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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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60. Jahrgang


kV. 33

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nur eine kapitalistische Republik. Der
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Bezugs- uns Anzeigenpreis. Di- „g«i»-li>ir<,« I-itm,-," ».ft«« b-i j-s-r P-st-nst-u
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Handlungen über Fischereiverhältnisse in der
Nordsee erteilte Staatssekretär Erzbsrser am 15.
' Dezember folgende, telegraphische Antwort: Die
Gefahr für die Fischerei besteht noch fort, dage-
gen hab« ich die Zusage erhalten, daß die Usche-
' rei in gewissen Gebieten frei gegeben wird, so-
bald das Minensuchen von den dafür bestimm-iea
Ftschdampfsrn -aufgeno-mmen worden ist.
Dis deutsche WaffenstlMtiandskanrnrission:
Stäätss-ekretärM rzberser.
Reval und Oesel geräumt
Berlin, 16. Dez. Die deuischLn Truppen haben
R-eva l und Ossel seräüMt und di« Verwa-l-
tuns den estnischen Zrotlüshörden übrrge-ben.
Diefür Tags verläßt die deutsche Verwal-
tung auch Kurland und übergibt die Geschäfte
der neuen lettischen Regierung. Aus Narwa ver-
lautet, dass die Bolschewist dort eine eigene necke
Regierung einsetztsn und die estnische Sow-
jetrepublik proklamierten.
Sitzung deS Wirtschaftsausschusses
Berlin, 16. Dez. In der Sitzung des iwu,gebil-
det «n Wirtschaftsausschusses der Internationalen
Waffenstillstandskommissio-n vom 15. Dezember
nahmen zum ersten Male deutsche Sachver-
ständige aus allen Berufsständen teil.
Französischerseits wurden Forderungen für die
Belieferung Elsaß - Lothringens
aufg-Hellt in Höhe von monatlich 31SOOO Tonnen
Koks, 1V5V00 Tonnen Kohlen. 112 000 Tonnen
Manganerzen, 40 000 Tonnen Alteisenschrot. Au-
ßerdem wurde die Lieferung von Maschinenerfatz-
te-ilen, Treibriemen und Elektromotoren aus den
ostrh«n-ischsn Gebieten je nach Bedarf für die el-
fa-ß - lothringische Industrie, sowie Belieferung
der französischen Departements mit deutschen
Brennstoffen gefordert. Die Franzosen bestanden
aus Annahme ihrer Forderungen in unveränderter
Form.
Demgegenüber vertrat die deutsche Kommission
den Standpunkt der Gesens-aitrg-keit. Da die
.Franzosen diesen Standpunkt als Ablehnung ih- j
res Vorschlags betrachteten, wurden die Verhand-
lungen zunächst vertagt.

gierung Eüert-Haase-Scheidemann. Vorläufig sei
Deutschland n—^7":.l'.sl'.sch. ' S.
Kongreß müsse den russischen Brüdern die
Bruderhand reichen und die Delegierten der
Russen herbeirufen. Gr forderte die Welt-
revolution und die Vereinigung der Prole-
tarier aller Länder. Von da an bewegte sich der
Demonstrationszug am Reichskanzlerpalais vorbei
zur russischen Botschaft Unter den Linden, wo Lieb-
knecht nochmals in einer Ansprache die Einla-
dung der Russen rur Räte-Konserenz ver-
langte.
Forderungen der Spartakusjugend
13—17jährige Mädchen iu'nd Jungen zogen lär-
mend unter Hochrufen auf Liebknecht und
Rosa Luxemburg nach dem Mgsordnrten-
haus. Sie forderten Sechsstundenarbsit für Ju-
gendliche unter 16 Jahren. Abschaffung der Wehr-
plicht und des Züchtigungsrechtes. Schaffung des
Jugendgesetzes unter Mitwirkung Ju-ge-M-icher
für dis Volljährigkeit mit dsm 18. Lebensjahr. Ein
17jährger Bursche drohte, wenn diese'Forderung
vom Bollzugsrat nicht durchgesetzt würde, würde
er dis Macht der Demonstranten ru küh-
len bekommen.
Wenn Liebknecht Erfolg hatte. . .
In der Victoire bespricht Herve die Gefahr
des Bolschewismus"in Deutschland; er hofft indes,
daß es Ebert gelingen werde, sich zu bchatulpten.
Wenn Liebknecht Erfolg Huben sollte, wie'Lenin,
und wäre es auch nur für einige Wochen, so würde
zunächst das katholische und bäuerliche Bayer::
um sich vor dem Bolschewismus zu schützen, die
Franzosen Herbeirufen. Dann kenne die Reihe an
die Rheinprovinz und Westfalen, wo die Katho-
liken schon jetzt davon sprächen, 'eine rheinische
Republik zu gründen. Schließlich würden sich in
ollen großen Industriezentren Preußens und Sach-
sens dieselben Erscheinungen zeigen, die man heute
in Petersburg unid Miaskau wahrnehme: Hungers-
not, Anarchie, Chaos, organisiertes Niedermetzeln ;
der Angehörigen der bürgerlichen und gebildeten
Kreise, kurz: Rückschritt zur rohesten Barbarei.
Ein rachfüchtrs-r Franzose wäre vielleicht er-
freut, wenn Deutschland Ho in dasselbe Eiend
geriete, unter dem gegenwärtig das - unglückliche
Rußland fausAe. Aber, wie verbrecherisch das
deutsche Volk auch fein möge, so tief in Schmach
und sSckmerz zu sinken, verdiene es doch
n i cht.

iu8cklose8, '
S70S
lälllNA.

Die Lehren der russischen
Revolution
Von Dr. Daul Robrback
Obgleich Menschen und Völker nur durch eiaene
Erfackruna klüger zu werden vileaen wird eg viel-
leicht doL aanz nützlich sein, aut die Lehren der ruf-
sAchrn Revolution binzuwetl-em. die mebr sl, -t-n
einer Hinsicht uns eindringlich zeigt, wie man es
nickt macken toll.
Zwei Lehren sind es vor allen! Dinaen. die wir
au baüerziaen haben. Die erste lautet: sobald die
Revolution auf dem Punkt gna-slanat ist. daß ü«
eine Klassenherrschaft durch eine andere, die Diktat
tur von oben durch die von unten «Setzt bat sie
ib« sittliches Reckt verwirkt und mutz
deshalb unweigerlich zum Untergang Wbren, Der
Bolschewismus war nichts anderes, als di»
sittliche Bankerotterkläruna der ruMcken Revolu-
tion. denn die Ideale der Revolution:-Reckt. Frei-
heit. Gleichberechtigung werden durch ibn im ibr
Gs-aen-teil verkehrt: in Rechtlosigkeit Willkür und
Klassenherrschaft. Die russische Revolution vsr-
ivrack Friede. Freiheit und Mot. Der Bolschewis-
mus brachte Krieg. Despotie und Liunaer. und das
in so furchtbarem lieber maß. wie es selbst di«
schrecklichsten Zeiten des Zarismus nickt aekannt
batten. Gang dasselbe würde der Bolschewismus
auch uns' bringen. Der Kriea der Feinde würde
in dem Falle fortbauern, und zwar ein lscckr ein-
seitiger Kriea. der unfehlbar mit der Belebung
aanz Deutschlands dnrck die Entente enden würde.
Das Elend das wir dann zu erwarten bocken ikt
ohne weiteres klar.
Aber nickt nur Krieg nack außen: sondern auck
Kriea nach innen hätte eine ..Diktatur de«
Proletariats" zur Folge, und mit welcher
Erbitterung und sich selbst zerfleischendem W-ak-nu
ünn ein solcher Kampf geführt wird, zsda-en uns
die terroristischen Greuel in Rußland, die lelM di«
Entsetzen des Weltkrieges in den Schotten stellen.
In Wirklichkeit würde es' sich d-acksi aar nickt um
ein« ..Diktatur des Proletariats" Nondsrn nur um
eine Dskvotie Einzelner, die lick zu Füh-
rern der Massen aufwerfen, handeln. Denn, da«
Nroletaridt will Frieden und Mot. die Diktatur
würde aber nickt nckr Kriea nack außen und innen,
sondern auch Äie Hungersnot in noch ganz anderem
llmianas bringen, als wir sie bisher «Hobt haben.
Die Folgen wären bei uns noch Bel furchtbarer.
als iin Rußland. Die ruMcke Industrie ist sehr
schwach entwickelt, der weitaus größte Teil der Bö-
völkarun» sind Bauern allo Selbstversorger. Der
Zrüammrnbruck unserer Wirtschaft und In-
dustrie würde dagegen einen viel größeren Be-
standteil unseres Balkes —- die vielen Millionen
: Arbeiter — ganz unmittelbar treffen und brotlos
macken. Ein aufgelöstes Deutschland
wäre bei seinem hochentwickelten und sehr kamyli-
zierten Wirtschaftsleben noch rettungsloser
dem Untergang vreisaegeck-en. atls das prilck-
tive Rußland.
Dar Bolschewismus ist aber rückt di« ei-nBae Gs»
sabr. von der uns die russische Revolution «in
warnende--; Belsoisl gibt. Auch vor uns taucht da»
Gesvemst einer staatlichen- Zersvlitteruna des Zer- '
falles de« Reichseinbeit in w-ackch-icker
Bedrohung -aus. Menn auck die V-prauBebunaen
eines -solchen AufMunasvronssses bei uns und in
Rußland völlig verschieden sind: dort das AusSin-
nndecstr-sben dem Eroßrussentum aämaick wc5rns-
freinder Völker nack illckrkrmdertlairae« K neckt:mr.
bder ssvavatistisch-e Tend-eur-sn innevbalck ein- und
desselben Volkes so kann dock nickt ückeittebsn »»er-
den. daß auck bei uns d-ies-s Bewegung leicht zu ähn-
lichen Resultaten führen könnte, wi-e wir sie im
Olsten erlabt backen.
Schon werden in Bauern. Württemberg. Baken
und im Rheinland Stimmen laut, die unwerbüllt
eine« Loslösung von- Meußen und der -Erricht--no"—
eine« ae-sonderten süddeutschen Revucklik das Mort
reden. Begründet wird die Böwmu-no mit dem von
Berlin aus drohenden Radikalismus Radika-
lismus und Uniformierung Lckinaen ein-
' ander und lösen als natürliche Goami-wirkuna zem»
Irifuaale Kräfte aus. Die Loswon-Berkin-Baws-
auna ist in e-Ms« Linie nichts anderes als ds«
Selbsisckaltunastriob aller gesunden V-olk-«lcment«
vor einer schrankenlosen RadikAlisierr-na diurck Ber-
lin Sollte auck bei uns der Bblkchmvismus liegen,
ko kanr-l sch-'-n beute die Svrenauna de« Reicksetw-
beit als Ücker voransaesagt werden.
Es albt nur ein Mittel dielen von der «Mische»
Revolu-tio-n uns warnend vor Av-am »«-führten Gs»
taibrsn zu entaeben: die iokortine Einbek-vfuua de«
iNationalveriommln- g. Das Völk soll s-Mt ent-
scheiden was es will: Friede oder Krieg -Mot ode«
Hunaer Freiheit oder Dosvotie. Die Knt^h-Frtun«
kann^Uickt z-wÄki»lbakt sein. Und äbc-n weil aw
dem Willen dos Vo-lkes aar nickt »".swLfolt -werden
kann, suchen die Ertremen mit allen Mitteln di»
N-rtiawalveMmmluna biual'--zusckiabe.n cder wo-
möglich zn hintertreiben. .Sie w-slen: was, in
Rußland möril-ck war — die Konst-tn-mte -init Waf-
fengewalt ausein-anderznioaen —. das wüxde lick'
das deutsche Volk niemals gefallen lallen-

Die neutrale Zone
Berlin, 16. Dez. Das Oberkommando der
Alliierten hat dem Verbleiben der Infan-
terie- und Kavallerie ° Friedensgarnisonen als
Polizsitvuppen in der neutralen Zone sowie auch
dem Verbleiben sämtlicher militärücher Verwal-
tungsbehörden zugestimmt. Das Personal kann
wie bisher Uniformen tragen.
Die deutsche WaffenstiWaudskaMmisj-ivit:
' baaisfe-kretär Erz berge r.
«h n 2
Mannheim, 17. Dez. Das dritte Bataillon
des Mannheimer Grenadier - Regiments 110 un-
ter düm Kommando des Majors von PreiuWen, i
wird als Polizeitrupps von feinsm bisherigen
Standort Wiesloch nach Mannheim verlegt
und zu diesem Zweck bereits heute nachmittag 4
Uhr hier eintre'ffen. — Die Barrikade und
dis -Maschinengewehre sind von der Rh-elnbr-ücks
Widder entfernt worden. In den nächstem Tagen
treten Paßvorschrift-en in Kraft. Wer die Mein-
brücke überschreiten will, — Straßenbahn-verkehr
gibt es ja nicht ,Mh« zwischen beiden Ufern,
muß einen Briickenausweis haben. Die Kon-
trolle über die Ausführungen der Nemtralitäts-
bs-stimmnngen haben zu erneuten Festnahmen von
Zivil- und Militärpersonen geführt.
Gefangenett Fragen
Berlin, 16. Dez. In der Sitzung der inter-
nationalen WaffenstillstandSkammMon vom 16.
Dezember wurde von deutscher Seite -angeregt, für
die seit Abschluß des Waffenstillstands (H. No-
vember) in -dem geräumten Gebiet neu einge-
brachtsn Esfangsmen die Gründe der Gefan-
gennahme nachzuprüfsn. und diejenigen Ge-
fangenen sreizulnü-m, welche nur aus Irrtum in
Gesan gensck-aft «erieten.
Die deutsche Waffsii-stiMtandskommissipn:
Staatssekretär Erzberg «r.
Die deutsche Seefischerei
Hamburg, 16. Dez. Auf die telesr-ap-HMe An- .
frage des Reichstagsabgeordn-stsn Waldstsiu bs-

rliiknunz
usn.
mnheim.
-ends 6 Uhr
rbds.SUHr

Bildung einer freiwilligen
Volkswehr
Berlin. 1ö. Des. 1. Zur Aufrechtevbaltuna der
. öffentlichen Ordnung und Sicherheit fft eine rrei-
w i l l i ae-Bo l k s ws ü r zu bilden: 2. dis V-oll-
!-:-acktem zur Aufstellung von AbteilunEn dieser
Valkswobr erteilt ausschließlich de? Rat der
V o l k sb -e auf tr n a t e n. der auck die Zahl und
die Stärke der Abteilungen fMetzt: 3. die Volks-
webr untersteht ausschließlich dem Rat de« Nolks-
boauftvag-en: sie vervilicket ück der soziald-nrokra-
tWen Rsvublik durch HandsMg-a: 4. in die Bolks-
wcbr wecken nur Freiwilliae auifaenomm-en.
Sie wird außerhalb des Rahmens des Keemes lie-
ben. Gerichtliche und Diszivlinarverl>ältmisse wer-
den noch geregelt: ö. die Freiwilligen wählen
ibr« Führ-er selbst und zwar etwa 100 Frei-
willige lKundertsckafts ej-aen Führer und drei Zua-
fübrer. Mehrere Kunderticka-ften bilden e-iwe Ab,
toiluna und wählen den Abte-lima-Mbrer urd den
Stab. Ihm siebt eia Ne r trauensrat von
fünf Freiwilligem beratend zur Seite: 6. jeder Frei-
willige rsi im Dienste zum Geborlam geaenüber sei-
nen -stlbsiaew-äblten Führern »evoflicktet: 7. für die
Annahme der Freiwilligen ist Vorbedina-Mg u) in
der Reae-l -die Zurückleauna des 24. L-eibLusio,bres.
b) kövperlicks Rüstigkeit, c) länaeve« einwandfreier
Frontdienst: 8. die Freiwilligen kacken zunächst eine
Probezeit von 21 Taaen zu leisten. Wird ihr« Ge-
eignetbskt fesigsisiellt. so sind sie zunächst auf sechs
Monate zu vörBlickten. Die Vervflicktuna kann
nach Ablau-f ÄiÄsr Zeit von drei M drei Monaten
verlängert wecken. Eine frühere -LRu-ncr desDiensi-
verkältnissSB M. bei lckwAer Berletzima und den
durch dasselbe begründeten Mlickten zulässig. Sie
erfolgt dwrck den Ubteiluna-sfübr-ei- unter Zu.siinl-
munig des Bertra-u-ensrates: 9. die Fvsiwilligem: sind
wie'die Mannschaften des Solidatensiand-es zu be-
kleiden und a-uszurüsien. zn Le»va?fr^l und unte-e-
»ubringsn. Wegen besonderer Be-kle-Üduna und Nb-
-eicken LleÄt die Besiim-muna vockeckaltsm. Ge-
bübrnille und Vcrsoraungsansnrücks werden no,h
fäü,gesetzt. Früher erworbene Venforgungsan5-vrücke
HMsn be-sieben: 10. das vrcuß-ißbe K'iegnmtvMs-
rium bat mit Zu.siimmune, de« Rates d-rrBtzNks-
beauisträatsn die ersord-erlichsn AuMiLrungÄb:isiim-
mungen zu erlassen.
Der Rat der BolksbeaMragten:
Ebert. HiaBe. Sch-Sidemann. Dittmann. L-andsbera.
Bartb.

......- !. -» -
Heidelberger Zeitung -rsqetzii ««>-drm WsH«m,g mitt«-» ir Utzr. Si-us»eit»»«n stnd »«»
at->4lg amMitz» verkündiLunssbl«« de» Dsprki H«ldcw«ra, dl« Pewelberser Fau.!llenbI!M«r,
autz-lbrm amMcher Bvhnunzssnplgcr. Die Heidelberger Zellung kann durch alle Psstanstatt«,
durch dt« Agenturen aus dem Lande, die TrSgerlnnen und bei der «eschästzstell« sechst — Hau-Istz. l» —
MonaKlch und vierteljährlich b-stew werde».
. Hauptschrjstleiter: Kurt Fischer i-1 Heidelder,
Druck u-Verlagi Theodor Berkenbusch — Heldeldrrger Srrla«*«»kt,It und Bei,»««», -etdechrr«.

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Der erste Tag
der ReichskonferenZ
de« Arbeiter- und Solldatenräte war
L"ar reich an stürmischen Szenen, verlief aber
r nk der Leitung des hannoverschen Gewerklckafts--
Xiretärs Le inert in ordnungsmäßiger
W eile. Fm Müttelvunkt der Verhandlungen
sic-.n-don die Berichts des Vollziiasausickusses und
der Bolksbsauftraaten. Die Eeanobickaft gegen bis
Sivvsckait des Dorliner Vollausrats, die gleich-
mäßig sia-rk bei den Abgeordneten -aus Berlin und
dem Reicks vorhanden war. hatte zur Folge, daß
der Rock-nschattsbericbt Rickack Müllers nichts
linderes mar. als das Eingeständnis de«
- O bnmackt derieniasn Behörde der während der
ersten sechs Wicken der jetzigen Regierung die vo-
! likische Gewalt anvertraut war.
Wer es'nickt ickon vorher wußte, dem mußte es
» k,ar werden, als der Vorsitzende des Vollzuasrotes
I Müller sich nachmittags hauvtsäckl-ick gegen den
)üat d-er Volksboaifftraaten wandte, daß zwischen
t-er Kontrollinsianz und der Erekutive sin sckrof-
fer Gegensatz besteht, der durch alle Versuche,
die bssderseitigsn Ko-mveten-en abzuaren.zsn. nickt
uemilidrrt wucke. Die Auseinand-orsetzuna zwNcken
Müller und dem Rsai-erungsvertreter nabm be-
sonders. als die blutigen Exzesse vom 5. Dezember
' erwähnt wurden, sine reckt gereizte Form an.
Nack d-sm Kassenbericht sand eine Bssvreckuna dar-
über statt, was der Bollzuasrat bisher geleistet:
Labe. Die Besvreckmna kam aber nickt zu Ende.
Den einzelnen Fraktionen soll noch Mleaenbeit zur
Rücksoracke geasben werden. Vor de« Vertaäupg
' der Sitzung kam es im Anschluß an die Frage, ob
Liebkneckl und Rosa Lurembura Mit beratender
StinrMe zur Delegierten»ersammlun.a zuaelassen
werden sollen, zu stürmischen Aussinandiersstzunaen.
Obgleich die Versammlung einen ähnlichen Antrag
schon am Vormittag abasleknt batte ließ ibn der
Vorsitzende zu. Ein MeÄrbeitssozialisi erklärte sich
tzeaen sine Uusnahmebebandluna der Svartakus-
nißrer. Die Ablehnung des Antrages wurde mit
Vtuirüksn der Minderheit beantwortet. Mötzlich
hieß es dann, daß ein Delegierter ..Zuckthausbru-
ter" gerufen backe, was eine weitere Steigerung
des Tumults z-u« Folge batte. Mit Mühe stellte
der Vorsitzende fesi. daß eiin solcher Ausdruck über-
haupt nickt gefallen sei. sondern daß man gerufen
labe: Stöbet auf kür tbn de« W« die Freiheit im
Zuchthaus gesessen bat. Nun acker wurde von der
Minderheit die Geaenvrobe gelockert, und als sie
das gleiche Ergebnis de« Ablehnung brockte, ge-
bärdete ück die Minderheit über die Massen aus-
fallend.
Die Verkaicklunaen wecken beute fortgesetzt.
Kundgebung für Liebknecht
Berlin, 16. Dez. Heute vormittag gegen halb
II Uhr zogen etwa 10 00 Personen im ge-
schlossenen Zuge die Chaussee entlang dem Stadt-
innern zu. Es schlossen sich ihnen bald- etwa 2000
Arbeiter dec Maschinenbaiu-AktisngefelEckaft vorm.
Schwarzkopsf, an, die in den Ausstand getreten
sind, Es dürste sich um die große Massen-
demonstration handeln, zu der dis »Rote
Fahne" in ihrer heutigen Morgennummer auf-
forderte. Es wird nochmals verlangt: Besei-
tigung des Ebe rischen Rates der Volks-
r-eauftragten undEinsetzung des vamZsntral-
r-at gewählten Vollzugs rate s der Arbeiter-
und»Soldatenräte als höchste Organisation der
Gchetzgckung und der Regieru-nssgewalt. Nach
weiteren Mitteilungen -legten, um gegen die Ab-
setzung dsr Arbeiter- und Solda-tenräte zu prote-
sti-sren, etwa 3000 Arbeiter der Maschinenfabrik
von Löwe und Co.. -Hüttenstraße 17—19, und etwa
9000 Personen dsr A. E. G. Turb-inenfackrik. Hüt-
kenstraß-e 12—-16, ebenfalls dis Arbeit nieder. Sie
beschlossen, nach dem Stadtinnern zu zichen, um
Nir Liebknecht zu demonstrieren. Die
Arbeiter, die der radikalen Richtung nicht ange-
YökÄN, verließen zwar auch -dis Arbeitsstätten, Le-
- gaben sich aber nach ihrer Wohnung.
Berlin, 16. Dez. Der D e m o n st r a t i o n s--
jug der streikenden Arbeiter zog den Abendblät-
tern zufolge nach 11 Uhr unter Vorantragung roter
Fahnen und Tafeln mit Liebknecht an der Spitze
Hum Abgeordnetenhause. Die Nachricht, daß der
Kongreß die Forderung einer Deputation der De-
monstranten, Liebknecht u. Rosa Luxemburg zu den
Beratungen zuzulasfen, abgelehnt habe, wurde mit
Entrüstungsrufen ausgenommen. Ein Redner er-
klärte, es könne sein, daß die Räte die Einberu-
simg der Nationalversammlung beschlie-
ßen, Sache des Proletariats wäre es dann, sich
dagegen zu rüsten. Man wurde fertig mit
den Fürsten und Potentaten! man werde auch die
ftationalversammlung überwinden. Darauf kielt
Liebknecht eine Ansprache, in der er u. a. die Ent-
waffnung der Offiziere und -»Generale sowie die
Schaffung einer Roten Garde forderte. Tas
Bzentliche Nest dsr Gegenrevolution sei die Re-

. WnabhSngkge Tageszeitung) .
Verkündkgungsblakt fürNordbadea und die -»grenzend!?» Teile ve« Bayer«,K^effegLKdMWPMM
Nr. 295 Dienstag, den 1-. Dezember 1918

_6931
lberg.
-l Vom 22.
 
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