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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 304


MlckatUe Pücki
Heidelberg.
tag Abend 1i Uhr

„Weißen Bock". 212t
u. Freunde ivillkoinnleu.

estheater Da mstadt
D-zemver, abends7Uh^
sel und Gretel",
ie Puppenfee".
.. Dczb., abends. 6>/r Uhk
nrn k«»»'l s, n L "

inllLNsr-
küüisr
nach amtl. Vorschrift
empfiehlt
KsümMsr
Heidelberg«« 5S30
fitäts-Buchbinderei
rr-Grotzhandlnng.
» «04. - Plöck 101.

g, den 3. Januar,
: Vorstellung Miete IZ.
i von Barnhelm'
ifang 6'/« Uhr.
skaffe ist an Spieltagen
ihr und nachmittags von
r andern Tagen nur von

t-Theater
Heidelberg.
deu 30. Dezember,
r Vorstellung Mete 6.
blinde Schutz".
8 Akten von Max Neal
afang 6'/« Uhr.
»g, den31. Dezemb^
Außer Allste.
zardasfürstin".
nfang 6'/« Uhr.
ch, deu 1. Januar,
außer Miete.
elpeterftilzchen'
chmtttags 3 Uhr.
»ch, deu 1. Januar,
der blühenden
Linde".
ifcmg 6»/. Uhr.
itag, -en 2. Januar,
r Vorstellung Miete Z.
rlinde Schutz".
ifang 6'/« Uhr.


ttZmdenIilniIen.
ien gegen Belohnung
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Theater Mannheim.
. Dezember, abds. 4 Uhr
HsnL Mondfahrt".
t. Dezember, abds. 6 Uhr
» Fledermaus".
estheater Karlsruhe.
t. Dezemb., nachm.3Uhf
inz Wagemut".
crthauS Karlsruhe.
i. Dezember, abds. 7 Uh<
„Hannerl".

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hre Schreibmaschine».
llkaffen-Repa.aturen.
. Ehretifeld, 722s
inmaschinenfabrik,
T. 13,24. Teleph.2972.
Verloren
»aeze Brieftasche eut»
e ganze Barschaft eines
lgestsllten (zirka 650 ^s)
onntag nachmittag im
oder auf dem Wegs von
- die Anlage verlöre«,
durch gänzlich mittellos
! bittet um Rückgabe geg.
Belohnung.
kondnkteur 7230
opäischer Hof.
s mittag 12 Uhr, Ecke Ufer«
r., Knabeu-Pelzmütze
Gegen gute Belohnung
Uferstraße 48 a. 7277

Der -eutfthe Men in Gefahr!

Das neue Regierungsprogramm

durchs

Lei -

Wir wollen
g Äi e n a ns
uns. Wß>'

Standrecht in Posen
Voien. 3». Dez. Hier wurde iolaende von dsst
deutschen uitd den voln ticken Behörde»
unterzeichnet-' Bekanntmackuna anaeicklaaen:
Ueber Posen ist bis auf weiteres das Stand-,
recht verhängt. Alle Zivilpersonen dürfen nach!
5 Mr abends die Wohnungen nicht mehr verlassen,
mit Ausnahme der Mitglieder des Vollsussaus-»
schnsses, des Samtätperfonals und der PMzoior-
gane. Das Versa,Mllum-gsrscht ist bis auf weitere^
aufgehoben. Alls biher ausgestellten Wjaffen-scheinej
sind ungültig. Alle Offiziere sind sofort »r»
entwaffnen und haben die Gr-akdabzoicheN albi-
zule-gen. Alle Mannschaften, sofern sie nicht
zum Mach oder Sicherheitsdienst gehören, erschei-
nen unbewaffnet in der Stadt. Die Offiziers,
sofern sie nicht unbedingt in der Garnison benötigt
werden, verlassen sofort die Stadt. Off'««
ziere ,di-e zwecks Durchführung der tDemockilisation
in der Stadt verbleiben muffen, haben sich sofort
mit neuen Ausiveisen zw versehen. Zuwiderhan«
d'elnde weiden vor das Standgericht gestellt
und werden nach den Krtegsass-etzen bestraft. Um«
zügs, Monschenansammilungen, sojwie TheatE und
Kinovorstellunsen sind vorläufig untersagt.
Ntn einem von den, neuen Stadtkommandant eit
Macafzek unterzeickneten Besohl Mrd erklärt,
daß die öffentlichen Gebäude vis auff weiteres vow
den ValtzSiwacken und dem Sicherheitsdienst be<
lebt bleiben.
F,r der Stadt herrscht w-icldsr Rucke. Dio Str«-»
steitbabn verkehrt wieder. Die Züas «eben vsackl«
niästba ab. Der Vostbetrieb. der zunächst untev»
brocken war. soll wieder ungestört Weitergaben.
Daaeaen ist der Tel«ra.mm- »d Fernwrechuerkebe
noch vollständia einarstellt.
G»,ese»» i»» de» Händen der Polen
Berlin, SO. Der. Am Sonntag ist auch Enea
sen iy die Hände aufrührerischer Palech
gefallen. Das in der Stadt stehende 12. Dragoner,
regiment und das 49. Infanterieregiment wurden
überrumpelt und ergaben sich. ,
Schutz für den Lausitz
Dresden, 30. Dez. Die „Tägliche Rundschau^
erfährt, daß aus dringendes Ersuchen de« Oberbiir,
germeister von Banken u»od Zittau sich dis
sächsische Regierung entschlossen habe, Trup-
pen in die Lausitz zu entsenden zum Schutz gegen
einen Tschecheneinfall.
Stratzenkämpfe in Allenfteln
Berlin, 31. Dez. Aus A l lenstci n wird be-
richtet: Am 3V. Dezember morgens sollte das ist
A llenstein garnisonierende Artillerieregis
m c n t niit einer Deputation des Arbeiter- und Sol-
datenrates hinter der roten Fahne ein-»
riehen. Die Truppen weigerte« sich, zerrisse«!
die rote Fahne und verbrannten sie. Der Arbeiter-
und Soldatenrat ließ hieraus Truppen aufmarsch e-
ren und nach nochmaliger Aufforderung, hinter d-e
roten Fahne einzuziehen, Feuer auf das Artille-
rie-Regiment aus Gewehren und Maschinengeweh,
ren eröffnen. Zwei Offiziere wurden getö-
tet und eine Anzahl von Offizieren und Mann-
schaften verwundet.
Dis Ricktiakeit dieser Darstellung vamusaekckL
eraibt kick für die Reaieruna die unabwc-islickst
Vflickt hier einmal aründlick Ovbniuna zu schaffen.
Die Spartakusse wollen die
Nationalversammlung sprengen!
In Berlin fand gestern die Reichskonfs-
renz des Spartakusbundes statt. Es dürften 80
bis 100 Vertreter anwesend gewesen sein. Ein-
van Liebknecht eingebrachte Entschließung
wurde einstimmig angenommen mit dem Zusatz,
daß der Name der Partei zu lauten habe: Kom-
munistische Arbeiterpartei Deutsch,
lands — Spartakusbund. Zum Schluß
erklärte der Vorsitzende, daß Mitglieder der russi-
schen Sowsets anwesend seien. Genosse Radek
werde die Versammlung im Namen der russische«
Sowjets begrüßen. Nadek richtete an die Ver-
sammlung eine Ansprache.

Bolschewisten und Polen s
Der Deutschen Allgemeinen Zeitung wird aus
luverläffiye-r Quelle mitgeteilt, daß für bolsche-
wistische Prsp«g«nda in Deutschland noch Depots
wn insgesamt 1L,S Millionen Mark zur Verfügung
stehen, bis sich zum überwiegenden Teil aus Mit-
teln! «der großrussischen Regierung zustrmmense-tzen.
Diese Beträge sollen in erster Linie zur Einleitung
einer kräftigen bolschewistischen Propaganda unter
.-e-n deutschen Industrie- und Transportarbeitern
dienen. Besonderes Interesse wenden die gcoßrus-
srschen Drahtzieher dein obcrschlesischen Zndustrisre-
»ier zu. Durch Stillegung der Kohlensörderuirg
und Lahmlegung der Lebensmitteltransporte erhof-
fen sie den Ausbruch des Bürgerkrieges
in den deutschen Städten erzwingen zu können. In
den letzten Tagen begaben sich von Moskau aus 9
bolschswilstffchr Agitatoren nach Polen, um hier
mit bedeutenden Geldmitteln den Sturz der gegen-
wärtigen Aßachthaber in Polen zu betreiben. Einige
pon diesen Agitatoren- konnten in Warschau ver-
haftet werden Drei haben sich nach Ober -
s ch lesi -e n hogeben.
Die holschswistische Bewegung in Polen ist sia '
im 'Wachsen begriffen. In den letzten Tagen hat
zwischen den Leitern obevschlosischsr Montanwerke
in Berlin eine eingehende Besprechung über die
gegen den wachsenden Terror im Industriell Wirk
zu ergreifenden Msißnahnlen stattgefunden. Allgs-
msin wurde betont, daß die Lage äußerst ernst sei
und s'mer soilgsnschweren Krise rutreibe. Ein aus-
reichender Militärischer Schutz ist um so notweu
Higer, als regelrechte spartakistische Verschwörungen
gegen eimolne Zechenanlagen bestecken. So sind
namentlich die Borsigwerkanlasen und Anlagen
ds-r gräflich Ballestrsmschen Verwaltung durch
wahniwitzig-e Ptän- spartakistischer Verschwörer ge-
fährdet.
Der wahre Zweck, den die Polen inst dein Ab-
buuch ihrer Beziehungen zu Deutschland verfolgten-
wird nunmehr vollständig klar. Es handelt sich
tim die Schaffung vollendeter Tatsachen vor Be-
ginn der Friedenskonferenz. Das Ergebnis dieser
Politik st schon sehr groß: Ptosen und Gn es en
sind in den Händen der Polen. Der Nachrlchtcn-
verkehr mit diesen Städten, die man sonst in we-
nigen Stunden von Berlin erreichen konnte, ist
abgebrochen; sie sind in Feinkeshand.
Oberschlesien herrscht ein bolschewlsttzcher
Amifrmhr, der aber auch auf polnische Ma-
chenschaften zdrückzufühven ist. Das Ziel
ist auch hier offenbar die Lostrennung, wenn nö-
- tig unterstützt durch bewaffneten Einmarsch. Und
alledem gegenüber tut die „Regierung" nichts!
'Si-» versucht zwar mit Verordnungen und anderem
Pavierkram zu „helfen", aber vor lauter „Jnter-
Zdatroimlität" gibt sie deutsches Land und deut-
sche Volksgenossen der Fremdherrschaft preis. Wo-
hin soll das noch führen?
« * * '
Im Berliner Tageblatt heißt es: Jetzt
haben wir das Ergebnis einer Politik der
deutschen Regierung, die vor der polni-
schen Gefahr die Augen verschloß und jeden durch
greifenden Eve-nz- und Heimatsschutz für überflüs-
sig erachtete. Es ist höchste Zeit, daß deutsches
Militär dortOrdnung schasst und volnffchsWillkür
und polnischem Terror entgsgentritt. ehe es zu
spät ist. Pflicht der neuen Regierung ist es, un-
verzüglich zu handeln. — Dis Tägliche
Rundschau ruft: Helft der Ostmark. Auch der
Vorwärts schreibt, die Not unseres Vol-
kes schreit zum Himmel, aber das werde
nun anders werden. Dieser Satz fei als Pro-
grammvunkt der neuen mehrhe-itssozialistischsn
Rogzeruns verkündigt worden. Will die Regie-
rung endlich von Versprechungen zu Taten schrei-
ten. dann ist es ihre erste Pflicht, umgehend mili-
tärische Maßnahmen zum Schutze deutscher Gebiete I
O'bersch-lesiens, Posens und Wsstprsußens zu stres-
sen. — In der Deutschen Allgemeinen Zeitung
wird gesagt: Unsere klare Losung muß sein: Hände
weg von Deutschland im Osten!
Eine Erklärung Landsbergs
Breslau. 30. Dez. In der heutigen Sitzung des
Zcntralvolksansschuffes für Schlesien, die sich mit
dar tschechischen und Polenffrage beschäftigte, gab
der Volksbecsuftragte Landsb «rg namens der
Meichsrogierung die Erklärung -ab, daß die Regie-

Handgranaten ausgerüstet, sie führen auch Maschi-
nengewehre mit sich. Da sie von ihren Waffen
ausgiebigen Gebrauch machten, wurden alsbald
unsere Maschinengewehre alarmiert, worauf die
Polen Handgranaten warfen. Durch Trommelsig-
nale riefen sie die Bevölkerung zusammen. Sie
hatten bereits einige Abende Probealarm geuacht.
Nun kamen aus allen Ecken und Enden Bewaff-
nete hervor und schossen auf die deutschen
Soldaten, die sich nur mit Hilfe der inzwischen
eingetroffenen Maschinengewehre die Angreifer
vom Leibe halten konnten. Als die deutschen Sol-
daten danach zum Angriff übergingen und das
Schloß zurückerobern wollten, wurden sie 8us des-
sen Fenstern mit Schüssen und Handgranaten em-
pfangen. Es gelang ihnen aber, die Straßen zu
säubern und leidlich Ruhe herzustellen. Am Sams-
tag versuchten die Polen die Kaserne der Sechser
zu stürmen, vergeblich. Danach besetzten sie sämt-
liche Staatsgebäude und sperrten alle Straßen
ab. Jeder deutsche Soldat wurde mit dem Rufe:
Hände hoch, empfangen, beraubt und mißhandelt.
Ebenso erging es allen deutschen Zivilisten, die
sich auf der Straße blicken ließen und den deut-
schen Kaufleuten, deren Läden in großer Zahl
ausgeplündert wurden. Am Sonntag befand sich
das Schloß in polnischen Händen. Die
Deutschen sind in verzweifelter Stim-
mung. Hilfe tut dringend not.

rung nicht gewillt sei, vor irgend einer Nation, die
etwa vor dem Friedenskongreß Gebiet, das zu
Deutschland gehöre, wegzunehmen gewillt fei,
zu kapitulieren, solange sie die Macht rum Wider-
stände habe. Das Deutsche Reich sei der Mgierung
heilig. Deutschland lasse sich keine Gebiete nehmen.
Es werde allen Uetzergriffen mit allen Machtmit-
teln entgegentretem Kein Volk habe, nachdem der
Waffenstillstand geschloffen setz das Recht, den Krieg
sortzusetzen und dem Friedenskongresse vorzugreifen.
Wie es in Posen zuging
Von einem Soldaten, der bis Freitag nachmit-
tag in Posen geweilt hat, werden dem „Berl. Lok.-
Anz." Einzelheiten über die Sturmtage mitgeteilt:
Als am Freitag nachmittag das 6. Erenadier-Re-
grment aufgeboten wurde, drang der polnische A.-
ünd S.-Rat auf sofortige Entwaffnung. Dio Trup-
pen weigerten sich, sie zogen mit Musik zur Ka-
serne. Als sie später unter Beteiligung der deut-
schen Zivilbevölkerung einen Umzug veranstalte-
ten, versuchten sie zunächst gütlich an mehreren
Häusern gehißte amerikanische Fahnen einzuziehen.
Als dies nichts half, wurden die Fahnen herunter-
gerissen. Nun begann polnischerseits die
Schießerei. Jugendliche, die teilweise noch
im Knabenalter stehen, sind mit Gewehren und

recht erhalten. Mr wollen alle Versuche vereiteln,
die van rechts unternommen werden können, eine
Gegenrevolution zu organisieren. Mir müssen! aber
auch darauf achten, daß die Revolution nicht in
Verruf gebracht wird durch das Treiben der
Spartaku sgru,vpe, die nach bolfch.WistWem
Rezept einen Terrorismus ausüben möchte,
der mit Demokratie unvereinbar ist. Vor
einer Katastrophe, die die Zukunft des deut-
schen Volkes auf Generationen hinaus vernichten
würde, muß das deutsche Volk bewahrt bleiben.
Bedingung hierfür ist aber unbedingte Auf-
rechterhaltung der öffentlichen Ord-
nung und Sicherheit, Verhinderung göwM-
famer Eingriffe in das private und öffentliche
Eigentum. Wiederaufnahme einer gere-
gelten Produktion, die durch die Unterbin.
düng der Kohlenförderung aufs schwerste gefährdet
ist. Ohne Arbeit ist das deutsche Volk rettungslos
verloren. Niemand darf sich beute der -Arckckt ent-
ziehen. Alle Sonderwünsche muffen vor denr Grund-
satz surücktreten: Alles fürs Volk, alles
Volk!
Unterzeichnet ist dsrAufrlyf von Robert
nert unÄ Mar Coksn-Reuß.
Die Unabhängige»»
. Die uoli tistbvarla nrentarilcken Nackrickten schrei-
ben : Nack dem Rücktritt der nnackckänmasn Volks-
beanstvaiaten werden böclistmab rstbe inlicb auch die
unackbänaiaen Beigeordneten und die unabckänab
aen sogenannten ..bOvrozentiaen vveußMen Mi-
nister" ikre Portefeuilles niederleaen.
Es wäre auch unverständlich wenn etwa im Reicks-
iustizami der frühere Abgeordnete Eobn als Bei-
aecridneter bliebe, der mit dem Geld russischer Bol-
schewisten deutsche Politik aemackt bat. während
der Vartö'lckorsttzende Huao Haase ausdrücklich er-
klärte. daß seine Partei niemals mit frem-
dem Gelbe aoarbeitet habe. — Wie das VNT.
erfährt, dürfte, selbst wenn die nnaibbänaiaen 'So-
zialdemokraten in der preußischen 'Realeruna zurück,
treten, voräusstcktlick der Staatssekretär des Reicks-
ernäbmnasamtes Wurm in feinem Amte ver-
bleiben. Einmal bandelt ?s kick bei dem
Reicksernäbrunasami um ein völlig unvolitiffckes
Amt und außerdem wäre ein neuer Wechsel im In-
teresse der Stetigkeit der Ernährung zum mindesten
unerwünscht.
Uecker das Ausscheiden dec Unabbäwaiarn sckreibt
noch der Vorwärts: ..Die Unabhängigen sind nun
heraus. Mas soll man von ihnen !a«n? Eigent-
lich müssen sie einem leid tun. obwohl ickr Versuch
den soziasdemokratiscken Kollegen neck Svartakus-
manier eine. MuUckuld austubürden. abscheulich
war. Aber, was will man? Die Leute haben samt
den Kovsverloren. ihre Zeit ist vorbe i."
Das wollen wir bMen. dcnncck tut inan aut.
auf der Hut zu bleiben. So bald werden sie und
die Svartakuste das st-eld nickt aufgeben._

Die ueue Regierung
Die Volksbeauftragten, deren Vorsitz fortan
Ebert und Scheidemann führen, erlassen
einen
Aufruf an das deutsche Bolt,
in dem noch einmal der Gang der Ereignisse der
MeiHnächtswoche geschildert urrd dann folgendes
ausgeführt wird:
Arbeiter, Soldaten, Bürger, Bürgerinnen!
Die lähmende Zwiespältigkeit ist überwunden.
Die Reichsrögierung ist neu und eiuckeitlich gebil-
det. Sie kennt nur ein Gesetz des Handelns:
Ueber jeder Partei der Bestand, die Unteilbarkeit
der deutschen Republik-
Im Innern gilt es, die Nationalversammlung
vorznbereiten und ihre ungestörte Tagung sicherzu-
stellen, für die Ernährung ernstliche Sorge zu trü-
gest, die Sozialisierung im Sinne des Mteiksn-
in'cfses in die Hand zu nehmen, dis Kriegsge-
winne in der schärfsten Form zu fasten, A r -
beit zu schaffen und Arbeitslose zu un-
terstützen, die H i nt e rb l i eb e nen fürforgs
auszubauen, die Volks wehr mit allen Mitteln
fördern, die Entwaffnung Unbefugter
durchzufetzen. Nach außen: .den
Frieden so schnell und so günstig wie möglich
herbeizuführen und die Vertretungen «der deutschen
Republik im Auslands mit neuen, von neuem
Geists erfüllten Männern zu ersetzen.
- Das ist in großen Zügen unser Programm bis
zur Nationalversammlung. In enser Fühlung mit
den deutschen Freistaaten soll es verwirklicht wer-
den. Seine Ausführung im Einzelnen wird «richt
in Kundgebungen, sondern! in Taten zum Aus-
druck kommew Jetzt haben wir Arbeitsmöglichkeit.
Es wäre unsere Schuld allein, wenn wir sie nicht
benutzen würden. Uns die Arbeit. Euch allen
aber die Mitarbeit. Der neue Freistaat ist unser
aller Besitz, helft ihn sichern!
über den Aufruf zum Aufbau. Wir
Werk, wir Mvcksn an Euch, wie an
kommen durch!"
Der Zentralrat
erläßt ebenfalls einen Aufruf, in dem es heißt:
Wie man auch zu den politischen Fragen der Ge-
gen wart stehen mag, es kann jetzt nur eine ein.
z i« e -Aufgabe geben: das ist die SchafffuM
einer arbeitsfähigen Regierung. Vdm
Vertrauen des Volkes getragen,' muß die Regie-
rung dem deutschen Volke vor allen! Frieden und
Brot bringen, -die Errungenschaften der Reoalut-on
sichern! und die Einheit des deutschen Volkes aiuf-

69. Jahrgang

MensLag, den 31. Dezember 1918

eidelbergerZeilung
? Unabhängige Tageszeikmtg)
yerLündigungsblakk far Srsrdbaden u«d hi« Mgrenzrudeu Teils vs« Bayer«. Hesseu uud DtzetteMer-
Nr. 305

PrIllg«, uüd Anzeigenpreis. Di« ,s»Ü>«tz>er^e s»>u»s' »«> i«»«r
monatlich 1.lr M, »NrtolMkllch 3.W Ml «u,M«tzlich JusteSgiLNHr, durch di« Ag«Mr«n oder
die TrSzerinne» frei Aan» manaütch I.L5 M. — Di« sechozefpaften« PetUzelle oder deren Raunt
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De»» «c Barla Lheodsr Berkenbusch-AUdelberger DerlagoanstaU u. Druckerei Heidelberg:
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tzauptschriftleiter: Kurt Fischer in Heidelberg
Sru» «.Verlag: Theodor Berkenbusch—Zeidelb-rger verlagsanstalt und Sruikerel, getdelder»
 
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