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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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80. Jahrgang

Nr. 284

i.ra M.
io P»

Montag, den 16. Dezember 1918

Bezugs- Md Anzeigenpreis. Di« .Seideib«r,«r g«i«»n«' r,st«t sei !«»» zi-st-nft-u»
monatlich I.iz M., »t«rt«q»hrllch z.8» M. m>»ich«khttch gaft-Ia-bShr. »«ch di- -—-—
di« ikrSz-rini,-» f-«I Haai inonat.tch I.ii M. — Di« ftchrztzeoil««« P«Mr«il« »>
kost«« so Pfg.; im N-Mam«i«tl di» «i»»chp-It«I»» P-Ädr-Ü« l.-, mit Pieck»«
B«I Wied«ch»iunr-« Dachka» nach »«if. Trs«SÄ,,-«t ist S,id-»«r«. Mn»«t
Druckt u. »«»!«,: Ich««»«« »««Lma^^S-idM«,« «. D»»i
PMch-«iL«ni, A«l<n«h« «<-. W4k. Fg-ypr-ch«: ««»<t»ki.n 1«, ««Ick

Heidelberger Zeitung «rscheim an ledem Mschenlag mittag« 12 Uhr. Eratireeigad-N lind da»
Kr-zig «mM-y« irrrSSndlzlinzoblakk d« Bezirks Keldeikrrg, die Aeidelderger AevtNmbUMrr,
cnchsrdsm amMcher Wotzimnzsavtelger. Di« H«!de!L«rger Zeitung kann durch alle PrHanyalien,
durch dis Agenturen aus dem Lande, dis Trägerinnen und del der Geichästrslellr selbst — Kanplst«. LS-
msnakich und vlsrteijährilch bestell! werd«»,
ßauptschriftteiter: Kurt Fischer in Heidelberg
DruL u,S«r!a«: rheodorBerkenbusch —Heidelberger Serlag.aMalt«s» SruKerei,Heidelberg.

HeidelbergerZeilmg
EArrsbhängige TsgeszekkMg)
Vsrhündlgungsbkatt für NsrdbaSe« «nd die angrenzenden Teile »»« Bayern, Hessen und MrkleUd^rs


präflöent Wilson in Frankreich

Dis Ankunft in Brest
Gens. 18. Dez. Pariser Blätter bringen folgende
ElNZelbeiten über die Ankunft Wilkons in Brost:
>rm Morgen des 13. Dezember Waren die Scki-sf»
dre dem Präsidenten sntaegenlahren sollten, in See
gegangen.. Die Division stand unter dem Befehl
dos Admirals Gr asset und btzsiaüd aus zwei
Krsmern und zwei TorvödoiLgsrn. Aus hoher See
beaeanetsn sie den amMkanischen SckMen. Die
iLansäsiscks Flottille salutierte, die aanss Bsman-
nuna stand an Deck und, brachte ein steÄ-nfackss
^0Ä MS. Während die lMmMcken GÄLütze einen
«alut von 21 Sckuk abfMerten. Präsident Wil-
son mit seiner Gattin Lansina und der
französische Gesandte in WaMiratoni be-
fanden sieb auf dem Oberdeck und nahmen dort die
Begrünung entgegen.. Die Schiffska-velle des fran-
zösiMen Gtzschimabers svi-elte die französische und dis
amerikanische Nationalhymne, die an Bord des
..Georae Washington" beantwortet Wurde.
In Paris
Varis. 15. Dezember, sf-avas.i 'ÄZilion ist
unter dem Wickel der Bevölk-runa. Ssarü-Kt vonGe-
ick-ützsalven. angekommen. Bei der Begrüßung
durch die Staatsbehörden dankte Willon für den
herzlichen E-mofana unid schloß mit Len Worten:
..Es ist für mich sebr erfreulich, dak ick meine Rat-
sckläas mit denen , febrer Staatsmänner vereinen
kann für die Wiederbevstelluna eines Kris de ns.
der dem ideale Frankreichs und der Ver-
einigten Staaten entlorickt."
Wilsons Punkte
Der WMon begleitende Korr-esvondsnt der W-
sociated Preß drabtet aus Brest an dis amerika-
nischen Blätter: >
Er könne'Nickt genug vor 1l e'bertreiLu n a
warnen. Der Präsident und die ibn begleiten-
den Bevollmächtigten seien sich vollkommen b«wukt.
dak die Welt von der großen Bedeutuna der kom-
menden Konferenz erfüllt sei. Das Programm
Wlions balde für die Konferenz den avonen Vor-
teil. daß alle 14 Punkte mit 'Ausnahme der stritti-
gen Ausleauna der Freiheit der See als vokittve
Basis für alle Unterhandlungen icksn anaenominen
seien. Km übrigen seien mack Meinung des Präsi-
denten die 14 Punkte nickt nur von den Kriegfüh-
renden. sondern auck von den Neutralen angenom-
men. Der Korrespondent fährt kort, er lei ermäch-
tigt. zu erklären, das; der Völkerbund eine notwen-
dige Basis für jeden zu unternehmenden Schritt sei.
Aus bester ^elle will er weiter mitteilen können,
dak auf der ^Konferenz radikale Meinungsverschie-
denheiten ickon deshalb nickt zu erwarten seien,
weil die Welt sich dock eben erst mit Millsons An-
kickt einverstanden erklärt kalbe. Auch für das. was
der Präsident unter der -Freiheit der See
.HMD.

verstehe, ist der Völkerbund eins ebenso notwendige
Bans.
Wilson und Deutschlands
Ernährung
München. 15. Dez. Wie dem Erzbiickoi Faul-
yaber aus Rom telegraphiert vArd, hat Wilson
an den KardinalstaatSsekretär in Rom «ine Mit-
teilung gerichtet, daß die äußerst schwierige Ernäh-
rungsfrage in Deutschland so -ernst wie möglich in
Erwägung .gezogen werde. — Die -amerika-
nische Regierung gibt bekannt, daß die Vereinigten
Staaten im Laufe des Jahres mindestens eine Mil-
lion Pferde nach Europa spedieren werden, um dem
Mangel an Pferden in Europa abzu,Helsen.
Berlin, 15. Dez. Vsi den Verhandlungen der
deutschen MMenstillstandskommission mit den Ver-
tretern der Alliierten ist Vorsorge getroffen wor-
den. dak die Verhandlungen über die VarKorauM
Dsritschlands mit Lebensmitteln mit grober Be-
schleunigung begonnen werden. Es wird in
Brüssel, Rotterdam und London verhan-
delt werden.
Die Friedenskonferenz
Um 17. Dezember
Die Zürcher Moraenzeitun« veröffentlicht fol-
gende Meldung aus Paris: Die Friedenskon-
ferenz der Alliierten wird am 17. Dezem-
ber in Anwesenheit des Präsidenten Wilson er-
öffnet. — Nach Pariser Meldungen steht nunmehr
fest, day Clemencean bei dem kommenden Jrie-
denskongrek den Vorsitz führen wird.
Die Ansprüche an Deutschland
In einer Rede in London sagte Lloyd Ge-
orgs: Wir können nicht verlangen, daß Deutsch-
land das, was es uns schuldig ist, sofort bezahlt.
Die erste Schuld, die Deutschland zu begleichen ha-
ben wird, Äst der Ersatz der Schäden, die es
Frankr «i ch und Belgien zussügte.
Wie gnädig!
Dis Bassler Nackr." melden: Kn Londoner vo-
litHicken KveNen verlautet mit Bestimmtheit, dak
das Programm für den, Völkerbund,, das England
vor,legen werde, den Vorschlag enthalte. Deutsch-
land in den V'öl k e rb u nd a ufzu n cb m«n.

Ebert
für die Nationalversammlung
Vier Wochen früher
Die soztäldsmolratiscke Partei batte gestern in
Berlin drei grobe Versammlungen einkerufen. in
denen Angaben Wer das Programm kür die nächste
Zeit ,aemackt wurden. Ebert sagte u. a.:
Wir iteben und fall e n mit der Natio-
nalversammlung. Fck habe die Ueberreu-
auna gewonnen, dak es ohne Ueberttür,una der
Wahlen möalick ist. den Wahltermin vier
Mocken früber anzusetzen. lStürm. Beif.l
Darüber werden wir die am Montag in Berlin zy-
iammentretende Reickskonferenz der A.- u.
2,-Räte zur Entscheidung aufrufen.
In osutzr anderen Versammlung rechnete S ch e i-
drm-ann Mit den S v a r t a k u s l en t em ab.
Er scüats u. a.:.
Soagierfabrten mit Maschinengewehren und
bolschewistische Sckweinereien in Neu-
kölln ziehen den Abwehraedanken im Bürgertum*
arok. Die deutscke Arbeiterschaft läßt sich nicht
von zwei verrückten Menschen malträtieren."
Zn einer dritten Versammlung wandte sich der
VolksLeauftraate Landsberg sacklick und ernst
gegen die Unabhängigen. Landsbsrg kün
diate an. dak schon in den nächsten Tagen ein neues
Güietz über die Besteuerung der Krieasaewinnie
berauskommen werde.
Eitt Wink mit dem Zaunpfnhl
Das Blatt Elemencsaus. der fromme Libre mel-
det. daß eine nochmalige Verlänarruna des Waf-
fenstillstandes nickt wahrscheinlich fei da Deutsch-
land jetzt genügend Zeit habe, eine vom Volke an-
erkannt« RsMoruna zu bilden.
lleme Anerkennung der A.- u. S. Räte
Der A.- u. S.-Rat in Kreuznach bat in Trier
ungefragt. ob Mr die vom Feinde besetzten GMete
unaelmiderte AusreUe und Rückkebvmöglickkeit dsr
Delegierten gewährleistet wird, die zu der Berliner
Tagung der A.- u. S. Räte am 16. Dez. entsandt
werden fallen. Marschall Rock Kat darauf die la-
konRchs Antwort erteilt: Die Alliierten erkennen
die A.- 'N. S.-Räte nickt an.
650600 Mann Besatzung.
KLrich. IS. Dez. Der ..Corriere della Sera"
meldet aus London: Die Alliierten baden die Er-
döbuna der Stärke der Beiatzunasarmee in
den deutschen Gebieten aus KSü üvv Man« be-
schlossen.
Deutscher Einspruch
ÄMuMäsnWchviMent aus Genf zuldlae soll dsr
Mlatin berichten, die deutschen Delegierten in Trier
hätten am Donnerstag an die Bsrtreter der En-
tente das Ersuchen gerichtet, die Vekatzunastruvoen
der Alliierten z« verstärken, um den deutschen Be-
hörden die L>erltelluna der Ordnung zu er-
leicktsrn. Auck Mr den Fall dak der Matin eine
kolcke Aeukeruna veröffentlicht Laben sollt«, nruk
schärfster Einkoruck dagegen erhoben werden, die
deutschen Delegierten hätten ein derartiges Er-
ichen an Marschall Fock gerichtet. Die deutsche
^kasfsiM'MtandskomMission Kat vielmehr sckon bei
den Verhandlungen im Walds von Comviaane ihr
dtöslicksies getan, um den Bestand der Entsntöbe-
sakungstruvoen in DeMckland nickt zu bock an-
Wachsen z« lassen. Es liegt nun kein Grund vor.
von diesem Verhalten abzugsken. nachdem dis Al-
liierten 4n Deutschland einaerückt sind.
Die Franzosen in der Pfalz
Mannheim. 14. Dez. Die französische Be-
satzung hat in Ludwigshafen nun strengere Be-
stimmungen angeordnet. So wurde die Polizei-
stunde von 11 aus 10 Ubr. der Wirtsckajftsschlub von
^0 «Ulf 8 Mr verlegt. Die Besatzunastruvven dür-
fen nur nachmittags von 5—8 Ubr Wirtschaften be-
suchen. — Der Personenverkehr wird auch einas-
EM. Demnächst dürfen nur noch Personen mit
Ausweis die Rbeinbrllcke v all irren. Ausweise er-
baltm aber nur solche Personen, die in Heiden
Städten als Angestellte ober Arbeiter dis Rkein--
vriicke überschreiten müssen. — Das sieitunasverbot
«iöd streng durchgefübrt. Einem Arbeiter, der fein
^Ahstllcksbrot in eine Zeitung ein,gewickelt Katt«.
Arvde das Navier entfernt und dann das Brot zu-,
köSseAsbeir. — Bei der Kontrolle Wer die AusMH-

runa der Neutralitätsbesirmmungen in Mannheim
wurde eine Anzahl Personen festaenommen
und nack Lubwiashafen gebracht. — General Ge-
rard liek sich am Freitag vormittag den Oberbür-
germeister und die Vorstände der Ludwigshafener
staatlichen Behörden verführen und ivrack die Er-
wartung aus. Aak sie ibn in der Aufrechterhaltung
der Ordnung unterstützen werden. Für geschäftliche
Angelegenheiten saqste er «ins Erleichterung Les
brieflichen Postverkehrs zwischen Mannheim und
Ludwigshafen unter militärischer Kon-
trolle zu. Unter allen Umständen dürften aber
keine vöcktslbeüniscken Leitungen in die Malz ge-
bracht worden, bei Zuwiderhandlungen würde so-
fort der game Verkehr -wM-m den Leiden Städ-
ten gesperrt werden.
Jtt Elsaß Lorhrmgen
Der Temps meldet, daß der Bürgermeister von
Saarburg die dortigen Kaufleute aufgefordert
Ihabe, die deutschen Firmenschilder durch französische
zu ersetzen. Im ganzen Bezirke sind die Schulen
wieder eröffnet. Eia Erlaß fttzt fest, daß der Un-
terricht möglichst in französischer Sprache
zu erfolgen habe. In der deutschsprachigen Klasse
müssen täglich zwei französische Stunden erteilt
werden. Das Fach Deutsch ist abgeschafft. Der
Regierungskommissar in Metz,/Mirmand ist im Be-
griffs, in Metz eins französische Mustermesse zu
organisieren, um die wirtschaftliche Durchdringung
des Landes in die Wege zu leiten. Ebenso werden
in zahlreichen kleineren Orten Mustermessen ein-
gerichtet. /
Nach einem Pariser Havasbericht werden ab
15. Dezember die Post- und Telegraphenbllros in
Elsaß - Lothringen keine deutschen Scheide-
münzen und keine deutschen Bankno-
ten mehr entgegen nehmen. Vom gleichen Tage
an werden die genannten Büros nur noch fran-
zösische Briefmarken verkaufen.

Dis Professoren der Universität Straßburg
haben eine Hilfsstelle errichtet, die den Ab-
transport der Professoren nebst Familien leitet.
Leiter sind Professor E. W. Mayer, Prorektor a.
D. und Professor Franz Schul tz. Wie man hört,
gedenken eine Anzahl Mitglieder der medizinischen
Fakultät nach Hamburg überzusiedeln. Prof. Klo-
st e r m a n n von der ev.-theol. Fakultät u. Prof. v.
Mises von der naturwissenschaftlich - mathemati-
schen Fakultät haben Straßburg freiwillig verlas-
sen. Die Leitung der Universitäts- und Landes-
bibliothek hat Oberbibliothekar Prof. Dr. Klein
übernommen. Der' ungemein tüchtige Beamte ist
geborener Elsässer, aus dem evangelischen Pfarr-
stande hervorgeangen, und genießt überall große
Sympathien. Aus der Bibliothek sind auch die
Herren Merkwald, Schorbach, Schneider, List, Lan-
dauer, Hohmann zwangsweise ausgeschieden.
Der portugiesische Präsident
ermordet
Lissabon. 16. Dez. tReuter.t Der Präsident der
Republik ist ermordet worden. — Der Präsident
wurde von drei Kugeln aetrvffen. Der Füh-
rer der unioniMLen Partei Britto Lamäcko wurde
unter polizeilichen Schutz ««stellt.
2 Ein Soldatenrat als Plünderer. Der Solda-
tenrat in Vohwinkel ist von der Kriminal-
polizei wegen for-t gesetzter Plünderung
von Eisenbahnwagen mit Lebensmitteln, die für
die Kriegsverpflegungsstelle des Roten Kreuzes
bestimmt waren und für die Verpflegung ^er
durchziehenden Truppen dienen sollen, verhaf-
tet worden, desgleichen die Verwalter der Ver-
plegungsstelle, die mit dem Soldatenrat gemein-
same Sache gemacht hatten.

Das Programm derDeutschen
Demokratischen Partei
Karlsruhe.-14. Dezember. '
Das Programm der durck Vsrsckmslimna der beLf
den liberalem Parteien -des Landes bsrvoraeAanaöz
neil Dsmokratiscken Partei in Baden, die «in Glied
der Deutschen Demokratischen Partei im Deutschen
Reicks herltellt ist letzt in Dmeck erlickienem. Dam
nach will die Deutscke DemokratNcke Partei dis
Einheit aller de u ticken Stämme, eii»
schließlich der Deutsch-Oestsrreicker. und Li« dem«,
ksatilschs Republik auck der Erundlaae sozialer GÄ
recktigksit und Pflichterfüllung. Dabckr soll die bei
vscktiäte Eigenart der deutschen Stämme aiewabrl
werden! -durch bundesstaatliche Gliederung dess
Reiches. Die militärische Gewalt soll detz
bürgerlichen untergeordnet werden. Gefordert wirds
der bsschleuniate ZulammentrittderDeut,
schon Nation al versa mm l ul n«. von Ley
sie die Sckaffuna der deutschen Rovublik und Litz
Herstellung gesetzmäßiger Ordnung erwartet. Drmk
wird dsr Ausbau dsr revublikan Ncksn Staatsiornj
verlangt und die Sicherung des allgemeinen «lei:«
cken uMd direkten Wablreckts Mr beide Gelicklecktsy
nach dem System der Verhältniswahl Mr alle Hitz
ientlickeni Wahlen und die EinMbruna dss Vdlkstz
begehrens und der B-rvuiuna an das Volk.
Einen breiten Umfang nimmt der Teil des Pro«
avamms in Anspruch, der sich mit
wirtschaftliche» Fraaen
befaßt. Hier wird die Veraesellschaftunck
der Produktionsmittel und di« Ausst-al-
tun« der Privatinitiative des Unternehmers und
der selbständigen Arbeit des Handwerkers, deck
Bauern und des Fabrikanten, verworfen. Die Sock
ziaMeruna wird Mr die Unternehmungen aeforck
derk dis sich zu einer Monavolberrsckaft auf Kosten!
der Gesamtheit der Verbraucher entwickelt Labens
oder entwickeln.- Auf sozialvolitiickem E s-s
biete wirb die Ausbildung des Arbeitsverbältck
nisses zu einem Recktsverbältnisse verlangt, strney
-die Weiterentwickluna der sozialen DeMckerunaenls
dis Avbeitslosenversickeruna und andere Fürsorge-«
Maßnahmen. Für die Privatbsamten werden Verck
tretungen in Berufskammern. Regelung der Ar-,
beitsverträgs. Mr die Staats- und GsmeindsbSck
amtenausWMe. eine Beamtenkammsr. oin moder-
nes Dienstvolrzeireckt. HöckstdienMeit u. a. aeck
fordert.
Aut dem
Gebiet de«- BodenvolMt
wird gesagt, daß der Grundbesitz nickt kideikome
missarisch gebunden sein darf. Der Staat solle!
durch- seins Wirtschaftspolitik Mr die Aufrechterbal^
tung lohnender Preise der landwirtschaftlichen Er-
seusnisse sorgen. Das landwirtschaftliche Schul-«
wesen -und das Genossenschaftswesen soll gefördert!
werden.- Zwischen den Bedürfnissen der bürae«
licken Erzeuger und der städtischen Verbraucher soll!
ein Ausgleich geschaffen werden. Für das G«->
werbe und dis Industrie- fordert das demv,
kvatiscke Proavamm' die Erkältung eines selbstän-
digen und lebensfähigen Fabrikanten-. 5>anL-werks-
und Eowerbcstandes auf dem Gebiete der Schultz
Mrd die sittliche Erz'iebunv des Volkes als wesent-
liche MMabe auch -des weltlichen Unterrichtes keck
zeickn-et. Von den Eitzzelforderunaen beben wiü
hervor die Erhaltung der gemischten Sck-ule. di«!
Entwicklung der Einheitsschule, und die Erle ickte-t
runa dös Auffteiaens der Degäbton-. Der
Religionsunterricht soll in der Schule erkalten
bleiben unter der Mitarbeit der Kircke und der
sonstigen ReMionsgemeinick,alten. Die Stellung
der Kircke als öffentlich-rechtliche Einrichtung soll
erhalten werden, allo auck das Reckt der Besteueck
runa und dis tksoloaiscken Fakultäten. Aul deny
Gebiets der
Steuerpolitik
wivd u. a. die gereckte steuerliche Erlassung deck
Kvieasgewinne verlangt.
Der Wahlaufruf der Deutschen
demokratischen Partei
enthält unter anderem folgendes:
Das alte Regierungsfystem ist zufammenge-
brachen. Drei Millionen Tote uns Jrval.de, dis
Einbuße des größeren Teils un^.es Bolksvermö-
gens, dsr Verlust von Schiffahrt iE Außenhan-
del, Hunger und Elend kennzeichnen das Trü'n-
merfeld,. das uns eine verfehlte, äußer- und in-
nere Politik hinterlassen hat. Die Bahn zum
freien V 0 lksstaat ist offen, aber allzu lange
schon dauert die mit der Revolution verbunden«
Unordnung und Gesetzlosigkeit. Dis Geschicke!
Deutschlands sind schlecht aufgehoben, so lange
nicht Ordnung und Gesetzmäßigkeit w-ederkehrenl
Zn dieser Not können nur große Parteien!
 
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