
lands und einzelne Maßnahmen der nichtdeutschen
Bestandteile des ehemaligen Oesterreich - Ungarn»
gegen die Deutschen, nicht» anderes sind, als Ver-
suche, den Entscheidungen der Friedens-
konferenz mit Gewalt oorzug reisen.
Gegen alle diese Versuche wie gegen die Berzöge-
gerung des Friedensschlusses legt d:e deutsche Ne-
gierung schärfsten Protest e?n Ans d«r G»^»nun".
die aus einem solchen Verfahren spricht, kann ein
Friede von Dauer nicht hervorgehen. Das deut-
sch« Volk kann vorübergehend vergewaltigt wer-
den, wird aber nicht aufhören, das Leben und sein
Recht zu fordern.
Dolf, Staatssekretär.

ansgeschaltet, da bei einer Se l b st ä n d i g m a ch -
ung des deutschen Südens wahrscheinlich
Frankfurt a. M. der Vorort des neuen süd-
deutschen Staatenblliides werden würde.
Eine Kundgebung der Soldaten-
räte Badens
An den Vollzugsausschuß der Arbeiter- und Sol-
datenräte Berlin.
Mir verllmgen in Gemeinschaft der A bester- und
Soldateuräte ganz Badens, sowie der ScLa-
tenräte unterer Heeresgruppen die'Sicherung der
Ziele unserer Revolution; dis demokratische
und soziale Republik und die Nntiona l-
Versammlung.
W-.r verlangen Förderrnrg dieser Ziele durch
Zusammentreffen der Arbeier- und Ssldatenräte
Deutschlands.
Mr verwerfen jede GrfährdulW des Berb"nd-
lungsfähigkeit mit Wilson. Ganz Süd- und West-
deutschland will dabei mithslf-en.
Wir protestieren gegen diktatorisches Vorgehen
ei' zelner Gruppen.
Mir haben Millionen Kams r ade n hi ri-
te r uns.
Der Landssauäschnß fämtl. Soldatenräte Bad-ns.
Durch Vermittlung des badischen Landestvl-
datenrates wurden dis Soldaten des T-eld-
Heeres auiassordert. als Protest a-asn die
Haltuna der Svartakusaruvve dn-ck ^vnk
spruck der vorläufigen Reichsasaieruma Ebert-iHaa'e
ibr Vertrauen a u s ü u! v r eck e n. Bon z-abl-
reicken Soldatenräten des Feldheeres wurde dem
'badischen Mi"Merimn kür milstäriscks Anaelsa-m-
heitsn die AMendvna der ruft im wenden T-unk-
forücke an die Reicksreaieruna bereits gemeldet.



Frankreichs unversöhnbar!
Joch nützt seine Macht rücksichtslos
au-r »
Spaa, 22. Nov. In der heutigen Plenarsitzung
der Waffenstillstands - Kommission teilte General
mudant nur, daß Marschall Foch die in dem
Schreiben der deutsche Waffenstillstandskam-
nrission erbetenen Milderungen der Waf-
fenstillstands - Bedingungen — insbe-
sondere also die Verlängerung der Räumunas-
sristen — abgo lehnt habe, und zwar ohne ir-
gendwelche Begründung für diese Ablehnung zu
geben.
Als darauf nochmals an Hand der Karte, un-
ter Angabe von Zahlen aiusgeführt wurde, daß es
technisch undurchführbar sei, in den festgesetzten
Fristen eine Armee von über 3 0VD VOO Mann in
Ordnung auf schiechten engen Straßen über die
wenigen Rheinübergänge zurückzufühven, erklärte
General Nudant, daß er derartige Mitteilungen
künftig nicht mehr entgegen nehmen
werde. Die Schwierigkeiten seien wohl be-
kannt, die Fristen feien aber unabänderlich.
Die Lage sei einmal so und nicht ander». Das sei
unser schwacher Punkt. Deutschland habe die Waf-
fenstillftandsbedingungen angenommen. Wenn es
dies nicht getan hätte, so würde seine Lag« nicht
besser.
General Win ter feldt verlas hierauf die
bereits m it geteilte Prot estnot e. Auch in den Be-
ratungen der Sonder-Kommissionen für Material-
abgaben, Transportwesen, Gefangensnrückgabe ufw.
zeigen die Franzosen das gleiche Bild
des (Siegers, -der rücksichtslos seine
Macht ausnützt. Die Forderungen, die bezüg-
lich der Beschaffenheit des zu liefernden Materi-
als, hinsichtlich dessen Bereitstellung und derglei-
chen erhoben werden, sind praktisch unerfüllbar,
obwohl Marschall Fach bereits bei der Unterzeich-
nung des Waffenstillstandes auf die Undurch-
führbarkeit der Bedinunsen feierlich
hingsrviessn war und dieser Hinweis seitdem wie-
derholt vorgebracht worden ist, so sucht er offenbar
seinen Triumph darin, die aufgezwungenen Be-
dingungen aufs schärfste zu seinen Gun-
sten auszulegen und mit größter Strenge
durchzuführen, ohne Rücksicht darauf, ob Tausende
vielleicht Hunderttaufende, auf dem Rückwege vor
Erschöpfung am Wege umkommen oder in Ge-
fangenschaft geraten. Auch ob unser ganzes
Transport- und Ernährungssystem zusammen-
brichts Hungersnot und Arbeitslosigkeit zu wirt-
schaftlichen Katastrophen führen, scheint den er-
barmungslosen Franzosen gleich-
gültig zu sein.
Die Franzose»» verletze»»
die Waffe»»stiUsta»»dsbeving»lnge»»
Spaa, 23. Nov. General v. Win ter feldt
übergab ln der heutigen Vollsitzung der Waffen-
stillstaudskommission folgenden Protest: Gin« deut-
jchM Heeresgruppe meldet: Entgegen den
Zusagen zu den WaffeiGilPLNdsvMngungrn,
wonach die Truppen unserer Gegner unseren
Tüuppen derart folgen sollen, daß eine Sicherheits-
grenze von 10 Kilometer zwischen den gsgenüber-
stshsndsn Streitkräften stets gewahrt blsbt, sind
französische Truppen bereits am 17. No-
vember 6 Uhr abends in Schlett st adt «iuLe-
rückt und haben hort erstens da« 2. Ers.-Batl.
Regt. 2, zweitens den Divisions-Bautrupp und
drittens das UebergabekoMmando für den Armee-
Rachrichtenpark Schlettstadt unter Leutnant SHa-
fitt festgehalten und interniert. Die nach Schltt-
stadt gesaiMen Parlamentäre sie» unverrichteter
Sache zurücksekehrt. Ebenso fN-rte ein an die
Heeresgruppe Ccutelnau gerichteter Funkspruch um
Freigabe der intern.mten Truppen zu keinem Er-
 
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