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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0331

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KeidelbergerMung
(Unabhängige Tageszeitung) . -
_Verkündigungsblatt für Nordba-en und die angrenzen-en Teile vo« Bayern^ Hesse«E^VWLLUM^-—
Nr. 210 Montag, den S. September 1918 60. Jahrgang


Gefechtsfühlung in den neuen Stellungen

Ein Monat Grotzkämpfe
8. August — 8. September
Berlin, 8. Sept. Am 8. August erfolgte der
MSlisG-fransöstsche Angriff gegen dis Armee
^Marwitz, der zum Einbruch zwischen
Nncre und Avre führte und in seiner Folge
Entschluß der deutschen Obersten Heeresleitung
M einer großzügigen Rückverlegung ihrer Linien
veranlaßte. Am 8. September meldet der
Deutsche Heeresbericht, daß die deutschen Truppen
überall in ihren neuen Stellungen stehen.
Kenrul einen Monat brachten die Engländer
knd Franschen also, um das Gelände in verlust-
ikeichen Kämpfen gegen sähe Nachhuten mühsam
p>ch blutig mieder in ihren Besitz LU bringen, das
die Deutschen Ende März in acht Tagen in
hinein unerhört raschen und erfolgreichen Vorstoß
durchmessen haben.

Wie der deutsche Heeresbericht am Tage des
tleberraschungserfolges Häigs zwischen Ancre und
Avre offen meldete: „Der Feind ist in unsere
Stellungen eingebrochen", so meldet er am 8. Sep»
»eucher ebenso kurz, daß die Deutschen in den
^eusn Stellungen stshem Der RückzuA über dieses
Gelände, das noch die Spuren der Zerstörung von
Ker deutschen Frontverlegung Ms dem Jahre 1917
trägt, das die schauerliche Sommewüsie
^irgt und im Osten von einer kilometertisfen Trich-
terzone vor der Siegfriedstellung begrenzt wird,
während im Westen an der im Bewegungskrieg
erstarrten Front die Engländer und Franzosen eine
^eue Todeszone schufen, dieser RLMug stellte bei
ben beschränkten^ hier zur Verfügung stehenden
^rbindungslinisn unerhörte Anforderungen an
Truppe und Führung. Plangemäß reihte sich eine
Montverlesung an die andere. Wo dem Gegner
örtliche Einbrüche in die von Tag zu Tag sich ver-
schiebenden Linien gelangen, wurde ihre Wirkung
durch Gegenangriffe oder großzügige operative
Maßnahmen stets aufgehoben. Die nächste Ab-
lösung vom Feinde gelang fast immer un-
bemerkt ohne größere Opfer, als die Na-
tur von Rückzugsgefechten bedingt. Der beste Be-

weis dafür sind die geringen Gefangenen- und
Gütezahlen, ditz die Engländer im späteren Ver-
lauf ihrer Kämpfe melden konnten. Kriegsmate-
rwl, Munition und Verpflegung, wie alles, was
Feinde von Wert sein könnte, konnte rcch zei-
und in Ruhe zurückgeführt werden. Die Deut-
s-mn sind jetzt wieder anbewohnten Ge-
genden mit all ihren Hilfsmitteln. Die Engländer
und Franzosen mit ihren Hilfsvölkern liegen nach
^inenr unerhört verlustreichen und anstrengenden
Bormarsch in der Zone des Todes und der Ver-
wüstung, die sie größtenteils selber geschaffen ha-
,,.en. -Bewohnbare Dörfer und Städte gibt es hier
längst nicht mehr. Was die Engländer und Fran
nach der deutschen SiegfriedbeweguNg im
>M,re 1917 an Barackenlagern und sonstigen Un-
.eEnften neu geschaffen haben, haben die Deut-
Ichen jetzt auf ihrem Rückzüge zerstört. Ebenso
Wurden alle Unterstände und Stollen gesprengt, alle
raunen und Mafferwerke zerstört. Ungüschwächt
^» der Kampffront und dem. Selbstvertraren sehen
Führer und Truppe den noch bevorstehenden schiwe
bn Kämpfen entgegen.

Ein Vortrag Freytag Lorirrghovens
einem Vortrag in der Deutschen Gesellschaft
FA richtige' Einschätzung kriegerischer Ereia-
subrte der Chef des stellvertretenden Gone-
r e y ta g - L o r i n a b o v e n u. a.
«Inendes aus:
von uns unternommenen Offensiven
m " -frühjahrs und Som-
a <> Ausfallen aus einer großen bela-
vrüs», "?una vergleichbar. Sie waren von
^^^itet. Gefangenen- undBeute-
dn!, - lowie blutige Verluste des Teindss waren
Rchi,? unaebeiier. Die von uns besetzten Teile
wrdirankreims und Belgiens bilden nach wie vor
b e >» e n S ck utz für die deut sch e L» e i -
»t. Diese Ceüiete kind in unserer Land eine

General- und M-miralftabsberichte

Der deutsche AbeuLSericht
WTB. Berlin, 8. Sept, abends. (Amtlich.)
Von den Kampffronten nichts Neues.
Die deutschen Tagesberichte
WTB. Gr. Hauptquartier 7. Sept.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe KronprinzRupprecht
und v. Voehn
Nordwestlich von Lanqemarl machten
bayrische Truppen bei örtlichem Borstok mehr
als 1VV Gefangene. Südlich von Hpern
schlugen mir mehrfache Angriffe der Eng-
länder zurück.
An den Schlachtfronten entwickelten
sich heftige Jnfanteriegefechte im
Vorgelände unserer Stellungen. Unsere Nach-
huten zwangen den Feind in der Linie Fins-
Lieramont—Longguesnes zur Entwicklung
und zu verlustreichen Angriffen. Unsere
Schlachtflieger griffen feindliche Ko-
lonnen beim Uebergang über die Somme
bei Brie und St. Christ mitErfolgan.
An der Somme und Oise ist der Feind
über Ham und Chauny gefolgt und stand am
Abend im Kampfe mit unseren Nachhuten in
der Linie Aubigny—Villequier—Aumont.
Zwischen Oise und Aisne lebhafte Vor-
feldkämpfs. Beiderseits von Vauxaillon
wurden stärkere Angriffe des Feindes a L-
gewiesen.
Oestlich von Vailly stehen wir an der
Aisne in Gefechtsfühlnng mit dem Feinde.
Auf den Höhen nordöstlich von Fismes
wiesen wir erneute Angriffe der Ameri-
kaner ab.
Der Erste Gensralquartiermeister:
Ludendorsf

WTB. Gr. Hauptquartier, 8. Sept.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz
Jnfanterieabteilungen brachten aus belgi-
schen Linien östlich von Merksm Gefangene
zurück. Nördlich von Armentieres wiesen
wir erneute Angriffe der Englän-
der ab.
An der Schlachtfront stehen wir
überall in unseren neuen Stel-
lungen. ß
Der Feind suchte gestern südlich der Straße
Peronne — Cambrai mit starken Kräf-
ten an sie heranzuksmmen; Nachhuten
stellten ihn zum Kampfe, wichen überlegenem
Gegner kämpfend aus und schlugen am Abend
westlich der Linie Gonzenocourt—Epehi-Tem-
pheur heftige On griffe ab.
Beiderseits der Somme ist der Feind auch
gestern nur zögernd gefolgt. Wir stehen mit
ihm in Linie Vermand — St. Simon
und am Crozak-Kanal in Gefechts-
fühlung.
Nördlich der Aisne hat sich der Artillerie-
kampf verstärkt. Westlich von Premontre-
Brancourt scheiterten starke Teil-
ung» iffe des Gegners.
Südlich der Ailetts hat sich des Feind an
die Veslelinie östlich von Vauxaillon
herangsarbeitst. Starks Angriffe zwischen
Vauxaillon und westlich von Bailly
die sich bis zum Abend mehrfach wiederholten,
wurden abgewiesen.
Zwischen Aisne und Vesle lieh die
Kampftätigkeit nach.
De? Eeneralquartiermeister: Luden darff.

Fliegerangriff auf Mannheim und
Ludwigshafen
WTB. Karlsruhe, 7. Sept. Heute nachmit-
tag zwischen 2 und 3 Uhr wurde Mannheim-
Ludwigshafen von einer größeren Anzahl
durch Jagdflieger geschützte Bombenflug-
zeuge angegriffen. Der Angriff wurde dank
der vorzüglichen Abwehr durch Kampfflieger und
Flaks abgeschlagen. Die abgeworfenen Bom-
ben verursachten keinerlei Personen- und nur
geringen Sachschaden. Vorläufig sind zwei
feindliche Flugzeuge als ab gestürzt gemeldet.
Die Wiener Tagesberichte
Wien, 7. Sept. Amtlich wird verlautbart:
Auf derHochfliichevonAsiago wiesen un-
sere Truppen einen von Italienern und Franzosen
nach starker Artillerievorbereitung durchgeführten
Angriff blutig ab. Der westlich des Monte
Sisemol in die erste Linie eingedrungene Feind
wurde im Gegenstoß wieder hinausge«
W o r f e n.
Am Col del Arso unternahmen Sturm-
patrouillen eine» gelungenen Uebrrsall auf eine
feindliche Feldwachenbesetzung.
Keime nennenswerte Cefechtstätigkert.
Der Chef des Generalstabs.
Wien, 8. Sept. Amtlich wird verlautbart:
An der italienischen Front sehr rege
Fliegertätigkeit. Sonst nichts von Be-
lang, Der Chef des Generalstabs.
Der U-VooLskrieg
23 VW Tonnen
WTB. Berlin, 7. Sept. (Amtlich.) An
der englischen und nordfranzösifchen Küste ver-
senkten unsere U-Voote 12 VVO VNT.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
WTB. Berlin, 8. Sept. (Amtlich.) Im eng-
lischen Sperrgebiet wurden von unseren ll-Bos
ten 11VV0 BRT. versenkt.
Der Chef des Admiralstäbs der Marine.
Ein amerikanischer Transporter
torpediert
Washington. 7. Sevt. lÄintlick.j Der Trans-
portÄamvfer „Mountveron", früher „Kron-
prinzessin Lecilis", ist am Donnerstag auf der
Rückfahrt nach Amerika, 800 Meilen von der fran-
zöftschen Küste, torpediert worden. Das Schiff
konnte den Hafen erreichen. Mjenschen--
leben gingen nicht verloren.
Bern, 8. Sept. Dis Züricher Mlorgenzeitung er-
fährt Ms Washington: An der Küste Neu-Eng-
l a n d s sind verWedsntlich d eutsche U-Boots
von riesenhaftem Typ beobachtet worden.
Wie weit die Nervosität gestiegen ist, beweist eins
Washingtoner MelduM, daß ein amerikanischer
Transporter ein anscheinend LsuWes Unterseeboot
beschoß, bas sich später als ein a m e r i k a n i sches
T a n chb o o t neuesten Tavs erwies vnjd schwor
getroffen- in einen Hafen geschleppt werden mußte.
Das Befinden der Kaiserin
Großes Hauptquartier, L. Sept. Vom Obsr-
' hAsmarschallamt ' wird Mit geteilt: „Neuerdings
sind von verschiedenen Zeitungen Nachrichten über
die Ursachen der Erkrankung der Kaiserin sowie
über eine Schkiinmemng in deren Befinden ge-
bracht worden. die den Tatsachen durchaus nicht
entsprechen. Wie demgegenüber versichert werden
kann, befindet sich Ihre Majestät erfreulicherweiis
aus dem Wege fortschreitender Besse-
rung. Die Kaiserin unternahm bereits Spa-
zierfahrten. Eine Badekur ist ärztlicherseits nicht!
in Aussicht genommen"

unvergleichliche Kamvfftellung gegenüber England
und zugleich eine bauernde Bedrohung Mittel-
frankreichs mit Varis. Wir müssen dabei freilich
den Nachteil in Kauf nehmen, daß diese Verteidv-
«ungsfront dauernd der Bedrohung von
zwei Seiten, aus Süd und West, ausge-
setzt ist. sowie des weiteren, daß es schwer ilt.
aus ibr heraus su einer großzügigen, nachhaltigen
Offensive vorzubrechen weil man den Feind in der
einen oder der anderen Flanke bat.
Wir wären längst mit denFranrosen
fertig geworden, wenn unsere Truppen nicht die
Sisyvbus-Ärbeit zu verrichten gehabt hätten, dem
Zuwachs, den die Bundesgenossen der französischen
Streitkräfte brachten und bisher unerreichten tech-
nischen Kampfmitteln, darunter ungezählte Pan-
zerwagen. zu begegnen. Lernen auch unsere Bra-
ven mehr und mehr, sich mit diesen Ungetümen ab-
zufinden. so bildet dock eben das Uebermaß tech-
nischer Kampfmittel, die unsere Feinde gegen: uns
einsetzen, einen wesentlichen Grund, warum wir
nicht am Bewegungskriege feftbalten können, der
uns die Entscheidung im Osten gebracht bat.
Bei dem riesigen Ausmaß dieses Weltkrieges
haben weder einzelne glänzende Maffentaten. noch
selbst ganze siegreich durchgeMrte Operationen
uns die endgültige Entscheidung gebracht, in ihrer
Häufung aber haben diese Erfolge uns ibr immer
näher kommen lassen. Ihre Bedeutung erleidet da-
durch keine Einbuße daß neben ihnen auch nvch
zahlreiche andere Faktoren mitlvrechen. wie solches
der Wirtschaftskrieg bedingt. Richtet kick
doch ein wichtiger Teil unserer Kampftätigkeit ge-
rade gegen die Weltwirtschaft unserer Gegner, de-
ren Aufrechterhaltung mehr und mehr zu einer
Frage des Schiffsraums geworden ist. Es kommt
darauf an. die Dinge soweit su führen, daß Engl-


H.
 
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