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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Aus L

Heidelberger' Zeitung

Fernsprecher Nr. 82

Mittwoch, den 3t. Juli 1918

gewohnte

über das
Gedanken
sie dieses

Wem ginge je auf seinen weiten Lebens- D
Wanderungen des Mutterantlitz aus- der Er- A
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regeln laut«
strenger M
r-enzj (io.) ,
mit Wein -
Ernt nicht
der schau, r
der August
braten.

Wetter, sondern an die sonnige Stimmung, mit
der sie vor vierundzwanzig Stunden in den Wald
hinübergehuscht war. Sorglos und frisch wie ein.
Häslein. Und heute?
Nicht das Wetter machte sie zur Gefangenen,
sondern die Gedanken und Worte ihrer Eltern,
des Vaters vor allem, den sie sar nicht wieder er-
kannte.
Ob es W dieser Aussprache mit den Eltern
auch dann gekommen wäre, wenn es heute nicht ge-
regnet hätte? Und ob man ihr dann verboten
hätte, jetzr nach Tisch in den Wald zu gehen? Der
Vater hätte es ihr auch heute ein für allemal ver-
bieten können. Aber wäre sie heute selbst nach der
Bank gegangen? Hätte sie sich der Plauderstunde
und.Stille zu freuen vermocht, innerlich gefesselt,
wie sie sich doch fühlte?
Warum band man sie angesichts einer Fvüh-
lingswiöse an einen dürren Baum, lieh sie aiuf die
Blumen wohl Hinblicken, aber picht mitten in sie
hineinschreiten und die schönsten von ihnen
pflücken?
Warum taten das jene Meirichen, die sie lieb
hatten? Za. warum hielten gerade die das für
ihre Pflicht?
Auch die machten sich ihre Gedanken darüber.
Aber der Geheimrat schwieg. Und da ers tat.
rührte auch seine Frau mit keinem Wort, keiner
Frage an diesem LieLesrätsel.
Die beiden fanden allmählich ihre
Mittagsruhe.
Nur Nora grübelte weiter, grübelte
Recht, das sie selbst besah, sich solchen
überhaupt hinzugeben. Eigentlich besah .
Recht nicht. Noch galt es keinen Besitz, keinen
Kampf; noch hatte sie aus seinem Munde jenes
Wort nicht vernommen, das für sie zum Prüfstein
ihrer eigenen Gefühle werden mutzte, und ihr erst
dann däs Recht gab, füb ihn zu streiten, wenn es
um ihr bedrohtes Lebensglück sing.
Und von welcher Seite Nora ibr Gemüt auch
prüfte, nirgends fand sie es frei, nur drückte nicht
jede Fessel gleich hart.
Gebunden aber war sie. Mnd von der ersten
Kette, die sie band, konnte sie nur sein Wort be-
freien. sein Wort, das sie an seine Seite rief, wo-
rauf sie — warten mutzte, , . .... „ . .

„Ein zukünftiger Botschafter"
In den Frkf. Nachr. findet folgender kaum
glaublicher Zwischenfall wohlverdiente Brandmar-
kung:
Das zweite Morgeublatt der „Frankfurter
Zeitung" vom 28. Juli dieses Jahres bringt
folgende Anzeige, die ihr befreindlicherweis« vom
Jnvalidendank Berlin zugewissen worden ist:
Freund unserer Familie
Attaches in hoher Position, mit
größter Zukunfa, große elegante Erscheinung..
80 Jahre alt, sreidenkend. gesund, allererste
Familie, Vater Exzellenz, sucht, da
kerne Gesellschaften stattfinden, auf diesem
Wegs eine Lebensgefährtin aus bester
Familie, deren Vermögen es gestatte, die
Frau, eines zukünftigen Botschafters zu
werden. Gegenseitige Diskretion Ehrensache.
Vermittler streng verbeten. Um ausführliche
Anträge ersucht gefälligst postlagernd Jn-
validendank, Berlin, unter Chiffre „Glück
1888".
Mit lebhaftem Interesse wird das deutsche Volk
— insbcksonderd der draußen um Deutschlands Zu-
kunft kämpfende und blutende Teil — vernehmen,
daß hier in der Heimat ein künftiger deutscher Volk
schafter im Verborgenen blüht, von dem wir für
die Vertretung unserer Interessen im Ausland noch
Großes erwarten dürfen — wenn er eine reiche
Frau findet! Daß dem Herrn die größte Zukunft
bevorsteht, müssen wir ihm. auch ohne seine vor-
gesetzte Behörde zu befragen, glauben, da er aus
„allererster Familie" stammt. Leise Zweifel dürfen
wir dennoch deswegen ergebenst äußern, weil un-
ser zukünftiger Botschafter auffallenderweise auch
seinen Vater in die Angelegenheit hineinzieht.
Schon zweie müssen hier mithelsen: die
reiche Frau U n d der Vater — Exzellenz- Mt In-
teresse verzeichnen wir die uns mitgeteilte Tat-
sache, daß in Deutschland niemand ohne reiche
Frau Botschafter werden kann. Zu besonderem
Danke sind wir dem Herrn Attaches aber dafür
verpflichtet,. daß er es ein für allemal vor aller
Welt klar ausspricht. daß in Deutschland nicht mehr
der Mann um die Frau wirbt, daß vielmehr um-
gekehrt dis Frau an den Mann einen Antrag zu
stellen hat, so bald der Mann geruht, heiraten zu
wollen.
Es wird wohl kaum einen Deutschen, einerlei
welcher Parteirichtung und welchen Standes, gsben
den beim Lesen dieser .Zeitungsanzeige nicht das
Gefühl der Schamröte überkommen hat. Das Ur-
teil wird hart, sehr hart sein, und mit Recht! Wir
dürfen von der amtlichen Stelle, die gewiß kein
Vorwurf trifft, erwarten, daß sie den traurigen
Renegaten, der feine Unfähigkeit, das deutsche
Volk zu vertreten, durch seine Heiratsanzeige voll
bewiesen hat. ungesäumt aus dem Dienst entläßt
und damit diese Angelegenheit aus der Welt schafft
ehe sie verallgemeinert und gegen uns zum Nach-
teil ausgebeutet wird._

Der acht,
August nach
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/Ehr. den Bk
.liehen hatte
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in ihn
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soll ni

Aus Baden
Mannheim, 30. Juli. Gestern verschied im
mariterhaus zu Heidelberg im 55. Lebensjahr dck
Mannheimer Rechtsanwalt Leopold Geiß mal
Er war ein feinsinniger Jurist, ein schlagfertig^
Redner und ein zuverlässiger Berater. Jndustrll
und Handel widmeten ihm ihr Vertrauen. Er wa*
Aufsichtsratsmitglied in folgenden Instituten: Ba-
dische Bank, Badische Assekuram-Eesellschast
Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller. MaE
Heimer Lagerbausgesellschaft, Mannheimer Damtzh
schleppschissahrts-Eösellschaft, Badisches LedsrwE
Karlsruhe. Bayerisches Brauhaus Pforzheim, El
war ferner Mitbegründer und Vorstand des Kon-
zertvereins.
Durlach, 30. Juli? Der Vorsitzende des Kriegs
feuerwöhrverbandss Karlsruhe, Feuerlösch-Jnspeo
tcr Karl Preitz in Durlach. wurde mit der Be-
zeichnung „Kriegsbrandm erster" als SaE
verständiger des stellv. GenernlkommaNlds des
Armeekorps in Feuerschutzangelegenhelten für den
Kreis Karlsruhe ernannt.
Metzkirch. 31. Juli. Vor wenigen Tagen wurde
auf dem bissigen Bahnhof die Geldbörse eM
D a m e aus Heidelberg gefunden, in der
ein nicht uninteressantes Verzeichnis von Lebens«
Mitteln befand, die sie in den letzten Tagen
sammengetragen und nach Heidelberg abgesckM
hat. Auf dem Verzeichnis standen u. a. vier Pfun«
Vallen-Wutter zu 28 M., zwei Pfund Tafelbutter
zu 16 M.. 30 Eier zu 12 M., -Pfd. Schinken s»
52,50 M.
Freiburg, 30. Juli. Kestern früh 5 Uhr sta^
nach schwerem Leiden auf seinem Schlosse zu Bien«
gen der Grotzh. Badische Kammerherr Fr^'
Franz von Neveu, Grundherr zu Bienü^
Der Verstorbene, der ein Alter von 65 Jahren
reichte, machte -sich sehr verdient um die MÜlitiw
vcreinssache als erster Gauoorsitzendsr Les Obere»
Breisgauverbandes. Mit dem Dahingeschiedenel
stirbt ein Zweig des Geschlechtes v. Neveu Leif
Folie aus, Aas im Anfang des 30jährigen Kriegs
von Frankreich nach Deutschland zog und in Ml«
reichliche Dienste trat.

Nr. 176^
Badische Politik
* Drei „Unabhängige" in der Zwickmühle.
die nächste Bürgerausschußsitzung in OffenbukS
haben die drei Mitglieder «der Unabhängigen, b
zialdsmokratie Geck, Hansert und Hab er er
folgende „Kleine Anfrage" eingereicht: „WelO
Zusicherungen hat -der verehr!. Stadtrat erhaltest
hinsichtlich einer wirksamen Verteidig»«-
der Stadt Offenburg gegen Fliegerangriffe?" Der
Karlsruher Bstkssreund bemerkt dazu, eine solnss
wirksame Verteidigung koste Geld, das den Kriegs
krediten entnommen werden müsse. Die Anfrage'
seien aber Gegner der Kriegskredite und- er riW
deshalb folgende Anfrage an die drei Bürger«»^
schußmitglieder: „Aus welchen Mittels
gedenken Sie die Kosten zu decken, die dem Reich''
durch die von Ihnen gewünschte .wirksame Vertei-
digung der Stadt Offenburg gegen FliegerangrD
erwachsen?" Eine peinliche, aber durchaus berech-
tigte Gegenfrage!

Sport und Spiel
* Der Rhein-Neckarturngau hält am näM'
Sonntag auf dem Neckarvorlande ein Wett u l-
nen für seine Mitglieder unter 20 Jahren ab. B»
ginn 2 Uhr. Etwa 200 Turner werden zunäÄ
allgemeine Freiübungen ausführen. Der M"-
kampf selbst umfaßt Reck, Barren. Pferd. Fre«'
Übung, Ballweitwerfen und Weitsprung. Eintritts
'geld wird nicht erhoben. Die Zuschauer werd^
gebeten, den eigentlichen Uebungsvlatz nicht st
betreten. ,
* Feldberg-Turnfahrt. Am Sonntag fand
dem «Faldberg im Taunus unter zahlreicher BeA'
liguns aus Süd- und Westdeutschland (etwa lsti
Wetturner) das alljährliche FelÄbergturnfeft st«"'
Von Turnern des Heidelberger Turnoek
eins wurden Bätzner und Feger in d->
Oberstufe und Rutz in der Unterstufe Sieger. D»'
Wetturnen war infolge stürmischen und regnM
scheu Wetters stark beeinträchtigt.

Einigung Zwischen AuMänien
und der Ukraine
Die Jassver Zeitung Tribuna meldet, daß dre
Unstimmigkeiten zwischen der rumänischen und
ukrainischen Regierung in Bezug auf Bessarabien
behoben wurden. Die Ukraine verzichtet auf ihre
Ansprüche bezüglich Bessarabiens und erhält dage-
gen von der rumänischen Regierung gewisse wirt-
schaftliche Vorteile.

Die neue Front
Wie unsere Oberste Heeresleitung es erwar-
tet hatte, ist der Rückzug in die neue Stellung vor-
züglich geeignet, die Durchführung unserer Pläne
im LKesten zu fördern. Datz die Franzosen selbst W
der Ueberzeugung gekommen sind, jetzt stärkere
Kräfte einsetzen zu müssen, beweist die Tatsache,
daß an der Kampffront nunmehr bereits 56 feind-
liche Divisionen festgestellt sind. Der einzige Er-
folg dieses gewaltigen Kraftaufwandes ist die Be-
setzung des freiwillig und unbemerkt vorn Feinde
geräumten Geländes, das an Umfang unserer Er-
oberung bei Reims vom 14. big 17. Juli entspricht.
Eine schwere «blutige Schlappe
Berlin, 30. Juli. Mit starken Kräften ist am
29. Juli der Feind aufs neue gegen dis fetzige
deutsche Front angerannt und hat sich wiederum
eine schwere blutige Schlappe geholt. Wie
seinerzeit Marschall Haig in Flandern,und Gene-
ral Nivelle an dir Aisne. setzte auch an der Kampf-
front zwischen Soissons und Reims Foch die alte
starre Kampfmethode der Entente fort, dis ledig-
dazu führt, seine an und für sich ungeheueren
Blutopfer «ns Ungemessene zu steigern.
Nach einer 5 Uhr vormittags begonnenen star-
ken Artillerievorbereitung griff der Feind in
dichten Wellen und mit starken Kräften unsere
Front südlich Hartennes an. «Sein Angriff brach
hier völlig und unter schweren Verlusten zusam-
men. Am Nachmittag wiederholte er mit fri-
schen Kräften seinen Vorstoß, der ebenso erfolglos
bliech. Gleichzeitige englische Angriffe
nordöstlich Oulchy-le-Chauteau wurden glatt
abgewiesen. Gegen 10 Uhr abends nochmals
vorgohende feindliche Infanterie mutzte bereits
vor unserem Mafchinengewehrfeuer zurücksehen.
Bei dem vergeblichen Anrennen beiderseits Fsre-
en-Tardennois, «das sich bis im die Abendstunden
hinein wiederholte, brachten wir im Gegenstoß
zwei Offiziere und 70 Mann a-n Gefangenen ein.
Weiter östlich Lis in die Gegend von Ville-en-
Tardenois gingen die Franzosen und Englän-
der gegen 7 Uhr abends zum Angriff vor. Auch
dieser Angriff brach unter schwersten Verlusten für
den Feind teils schon in unserem. VsrnichtuMs-
feuer teils mn Gegenstoß zusammen.
Das Hauptziel der Deutschen erreicht!
Die Züricher Morgenzeitung berichtet, daß
nach vorsichtigen Schätzungen die Verluste der
Alliierten seit 18. Juli diejenigen der Deut-
schen Um das Vielfache übersteigen. Hierzu be-
merkt -das Züricher Blatt: Wenn man in Betracht
ziehe, daß die deutschen Operationsvläne als er-
stes Ziel die Zerstückelung der feindlichen
Hesreskräfte zu erreichen «suchten, dann müsse aner-
kannt werden, daß dieses Ziel, trotzdem sie Gelände
Preisgegeben, in hohem Maße erreicht haben.
Die Deutschen halten ihre Menschen
intakt
Die Times stellt föst, datz die Deutschen scheinbar
unerschöpflicheReserven besitzen. Ihrs
Haupttätigkeit bestehe darin, ihre Vorräte
an Menschen intakt zu halten. Die Entente
könne daher nur unter der einzigen Voraussetzung,
daß mehrere Millionen Amerikaner zu ihr stoßen,
darauf rechnen, «das Leber gewicht der Zahl zu er-
langen.
Welch ein Zeugnis für Deutschlands Kraft! Wie
ost bat -man im feindlichen Lager auf die tatsächlich
vorhandene ungeheure llebermacht an Menschen
und «materiellen Mitteln als die Bürgschaft des
Sieges gepocht und nach vier Jahren, in denen
man noch ein Dutzend Bundesgenossen geworben,
seufzt man nach noch „mehreren Millionen" Ameri-
kanern. weil -sonst an Sieg nicht zu denken sei-
Reutersche Deutung
Reuter verbreitet Folgendes: Der deutsche Rück-
zug seht sehr ordentlich vonstatten und ist keine
Flucht, trotzdem bleibt dieser Rückzug ein grober
Erfolg der Alliierten.
* Reichskanzler Gras Hertling begeht heute
seinen 75. Geburtstag,

Dieses Vorrecht des Mannes vermochte die sieg-
reiche Kraft des modernen Jahrhunderts nicht zu
schmälern; auch sie gab dem Weibe nickt das Recht,
sich in jener Stunde das Lebensglück dienstbar zu
machen, die der Mann in seiner triebhaften Ver-
anlagung oft ahnungslos an sich vorüberzieZen
Zitternd stand -da das Weib an des Weges
Rand und mußte schweigend diese Stunde an sich
vorübersehen lassen, durfte die Arme danach nicht
ausstrecken und mußte sogar noch in Demut die
Augen zu Boden schlagen — seine Würde verlangte
es so. Rechtlos sein — die Würde «des Mtzi'bes.
Dreizehntes Kapitel.
Kurt Lenzberg hatte den Vormittag wirklich
so herumgebracht. wie Nora vermutete. Er war
trotz des strömenden Regens, allerdings auf kürze-
stem Wege, zur Stadt hinuntergesangen und hatte
sich zwei Stunden lang im Lesesaal aufgehalten.
Weniger aus dem Bedürfnis. Neuigkeiten zu er-
fahren — es ereignete sich gerade nichts voNBedeu-
tung — als vielmehr in der Hoffnung, seinen Ge-
danken ersprießliche Ablenkung und allmähliche
Sammlung zu ermöglichen, vergrub sich der Leut-
nant in die großen in- und ausländischen Zei-
tungen.
Ablenkung und Sammlung, beid-es hatte er not-
wendig, um sich auf die Frage vorzubereiten, die
ihm seit gestern früh oder abend, vielleicht -aber
doch seit gestern mittag? — kurz und gut, die ihm
auflauerte.
Diese Frage war jedoch so ungeduldig, datz sie
Lenzbergs Hoffnung auf Ablenkung und Samm-
lung seiner Gedanken zunichte machte und nichts
als Antwort -erheischte, und die sofort.
Der Leutnant begab sich von den Tageszeitun-
gen- zu den illustrierten Wochenschriften. Bilder
hatten noch allemal zerstreut, und zu denken gege-
ben. Aber zum Kuckuck, «das erste Bild, das -er auf-
schliug. stellte eine Bank dar, in einem Garten al-
lerdings. den dichte Hecken mit den prächtigsten
verschwiegensten Plätzchen beglückten, aber eine
Bank war es doch, auf ihr «faß ein junges Mädchen
und hatte Blüten im Schoß liegen, mit denen seine
zarten Finger ein unbewußtes holdes Spiel
trieben.
« - (Fortsetzung folgt.)

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Kunst und Wissenschaft
-!- Von der Universität Freiburg. Wieder
die Freiburger Hochschule für das Vaterland °
schweres Opfer bringen müssen. Am 2L -i
fiel Privatdozent Dr. von B er e nber
ler. Er war s. Zt. infolge eines Sturzes m» »
Pferd vom Heeresdienst als Vi-zowachtmeister
lassen worden; im August 1914 ruhte er nicht,
er wieder eingestellt wurde, als Unterarzt. 1
Assistenzarzt, dann Oberarzt, entfaltete er «
reiche chirurgische Tätigkeit in Feld- und
lazaretten im Oberelsaß, -in Galizien, dann im« f
sten, wo seine Formation Lei den schweren
pfen immer wieder eingesetzt war. Eine
bombe hat das junge Leben beendet. , A»
* Hochschulnachrichten. Die Straßburger
schafft zur Förderung der Wissenschaft!. Anstatt
Auslandspolitik wühlte in ihrer Gründung-- ,
Sammlung Oberbürgermeister Dr. Schwan

Sei c 2 _
jb.-r zweiten Abteilung im Großen Generalstav und
,1892' beim 14. Armeekorps in Karlsruhe. In
dieser Stellung wurde er an, 14. S. 1894 Oberst
'und erhielt sodann das Kommando über das Ere-
'iiadier-Regiment Nr. 8 in Frankfurt a. O. 1896
wurde er als Chef des Stabes des 6, Armeekorps
nach Breslau versetzt und erhielt den Rang eines
'Brigadekomm-andeurs. Seine Beförderung zum Ge-
neralmajor erfolgte am 20. 7. 1897. Als General-
leutnant und Kommandeur der 9. Division kam er
vm 18. 5. 1901 nach Glogau. Kommandieren-
der General des 48. Armeekorvs in Frank-
furt a. M. wurde er 1904 und -an, 24. 12. IMS
General der Infanterie. Am 1- 1- 1913 wurde er
zum Generaloberst und Generalinspekteur der neu-
gebildeten 7. Armeeinspe-ktion (16.. 18. und 21. Ar-
meekorps) in Saarbrücken ernannt.
Beim Ausbruch des Krieges erhielt v. Eich-
horn zunächst kein Kommando, da sein Geisund-
hvitszustand es damals nicht zuließ. Als jedoch
Mitte Juli 1918 auch von Ostprieußen aus der Vor-
marsch gegen die Russen angetreten wurde, trat
von Eichhorn an die Spitze der 10. Arm«, nahm
mit ihr Kowno ein und später Wilna. Die
Armee Eichhorn hatte in der Folge, nachdem sie
südlich Dünaburg, in dem Seenssbiet Halt ge-
macht hatte, mehrfach heftige Angriffe der Russen
namentlich am Naroz-Sse auszuhalten, die sie
stets rrstos abschlug. Im Dezember 1917 erfolgte
die Beförderung Eichhorns zum Generalffeldmar-
schall. Im Februar 1918 erwarb er sich große Ver-
dienste durch den Vormarsch nach Livland. Estland
«und Weißrußland, der unter seiner Leitung er-
folgte. Im März 1918 ging er als Oberbefehls-
haber der deutschen Truppen in der Ukraine nach
.Kiew. Die höchsten Kriegsauszeichnungen nannte
her hervorragende Führer sein Eigen.
Die Iahresbeute
Ueber83ttüMGefMigene,7SÜ« Geschütze
WTB. Berlin, 30 Juli. Dis Leistungen des
deutschen Heeres während des vierten Kriegsjah-
res kommen in folgenden Zahlen zum Ausdruck:
Den Feinden wurden entrissen und von den
-rutschen Truppen besetzt:
im Osten 198 256 Okm.,
in Italien 14 423 Okm.,
an der Westfront 5323 Okm. (seränintes Ge-
biet a« der Marne ist abgerechnet)
i m ganzen 218 902 Okm.
Ferner halfen unsere Truppen vom Feinds bezw.
»on räuberischen Banden zu säubern: inFinland
273 802 Qkm., in der Ukraine 452 033 Okm., ln
her Krim 25727 Qkm.
An Beute wurden eingebracht:
7SSV Geschütze.
24 600 Maschinengewehrs
751972 Eewehre,
2 876 500 Schub Artilleriemunition,
102 259 900 Schub Jnsanteriemnnition,
2000 Flugzeuge, LOS Fesselballons, 1705
Feldküche», SSü Tanks, 3000 Lokomotive», 28 SSO
Eisenbahnwagen, K5 0Ü9 Fahrzeuge.
Die Zahl der im vierten Kriegsjahr« gemachten
Befangenen beläuft sich auf 838599. Somit
tat die Gesamtgefangenenzahl eine Höhe
»on nahezu 3^ Millionen erreicht.
Lybien und Tripolis in vollem
Aufruhr
Berlin, 29. Juli. Eorriere Hella Sera berich-
tet, hab di« italienische Negierung am
Samstag in Rom de» Pressevertretern Informa-
tionen über die Lage inLvbien und Tripolis
gegeben habe. Man verhehle sich nicht, hab die
Lage dort sehr « rnst sei und dab sich die Kolo-
nie« in vollem Aufstande gegen Ita-
lien befinden. Seeolo berichtet, dab die Regie-
rung eifrig VorLereitunge« zu »Mitarischen M f-
nahmen treffe, um die früheren Zustände wieder
Herzustellen. '

Gespenster des Glücks
Roman von Alfred Maderno
(20. Fortsetzung) >
Der Geheimrat senkt« sinnend sein Haupt. Das
war seine Tochter, die so sprach. Züge seines
eigenen Wesens erkannte er wieder. Unerschrocken-
heit «und Gründlichkeit. Auch ihm war in jungen
Jahren manches angezweifslt und widerlegt wor-
den, Ergebnisse, zn denen er -bei «seinen wissen-
schaftlichen Forschungen gelangt war. Er hatte jede
Täuschung, jeden Irrtum für ausgeschlossen gehal-
ten, auch dann noch, wenn die Einwände, die Ge-
genbeweise von wirklich Maßgebender Seite stamm-
ten Und dann prüfte er nach, seine eigenen Er-
gebnisse. und die seiner Gegner-, und «blieb ruhig,
wenn er seinen Irrtum erkannte, und macht« sich
die Erfahrung des Fachsenossen zunutze. Aufgeregt
hatten sich immer nur die anderen. — —
Die Mahlzeit war beendet.
Der Geheimrat wünschte das Gespräch nicht
wftder aufzunehmen. Er fühlte, datz er diesmal
zu jenen anderen gehörte, daß er aber auch kein
Recht besaß, noch weiter in seine Tochter zu drin-
gen. Er stand zwar wie bisher vor einem ver-
schlossenen Tor, doch das tat sich ihm nicht aus, und
pochte er noch so stürmisch daran. Sein Rat blieb
ihm ia vorbehalten, und sein Rat lautete Nein.
An ihm würde es liegen. Nora von der Trif-
tigkeit der Gründe, die ihn nicht anders raten lie-
ßen, zu überzeugen. Denn merkwürdiger Weise
rechnete der Geheimrat, obgleich er durchaus keine
Dswoise erhalten hatte, damit, datz Nora eine
ernstliche Neigung für Lenzberg z«, -fassen beginne.
Das junge Mädchen begab sich auf sein Zimmer
um di-e Mittagsruhe seiner Eltern nicht zu verkür-
zen. Es regnete -noch inrmer. und an den Tannen-
wipfeln flatterten träge die nassen Wolkenfetzen.
Gran in grau die ganz« Welt. Welcher Unterschied
Legen sestern! Aber Nora dacht« dabei nicht ans

Deutsches Reich
* Berufung Spahns ins Herrenhaus. Staats-
und Justizminister Dr. Spahn wurde zum Mit-
glied des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen und
zugleich zum Kronsyndikus bestellt.
» Vereinheitlichung der Steuergesetzgebung.
Der -württembergische Finanzminister v- P i -
storius erklärte in der Ersten Kammer, die Fi-
nanzminister hätten bei ihrer letzten Konferenz
erwogen, ob nicht bei weiteren Revisionen der
Einkommensteuergesetze eins gegenseitige Füh-
lungnahme zweckmäßig wäre, um eine gewisse
Vereinheitlichung der Steuergesetzgebung durchzu-
füÄ-en. Zwischen ihm und dem preußischen Finanz-
minister seien bereits Besprechungen zu diesem
Zweck erfolgt. _

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Theater und Musik
* Das Heimatfronttheater Mannheim gab
Sonntag vor einer großen Gemeinde, die aus «ft
ladenen Gästen — zumeist Vertretern der Zi^
und Militärbhsörden — und aus Verwunde^'
der Karlsruher Lazaretten bestand, im dortig
Hoftheater die Kleinstadtkomödie „Das Alter" v
Paul Quensel. die auch schon in Heidelberg E
führt worden ist. Di« Aufführung, war in E
Teilen lobenswert. Ihr voran ging ein von öl':
Droo-p-Mannh-ftm verfaßter Prolog, der von de
künstlerischen Leiter der Bühne, dem Gef^G
Dr. Max Krüger (in Zivil Dramaturg am W
theater in Mannheim-, gesprochen wurde. D»
Theater hat bisher zahlreiche Vorstellung in P
Städten und Dörfern Unter- und Mittelbade«
gegeben. Die -Karlsruher Aufführung war °
zweihundertsts. > , '
* Bühne und Zensur. Aus Bres-lau wird seine'
Let: Die Zensur verbot dem Lobetheater die M
führun-g der Tragikomödie „Der SchlU,
macher" von Overweg und Ritschsl. weil
Stück .den Mieren Beamtenstand in der aligM s
nen Mftung berabzüsetzen geeignet" sei.
 
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