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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0015

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Nr. 151

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Heidelberger Zeitung erscheint an jenem Wochentag mittags tp Uhr. Cratisbeigaren sind La»
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>»»« ,.»«»!«,: Theodor »erkendosch —Keidelterger »«,!«,»ich Lenekeroi,Hetdelterg.
Nedaktion und S«schlft»p*ll«: O»»ptft>«»«A. — Fevthirecheew.


Mnabhängige Tageszeitung)
berKündigungsSlatt für NorZbadsn und -ie angrenzenden Teile von Bayern- Kesse« und VürLLewbeM
Nr. 152 . Mittwoch, den 3. Juli 1918 60. Jahrgang


Erkunöungstätigkeit und Teilangriffe

Mtillerieffhlacht in Italien

Oie militärische Lage im Osten
In den letzten Wochen wird viel von einer
Schwächung der Regierungsmacht des Sowjet in
Großruhland gesprochen und geschrieben. Die
Truppen der Roten Armee scheinen sich tatsächlich
nichh überall als zuverlässig erwiesen zu haben.
Für den Versuch der Untergrabung der.Macht der
Bolschewik» kommen hauptsächlich zwei Gründe in
Betracht. Einmal arbeitet die Entente in einer
lebhaften Agitation gegen sie. sodann wird von
der breiten Bevölkerung immer mehr diesen die
Schuld an den Erncihrungsschwierigkei--
ten und der Zerfahrenheit des Trans-
portwesens zugeschoben.
Die Regierung kann sich aber noch auf die
Lettenformationen als zuverlässige mili-
tärische Truppem stützen; diese halten die Ordnung
in Moskau aufrecht. Sie wurden auch zur Nieder-
werfung des Tschechenaufstandes entsandt. Die am
81. Mai ausgesprochene Mobilmachung der Arbei-
ter hat allerdings weder in Petersburg und Mos-
kau noch auf dem Lande praktische Ergebnisse ge-
habt.
Auch die eifrig betriebene Ausbildung voll
Unterführern hatte bisher nur ein geringes Ergeb-
nis, da mehr Wert auf rein bolschewistische Ge-
sinnung wie auf gute Vorksnninisse und Schulbil-
dung gelegt wurde. Die Versuche. Offiziers der
zaristischen Armee für die Roten Truppen zu ge-
winnen. scheinen in der Hauptsache gescheitert zu
sein.
Im Murin an - Gebiet ist die Enteutzs —
vor allem England — bemüht, ihren Einflust auf
dis Murmanbahn und in den nördlichen Gouverne-
ments zu vergröbern. Tis Maßnahme ist nicht zu-
"etzt auch gegen Finland gerichtet.
In der Ukraine arbeitet die neue Regierung
des Hetman Skoropwdski eifrig an der Wieder-
herstellung von Ruhe und Ordnung. Ein Waffen-
stillstand hat den offenen Feindseligkeiten inzwi-
schen ein Ende gemacht.
In der Krim ist General Sülkjuvitsch dabei,
eine nationale Regierung aus Tataren, Russen
und Deutschen zu bilden.
Zwischen Ural und dem Kaspischen
Meer erreichten Ural- und Orenburg-Kosaken
im Kampf gegen Bolschswiki die Gegend von Sa-
mara. Am DonkMkengebiet hat der frühere russi-
sche General Kratznow als Hetman der Donkosaken
eine selbständige Donregieruug gebildet Am Sü-
den des Dongsbietes haben sich die KÜbo.n-Kosa-
ken mit den Resten der KMnilow-Tvuppen unter
General Demikin vereinigt und Verbindung mit
Kratznow aufgenommen. Im westlichen Kuban-
gebiet leistet Ans bolschewistische Schwarzmeer-
Kuban-Ratsregterung den Kuban- und Taman-
Kosaken erfolgreichen Widerstand.
Die Lage im Kaukasus ist noch nicht ge-
klärt. Neigung der Bergvölker zu den Bolsche-
visten besteht anscheinend nicht.
In Sibirien hat eine mit Unterstützung der
Entente gebildete Gegenregieuung durch Truppen
des Kosakenführers Semjonow die nördliche
Mandschurei besetzt und Vorstöße nach russisch Ost-
stbirien unternommen. Ein Vordringen längs der
stbrrischen Bahn in Richtung Tschita wurde von
Sowret-Truppen vereitelt.
Tschechisch - slowakische Verbände,
die im Abtvansort von Groß-Rußland nach Wladi-
wostok und weiter nach Frankreich waren, kämpfen
terlwstse auf feiten Semjonows gegen die Sowfet-
Truppen und stören besonders die Transporte auf
der sibirlschen Bahn. Siehe die Kartei.
Ueberall finden wir die Machenschaften der
En-ente, die in grönere-n IlmHangs die Gesrn-
revolutron unterstützt und ihr wichtig erscheinende
Gebiete für sich einfach beschlagnahmt. Dies tritt
besonders im Murman-Gebiet und in Sibirien zu-
tage. Hinter allem steht England als
Beschützer.
Rußland und Deutschland
Berlin, 2. Juli. Nach einer Meldung aus
Helsingfors erörtern, wie der L. A. aus Kopen-
hagen erfährt, die russischen Blätter ernstlich die
Notwendigkeit einer Revision der Ver-
träge mit den Alliierten und schlagen offen
den Abschluß eines Bündnisses mit
Deutschland vor.


*Der Zar wohlbehalten. Nach einer Daily
Chranicle-Meldung aus Moskau erhielt der russi-
sche Botschafter in Moskau die offizielle Nachsicht,
daß der Zar wohlbehalten und gebor-
gen sei.

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartier, L Juli.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
An vielen Stellen'der Front leiteten starke
Feuerüberfälle Unternehmungen des Feindes
ein. Sie wurden abgewiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
Westlich der Oise und südlich der Aisne
rege Erkundungstätigkeit. Stärkere Teilan-
griffe des Feindes südlich des Ourcq und
westlich von Chateau Thierry wurden
in unserem Kampsgelände zum Scheitern ge-
bracht.

Leutnant Udet errang seinen 37. und 38.,
Leutnant Kroll seinen 28. und 29. Luftfieg.
Der Esneralquartiermeister: Ludendorff.
Der deutsche Abendbericht
WiTB. Berlin, 2. Juli abends. (Amtlich.)
Von den Kampffronten nichts Neues.
Der Wiener Tagesbericht
W i e n, 2. Juli. Amtlich wird verlautbart: Die
Arti Her i et ö t i gk e i t ist an der ganzen
italienischen Front sehr rege, sie steigerte
sich heute früh zwischen Brenta und der Piave und
an der unteren Piave zu namhafter Stärke.
Größere Jnfanteriekampshandlungen sind gestern
tagsüber unterblieben.
Der Chef des Generalstabs.
Der U-Bootskrieg
15 00V Tonnen
WTB. Berlin, 2. Juli. (Amtlich). Im Mit-
telmeer versenkten unsere U-Boote vier Dam-
pfer von rund 15 VW BAT.
Dex Chef des Admiralstabs der Marine.
Ein englisches Aospitalschiff
gesunken
234 Mann der Besatzung vermitzt
London, 1. Juli. Die Adkniralitiit teilt amt-
lich mit: Das Hospitalschiff „Llandevery
Castle« (11423 BRT.) ist südwestlich von Fastnet
am 27. Juni um 19 Uhr 3V Min. abends torpe-
diert und versenkt worden. 234 Mann der
Besatzung werden vermißt.



LeLtow-Vorbeck und seine Helden
Zur» ch, 2. Juli. Der ^Ziirch. Anz." meldet, daß
die letzte» großen Einkreisungsversuche der portu-
giesischen Truppen zur Gefangennahme der Reste
der deutschen Ostafrikaner abermals völlig
gescheitert sind, bestätigt sich. Damit steht es
ganz außer Zweifel, daß sich Lettow-Borbeck
im Innern des gebirgigen Teiles der portugie-
sischen Kolonie Mozambique in Sicherheit befindet
und für dis laus« Dauer der Regenzeit Ruhe hat.
Deutscher Handelsvertrag mit
Finland
Am 23. Juni ist mit der ünischsn Republik «'m
Handelsvertrag abgeschlossen worden. Es
wird darin ein Warenaustausch zunächst Nir 6
Monate vereinbart. Finland wird uns in der
Haupts,ache Butter. Oele, Jette, Holz, Papier, Kup-
fer und Kupferkies liefern. Dazu kommen kleinere
Mengen von Kautschuk, die aus den Lieferungen
der Entente an Rußland noch in Finland lagern.
Lebensmittel kommen außer Butter iür die Ein-
fubr nach Deutschland nicht in Betracht, da inFin-
land selbst einige Knappheit herrscht. Deutschland

London, 2, Juli. Der Sekretär der Admi-
ralität gibt noch folgendes bekannt: Um 23.
Juni, 9.30 abends SchiffsMt, d. h. ungefähr 10.30
Uhr englischer Sommerzeit, wurde 116 Meilen
südwestlich Fastnet das englische Hospita-lschiff
„Llandovery Castle." Kapitän E. A. Syl-
vester, von einem feindlichen U-Boot torpe-
diert und sank nach etwa 10 Minuten. Das
Schiff war auf dem Wege von Kanada nach Hause
und hatte infolgedessen keine Kranken und Ver-
wundeten an Bord. Seine Besatzung bestand aus
164 Offizieren und Mannschaften, außerdem wa-
ren 80 kanadische Sanitätssoldaten und 14 Pfle-
gerinnen an Bord. Von diesen 258 Personen er-
reichten bisher nur 24 Ueberlebende in einem
Boot den Hafen. Nachforschungen sind im Gange.
Es ist möglich, datz die anderen noch gefunden
werden.
Fliegerangriff auf Ludwigshafen
und Kaiserslautern
WTB. Karlsruhe, 2. Juli. Heute Nacht
versuchte» feindliche Flieger Ludwigshafen
und Kaiserslautern anzugreifen. Die abge-
worfewrn Bomben richteten keinen nennenswer-
te» Schaden an.
Der grohe Fliegerangriff auf
Paris
Genf. 2. Juli. Paris und die umliegenden
Departements erfuhren nach Pariser Blättern,
die verheerenden Wirkungen einer über
Mei Stürzen andauenden Doppelstreife. Der
erste Teil vor Mitternachi schien den deutschen
Fliegertruppen vornehmlich zur Orientierung zu
dienen; nach einer Pause von 15 Minuten setzten
di« kombinierten Bewegungen der Gruppen ein,
die von 12?L bis gegen 2jh Uhr dauerten. In Be-
sprechung der Fliegerangriffe verlangen alle Lei-
tungen, datz die Bevölkerung sich klüger zeige, da
die inetsten Opfer unter den Unvorsichtigen zu be-
klagen seien. Die Blätter fordern auch dringend
Vergeltungs - Maßnahme» gegen deut-
sche Städte.
Paris, 2. Juli. (Amtlich). Um 12.48 Uhr
nachts wurde von neuem Alarm geblasen, da
weiters f e i n d l i ch e H l u g z e u g s versuchten,
sich dem Pariser Bezirk Au nähern. Unsere Geschütz-
posten eröffneten das Feuer. Die Verteidigungs-
mittel traten in Tätigkeit. Der Alarm schloß um
2.20 Uhr Einige Bomben fielen in der wei-
teren Bannmeile nieder.

wird im Austausch hiergegen vor allem Maschinen,
Eisenivaren, Steinsalz, Chemikalien und Kohlen
liefern. Zum Teil sind diese Waren in der Weise
kontingentiert, daß sie in gleiche» Mengen von
Leiden Staaten aneinander abgg^e.r werden.
Die Bezahlung erfolgt in der beiderseitigen Lan-
desmünze. Es ist zu baffen, daß die Papierein-
skchr aus Finland reichlich genug fein wird um
die Nöte, in denen sich Presse- und Verlagswesen
befindet. Wenigstens zum Teil zu beheben.

Ein Oberbefehlshaber und zwei,
Niederlagen
Das englische Blatt „Nation" vom l. Juni sagt:
In Edinburg lobte Lloyd George die Politik,
die Mm Einhsitskom'mando geführt hat. über den
grünen Klee. Diese Politik macht setzt recht eigent-
lich ihre Probezeit durch. Die Politik hat eine
neue Handhabung der Reserven mit sich gebracht.
Aber das Publikum sieht nun nichts anderes, als
datz wir die zwei größten Niederlagen
des Krieges ebzn setzt erlitten haben".
Bisher mußte das Fehlen eines einheitlichen
Oberbefehls als Entschuldigung herhalten. wenn
es in Italien oder Frankreich nicht nach Wunsch
ging, und nun?

Reichsdeutsche und deutsch-
österreichische Meinung
Von Dr. Richard Bahr.
In Wien, das noch immer eine deutsche Stadt
ist und, so Gott will, nach menschlichen Begrifft»!
für alle Zeiten «ine deutsche Kulturstätte bleiben,
soll, bestecht bis auf den Heutigen Tag kein grobes,
mit allen Erfordernissen moderner Technik ausge-
rüstetes Blatt, das in erster Linie deutsch sein
will. Die .Ostdeutsche Rundschau", die Gründung
Karl Hermann Wolffs, kann nicht leiben und nicht
sterben! und ist brüchig wie der Bäum, in dessen
Schatten sie stsht. Auch das „Deutsche BolkÄblalt"
fristet nur kümmerlich von einem Zufallsgeldgebey
zum andern sein Dasein und kommt aus einen»
kleinlichen Winkelantffemitismus nicht heraus
Zwar dis konservativ gerichteten" Deuischösterrsi,
cher, dis man dort die Christlich-Sozialen heißt,
verfügen in der „Reichspdst" über ein aut geleite-
tes. frisch geschriebenes, unabhängiges und also
auch angesehenes Organ. Aber die sogenannten
DeuHchfreiheitlichen also die bürgerlichen Kreise,
die in der Politik ihren Weg abseits von kirch-
licher Gebundenheit suchen, sind bislang in der
Reichsbauptstadt ohne' publizistische Vertretung.
Was so gemeinhin den rerchsdeutschen Lesern als
„große Wiener Presse" vamesetzt wird, sind Blät-
ter, die von einem Tag sum andern schillern. Dio
gelegentlich, wenn die Koniunktur es verlangt,
auch einmal dsutsch sich geben, die aber ebenso
gern das engherzigste „Nurösterreicherium" markte»
ren und dabei unter Umständen auch — man denks
nur an die Cartwright-Evisode der ..Neuen Freien
Presse" — dem verbündeten Deutschen Reich in den
Rücken fallen. Sie stehen, wennschon sie i« dsv
Regel einem verwaschenen Nllerwelts-Liberalis-
mus das Mort reden, zu keiner Partei und keine
Partei steht zu ihnen. Sie hüben aber auch sek*
ber keine Meinung, denn sie sind durch die Bank
offiziös und tanzen nach der Pfeife des Mennes,
der sie gerade, wie man in Mien sagt, „spritzt", d.
h. sie mit Informationen ausrüftet. Wozu sich
dann noch eine dritte besonders unerfreulich: Gat,
tung gesellt: die Boulevardblätter, neuester und
allernouester Färbung, die, wie der .Morgen" und
der seit einiger Zeit auf Krisgsdauer verbotene,
und dann vor zwei Wochen aus irgend welchen gs»
hermnisvollen Gründen wieder erlaubte „Wend",
zum Deutschtum überhaupt keine anderen Bezieh^
ungsn haben als die Sprache, in 'der sie gedruckt
werden. Die vielmehr dem deutschen Volks, sei,
ner österreichischen Spielart wie der Gefamtnakion,
mit einer bissigen, hämischen Feindseligkeit Legem
»en. die kaum ein Ententeblatt überbieten könnt«
Wer, soweit sie in der Tagespresso zum Ausdruck
kommt, die Meinung des deutschen Volkes Oester«
reichs belauschen will, muß zu den Provinz--
seitungen greifen, nach den alten bewährten
Blättern die in Graz. Linz. Jnn-Hruck. Brünn,
Prag. Roich.uberg erscheinen. Aber auch ihnen
naht schon die Kapitalisierung und damit — da»
Kapital, zumal das in den Großbanken angelegte^
ist in Oesterreich durchweg international — dir
u »deutsche Umklammerung. Alle dies«
Blätter sind nämlich wegen ihres'Nach richtend en-
stes auf die Verbindung mit einer der großen Wie-
ner Zeitungsfirmen angewiesen, die ihnen iHv«
Berliner und anderen »'.isländischen Meldunger
rugängl-ch mach n. Diebesinnen nun neue din «
so auf eine Hebung zurücksreifend. d'o der nor
einem Jahr gestürzte Brnkbeher scher S eghart
virtuos zu handhaben wußte, daran die Bedingung
zu kniffen, sich an den von ihn-» mit Sonderte »
grammen gespeisten Provinzzeitungen a ch mit
Geld zu beteiligen. Wird diese Beteittaunq nicht
gewährt, so lassen sie das Fallbeil niederschneller
und sperren den Wiener Nachrichtend'enst. d. b. st«
machen d ese Mütter einfach konkmren»-nfä' ig
Man siebt Lier also ganz deutlich den Weg. au
dem die Korruption he.amiebt, nm auch, was bis»
ber noch ehrbar war zu vorder' en.
Dor dem Kriege und auch noch 'n L.'N beide«
ersten Fahren des WUtblntbades hals 1 an sich ff
den Schichten der deuhchf eiheitl ch:n Jnlclli cnz
zumal der akademisch gSoikdeton über den Mangs
an einem reichshauptst'Mischee Ma t d.Ä ^ch h'm
weg, daß man die Arbeiter»> itu n g" »hon
nierte. Die hielt sich immer noch auf einen an-
ständigen geistigen Nüven u. machte den K atsh unk
Tratsch nicht mit, wa-d sich nicht ffi Verzückung«»
vor jedem blassen Heldeiffpieler und i der ff'bs
spendenden Tbeaftrvrinz> ssin z' hlte auch ' icht la
laienhaft durch ganze Läng-fpalt n auf. was vor
Mitgliedern des heiligen Erz!ans s bis zum Kav
lichen Rat sich bei irgend einer Festivität zu-
 
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