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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 164^

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60. Jahrgang

Donnerstag, den 18. Juli 1918

Heidelberger Zeitung erscheint an jedem Wochentag mittag» 12 llhr. Etatisdelgaben sind da»
stnrig amtlich. Verkündigungsblatt de» Bezirks Heidelberg, dl« Heidelberger Famillenbltttter,
außerdem amtlicher Wohnungsanzeiger, Die Hsldelb«rger Zeitung kann durch alle Psstanstallen,
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— Hauptschristleiter: Kurt Fischer in Heidelberg
Druck ».Verlag: TheadorBerkenbusch—Heidelberger verlagsanstalt und Druckerei,Hetdelderg.

. MnsbhSngige Tageszeitung) .
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Redaktion und EeschLstsfielle: Hauptstraße 23. - Ftrnspreche.82.

Die neuen Rümpfe an -er Marne
- - ~ M U .. . '
Behauptung und Erweiterung unserer Erfolge trotz heftigster Gegenangriffe — 18000 Gefangene

Der neue Schlag
- Der Tag vorher
Von unserem Kriegsberichterstatter.
Westlich« Schlachtsroirt, IS. Juli.
-0er gestrig« Tag mar bekanntlich der Na-
ionaltag der Franzosen. Man sah ihm
von Zeiten des Feindes sowohl an der Front, wie
M besetzten Gebiet mit einem gewissen Unbehagen
en^egen, da sich immer mehr das Gerücht vrr-
lchtete, daß just zu diesem Tage die Deutschen
einem neuen Schlag ausholen würden. Daß
uie Zeit hEd kommen würde, daran zweifelte
' "'and mehr. Ader der gestrige Tag verging
, - abwechselndem Sonnenschein, schwer nieder-
u-angenden Wolken und kleineren Regengüssen,
vhns dass es an der französischen Front zu beson-
nen Ereignissen, geschweige denn zu dem einen
großen Ereignis kam. l-l i l
Aar Feier des Tages erlaubte sich der Feind ei-
>>>ue heftige Feuerüberfälle und lieh wohl auch
o>.'. übliches Störungsfeuer bisweilen zu gestei-
gerter Heftigkeit anschwellen, aus dem Bewußtsein
. raus, daß man daheim in Paris den Tag mit
"ea Festlichkeiten begehen würde, daß die
/ - ' Hw düm Nationaltag folgte, den Beginn
i/^.^uen großen Schlacht dringen sollte, daran
"achte niemand mehr.
Tiefstzhx^de Molken verdeckten den HrmMel.
? "'^rigsn Temperatur der letzten Tage folgte
Liin»' Schwüle. Der Wind stand nicht allzu
< 'k. Um weit ins Hinterland hinaus, von gleich
Kan E das Echo der schlagartig entfesselte»
übe Minonwerfer zu schleudern. Nur
stui^> . bewölkten Himmel zuckte es unheimlich
leuckt^Eg' uon einem gewaltigen Wetter-
di- K Stunden später war überall
r wewchhsit verbreitet: Die deutsche Infanterie
rneut zum Sturm angetreten, und zwar bei-
- n-s von Reims.
Alfred Richard Meyer. Kriegsberichterst.

Der Angriff
. Westen, 16. Juli,
der »- - ^sten Frühe des gestrigen Tages hat
z- schlag gegen unsere Feinde angesetzt. Er
danan" Hauptsache französisch« Kräfte,
Tinh«i1eii * amerikanische und italienische
sän^c^ ^0 bis 4 Uhr SO ward die Artillerie
Um r u ».KEber zu höchster Stärke entfesselt,
iNeri^i" ^)'^"ch noch von einem einzigen Ham-
Hunderter Minenwerfer unterstützen zu
-ewani?'. weiten von Reims brach eine
fron« Kilometer messende Schlacht-
schwülen wolkenver-
d L, südwestlich von Reims war es
Cbom^E etwa von Dormans Lis nördlich
Reim«^-^ "UrdenoiZ, Der sich nördlich von
debi-i ichtießende Stellungsbogen in einer Aus-
in unn^- oou ungefähr 30 Kilometer lag dagegen
östliu Schweigen da. Sodann brüllte
.tteck? "v" dteims, nur wenig nach Süden zu ge-
, m'- ^osamte Champasnefront vom Fort de
S-ind^Ee b'.s Cernay-en-Dormois auf. Der
beitn«! hier, wie alle Gefangenenaussagen
eriv r ^rt drei Tagen den Angriff
'Uen a ^tte seine Gegenmaßnah-
raff«». Somit mußte diesmal das
das u/ Moment der Ueberraschung fortfallen,
Tuten ' oen ersten beiden Offensivstößen einen
leistete ^inellen restlosen Erfolges gewähr-
Aiedern Bereitstellung unserer Infanterie erfolgte
liü- planmäßig und wurde durch feind-
Gegenwirkung nicht gestört. Punkt 4 Uhr SO
-- e die Infanterie «us der Feuerwand her-

Schwere italienifthe Verluste

. Der deutsche TagesLer^chl
WTB. Gr. Hauptquartier, 17, Juli.
(Amtlich.) ,
Westlicher Kriegsschauplatz
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Die Kampftätigkcit lebte erst in den Abendstun-
den auf. In Erkundungsvorstöben südwestlich von
d i> e r n machten wir Gefangene. Südöstlich von
Hrbuterne hat der Feind seine Angriffe ohne Er-
folg wiederholt.
H.eeresgruppeDeutscherKronprlnz
Oertliche Kämpfe am Savieres-
Grund und wesllich von Chateau-Thierry. Süd-
westlich von Court emont schoben wir unsere
Linien bis an den Surmelin-Abschnitt heran.
Heftige Gegenangriffe führte der
Feind mit starken Kräften gegen unsere
Front auf dem Südufer der Marne.
Seine Angriffe brachen unter schwer-
sten Verlusten teilweise nach erbittex-
ten Kämpfen vor unseren Linien zu-
sammen.
Auf dem Nordufer der Marne wur-
den die Erfolge des ersten Angriffstages
erweitert. Nach Abwehr französischer Ge-
genangriffe stießen wir dem Feind bi» auf
die Höhen nördlich von Benteuil nach und
kämpften uns durch den Nodemat- und
Königswald hindurch.
Feiderseits der Ard re warfen wir den
Feind auf das Reimser Vergland zwi-
schen Nanteuil, nördlich von Pourcy, zurück.
Oestlich von Reims ist die Lage unver-
ändert. Wir halten die feindlichen Linien
unter starkem Feuer und verbesserten an
der Römerstratze und an der Suippe unsere
Stellungen. Nordwestlich von Massiges
nahmen wir einige befestigte Höhen.
Die Eefangenenzahl ist auf mehr als
18VVÜ gestiegen.
lieber dem Kampffclde wurde« gestern von
neuem 38 feindliche Flugzeuge und zwei Fessel-
ballone abgeschossen. Leutnant Menckhoff er-
rang seinen 37. und 38., Leutnant Löwen-
Hardt seinen 37„ Oberleutnant Laerz er sei-
nen 28., Leutnant Bolle seinen 22. und Bize-
feldwebel Thom seinen 21. Lufisieg.
Der -Eeneralquartiermeister: Luden dorff.

Der deutsche Abendberlcht
WTB. Berlin, 17. Juli abends. (Amtlich.)
Erneute Gegenangriffe der F'ranrosen
auf dem Süditfer de» Marne wurden ab-
gewiesen, Im übrigen ist die Lag« unver-
ändert.
Die Beschießung von Paris
Paris, 17. Juli. (Havas.) Die Beschießung
der Gegend von Paris durch das weittragende
Geschütz wurde am Dienstag fortgesetzt.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 17. Juli. Amtlich wird verlautbart:
Südlich von Asiago vermochten 2 englische
Kompagnien vorübergehend in unsere Gräben ein-
rudringen; sie wurden nach kurzem Kamps zu-
riickgeworfen. Im Vrentatal brachte
ein Patrouillenunternehmen 30 Gefangene und 2
Maschinengewehre ein.
Die Verluste des Feindes in den letzten Kämpfen
auf dem Monte Solarolo erwiesen sich als
außerordentlich schwer, in schmalem Frontabschnitt
wurden über 580 italienische Leichen gezählt.
In Albanien ist die Lage unverändert.

Der U-Bootskrieg
23 VW Tonnen
MTB. Berlin, 17. Juli. (Amtlich.) Unsere
Unterseeboote versenkten im Sperrgebiet um Eng-
land 23 88» BRT.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Explosion aus einem japanischen
Linienschiff
Paris, 16. Juli. Eine Depesche aus Tokio
meldet, daß am 12. Juli in der Bucht von Toku-
jama auf dem japanischen Linienschiff „Ka-
wa t s ch i" (21868 T.) eine Explosion stattge-
funden hat. Das Schiff ist gänzlich gekentert.
Man zählt mehr als 580 Tot e.
Di« „KawatsK!" ist am 15. Okt. 1910 vom Sta-
pel gelaufen. Ihre Bestückung besteht aus zwölf
30.5 Am.-, sehn 15 Am., acht 12 Am.-, und swölf
7,6 Am-fE «schützen, die Besatzung ist 1100 Köpfe
stark.

vor. Zu den ruhmreichsten Taten des ganzen
Krieges wird immer dis Leistung gehören, wie die
einzelnen Mar ne üb er sänge erzwungen
wurden. Nachdem die Pioniere die Stuivmtruppen
über den breiten Fluß gesetzt hatten, begannen
sie unverzüglich trotz de§ jetzt sofort ersetzenden
starken Artillerisfeuers, mit dem Brückenschlägen.
Das kaum mögliche Werk, das nur vorübergehend
ins Stocken kam. wurde mit höchster Energie an
verschiedenen Punkten vollendet, sodaß dichteste
Massen von Infanterie und ebenso die Begleit-
batterien den kühnen Kameraden bald folgen
konnten.
Ich habe Ende Mai «m Nordufer der Marne
gestanden und die steilen Hänge am Südufer ge-
sehen, die jetzt mit den stv dichtesten Wald ver-
borgenen Stellungen der zähesten Verteidigung
des MtrÄe-s entrissen «urden. Es sind dies östlich
der Höhen von Csurtemont das Böig des Conde,
der Wald von Chevenay, der Forst von Bol-
quigny, das Bois des Plans, de Nesle. du röchet
und die hügeligen Stücke bis zur Römerstratze bei
Mareuil-le- Port,

Nördlich der Marne ging es östlich Ehatillon
bis Neuil über Baslieux und Cuchery weiter.
Oestlich Reims fegte der Sturmangriff über
altbekannte Namen und Schlachtfelder hinweg.
Die jStätten der Schlachten vom Frühling, und
Sommer 1017 wurden überwunden. Da sich der
Gegner unserem Stotz hier nicht gewachsen fühlte,
zog er seine Hauptwiderstandsltniel in die überaus
stark ausgebaute zweite Stellung zurück, vor dis
er sein Sperrfeuer legte. Aber auch in der ersten
Stellung verteidigte er besondere Punkte, wie den
Fichtelberg mit zusammengeballten Maschinenge-
wehren auf das Heftigste.
Die Eefangenenzahl von über 13 00 bis 6 Uhr
abends spricht an sich deutlich genug für den Sie-
gestag/ Zu dieser Ziffer kommt noch diejenige,
von 31 abgeschossenen feindlichen Flugzeugen und
4 Fesselballons. Dieses Resultat ist UM so höher
zu werten, als sich die Lust erst gegen Abend ganz
aufklürte. Trotz niedriger Wolken beteiligten sich
unsere Flieger tagsüber lebhaft mit Bomben und
Maschinengewehren gegen den Feind.
Alfred Richard Meyer. Kriegsberichterst.

Vom Abend des ersten Angriffstages
H.) Westen, 16. IM.
Obgleich der Feind! gegen unseren Ansturm Wetz
die Marne besonders hartnäckigen MideristanÄ
leistete, ist uns der Uebergang gelungech.
Allerdings sind es hier unsererseits auch bekannt«
und bewährte Divisionen, die Mieder einmal die
Kraft des Gegners brechen. An einzelnen Stelle«»
versuchte er verzweifelte Gegenangriffe, die abetz
sämtlich abgeschlagen wurden. Auch der Atzasse iv
einsatz von 60 feindlichen Flugzeugen,
die gegen 7 Uhr abends über dem Marnetal mit
besonderem Jagdschutz erschienen und durch amt»
giebigste Bombenwürfe Verwirrung in unser« Er-
folge zu bringen suchten, vermochte das Ergebnis
des Tages nicht zu ändern. Zwei unserer besten
Geschwader nahmen sogleich den Kampf «ruf und
brachten dem Feinde fünffach höhere Verluste Lek,
als sie selbst in den Turnieren Mann gegen Msami
mutig erleiden mußten.
Südlich Jaulgonne wurde abends nach Abwehr
heftiger Gegenangriffs, südlich der Bahn auf dem
linken Marneufex im Surmelintal Moulins and
Paroy genommen, wozu heut« morgen die Farm
Les Etangs kam, die am westlichen Rands des.
Bois de Londe liegt. i
In Richtung Dormans versuchte der Feinds
nachmittags seine Gegenangriffe mit Tanks, voU
denen wir drei schnell erledigten.
Nordöstlich Lambrszy gewannen Patrouillen
und Stoßtrupps im Walde von Reims Boden und
nahmen eine feindliche Batterie.
Unsere Bombengeschwader belegten wahrend der
Nacht Chalons und Suippes ausgiebig Mit
Bomben.
Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterst.
Erweiterung der Erfolge
Berlin, 17. Juli. Der neue deutsche Sieg
an der Marne und in der Champagne,
wurde am 16. Juli erweitert. Heftig« Gegens-
angriffe, die der Feind mit starken Kräften und,
unter Einsatz zahlreicher Panzerkrafftwagen unter-
nahm, steigerten lediglich seine Blutopfer sowie,
seine Einbuße an Gefangenen. Ueberall bra-
chen die feindlichen Massenangriffe blutig zu-
sammen. Dagegen konnten die Deutschen den,
Rest des Bois de Londe säubern, hierbei mehrere
Geschütze erbeuten und 5 Offiziere und 125 Mann,
gefangen nehmen. Um 2 Uhr nachmittags griff
der Feind aberimrls die deutsche Front südlich:
der Marne unter Einsatz aller Kampfmittel an/
Wiederum scheiterten hier wie an der Straße.
Epernmy —Dormans sämtliche Anstürme
unter außerordentlich hohen Feindverlusten. Auch
während der Nacht fanden hier schwere Kämpfe
statt, in denen der gesamte Geländege-
winn des 15. Juli behauptet und teilweise er-
weitert wurde.
In der Champagne, wo der deutsche An-
griffsstoß an einem einzigen Tage den Franzosen
fast den gesamten Eeländegewinn jahrelanger,
mit blutigsten Opfern erkaufter Kämpfe entriß,"
wurden ebenfalls dreifeindliche Vorstöße!
abgewiesen und auch hier unsere Stellungen!
verbessert. Gerade in der Champagne, wo Huck-,
derttausende französischer Soldaten im Winter und
Herbst 1915 und im Avril 1917 klägliche Anfangs-
gewinne mit Mrem Blute bezahlen mußten, triit
die Bedeutung des großen deutschen Erfolges iM
Vergleich mit den damaligen Masssnangrifsen deck
drei Fränzosenschkachten deutlich hervor,
Bei einem ausgiebigen Bombenabwurf
auf den wichtigen französischen Bahnhof CHU-»
lons wurden mehrere Treffer beobachtet uM
große Brände erkannt.
 
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