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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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A Kommt, laßt uns unser» Kindern leben. A
» Fröbel w
^-A^D»S»S»DDI S Sri«-LL<LETL-^L^
Gespenster des Glücks
Roman von Alfred Maderno
(47. Fortsetzung)
„Nein," Nora richtete sich ftrM «ruf. »dazu ist
er zu arm . Das kann er nicht, denn ich bemitleide
ihn zu sehr. Auch er muß mir am Schlüsse die
Hand geben und danken wollen. Seine Hand will
ich gern nehmen; sein Dank könnte ich» von neuem
verzagt machen".
Nora beugte sich zu Rohrer hinab.
»War Ihnen die erste Berührung des neuen
Lebens zu unsanft?"
Da lachte der Blinde wieder auf, doch nicht
mehr so wild.
„Ich Habs nie nach sanfter Berührung ge-
fragt. Ich war gewohnt zu arbeiten, meine Pflicht
M tun., Ich wollte mehr leisten als andere, wollte
der Welt mehr bieten als sie. Ist es denn eine
Vermessenheit, mehr schaffen zu wollen, daß mir
darum das genommen wurde, was den größten
Wert des Lebens bildet?
„Hie werden noch sinsehen lernen. Herr Dok-
tor. daß des Lebens größter Wert nicht im Be-
sitz des Sehvermögens liegt —".
„Das behaupten Sie, weil Sie nicht blind sind"
unterbrach der Chemiker Nora. Und mit etwas
sanfterer Stimme fuhr er fort: „Aber vielleicht
bin ich doch nicht blind? Vielleicht irrt sich der
Professor doch, und ich kann wieder sehen, wenn
mir nur erst die Binde abgenommen wird".
Rohrer möchte, eine kleine Pauf-s. er erwartete
wohl. Laß Nora auf seine Hoffnung einschen
werde. Denn plötzlich fuhr er aus und schrie sie
in: „Sprechen Sie doch! Davon habe ich nichts,
daß Sie mich an der Hand halten wie ein kleines
Kind! Sagen Sie mir bin ich blind? Bleib;, ich
'wirklich blind, mein Leben lang?"
„Keine Ausflüchte!" hatte Wendelstein« sei-
nen Mitarbeitern eingeschürst. -Stets die Wahr-

heit! Rur ein scharfes Messer operiert rasch und
gründlich". .
Und Nora erwiderte ruhigaber fest: „Ja!
Diese sichere Antwort Hatte Rohrer nicht er-
wartet. Er wußte, daß «ine Frau neben ihm
stand, ein Fräulein vielleicht, jedoch kein Mann.
Das hörte er an der Stimme und fühlte er an der
Feinheit der Finger, die seine Hand noch kmmer
nicht freigaben. Und von dieser' Frau hatte er
eine ausweichende Antwort erwürtet und nicht
dieses feste Ja. aus dein ihm dennoch nichts Kal-
tes entgegenwehte. Und mit gänzlich veränderter
Stimme, beinahe behutsam, gewiß aber freundlich
fräste Rohrer fetzt: „Mer sinh Sie denn eigent-
lich?"
„Ihre Pflegerin, solange Sie nicht wieder ein
Mann sein wollen". Nora wußte, daß sie mit die-
sen Worten bei dem leicht reizbaren unb verbit-
terten jungen Menschen nicht wenig wagte Aber
es trieb sie dazu an, ihre Kräfte an feinem Trotz
zu verbuchen. War ihm ihre Berührung früher
zu sanft gewesen, wie sie wohl wußte, und nicht
zu rauh, so mutzte ihm an ihr ein festerer Zug auch
besser gefallen. Und Nova hatte sich nicht ge-
täuscht. Rohrer brauste nicht von neuem auf; er
blieb ruhig und kehrte sein Gesicht Nora zu, als
wolle und könne er ihr in die Augen blicken.
„Und wenn ich von diesem Augenblicke an ein
Mann sein will," lautete seins Frage, „was sind
Sie mir dann?"

„Dann darf ich Ihre Freundin sein. Herr Dok-
tor. Ihr Kamerad, der Ihnen gern treu sein will"
„Fräulein!" rang sich ein bewegter Ausruf
Ms Rohrers aufgewühlter Brüll los.
„Also auf gute Kameradschaft denn, Herr Dok-
tor?"
„Ja!"
Und dieses Ja klang so fest wie nur «ins, das
aus dem Munde eines starken Mannes kam.
Rohrer streckte seine rechte Hand aus. Nora
ergriff sie schnell und erwiderte ihren Druck kräf-
tig. Dieser Augenblick bewegte sie mehr als vor-
hin das Toben des Blinden. Wie herzlich sich
Rohrer an sie fetzt wandte.
„Ich habe Sie früher Fräulein genannt, ohne
zu wissen, ob ich mit dieser Anrede reck* Hab-
Auch wenn ich sehen könnte —".

land und Amerika einseben, daß wir in dem Der-
teidiaungskri-sse. den wir führen, nicht zu überwin-
den sind. Ihn durchsubalten. gebricht es uns we-
der an Menschen noch an Kriegsmaterial noch an
Rohstoffen, auch wissen 'wir längst, daß wir dem
Hunger nicht erliegen werden. Eines aber ist dazu
nötig: der feste, unbeugsame Wille, in, diesem
Kampfe um unser Dasein nicht nachzulasscn.
nicht die Errungenschaften von vier opfer-vollen
Krieasiakren. die ganze deutsche Zukunft, vreis-
zuaeben. Dieser Wille muß im Feldbeere wie iw
der Heimat lebendig bleiben, alles Trennend« bis
»um Kriegsende beiseite geschoben werden..
Die deutschen Nachhuten
Der Korrespondent des Daily stüeleKraph meldet:
Die Deutschen kämpfen, um für ein Eingreifen der
-Hauptmacht Zeit zu gewinnen. Die surückaelasse-
nen Mannschaften mit Maschinengewehren sind
iücktia und tapfer. Meistens weichen sie nickt
zurück und ergeben sich nickt, bevor sie nickt um-
zingelt sind. Sie werden von ihrer Artillerie
kräftig unterstützt, die jetzt an der Front energisch
eingremt. seit sie ibre neuen Stellungen einoenom-
men bat.
Ein englisches Fälscherstückchen
Der Daily Chronicle vom 14. August veröf-
fentlicht einen aufgefundenen Armeebefehl
Ludendorffs und knüpft daran Folgerunsen
die die englische Art, das eigene Volk und die
Welt ,M betrügen, beleuchtet. In dem Armee-
befehl des -deutschen" Generalciuartiermeisters wird
ausgeführt, daß das Hauptziel der Führung beim
Angriff und der Verteidigung sein muß, di« Ver-
luste an Menschen auf das geringste Maß herabzu-
setzen. Es fei deshalb unangebracht, in zu dich-
te» Fronten anzugreifen, vielmehr die Tiefftalffe-
lung zu bevorzugen. Es wurde oft noch viel zu
großer Wert darauf gelegt, irgendwelche Gelände-
stücke oder Ortschaften zu halten. Aus diesen
Darlegungen des Armeebefehls zieht der Daily
Chronicle Rückschlüsse auf die Knappheit des deut-
schen Meüsche»Materials und auf die Schwere der
Verluste während der letzte». Kämpfe. Ilm diese
Täuschung fertigzubringen, wird die entscheidende
Tatsache, daß der Armeebefehl vom 2 8. Juni
datiert 'st, auf die Kämpf« der letzten. Wo-
chen also gar nicht Bezug haben kann, der engli-
schen Oeffentlichkeit unterschlagen. Durch diese
Methode sucht das englische Blatt das Sieges-
vertrauen des englischen Volkes zu stärken. Inso-
fern betrachtet das englische Organ den Armee-
befehl Ludendorffs als ein wertvolles Dokument,
Noch wertvoller ist es für uns. denn dieser Armee-
befehl legt Ieugnis ab dafür, daß die deutsche
Oberste Heeresleitung mitten in den An-
griff s sch lacht en bereits den Geländegewinn
nicht als Selbstzweck betrachtete, sondern die Er-
sparung deutschen Blutes als die militärische
Richtschnur gekennzeichnet und den Truppenfüh-
rern eingeschärst hat. Zugleich spricht aus dem
Armeebefehl der Zug warmer Menschlichkeit, der
die deutsche Kriegführung erfüllt, die nicht um je-
den Preis hinter dem Erfolge herjagt, sondern
als höchstes Gesetz ihres Handelns di« Schonung
der deutschen Truppen ansieht.
Amerika ohne Bier
Washington. 7. Sept. lRsuterZ Die Lebens-
mittelveöwaltuna bat angeordnet, daß alle Braue-
reien «am 1. Dezember schließen müssen und
daß Bier und andere Malzgetränk« vom Markte
Lu verschwinden haben, sobald die Vorräte aufge-
brauckt sind. __
* Das Schloß Bratianus bei Vredeal wurde am
87. 8.. dem Jahrestage der Kriegserklärung Ru-
mäniens. in Brand gesteckt. Es U vollkom-
men niederaebvannt. Es bandelt sich wabrsckein-
lich UM einen Racheakt der dortigen Bevöl-
kerung. i
* Die ukrainischen Zufuhren betrugen bis 17.
August einschließlich 2181 Waggons Getreide. 4429
Waggons Lebensmittel und SOS Waggons mit
Rohstoffen.
* Grokwestr Talaat Pascha ist am Samstag in
Berlin einaetroffen.
, * Die Attentäterin auf Lenin. Dora Kavlom. ist
in Moskau bereits binaericktet worden.
* Zum Präsidenten -er Republik China wurde
Haimabe Lbana gewählt.

England gegen Rußland
<Kin neues Ultimatum
Der Temps meldet aus London, daß ein zwei-
tes befristetes Ultimatum der englischen
Negierung an die Moskauer Näteregierung in
Vorbereitung sei.
Der Herold meldet aus Neumark: Lansing er-
klärte im Senat die Lage in Rußland für
ernst. ,
Buchanans „Sorgen" um Rußland
Der trübere Botschafter in Petersburg. Lord Ge-
orge Buchanan, erklärte auf einem Diner des eng-
lisch-russischen Klubs:
..Rußland erlebt jetzt eineKrists. von der seine ganze
Zukunft abbänaen wird. Die Bolkckmviki spielen ihre
letzten Karten aus und feiern Orgien in Blut und
Zerstörung. Rußland ruft in feinem letzten Kampfe
laut um Hilfe. Wir müssen auf diesen Ruf
börcn. OLne fremden Beistand kann es aus dem
Chaos nicht bevausko-mmen. Diese Hilfe muß von
den Alliierten kommen. Deutschland fürchtet, daß
die englischen Dominions, von denen es früher
viele Rohstoffe für seine Industrieen bezog, nach
dem Kriege vor ibm verschlossen werden, es ist da-
her von größter Bedeutung für Deutschland, sie
von Rußland beziehen zu können: es ist sein Ziel.
Rußland M seinem wirtschaftlichen Vasallen zu
machen. Deutschlands Ziel ist ein Friede auf
russische Kosten: es will für KonMionen
im Westen Konwenfationen erhalten, die es zum
Herrn im Osten macken. Wir müssen Ruß-
land bei seinem wirtschaftlichen Wiederaufbau lei-
sen. wir müssen uns darauf einrichten, wenn die
Zeit kommt -ihm mit einem sachverständigen Mat
und mit Kapital zu bellen. Aber wir können nickt
hoffen: das zu tun. wenn nickt die Russen entschlos-
sen sind, sich selbst zu helfen, indem sie dem
mörderischen Kampfe ein Ende machen und ibre
Kräfte vereinig««, um ibr leidendes Land einer
neuen U-nabbäns'-akeit und Wohlfahrt entgeaenzu-
fübren. Die Alliierten müssen dafür sor-
gen. die Grundlage für die Wiederher-
stellung Rußlands als ein: Ganzes in allen
feine» Klassen. Barteten und! Nationalitäten zu
schaffen. Es ist nickt unsere Sachs, welche Regic-
runaswrm es sich schaffen wird. Das Schicksal
Rußlands liegt in der Hand des russischen Volkes.
Die englisch« Regierung erklärte bereits, daß ibr
Anerbieten, sowohl des militärischen w'e des wirt-
schaftlichen Beistandes um dein russischen Volke
auiLubelfen. sich von der deutschen Herrschaft zu be-
freien. keineswegs bedeute daß sie sich in die rm-
neren russischen Angelegenheiten einmffckn will."
Dis Hilfe, die England dem russischen Volke zu-
teil werden läßt, besteht darin, daß mit englischem
Geld und durch englische Beamte der Bürgerkrieg
in Rußland genährt und Staatsumwälsungen ber-
vorgerufen werden sollen. England ergreift den
Vorwand, um Rußland nickt zur Ruhe kommen zu
lasten und es aufs neue in ein Blutvergießen zu
stürzen.
Beginn des Masierrterrors
Infolge eines Erlasses über die Verhaftung sämt-
licher Sozialrevolutionäre der Reckten und der
Festnahme van Geiseln aus den bürgerlichen Par-
teien sowie ehemaliger Offiziere, die im Falle
neuerlicher Mordawschläg-s oder Verschwörungen
-er Weißgardisten erschossen werden sollen, besan-
nen in Moskau viele.Verhaftungen vor-
läufig meistens von Sozialrevolutionä-
ren. Mer auch mehrere höhere Geistliche
wurden veübaftet. da der Patriarch in die englische
Beschwörung verwickelt ist. In VeiersbNM finden
zahlreiche Hinrichtungen statt. Die Vvawda
stellt den außerordentlichen Ernst der Loge fest:
dis Empörung gegen dis Entente sei sehr groß.
Flüchtende Gntenteangehörige
Kovenhaaen, 7. Sevt. , In Havaranda trafen ckm
Mittwoch der javanische Militärattache«, der
javanische Generalkowful und sieben andere java-
nische Konsiulatsbsamte aus Moskau hier ein. um
über England nack Japan zurüMukshren. Gestern
trafen in Havaranda 390 Amerikaner und
Italiener ein. darunter das Votschaftsver-son-al
der Leiidsn Länder in Rußland, sowie fämtl'cke
Anaestellteni der Amerikanischen Bank in Moskau.

Seite 2

Heidelberger Zeitung

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Montag, den 9. September 1918

Nr. 210

Nr. 2t(j

» Die neuen bayerischen Uniorrsitätsrektoren.
Dis an den drei bayerischen Landesunivevsitäten
für das Studienjahr 1918—19 vorgenommsnen
neuen! Wahlen des Professors der Philosophie,
Geh. Hofrät Dr. Clemens Baeumker zum
Mktor der Universität München, des Professors
der Mathematik Dr. Georg Rost zum Rektor der
Universität Würzburg und des Professors -er
Pharmazie, angewandten Chemie und chemischen

Technologie Dr. Max Busch zum Prorektor del
Univ-estiät Erlangen sind vom König bestätiS«
worden.

i,m. Schauspiel stll^
von Richard Del!
von EwN

* „Kriegserklärung" -er Omsker Regierung. TaS
Genier Echo meldet, daß die sogenannte O-mr-ke«
Regierung sich als im Kriegssust a n d e mit
dem Deutschen Reiche erklärte.
* Die Verletzung holländische» Gebietes durch
englische Flieger ist im August nickt weniger als
85 mal erfolgt.
* Das neue holländische Kabinett ist unter -eß!
Vorsitz Ruys de Beerenbroucks endlich Z»
Stand« gekommen. i

Nachdem d
^etreioeslelle
U.' Sammle
Lei« riech i na
'!"ueräumte!'
bat die Reu
erklärt. -
Aebrenleie-i
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'Nicht die Fr«
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Lefeaetreides
v'-ssielle» j
Makllartcn
drngs »ui di
Kränkt ist
llebcrwackun
°ui den Mü
««'es z» beic
Mcibkkarten ;

„Das lernen Sie schon wieder: aber mit dem
Fräulein hat es sein- Richtigkeit. Nora Rade-
mann ist mein Name. Fast munter sab Nora
Bescheid.
„Radomann?" wiöde-vholt« Rohrer diesen Na-
men. „Es gab doch «inen Professor an der Uni-
versität. der so hieß".
„Mein Vater, ja" sagte Nora einfach.
„Und Sie? Seine Tochter —" Rohrer begann
zu stottern und stockte mitten im Satz.
„Ja, warum denn nicht? Würde» Sie sich lie-
bet von einer ungebildeten Person betreuen las-
sen?"
„Gnädiges Fräulein, gnädiges —"
„Das müssen Sie sich allerdings abgewöhnen.
Sie brauche» nicht Schwester zu mir zu sage!»,
aber Fräulein Rademann genügt mir voll-
kommen".
Rohrer hörte, daß Nora dies« Worte lächeln-
den Mstndes sprach. Doch war ihm nicht unbe-
fangen zumute, als daß er sich ohne weiteres einer
freieren Stimmung hätte hingebsn können.
„Ich bin früher so unwirsch, so brutal zu Ih-
nen gewesen. Fräulein Rademann," begann er
kleinlaut.
Doch ließ ihn Nora nicht fortfahren.
„Gegen sich selbst waren Sie unwirsch und bru-
tal. Mich habe» Sie doch sar nicht einmal ge-
sehen".
Nora durfte auch diesen Scherz wagen; so schnell
das fühlte sie, hatte sie noch nie das Vertrauen
eines Menschen gewonnen.
Und stehe. Rohrer lächelte, lächelte zum ersten
Mals seit seiner Erblindung.
(Fortsetzung folgt.)

Theater und Musik
Mannheimer Hsf-Theater
„Meine Frau, die Hofschauspielerin".
Lustspiel von Alfred Möller und LotharSa ch
Hatte dieses vortrefflicheStück schon Lei seiner rl-
sten Aufführung in Mannheim, im Juli dieses
Jahres, einen sehr schonen Erfolg gehabt, so wurd°
es bei seiner ersten Wiederholung i» der neue»
Spielzeit geradezu mit Hellem Jubel aiifgene:»'
m>en. Zwischen dem vollbesetzten Hause und
Bühne herrschte ein frohsinniger Einklang wi« uw
selten. Er Lot zu leichten Uebertreibungen AN'
laß. dis jedoch nicht minder mit Beifall LsdE
wurden als die guten Einfälle der Verfasser. Dst,
Besetzung war im allgemeinen dieselbr gc-büe-beU-
Nur spielt« diesmal das Ms dem Felde beurlaub
Mitglied unserer Hofbühns. Walter Ta»?'
die Rolle des Dr. Reichersberg, ohne sie jedoch nm
einem so gewinnenden Wesen auszustatten. wis m
sein Vorgänger Kli-Nkowströnl-Ianfon.für gut vH
funde» hatte, dem wir damals nur zusti,mist''
konnten. Seiner ernsteren Veranlagung enH
sprechend, wirkt» Herr Tauß in den literarische
Episoden des Stückes indes echt künstlerisch.
Alfred Madern»-

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"lex'Abg

Als erste Neuheiten
„Menschenfreunde" .
mel und -Schwarzkünstler" von ldwK
Gott zur Aufführung gelangen. Von den srowz
Klassikern werden zunächst Schillers „Räu'ver
neu inszeniert. Ferner ist eine NsueinstAdirrw?
von Ibsens „Stützen der Gesellscyaf
vorgesehen, Für das Neu« Theater wird die i-s!
aufführung des Schwankes s,S v r üh t e u l e '
che n" neu vorbereitet. Zu Schillers Geburtsw
soll „Don Carlos" in ganz neuem szem^i
Gewands nach Entwürfen von Ludw'g '
und in einer neuen Inszenierung des Jntonrm
jen herauskammmen.

Neue
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Stockholm. 8. Sevt. Ein gestern auf der Flucht
aus Rußland Lier ansekommener Amerikaner be-
stätigte Stockkolms Tidningen gegenüber, daß die
Mitglieder der englischen Gesandtschaft
in Rußland verb-aftet worden seien. Die Ab-
fahrt aus Rußland sei völlig fluchtartig ge-
wesen. sodaß Näberes über das Schicksal der fran-
zösischen und englischen Gesandtschaft
nicht su- erfahren fei. Der amerikanische und
italienische Gesandte befinden sich nickt unter den
Angekommenen. Sie versuchen, wie Mtonblädet
erfährt mit den im Mürmanaebiet operierenden
Ententetruvven in Verbindung zu kommen.
Die Zusatzverträge zum
Brester Frieden
Die Nordd. Allgem. Ztg. veröffentlicht nun-
mehr den Wortlaut der am 27. August unter-
zeichnete;» deutsch - russische» Verträge,
deren Inhalt wir bereits ausführlich mitgeteilt
haben. Als bemerkenswert ist noch hervorzu-
heben :
Nach der vortz«'chri«bsnen Festlegung der Ost-
grenze Estlands und Livlands wird
Deutschland das von ihm besetzt« Gebiet östlich
dieser Grenze unverzüglich räumen. Deutschland
wird das von ihm besetzte Gebiet östlich der
Beresina nach Maßgabe der Barzahlungen,
di« Rußland nach dem deutsch-russischen Finanz-
abkommen zu leisten hat. schon vor dem Abschluß
des allgemeinen Friedens räumen. Die von den
deutschen Streitkräften beschlagnahmten Kriegs-
schiffe bleiben bis Mm Abschluß des allgemeinen
Friedens nnier deutscher Aufsicht. In Estland,
Livland, Kurland und Litauen soll -er Durch-
gangsverkehr von Waren nach u nd
von Rußland auf den Zollstraßen völlig
frei sein, ohne daß die durchzuführenden Waren
irgendwelchen Turchsangsabgabm oder allsemei-
nenTransportstenern unterworfen werden dürfen.
Auf den Rußland mit Rsval, Riga und Windau
verbindenden Eisenbahnlinien 'sollen die Fracht-
tarif« für di« im Durchgangsverkehr mit Rußland
zu befördernden Waren möglichst niedrig erhalten
werden. Als Sicherheit für die in Deutsch-
land von der russischen Regierung aufzunehmende
Anleihe solle» bestimmt« Staatseinnah-
men, insbesondere auch Pachtgebübren für gewisse
an Deutsche zu erteil«--« Konzessionen haften.
Di« Sicherheit solle im Einz-elnen noL durch be-
sondere Vereinbarung festgesetzt werden.
Trinksprüche in Wilhelmshöhe
Schloß Wilhelmshöhe, 7. Sept. Bei dem Em-
pfange des Hetmans der Ukraine, P. Sko ro-
st ad ski durch den Kaiser richtete divser beim
Frühstück folgenden Trinffpruch an den Hetman»,
in dem er u. a. sagte:
„Ich möchte meiner lebhaften Genugtuung
darüber Ausdruck geben, daß die freund-
schaftlichen Beziehungen zwischen her
Ukraine und dem Deutschen Reiche durch diesen
Besuch eine sichtbare Bekündung erhalten. Der
durch die Machenschaften der Entente über die
Welt heraufbeschworene und von den Westmächten
trotz erkannter Unerreichbarkeit ihrer Machtziele
in verbrecherischem Wahn fortgesetzte blutige
Krieg hat auch der Ukraine schwere Wunden ge-
schlagen. Als nach Freiwerden der im russischen
Zarenreiche gebundenen Voltskräfte die Ukrainer
sich zu einem selbständigen Staat« erklärten und
sich an Deutschland mit der Bitte wandten, ihnen
bei der Errichtung ihres Staates behilflich zu sein
habe ich freudig »rein« Hand dazu geboten, ihnen
die gewünschte Hilfe zu gewähren. Empor-
gehoben und getragen von der breiten Masse des
ukrainischen Landvolkes und der orbnungslfeben-
den Bürgerschaft, haben Eure Durchlaucht dann
mit Umsicht und Tatkraft die Ukraine zu einem
neugeordneten Staatswesen «uszubauem begonnen
und durch Schaffung von Recht und Gesetz die
Grundlage für Freiheit und Ordnung
gelegt. Viel bleibt noch zu tun übrig, aber schon
hat die Ukraine unter der tatkräftigen Leitustg
Eurex Durchlaucht einen weiten Weg innerer Fe-
stigung zurückgelegt und sich damit die Grundlage
künftiger Entwicklung gesichert. Lassen mich Eure
Durchlaucht zuversichtlich der Hoffnung- Ausdruck
geben, daß die politischen und wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine

die zu wechselseitiger Ergänzung berufen schemei»
sich immer fester und inniger gestalten mögen"-
Der Kaiser schloß mit eine», Hurra auf
Helman, worauf dieser in ukrainischer SpraÄ*
antwortete:
„Durch die mächtige Unterstützung des DsV'
schon Reiches und seiner hohen Verbündeten hm
das ukrainische Volk die völkerrechtlichen Grund-
lagen für seine staatliche Selb st ändiS '
leit und Unabhängigkeit erworben. Der Aufbaü
dieses neue» Staates verlangt von mir und mei-
nen Mitarbeitern die größten Anstrenüuiigen-
Der allergnädigste Empfang, -en mir Euer«
Majestät gewährt haben, wird das ganze ukraini-
sche Volk als ein Zeichen des-Wohlwollens Eurek
Majestät für die junge Ukraine anfehen und uns
Kraft verleihen, zur Durchführung der uns nock
harrenden schweren Aubgaben. Ich darf mit Eu-
rer Majestät der zuversichtlichen Hoffnung Aus-
druck verleihen, daß dir schon so glücklich eingelei-
teten politisch?» und wirtschafilichLn Betziehungeck
zwischen den: mächtigen Deutschen Reich« und det
Ukraine sich immer mehr vertiefen werden zmck
Segen beider Völker".
Der Hetman schloß mit einem Hoch auf deck
Kaiser. Der Empfang hatte einen überaus
freundschaftlichen und herzliche»
Charakter. Um drei Uhr verabschiedete sich
der Hetman von dem Kaiser und trat die Rückreise
nach Berlin an.
U-Bootsverluste und ihr Ersatz
WTB. Berlin. 8. Sept. Die britische Admirali-
tät gibt bekannt, daß sie zur -Führung des Wal--
Leitsbeweises für die Behauptung des enakisckeck
Premierministers, daß ISO U-Boote von ibneck
vernichtet worden seien. ISO Namen von ge-
fallenen. gefangenen und internierten Kammaift -
danten deuGcher U-Boote veröffentlicht. Zunächst
sei fsstgestellt. -daß in der Liste keine Offiziere s«
nannt sind, über deren Schicksal die Angebörigeck
nicht bereits Nachricht erkalten haben. Die Der-- -
öffentlickung. die eine Neike falscher Anaa-'
ben besonders hinsichtlich der Dienststellung der
ouf-gefübrten Offiziere entbält. und schon dadurch
Rückschlüsse auf dis Zahl der verlorenen U-Boot*
ausschließt, ist natürlich dasu bestimmt. Lei unckz
einen niederschmetternden Eindruck zu macken unA
uns zu verleiten, durch eine amtliche Berichtigund f
wertvolles militärisches N-achrichtenmater-ial Hk
geben. Das deutsche Volk weiß genau, in wi*
schwerem Kampfe unsere tapferen U-BsotsbefaM
unacn feit mehr als vier Kriegsiabren sieben nnw
daß in zunehmendem. Matzs von ihnen Opfer LqS
ben gebracht werden müssen. Haben sich dock bi* -
Gegner, besonders England, nicht gescheut, zur B«'^
käm-pfuna der durch die U-Boote dr-abenLsn GestM r
neben rechtmäßigen Mitteln auch su Maßnahmeck
zu greifen, dsren Niedertracht einen Schandfleck
mehr auf Englands Schild darstellen!. Man wir«
unseren Verlust an U-Booten bedauern, jedoch Mg
er für jeden Fachmann durch die wachsend« Zu« .
nahm« der Gegenmaßregeln und die größere ZaÄs
der am Feinde befindlichen U-Boote durchaus er-'
klärlick. Zu ernsten Bedenken konnten unsere Ver-
luste nur dann Veranlassung geben, wenn der Z u^
wachs an Booten die Zahl der vernichteten nickst
überträfe. Daß wir aber mebr Boote bauest
als verlieren ist von amtlicher Stelle wic4
-erholt unzweid-eutia fsstgestellt worden. Jede neck
an den Feind kommende U-Vootbeiatzuna wird deck
Gegnern zeigen, daß ihr Wille, das Ziel M erreiH
cken. umgebrochen ist. Sie werden durch ihren Mrst
und Unerschrockenheit das Andenken all. der-st
ehren, -is ikr Leben gelassen haben für die Vers
teidirmna unseres Vaterlandes. Den Engländers
aber mag es beim Lesen der Liste kalt überlaufe-Ä -
wenn er an die Vlutovfer denkt, die ibm ein Eroßf
kampftaa an -er Landfront kostet und wen» er M
vor Annen hält, was diese U-Boot-Offiziere mH
ihre braven Besatzungen an Opfern. Drangsal ür-o j
Not über England «bracht Laben.
 
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