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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 171

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Bezugs« und Anzeigenpreis. D!« K,n«lber,« Z,»>mg r«ste, »e> i«d«r P«z-nx«i,
t.tr W., »ItttkllLyrUq ».SS M. au«schn-zuch JuftellL-bllhr, durch die Agenturen -der di« Trägerinnen
srei r-u» MdNLlllch l.lS M. - Dl- sech,ges-»lten-Peiiti«il- kostet A Vf., Unser«!« «mtltchen °»«r stnnn-
,,«U«n Inh-tt, M y,.; Im Aeklmnente» dl« »I«r,«Ip«ttent PetttieU, SV Vs. »ei Meder,elongen A»,««.
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««»«ktldn «nd S.scheft.pell«: »«,,tstr«»e ». - S«n»s,r«ch«rU.

Heidelberger Zeitung erscheint NN jedem Wochentag mittags 12 Uhr. Eratisdeigaien slnd da»
v»ql« amtltch« verstündigungsdiatt de» Bezirk» Heidelberg, dte tztidelderger g«mi»«ndisiier,
«rcherdem amMcher »oh«ung»a»iei,«r. Di« Heidelberger Zeitung kann durch alle Pdstanstalten,
durch dt» Agenturen auf dem Lande, di« Trägerinnen und bet der »eschäsl»slelle selbst — Hauplslr. 22 —
.„TF MdnaLIch und vierleljichrlich bestellt merd«n.
Hauptschriftleiter: Kurt Fischer in Heidelberg
Druck u.v«rlag: rheddor »erkeubulch—Heidelbergtk »erlagsaustalt UN» cknrckerei, Heidelder«.


(Unabhängige Tageszeitung)
__berLNndigungsblatt für Nordbaden und öie angrenzenden Teile von Bayern, Hessen und _—
^.Nr. 172 Freitag, den 26. Juli ISIS 60. Jahrgang

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4, L LE.


Teilangriffe un- örtliche Rümpfe

schon LUsbaucu

Kaiser und Hindenburg
Kriegsberichterstatter Karl Rosner msl-
^erm^-" Lok.-Anz." vom üSchlachtfeld« hei
Mittagsmahl nimmt der Kaiser an der
b«/ . s Deneralfeldmarschalls v, Hinden-
ter fli voll gesunder Frische ist, voll wärm-
^rebe in seinen väterlich gütigen Worten:
." das Kleinste von dem, was die Leute weit
Front ertragen, wird vergessen. Daß
I "on Heimat große Opfer gefordert werden,
niemand bester als das Heer, und dies sieht
nack^ ^ngalbe »der Opser den Willen der Heimat,
das Kräften brüdelich mitzukämpfen und sich
nm des Anteils an jedem neuen Siege und
an unserem neuen Frieden zu erwerben.
l i L ^rden die, die zu Hause sitzen, hoffent ->
t ra u e n s v o l l sein, wenn es wieader
^' ^Ee gibt, Mer das Warten haben si
> uicht gelernt. Atempausen zwischen den
"^Een sind nötig. Gute Vorbereitung ist der
oe Erfolg. Wir arbeiten hier nicht mit einer
aschrne, Lei der man sich sagen kann: Wag sie
M Ende kaput sein, wenn wir nur die gewollte
«rsiung noch mit ihr schaffen! Wir arbeiten w
Heiligsten, was cs gibt: mit dem Blut und
-kb-n des deutschen Volkes. Nicht als kaputte Ma-
wollen wir am Ziel stechen, sondern als
und ungeschwächtes Volk, das heute die
lchafft" aiedevlegt und morgen
aiser spricht, in dem er auf die neuen
Yachten kommt:
> "^Avieres liegt noch vor uns. Der Gegner weih,
n Eser Krieg seiner Entscheidung entgegengeht,
noch einmal alle seine Kräfte zur Ab-
nr und vielleicht »um Gegenschlag zusammen."
Die Angst vor Hindenburgs
Gegenschlag
Schweizer Blättern meldet Reuter aus
ei»ö herrsche an der belgischen Grenze
li^b - Ehr bedeutend« militärische Tätigkeit. Kiirz-
wm-ftonb" beständig junge Rekruten ausgebildet
»lateral n^'^ Mengen von Krisgs-
Dip Front abtransvortiert wurden,
von Mttttarkreise sind röst überzeugt da-
"«ue deutsche Vorstost. den
Ni^n^"/tet, ^ie britischen Li-
li-kt » unternommen wird. Diese seien vortreff-
dem Die englischen Blätter widmen
w^?^osisch-amenkani!ichen Gegenangriff fort-
begeisterte Kommentare, weisen aber
vor»Auneder etwas ängstlich auf die nun noch be-
Lront hin^ ätsche Offensive gegen die englische
kun?" Auricher Anzeiger meldet: Die Verstrik-
F>orii "s Westfront greift auf inmier weitere
hast ft- le über. Die Wahrscheinlichkeit besteht,
Front ^samte seit bald vier Fahren erstarrte
wird'' ben Bewegungskrieg hineingerissen
Kämpfe um dis Höhen süd-
westlich von Aeims '
st r^n*a'"' Füllt, u ehe r m e nschl i ch« An-
Söben^ si iiiacht der Feind um uns das
sten nn^sisi^ südwestlich von Reims zu entrei-
voniin^. ubsr das Bois de Reims hinaus weiter
rinmvk rl' Zweck dieser Anstrengungen ist
ifr«:,,,„- UH von der Umklammerung bei Reims
Mjt .Z üchen, andererseits ftn Zusamunenwirken
t>ei Soissons eingesetzten englischen und
sick-en Kräften zangenartig anzugrejfen.
di. einem wahren Völkergemisch bestehen
Taa. " arrsfsiruppen. Vie schon mehrere
Muftv^ ben rechten Flügel der Armee von
ten Da di« Franzosen ihre gelichte-
?en für sie so blutigeir und vsr-
beih-,, schonen .wollen, haben sie an
<d^„«Fch^fronten ihre Hilfsvölker und Bun-
wsrunÄE eingesetzt. Neben englischen Divisionen
refipft.t ,.^ch,?rs bewährte Sl. Angriffsdiviston
Und "si der Front zwischen Marfaux
KEg,2sisi2NY «uch eine italienisckre Division. Tank-
» festen am 23. Fuli in das Bois de
'dort aber teÄweise zusammen-
Mvlie«, Ein italienisches Sturmbataillon und

Erfolge in Albanien

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Er. Hauptquartier, 2S. Juli.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Zwischen Buequoy und Hebuterne
griff der Feind am Abend unter starkem
Feuerschutz an. Er wurde abgewiesen.
Ebenso scheiterten Vorstöhe, die der Feind
westlich von Albert aus Mailly heraus
führte. !
HeeresgruppeDeutscherKronprinz
An der Schlachtfront zwischen Sois-
sons und Reims ließ die Kampftätigkeit
gestern nach. Kleinere Znfanteriegefechte im
Vorgelände unserer Stellungen. Südlich des
Ourcq und südwestlich von Reims führte
der Feind heftige Teilangrisfe, die
wir im Gegenstoß zurückschlugen.
HeeresgruppeHerzogAlLrecht.
In den Vogesen brachte bayrische Land-
wehr von einem schneidig durchgefiihrten Un-
ternehmen Gefangene zurück.
Der Erste Generalquartiermeister:
Ludendorff.
Der deutsche Abendbertcht
WTB. Berlin, 25. Juli abends. (Amtlich.)
Heftige Teilkämpfe aus dem Schlachtfelde
zwischen Soissons und Reims.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 25. Juli. Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz: Keine
besonderen Ereignisse.
Albanien: Gestern früh haben unsere Trup-
pe» bei Kuci den UebergangüVerdenSe-
ment erkämpft. Unsere tapferen Bataillone hat-
ten heftigen feindlichen Widerstand ru überwinden.
Es wurden zahlreiche Gefangene einge-
bracht. Ruch »wischen Kuci und dem Meer« führ-
te» erfolgreiche Bor st ätze ru Gelände-
gewinn. Der Ches des Geireralstabs.

Grohe türkische Erfolge in
Tripolitanien
Der Balkankorrespondent des Nieuwe Rottev-
damschen Courant macht auf die türkischen Erfolgs
in Lybien aufmerksam, dis dazu geführt haben, dah
di« 5 befestigten Häfen von Tripolis, Homs,
Lsbda, Magrata, Bengasi und Vor-
nan a von den Senussi erobert sind.
Es wird ein Geheimnis bleiben, wie es möglich
wurde, im Innern Tripolitaniens langsam eine
türkische Äreitmacht von mehreren tausend Mann,
die mit Geschützen und Feldlazaretten versehen wa-
ren, ru bilden. Vor drei Monaten sei Prinz Os-
man Fuad in Tripolitanien gelandet und dort
von der Bevölkerung mit Begeisterung empfangen
worden. Seine militärische und politische Erzie-
hung habe der Prinz in Deutschland genossen. Die
Verbindung zur See sei bereits seit 3 Monaten
durch Unterseeboote unmöglich gemacht worden, so
datz die Italiener nur noch funkentelegraphische
Mitteilungen erhalten können.
Fliegerangriff auf Konstantinopel
Konstantinopel, 24. Juli. Der General-
stabsLerscht meldet: Sechs feindliche Flugzeuge
warfen am 23. Zuli Bomben aus Konstantinopel,
ohne nennenswerten Schaden anzurichten;
fünf Personen wurden verwundet.
Der U-Bootskrieg
26V0V Tonnen
WTB. Berlin, 24. Juli. (Amtlich.) Alts dem
nördlichen Kriegsschauplatz vernichteten unsere
Unterseeboote 13 66« BNT.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
WTB. Berlin, 25. Juli. (Amtlich.) Im
Mittelmeer haben unsere U-Boote vier Damp-
fer von rund 13 666 BRT. versenkt.
Der Ches des Admiralstabs der Marine.
Die U-Boote vor Amerika
Rewyork, 23. Juli. (Reuter.) Ein Unterseeboot
hat am 22. Juli auf der Höhe der Küste von
Mauve den Scho Mr „Robert Richar d" ver-
senkt.

französische Kolonialtrnppen sind ebenfalls essen
unsere Linien angerannt. Acht Sensgal-Bataillo>ns
wurden immer wieder im wahren Sinn des Wor-
tes in den Kämpf getrieben. Bezeichnend Wr dis
Art der Behandlung der unwissenden und verge-
waltigten Söhne Afrikas sind die Aussagen eines
senegalesischen Adjutanten (Offizier-Stellvertreter
vam V4. Bataillon). Er berichtet, datz aus den
vor Reims stehenden zwei Kolonial-Divisi onen,
die grösstenteils nicht eingesetzt sind, nur die Senc-
galbataillons in den Kampf getrieben worden
seien. Man habe ihnen Schreckliches über die grau-
sam; Behandlung der Deutschen erzählt, die ihrer
harre, falls sie lebend in deutsche Hand fielen.
Hinter diesen Bataillonen, die dem Tode geweiht
seien, hätten die Franzosen Maschinenge-
wehre und Batterien ausgestellt, die Befehl -hät-
ten auf diis Schwarzen zu schietzen. falls sie Mene
machten. zurückzEhen. Dies setauchge-
schehen. Infolgedessen seren die Verlusts dieser
Bataillone sehr hoch.
Anerkennung der deutschen
technischen Vorbereitung
Leon Valby schreibt im Jntränsigeant vom 12.
Juli: Gewisse Leute nehmen an, datz der Graben-
krieg zu Ende fein würde, wenn man die feind-
lichen Gräben mit einer Unmenge von Geschossen und
To 7.neu von Stahl überschütten könnte. Dabei be-
rechneten sie aber nicht unsere industriellen Kräfte.
Wir hatten 30 Hochöfen. Deutschland dagegen 450.
Auch unsere finanzielle Kraft wurde verkannt. Ein
Meter Schützengraben kostet uns etwa 20 Frank,
seine Zerstörung durch schweres Geschütz kostet
40 000. durch die kleinen Beglertgeschütze 100 Frank.
Die Wiedernabme des besetzten Gebietes durch Zer-

hämmerung mit schwerem Geschütz würde 500 bis
600 Milliarden kosten. Außerdem kann das schwere
Geschütz nur hervorgebracht werden, wenn die In-
fanterie hält, und während dessen hat der Feind
völlig Zeit, einen neuen Graben anzulesen. So
trägt man Wasser in das Fatz der Danaiden. In
Frankreich haben sich die verschiedenen Stellen
über die Einführung des leichten BegleitMeschützes
drei Jahrs lang gestritten. Deutschland indessen
suchte, forschte und traf Neuerungen. Es schuf eins
neue Taktik, vervielfachte die Maschinengewehre,
führte das Begleitgcfchütz ein. wagte die Aw Sen-
dung des Giftgases, unter dem unsere Front bei
PperN beinahe zusammenbrach, erfand die kleber-
raschung und trieb die Kunst der Vermummung
auf die Spitze. Alles geschah für den Erfolg der
diesjährigen vier Offensiven, wo Deutschland bei-
nahe unsere wunderbaren Soldaten bsmeistert
hätte. Bei uns schwatzt man, der Feind
handelt.

Japan und China
Wie aus Marseille berichtet wird, gäbt das dort
erscheinende „Echo de Chine" den amtlichen Wort-
laut 'des javawisch-chinesischen He er es ab kom-
mens bekannt. Die Erundbestimm-ungen des Ver-
trages lauten: Infolge der Ausdehnung des feind-
lichen Einslusses auf das östliche Rußland, durch
das der Fried« gefährdet worden könnte, liegt Ja-
pan Md China die Pflicht oh. am Kriege tätig
teilzunehmen, nm das Vorgehen des Feindes ge-
meinsam zu überwachen. Die nach China verleg-
ten javanischen Truppen werden nach dem Kriege
zurücksenommon werden. Das gsgenwärtigs Ab-
kommen wird als militärische Angelegenheit ge-
heim behandelt

Die Beurteilung der Wider-
standsfähigkeit des Feindes
Von Gen. d. Inf. Frhrn. von Freytag.
Loringhoven,
Chef des Stellvertr. Eeneralstabs der Armee.
Mit dem bloßen Widerwillen gegen die Lügen-
haftigkeit unserer Gegner, so natürlich er list, darf
es nicht fsin BewLnÄen halben, vielmehr sollen wir
wirklich bedeutenden Leistungen der Feinde ruhig
Anerkennen, der Wahrheit, dis sich aus ihrer Lü-
genpropaganda herausschält, entschlossen ins Ee-
sicht sehen. Dann ergibt sich, datz dte feindlich«
Widerstandskraft im Westen, wo die
Entscheidung um unser Dasein als lebenskräftiges
Volk ausgefochten wird, noch keineswegs ge-
brochen ist, datz Frankreich wie Italien unrett-
bar dem Willen der Angelsachsen aus-
geliefert sind. Die Furcht vor dem Ausgang,
des Krieges heißt Frankreich die größten Opfer
bringen. Jeder,-noch so geringe und vorüber- )
gehende, in operativer und taktischer Hinsicht an,
sich bedeutungslose Erfolg mutz dazu herhalten, -
die schwindend« Hoffnung auf einen völlig un-,
möglichen Endsieg immer neu zu beleben, und
wird ins Ungeheuerliche aufgebauscht. Bei jedem
Mißgeschick aber wird auf die Hilfe Ameri-'
ka« als nahe Rettung hiugeuM-en.
Diess Hilfeleistung ist zur Tatsache Moor-
den. Zwar sind die amerikanischen Truppen man-
gelhaft ausgebildet, sie können nur eingefügt in
englisch-französische Verbands fechten, ihre Zahl,
soweit wirkliche Streiter in Betracht kommen,
wird um das Doppelte übertrieben, doch bilden sie
immerhin einen, wenn auch weder vollwertigen,
noch vollzählig Ersatz für die bei den Franzosen
und Engländern im Laufe dieses Frühjahrs ein-«
getretenen Verluste. Hierzu kommt, datz di« heutige
Bewaffnung auch einer minderwertigen und selbst
einer geschlagenen Truppe eine weit größere Wi-,
derstandskraft gewährt, als ehedem der Fall war.
Allein das Maschinengewehr, das. von wenigen)
Leuten bedient, die Feuerkraft zahlreicher Gewehrs
nicht nur ersetzt, sondern durch seine zusammen««-^-'
faßte Wirkung noch übertrifft, bereitst dem nach-/
dringenden Sieger alsbald immer wieder neuen,
Aufenthalt.
Das alles scheint auf den ersten Blick zu unse-
rem Nachteil zu sprechen, und so uiösen manchs,
Zweifel kommen, ob nicht die weltpolitische und
weltwirtschaftliche Lage unseren Feiulden doch noch
ermöglichen wird, über allen deutschen Heldenmut'
im Felde und zur See über und unter Wasser-
über alle in der Heimat erwiesene Standhaftigkeit
unseres treuen deutschen Volkes den Sieg davon-
zutragen. Und doch ist -solche Denkweise in keiner
Weise angebracht. So wenig wir uns darüber
täuschen dürfen, daß wir noch nicht am Ende von
dem stehen, was von uns gefordert werden mutz:
mag der Wunsch nach Beendigung des Krieges
noch so rege sein, so wenig haben wir andererseits
Anlaß, an dem freudigen Glauben an einen deut-
schen Endsieg irre zu werden.
Die Anstrengungen, die England und Amerikch
jetzt machen, vom Eismeer aus wieder Einfluß!
auf die Geschicke Rußlands zu gewinnen, verdienen'
gewiß Beachtung. Aber die Entscheidung über
alle Fragen des weiteren Umkreises füllt im Mit-
telpunkt. das ist in Nordfrankreich. Dort schwächt
sich das französisch-englische Heer täglich in frucht-
losen Gegenstößen uim ein Vielfaches mehr als das
unsriae. Hierzu kommst ihr gewaltiger Verlust an
Kriegsmaterial, der Milliardenwerte darstellt,
nicht so bald zu ersetzen ist. ui«d finanziell unsere
Feinde hart trifft. Das Bild ihrer Finanzwirt-,
schäft ist ohnehin trübe. Amerikas Hilfsmittel
dürfen nicht unterfchäzt werden, aber unbegrenzt
sind sie auch nicht. General Maurice äußerte erst
iü-ngst, Zweifel ob der Wirksamkeit der amerikani-
schen Mkffenhil-fe. Er wirft die Frage auf. ob
denn der Schiffsraum reichen würde, «in a-merr-
kanffches Heer von einer .Million und darüber
dauernd mit Ersatz und allem Nötigen zu ver-
sehen. Di« Sch'ffsraumfraae ist in der Tat -bei un-
seren Feinden brennend und wird es täglich meh»
dank der wackeren Arbeit unserer Unterseeboote,
Hüten wir uns daher, auch nur vor.-ük«rg.ehg!Ä
den Glauben in uns Auskommen za lassen, diH
MblUchl-acht könne verloren ge^en. damit nicht au»
ihr eine wirklich verlorene Schlackst werde. DaM
ist vor allein nötig, daß wir nicht selbst den
Feinden Anlaß geben, die Schlacht fü«
gewonnen zu halten. Sie werden diese Anr
sicht fallen lassen, wenn sie unsere innere Front so
unerschüttert sehsn, wie die in dem Siahkhelnk
draußen, wenn bei uns jeder, dellen Wort in dick
Oeffentlichkeft dringt, sich der Pflicht voll LswußK
 
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