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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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so. Jahrgang

Mittwoch, den 31. Juli 1918

ZelömarschallvonEichhorninRiewermoröet!

1

P^ä^

Der Zein- verhält sich ruhig



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Heidelberger Zeitung erscheint °n jedem Wochentag mittag« rr Uhr.
durch di« Agenturen aus d«m Lande, die Tr-g-rinn-n und bei der »eMsteM« selbsl vaupytr.
monatlich und vieriellLhrUch bestellt werden.
Kauotlchristieiter : Kurt Fischer in Heidelberg
Druck «.Verla«: Lheddor L-rk-nbusch -Peid-lb-rgerverlag.-nft-Uund Drucker.,,retdelder«.

iträgerii
en Eintritt
lcht.
jerüeiw!

Leutnant Löwenhardt errang seinen
48. Luftsieg.
Der Erste Eenrralquartiermeister:
Ludendorff.
Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 3«. Juli abends, (Amtlich.)
Nach seiner Niederlage am gestrigen Tage ver«
hielt fich der Feind heute ruhig.

etter
icht. 4»'

Eine neue Zreveltat -er Sozialrevolutionäre
WTV. nrew, 3V. IuU. (Amtlich.) Gegen Den Zel-marschall von Eichhorn und
seinen persönlichen Adjutanten Hauptmann von Oretzler wurde 2 Uhr Nachmittags
auf dem Wege vom Nasino zur Wohnung in deren unmittelbarer Nähe durch einen mit
einer Droschke an sie heranfahrenden Mann ein Sombenattentat verübt,
Attentäter und Rutscher sind verhaftet. Uebrige Feststellungen deuten aus Urheberschaft
der sozialrevolutionären Partei in Moskau hin, hinter der erfahrungs-
gemäß die Entente steht.
WTV. Niew, 30. Iuli (Amtlich.) Feldmarschaü von Eichhornist heute 10 Uhr abends
seinen Verletzungen erlegen. Kurz vor ihm desgleichen Hauptmann von Oretzler.

zerbrochen)
ÄI. und
i» L 5i»ze
lufkäufer im
:n Reich.
60 p. Gran>5

UNg.
oppel, Zugfül^
F

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartier, SV. Juli.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Rege nächtliche Erkundungstätigkeit. Teil-
angriffe der Engländer in Gegend Mer-
ris (nördlich der Lys) und beiderseits von
Ayette (südlich von Arras) wurden abge»
wiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
An der Kampffro nt griff der Feind un-
sere neuen Linien nördlich des Ourcq
und unsere Stellungen auf den WallHöhen
südwestlich von Reims mit starken Kräften
an. Franzosen, Engländer und Amerikaner
wurden unter schwersten Verlusten für
den Feind auf ihrer ganzen Angriffsfront z u-
rückgeworfen.
Der Schwerpunkt des feindlichen Angriffs
wag gegen die Front Harte nnes — Fere,
enoTardenois gerichtet. Hier stürmten
dichte Angriffswellen immer wieder von
neuem an. Vor und an unseren Linien, teil-
weise in unserem Gegenstoß, brach ihr An-
sturm zusammen.
Am Nachmittag dehnte der Feind seine An-
griffe über Fere-en-Tardenois nach Osten bis
zum Walde von Mennier aus. Sie hatten
ebensowenig Erfolg, wie Teilangriffe,
die er am Morgen im Walde von Menniere,
in den Abendstunden in breiter Front westlich
von Ville-en-Tardenois führte.
Südwestlich von Reims wiederholte der
Feind zwischen Chambreey und Brigny, an
einzelnen Stellen bis zu fünf Malen» seine An-
griffe und setzte sie bis zum späten Abend in
heftigen Teilangriffen fort. Er wurde überall
blutig abgewiesen.
In der Champagne vertrieben wir süd-
lich vom Fichtelberg den Feind aus Gräben»
die er seit seinem Vorstoß am 27. Juli noch
besetzt hielt und nahmen einen feindlichen
Stützpunkt nordöstlich von Perthes.

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Noch ist die Erregung und Entrüstung über
den ruchlosen Frevel von Moskau nicht völlig
abgeebbt und zittert noch in uns nach, und
schon kommt die Kunde von einer neuen, noch
viel verabscheuungswürdigeren Tat und aber-
mals deutet sie auf denselben Ursprung: Es ist
die Entente, die mit Hilfe der von ihr mit
unendlichen Geldmitteln gewonnenen Sozialre-
volutionäre Verwicklungen zwischen Deutsch-
land und den russischen Staaten zu schaffen
sucht. War es in Moskau die Sowjet-Repu-
blik, Ner durch die Ermordung Mirbachs
Schwierigkeiten bereitet werden sollten, so ist
es in Kiew der junge Staat der Ukraine, der
lowieso der Entente ein böser Dorn im Auge
ist. Konnte man im Falle Mirbach zur Not
Noch begreifen, daß fich gegen ihn als politischen
Faktor und vermeintlichen Gegner Feindschaft
bildete, so ist das Kiewer Attentat um so sinn-
loser, als es sich hier um einen Soldaten han-
delt, der auf seinem Posten die Befehle aus-
tührte, die ihm zuteil wurden, und der ledig-
lich als Soldat seine Pflicht erfüllte. Da auch
die zeitweilige Verstimmung wegen des be-
kannten Erlasses schon längst behoben war, lag
um so weniger Grund vor, den Mann zu besei-
tigen, der als Vertreter des Deutschen
Neiches, seines Oberhauptes und seines Hee-
res in Kiew amtete. Aber schließlich müssen
alle diese Betrachtungen zurücktreten vor der
einen unbestreitbaren Tatsache, daß wir es jetzt
mit einem System des politischen Mordes in
Nußland zu tun haben. Dagegen gibt es for-
tan nur eines: stärk st e Abwehr und Ge-
genwehr! Es ist mit der Würde und Ehre
des Deutschen Reiches unvereinbar, daß seine
Vertreter gewissermaßen vogelfrei sind und al-
len Anschlägen der Entente, die sich immer
Mehr zu einer internationalen Mörder-G. m.
b- H. zu entwickeln scheint, ausgesetzt sind. Wird
auch die unverkennbare Absicht der Sozialre-
volutionäre, Deutschland in Konflikt mit der
SowjetxRepublik oder der Ukraine zu reißen,
Nicht verwirklicht werden, (das zu verhindern,
verbietet schon politische Klugheit und Zweck-
Notwendigkeit), so sind doch Selbstschutz und
Gegenmaßnahmen gegen nochmalige Wieder-
holungen einer derartigen Mordpolitik un-
erläßlich. Wir wissen die deutsche Regie-
rung frei von einer Handlungsweise, die in
berechtigtem Zorn Maßregeln trifft, die vor
dem nüchternen politischen Kalkül später nicht
standhalten würden. Wohl aber können wir
erwarten, daß auf der Stelle unser Verhalten
sortan auf!»ie Wahrung der Ehre und Würde
bes deutschen Namens und der Sicherstel-
lung der Lebensinteressen Deutschlands ein-
gestellt sein wird. Ungesühnt wird der Tod
Auch dieses tapferen Soldaten und hervor-
ragenden' Führers nicht bleiben. G

Hermann von Eichhorn
war am 13. Februar 1848 in Breslau geboren. wd
sein Vater Regierungspräsident war. Seine Groß-
väter waren der Staatsmrnistei: v. Eichhorn und
der Philosoph Schelling. Er trat 1866 als Jun-
ker in das 2. Garde-Regiment zu Fuß ein, in denk
er den Feldzug mitmachte. Im 2. Garde-Land-
wechrvegiment erwarb er sich 1876—71 das Eifern«
Kreuz 2. Klaffe. Von 1872 ab besuchte er dann'
die Kriegsakademie, wurde dort 1873 als Premier-
leutnant und 1876 zum Großen Generalstab kom-
mandiert. Diesem Kommando folgte 1878 ein solch
ches zur 66. Infanterie-Brigade, damals in Metz,
wo er auch Hauptmann wurde. Unter Versetzung!
zum Generalstab der Armee war er 1885 beim
Großen Generalstab und von 1886-7-88 als Maio«?
Generalstabsoffizier bei der dein Großherzos
Friedrich l. von Baden unterstellten 4. Armee-
Inspektion in Karlsruhe. 1889 wurde er wie-
der als Generalstabsoffizier zur 2. Division nach
Danzig versetzt, war 1896 zur Dienstleistung
beim Generalstab des 1. Armeekorps in Königs
berg kommandiert und kehrte noch im gleich««
Jahre nach Danzig zurück, als GeneralstabsoffWe»
bei dem neugebideten 17. Armeekorps. 1861 mürb-
er unter Beförderung zum Oberstleutnant Lhek

Ein Telegramm des Kaisers
Berlin, 36. Juli. (Amtlich.) Seine Majestät l
der Kaiser sandle an Fekdmarschall v. Eiche!
Horn folgende Depesche:
„Mein lieber Eeneralfeldmarschall! Mi End-!
rüstung und tiefem Bebauern erhalt« ich die Mel<-f
düng von dem verabscheuungswürdigrn Verbreche», s
das gegen Sie und Ihren Adjutanten begangen, j
wurde. Seien Sie meiner aufrichtigen, herzlichem»
Teilnahme versichert . Ich hoffe und wünsche mit'
Gott, baß Ihnen baldige Wiederherstellung bee,'
schieden sein möge. Er erhalte Sie uns und dem»
Vaterlands. >
Mit herrlichem Gruß Ihr wohlgeneigter König,
Wilhelm." -

Nr. I7ol
^eusrweY'
apagvte.
den 1. Aug^

rrdienst
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urch Sl. UhliS'
Steinmetzstr«^.
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N. 4416 aN °s
.eidelbg. ZeitM

Fliegerangriffe auf Lahr und
Offenburg
WTB. Karlsruhe, 3V. Juli. Durch Flieger-
angriff auf Lahr und Offenburg wurde heute
vormittag einiger Sachschaden und Gebäudeschaden
verursacht. In Lahr wurden zwei Personen
leicht verletzt. Ein feindliches Flugzeug
wurde abgeschossen, (z.)
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 30. Juli. Amtlich, wird verlautbart:
Auf dem italienischen Kriegsschauplatz wir-
kungslose feindliche Feueriiverfälle und Störungs-
feuer gegen rückwärtige Räuine. Oberleutnant
Linke-Crawford erzielte seinen 27. Luftsieg.
An der albanischen Front erneuerte der
Feind seine starken Angriffe gegen unsere
Stellungen auf dem südlichen Semeniufer und auf
den Höhenrücken Mali SÜewas. Bon unseren
Truppen, die teils durch zähen Widerstand, teils
durch tapfere Gegenangriffe alle Anstrengungen de»
Angreifer zunichte machten, verdienen das Bu-
dapester Landsturmbataillon Nr. 328 und das ober-
ungarisch« (Kassarr) Grenzjägerbataillon Nr. 3 be-
sonders hervorgehoben zu werken.
Der Chef des Generalstabes.
Gesteigerte Kampftätigkeit an der
ganzen Palästinafront
Konstantinopel, 30. Juli. Der gestrige
Tag stand an der Paliistinasr 0 nt unter denk
Zeichen gesteigerter Gefechtstätigkeit
an der ganzen Front. Im Küstenabschmtt
griff der Engländer nachts nach heftiger Artillerie-
vorbereitung unsere Vorpostenstellungen an; er
wurde überall blutig abgewiesen. Vor-
übergehend eingedrungene Teile des Gegners wur-
den iin Nahkampf erledigt. Unsere Stellungen sind
unverändert in unserer Hand. Beiderseits
der Straße Jerusalem —Nablus entwickel-
ten fich Artillrriekämpfe in wechselnder Stärke.
Oestlich der Straße bis zum Jordan stießen unsere
Patrouillen in die feindlichen Stellungen und hol-
ten Gefangene heraus. Auf dem Ostjsrdanwstr be-
schossen wir wirksam schanzende Truppe,, des Geg-
ners und vertrieben feindliche Aufklärungsabtei-
lungen. Eine unserer Offizierspatrouillen führte
ein längeres erfolgreiches Gefecht mit starken feind-
lichen Erkundungsabteilungen und brachte Beute
ein. Auf der übrigen Front ist die Lage unver-
ändert.
19 09V Tonnen
WTB. Berlin, 30. Juli. (Amtlich.) Im M i t-
telmeer wurden fünf Dampfer von zusammen
rund IS 600 BRT. versenkt.

KeidelbergerZeitung
„e p (Unabhängige Tageszeitung)
^^erkündiMngsblatt für Nsr-baderr im- die angrenzenden Teile von Bayern, Kessen und Württemberg

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