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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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69. Jahrgang

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Heidelberger Zeitung -qq-im an l-de« er.ch-nta, ml««,, uuhr. «ir-».»-«».»-, pn» »«»
Ä»,ig amtlich» ver!lü»dlgu»s»rl««.de» Rqkst» Seideiberg, dl« ^eldelDrrzer rmEtilbliitkr,
außerdem amMcher »q-nungsinjeiier. Di« Heidelberger Zestunz kann durch all« Postanslall«n,
durch die Agenturen aus dem Lande, die Trägerinnen und bei der Selchäsleltell« seldst—Kaupthr. r»—
monaSIch und vieriellähüich b«ll«llt werde»
tzaupstchriftleitec: Kurl Fischer in Heidelberg
Druck »Verlag- kheador Derkeirbusch - Heidelberger Verlag»»«»«» u»d »nKkeret, H«idel»e«g.

Sonderfriedeusgesuch Bayerns?
Die französischen Zeitunaen veröffentlicken sine
Züricker Develcke. der zurolae dock das Gerückt um-
aebt. KM Vvof. Förster demnächst beguftraat wer-
den Milde, bsi der Entente einem Sonderfrie-
den Mr Bayern nackzuluchsn. Dieses Gesuch
soll« darauf gestützt werden daß die bayerisch« Na-
tion eininütia Aie Kalte des vrsu'Mcken Fmveria-
lismus vsmverse und frei von i«d-m frmndsn Ein-
flun Mr Schicksal selbst lenken wolle.
Englische Kriegsschiffe bei Sesel
Berlin, S. De«. In Estland wird böi Reval
zwWen Volschewiki und E st e n gekämpft.
Soweit die deutschen Truppen nicht angegriffen
weiden, bewahren sie strenge Neutralität und zie-
hen sich zurück. Bei der Insel Oesel wurden bereits
englisch« Kriegsschiffe gesichtet. In Liv-
land und Litauen wird die Bildung nationaler
Miliren beschleunigt.

Dienstag, den 3. Dezember 1918

Französische Pläne
Von einer Wiäderaufnakms der Feindseligkeiten
gegen Deutschland Verspricht man fick nach neutra-
len Meldungen aus Varis folgend« Vorteile:
Auflösung der deutschen Armee durch Gefangen-
nahme oder völliges Zersetzen der Verbände, Nie»
derbruch der wirtschaftlichen Organisation und aus
der erweiterten VeseKmg die Möglichkeit, unter
dem Vorwand der Kriegsentschädigungen grobe ma-
terielle Vorteile aus Deutschland durch eine von der
Entente skizzierte Abnahmeorganisation zu er-
zielen. Ferner erwartet man di« politischen Ein-
wirkungen in dem erweiterten besetzten Gebiet, ent-
svreckende Rückwirkuna au? das nickt besetzte Gebiet
durch den möglichen Einzug in Berlin, in der wei-
teren Folge vor allem Sprengung jeder in-j
ternationalen Solidarität, besonders s
der Arbeiter.

Der Verband droht
Berlin, 2. Dez. Wie verlautet, hat die Entsnle
Paris beschlossen, den Waffenstillstand mit
T^Utschlanid, wenn die politische Lase in Deutisch-
i'nid sich nicht vollständig geklärt hat, nicht zu ve-r-
Mgern, sondern ohne weiteres die Okkupation vor«
tunehwen. — Nach einem Telegramm aus London
srwwch Lloyd George in Glasgow. Er sagte,
setze lieber den Krieg fort, als mit den deutschen
Bolschsmisten über den Frieden zu verhandeln.
Die ..British News" schreibt: Menn eine bolicke-
^Mifchs Gefabr in Deutschlaifd wirklich besteht und
der dau-tschen Reaieruna nicht unterdrückt wer-
fe? io mi'ß ihr die Entente durch völliae Be-
Ama Deutschlands begegnen. Mi« eine aistiae
^cklang« wind Deutschland ietzt harmlos werden.
tbm isder Giitzabn ausaewasn ist. denn der
sMitzaün des Bolschewismus ist nickt weniger
'M als dsr des Militarismus.
Vorboten der Annexion?
Berlin, S. De,. Marschall Foch hat
Grenzsperre zwischen Elsass-Lothringen
^en angrenzenden Ländern angeordnet und hat

ments des 12. Artillerieregiments untergebracht
wurden. 'Gegen 12 Uhr wurde von 2 Offizieren der
gesamt« Post-, Telegraphen- und Telephonbetrieb
übernommen: Später Morden die Lahntechnischen
Anlagen besichtigt. Nahezu der gesamte Eisenbahn-
verkehr ist eingestellt. Von mehreren öffentlichen
Gebäuden weht die Trikolor«.
Speyer, 2. Dez. Französische Besatzungsabtei-
lunge-n in Stärks von mehreren hundert Mann
sind gestern u. a. in Bergzabern. Kandel,
Winden und Pfortz eingerückt Der Personen-
verkehr auf den siidvfälzischen Bahnstrecken ist ein-
gestellt, während Güter- und Leerzüge noch ver-
kehren dürfen. Wegen der Arbeiiterzüae folgt
noch weitere Bestimmung.
Zweibrücken. 2. Dez. Nack dem Einrücken fran-
zäsiicher Truppenabteilunsen. unter beiten sich
auch Farbig« befanden, wurde geistern um 11
Uhr di« (Stadt unter das französische Oberkom-
mando gestellt.
Keine Besetzung ganz Frankfurts
Frankfurt a. M.. 2. Dez. Von der Mifsnist Ü
standSkomMisiüon in Svaa ist dem Nack-ickten-
crmt des bissigen Arbeiter- und Soldatenrates te-
learaivbisch die Mitteiluna m gegangen daß eine
Bdüetzuna von ganz Frankfurt nickt in Frage
kommt. »
Die Belgie» in Aachen
Am Sonntag nachmittag ist Aachen von
zwei Regimentern belgischer Kaval-
lerie besetzt worden, die mit Hörnerklang bis
vor das Rathaus zogen und "dort Aufstellung nah-
men. Es wurde sofort die belgische Feit eiings-
führt und ferner bestimmt, das, alle Lokale um 8
Uhr abends geschlossen werden müssen. Nach die-
ser Hüt darf fick niemand mehr auf den Straßen
blicken lassen. Einem Mitglied des Soldatenrates
das von dem belgischen Kommandanten empfan-
gen werden wollte, lieh dieser erklären, das; der
Soldatenrat abgesstzt sei und daß von nun an in
Aachen nur der Oberbürgermeister als Autorität
anerkannt werde. Die Zeitungen dürfen wäh-
rend zweier Tage nicht erscheinen, sie wer-
den dann einer strengen Vorzensur unter-
worfen. Fede Kritik an den Mannahmen der
Entente ist verboten.
Unsere Ostafrikaner
London, 2. DeZ. (Reuter.) Aus Lorenzo Mar-
ques wird vqm 23. November amtl'ch gemeldet, daß
General v. Lejtow-Vorbeck sich mit 30 Ofsi<-
zieren, 123 anderen Europäern, 1165 Askaris, 1516
Trägern, 482 örtlichen wortusiesischen Tägcrn, 13
eingeborenen Häuptlingen 283 männlichen Eiirge-
Loasnen und 819 Frauen ergab. Die Askaris
bleiben bis zu ihrer Heimhsförderung in Tabora,
die Deutschen bis zur Ueberführung nach Europa in
Daressalam.
Die deutschen U-Boote
Köln, 2. Dez. Die Köln. Ztg. meldet
dem Haag: Reuter meldet: Man. glaubt,
Deutschland während der ganzen Kriegs,zeit
gangen 360 U-Bo.ote gebaut habe, von denen
etwa 200 vernichtet worden seien. An maßgeben-
der Stelle erfährt man, daß die deutschen Tauch-
boote richtig einlaufen und daß die Gesamtzahl
der amszuliefernden Tauchboote etwa 150 betra-
gen würde.

Em französisches Ultimatum
Auslieferung der beste» uud stärkste»
Lokomotiven
Berlin. 2. De«. Das Verlangen der Franzosen
nach Auslieferung sämtlicher stärksten
und bestem Lokomotiven bat zu einer akuten
Z u s p t tz u na geführt. GÄterin ließ Generalissi-
mus Foch der MafeiMMandskommission ein Ul-
tima t u m mit 24stündiger Befristung überreichen,
in dem die französische Foüderuim erneut ausgestellt
wird.
Der Vorsitzende der deutschen Waffenstillstands-
kommission, Erzb « rger, hat sofort nach d r iick -
lich Einspruch erhoben und erklärt, die Er-
füllung der Forderung würde selbst dann n n m ö g»
lich, wenn man das ganze deutsche Wirtschaftsle-
ben durch Heranziehuns der stärksten und besten Lo-
komotive» in Unordnung brächte. Er hat den Ver-
mittlungsvor schlag gemacht, dah Deutsch-
land alle gegenwärtig in Reparatur befindlichen
Lokomotiven nach Fertigstellung abliefern werde.
Als Termin der Auslieferung ist der 1. Februar
1918 in Vorschlag gebracht. D«r Bermittlungsvor-
scklag ist an die Bedingung geknüpft, dah die Fran-
zosen die in Belgien nnd Nordfrankreich beschlag-
nahmten Lokomotiven in Anrecknung bringen und
ihre Zahlen namhaft machen. Die frenzösiscke For-
derung ginge über Sinn urd Wortlaut des Waffen-
stillstandsvertrages weit hinaus, da dock über die
Qualität der abruliefernden Maschine« keine
Bestimmung getroffen worden sei.
Die Fr'»!t des Ultimatums ist beute vormittag
10 Ubr MgelaEen. Welche Entickeiduna gefallen
ist. ist nock nickt bekannt.
Foch au die liuksrtzeinische Bevölkerung
Marschall Foch richtet an dis Bevölkerung
der besetzten linksrheinischen Gebiete sine Prokla-
mation. in >drr es u. a. heißt:
„Die Militärbehörden Ker Alliierten
haben den Besohl über das Land übernommen.
Sie berlcmgen von allen Personen Gehorsam.
Alle Anordnungen, die tnß Augenblick der Okku-
pation bestehen, werden «-von uns berücksichtigt
werden, soweit sie mit unseren Reckten und Si-
ck-r^itsmasznäbmm zu vereinbaren sind Unter
Leitung und Kontrolle der militärischen Behörden
werden die öffentlichen Betriebsstel-
len weiter geführt. Die Beamten haben ih-
ren Dienst auch weiterhin ehrlich und gewissen-
haft zu versehen. Die Einwohner ha-hen sich ieder
Fe-ndsol-iakeiten direkt oder indirekt in Wort
oder Tat gegen die alliierten Truppen zu enthal-
ten. Jeder der irgend eines Vergebens gegen die
Sicherheit «der Truppen gerichtet für schuldig be-
funden wird, wird vor ein Kriegsgericht gestellt.
Die Franzose» in der Pfalz
Landau, 2. Dez. Im Lauste des Sonntag Vor-
mittag trafen, rbie der „Rheinpfälzer" meldet, die
ersten Bssatzungstruppen französischer Nationalität
bür ein. Von Impflingen und Meihenchurg kom-
mend, hielten sie, in der Hauptsache Jäger zu
Pferde und Artillerie, letztere ihr« Geschütze Mit sich
führend, unter klingendem Spiel ihren Einzug.
Vor dsm Quartier des Oberkommandisrenden de-
filierten, die Truppen, Aie später in den Kaserne-

^^-"^.Egs(ngsblatt für Nor-ba-e« and hie angrenzende« Jet» »»« Bayern, Seffeu uud warttember-

ann
000 Mark SA
it vermög«-^
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Herrn AngaA
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S. Dezem»^'
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eine
und
, »u>»vrri> n«0 NU» da-
bei das Gebiet von Saarbrücken und Saar-
louis in die elsatzlothringische Grenze mit ein -
bezogen, wodurch größere Teile der Rheinpro-
"ing ohne weiteres zu Elsatz-Lothriugen kämen. D'e
P^rhängung der Grenzsperre steht im Widerspruch
"i't den Abmachungen des Wafsenstillstamdsver-
trases. Die Grenzsperre hat unabsehbare Folgen
0"k politischem und wirtschaftlichem Gebiet. Aller
P^rkehr ist unterbunden: die Ausfuhr der Saar-
lohlen nach Deutschland und nach der Schweiz kann
"'ckt mehr stattfinden.
Dichz Mastu-ahmen können nur als Vorboten
v«a den Franzosen beabsicktiot^n Annsr ion
oufge?«ht werden. Dis deutsche M^fienst'.llüiawds-
E »mm iss von hat sofort ensrastck Wiidersvruck er-
hoben.
Druifcher Protest
Berlin. 3. Dez. Gegen die durch keinerlei mi-
litärisch» Gründe zu rechtfertigende Einbeziehung
iSaarvevisrs mit Saarbrücken und Saarlouis
ln dir besetzten Reichs lande und die Postdienst-
tzrenzsprrre zwischen diestim Gebiet und den übri-
«en Teils» des Raiches must, wie die Deutsche
, ^tlgemine Zeitung schreibt, der allerschärfste
Protest eingelegt werden. Zynischer und rück-
kichtslch-r ist noch ni« annektiert wordM. und das
nennt man: Wisdergutmachung von Unrecht,
^ilbstbsstimmungsrecht der Völler, Druerfrisde,
PölkerbundHijw,
Als sehr bezeichnend für .
die Strmmuug in Fruitkrerch
führt' dis „Deutsche Allgemeine Zeitung" eins
ihr zuschendr Wölbung an. worin es heisst:
Aus Frankreich zurücksskshrts hochgestellte
dolländsr, die di« 'Stimmung leitender sran-
lststchrr Kreise genau kennten, sagten aus, datz
Ernstlich der Plan bestände, aus Deutschland
Au s h eut un gsko lonie zu machen,
^^»gegenüber. io sagt di« Dsutsche Allgsnrsine
«irung, sei «s wohl angebracht, weitere und un-
nötig« Bittgänge zu vermeiden und ernst-
lich daran zu denken, durch «ine beschleunigte
Mtlgung der ianerpalitkschen Verhältnisse «inen
, 'nstust auf Air künftigen Geschicke Deutschlands
m gewinnen, zu retten, was nock zu retten ist.
' - Di« „Kreuzzeitung" Äsruft sick darauf,
i«u sie ost genug ihre warnende Stimm« erho-
habe, wenn der Glaube an den Anstand des
amftauchte. Unsere Optimisten haben nicht
Mi» d»m.Hast eines Llemenceaus und s«i-
GefolÄchast gerechnet, nock weniger aber mit
i^nlpolitischrn Urteil der anderen Völker..
"Vorwärts" sagt: Es gibt keinen Zswsifel,
stitz die G»oner entsck'ostsn sind, uns aufs Tiefste
?i demütigen und zu verletzen, jeden Fun-
r.,!' Non Würbe hei uns zu zertreten. Der unge-
-I"i^ Kriegshast will seinen Triumph voll aus-
^uirsn Und da gibt es nock Leute, die durch
^onnentreibsrei die Gefahr eines feindlichen
'nmarisches in Deutschland vergrößern helfen.
Frankreichs Eutschädlguugsforderuug
Dex „Secolo" meldet aus Paris: Nach einer
s« ^^Entlichung des „J»urnal des Deb^s" beläuft
svch Frankreichs Krie,sentschädig«n,sso^«rung an
Deutschland auf fast 2ö M i l li a rde n Fr a n k « n
! «'ne Erhöhung dieser Schuld ist sehr wahr-
Reinlich.

Wann handelt die Regierung?
Der Volksbsauftraate Bartk teilte in der vo-
rigen Wocke im Arbeitsmt Grost-Berlin folgendes
mit: <
„In einigen Wochen sind wir ohne Fett, in
'drei Monaten ohne Mehl, in fünf Monaten
ohne Kartoffeln.
Die Kohlenförderung ist im Ruhrrevier
auf «in Zehntel zurückgegangen. Dio
Streiks in den ober schlesischen Kohlengruben dau-
ern fort, obwohl den Arbeitern ungeheuerliche
Schichtlöhno geboten sind. Grund: grostpolnische
Propaganda.
Zur Kohlenfrage muß man sich gegenwärtig
halten, daß wir keineböh mische Kohle mehr
bekommen, die Saarkohle uns fehlt. Mr
stehen also nicht nur vor einer katastrovha,
len Knappheit der Lebensmittel,
sondern aluch der Heizmittek.
Die Reaieruna kennt Aie Gefahr. Tatenlos wie ,
das alte Regime läßt sie uns näher und näher an
sie hevantreiben. Deutsch« Bürger und Arbeiter,
kier ailt es die fürchterlichste Gefährdung rechtzeitig,
erkennen und fordern. daß di« Reaieruna
bandelt. '
Wer im stillen wünscht. Kan alles bei uns drüber
und drunter gebt, daß wir hungernd und frierend,
übereinander hersallen, der maa untätig zuseben.
wie die Zeit verrinnt, statt daß all« Krackt ange-
spannt Mrd dem drohenden Verbäimmis zu entrin-
nen. Zevicklaaen wird der kleinste Besitz des Ar-
beiters und des Bürgers, und Bürgerkrieg, der
Kambs Alle amen Alle, ist die unausbleibliche
Frkae. »
Wer etwas zu verlMen bat. und kei es Aas
kleinste, bescheidenste Mbbeiterkeim Kinder u. Frau,
der sollte nna «ins leben und an eins dencken: wie
fasten wir Aie ganze Volkskraft zusammen, dem
Furchtbaren zu entrinnen. Der sollte nur eine
Frage Tag für Tag an seine Vertrauensmänner, an
seinePreste stellen: ..Wann bandelt die Re-
gierung?" Diese Fraas sollte Daa Mr Tag der
Reaieruna in die Obren gellen.
Unsere Reaieruna ist gelähmt, weil sie zu einem
Teil aus Leuten besteht, die von einem energischen
Eingreifen Verlust des Vertrauens ihrer Anhänger
und Verlust ihrer Sitze befürchten. Soll em 70 Mil-
lionen-Volk an solchen Erwägungen zuavumde ge-
ben aübt die deutsche Toilnabmlosiakoit hieran
nickt endlich in Sckerben?
. Man hoffe ia nicht auf das Ausland. Der Traum
ist «dock wöbl endgültig ausaeträuint. Das Ausland
wartet nur auf Vorwände, bei uns einrücken zu
können. Der Engländer bleibt immer was er war:
Klar und niicktern in der Politik. Wir faseln und
träumen von BölkerverMnuna. jammern um Mit-
leid bei uulern Gegnern — der Engländer wird kalt
erwägen, ob der Politik seines Landes dablurck ge-
nützt oder asickadet wird, wenn wir in Deutschland
Hunäer- und Frierrevolten bekommen. Nüchtern
und sachlich wird er das ablckätzen. Es mag uns
gefallen oder nickt, jedenfalls wird England so
bandeln.
Mas kann da helfen? Aur wir selbst können uns
helfen, nur eine entschlossene Handhabung der
Staatsgewalt die vor Gewaltanwendung nickt zu-
rückickeut. «
Wir fordern, daß die Reaieruna auch dem In-
lands aeasnüber nicht nur schöne Ausruf« >
mackt. sondern muck hier zur Aufrechterhaltung Ker
Ordnung und einer geregelten Versorgung mit dem
Notwendigsten vor Anwendung von Gewalt n 'ck.t
zurückickreckt. ckier ist Gewaltanwendung von zwei
llebsln obne Zweifel das kleinere. Di« Regierung
braucht lick nur fest entschlossen zu zeigen jed'ön
Arbeitswilligen vor Terror zu schützen. Di« wil-
den Streiks entbehren der moralischen Berechti-
gung: sie baben deshalb anck.Nickt das Reckt, als
Stroikbrecker zu brandmarken den. der sie nicht
mitmackt. Streik in der Lebens- rind Heiaimittol-
versorcmna grenzt in der heutigen Laos von Boll
und Vaterland an Verrat am deutschen Volke. Je-
der b-sonnene Arbeiter siebt das ein. Ilm gilt es
mit allen Mitteln aeaen Unbesonnene zu schützen.
Auch in der demok-abscken Mvublok muß d'e
Staatsgewalt sick aeaen jeden Widerstand d«rck-
sctzen. Aber das tut sie bei uns nickt, und dock
wird es Lobs Zeit, daß sie es tut. Wir trMen
immer mehr der Klivve zu an der Aas Schiff zer-
schellen muß. Deshalb bandle die Reaieruna «nd>-
lick. Sie bat die erdrückende MabrbÄt der A>bei!-
ter und Bürger hinter sick. Auf ihr all,«in w-ht d?«
Verantwortung, wenn durck tatenloties Treibsulasssn
liunaer und Kälte über uns kammren. Darum:
wann handelt die Regierung?
* Die deutschen Truppenttatione« stöben. M« dis
Nsgieruna dsr Volksbsauftragten ausduücklick be-
kannt gibt, unter ihrer Kontrolle.
, * Amerikanisch« Trrumcn haben am Sonntag
Trier bosetzt.

i Akten v->"
L. Sachs-
tt. De;e>'>
,ng Miet- b
Nötzel.
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sang- .„x,
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r, abd-. v - ,
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