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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Seite 2

Heidelberger Zeitung

Dienstag den 17. Dezember ryf«

Feriftprscysr vor. uno rvS

mr. 2SS >

fick am das Vro-

D'c


AusrWungsgsgen-ständ«

der Almendwiesen
260 000 Mk., wovon die
100000 Mk. bejir-siten

Beim Versuch eines Ein-
ksko!NIN a n d o wiurds
in das Unter-suchuMsss-
Weg en Dieb st a h l e

wickelte er das sozialdemokratische Programm, ließ
aber all das weg, was vor ländlichen Ohren nicht
gesagt werden kann, z. B. die Stellung der So-
zialdemokratie zur Frage der Trennung von Kirche
und Staat. Dann sprach Geschäftsführer N. Gme-
lin von Sinsheim. Was er üot, war nicht das
sozialdemokratische Programm, das er in wichtigen
Punkten scheinbar gar nicht kennt, sondern persön-
liche Verägerung über ihm erwiesene Undill. Solche
oerärgerte Mitläufer, die im Grunde gar keine So-
zialdemokraten im politischen Sinns sind, wird es
freilich noch viele geben. In der Aussprache wies
Dr. Lud. von Hoffenheim prinzipielle llnrichtigke -
ten zurück, Stadtpfarrer Eisen, der eins Antwort
auf die Stellung der Partei zur Kirche forderte,
wurde vom Verhandlungstische aüs damit ge-
tröstet, man wolle in Mannheim telephonisch an-
fragen (!). Oberamtmann Tritscheler wies mit
Entschiedenheit Angriffe auf die Beamten zurück..
Der Mannheimer Redner war bereits wieder ab-'
gereist. und der, Sinsheimer wußte nicht Bescheid.

Reli-
Vor-

Badische Politik
* Stadtschulrat Rol-rburit zur Terrae des
aronsrwterrichts in den Schulen, In der
sammluna in der Brovid-enMrckw in Heidelüera in
der vemaükeuen Woche batte sich, wie vielleicht
noch erinnerlick.'Stadtschulrat R o b r b u r st über
dis Fraas des Rekiatonsunterrickts «säubert. Da
in dem BeviM davWsr durch Zukammenziebuna
eines Satzes eins kleine llnklarbeit entstanden ist.
br innen wir nachträglich den unaeföLren Wortlaut
wieder. Herr Robr,bürst laste etwa: ..Mr Reli-
gionsunterricht solle in den Schulen bleichen als
ein wicht Er Bestandteil des Gesamtunterrichts.
Mch sollten Lsbrvlan und LebrLLcksr nach väÄaa-o-
aisscken und nicht allein nach kircklick-Loamatis-cken
Gesichtspunkten Leisti-mmt sein. Muck Lszstalick -der
StundenwertMuniN M eine Aendevmra aMmelat.
Ferner sollten die Lehrer, die GswkssensLedLnken
hätten. RM-aiansunterrickt zu- ert-ckdlen. vom Rs-
liaisnsunterricht befreit und damit von dieser Ge-
rMsenslasst entbunden werden.

Die liberale Einigung
M nunin-obr auch in Hüidelbsra evkokat. Nack-
drm dir VoMÄnd-e der diestaen- Ortsvereiu-e -der
DsuLcken DrmrckrutVmeu Bartel «M -L« Basckb n
Volksrartei bereits in -der vevaMurenen Wockr in
einer a -m-einsame» Sitzung nähere Bereinbauunaen
über das ZrlÄ-mmenarbeiten wäbrend der Mablen-
«etr-oiicn batten, wurde die Fräse -der. Werickm-el-
Lun-a mit der demokratischen Bart-ei aestern abend
bet M italiederverlam m l u n » der B a -
discken Volks vartei v-oraeleat. Die iebr
«Mreick besuchte Versammluua. in -der die Frauen
«nilkvreckend dem Verhältnis der Z-aLl der männ-
lichen und wsiLsi-chen WvlMrrccktmuen vertreten
war. nabm die Derickmelzuna mit übsuw-iea-LNder
Mebrbeit an.
Di-e Bc-rkamrmllma wurde durch den 1. Vorsitzen-
dem. Landaericktsrat Dr. Elsass er a-eleitet. -der
in keinen Bearüßunasworteu namentlich der aus
idem KE« zurückaekekrten KamsvoWsn aedackte. de-
nen d-is Heimat Mit -brsn aeaenw-Lrti'aen Zu-stLn-
den keiuen aerad-s orireulicken Willkomur biete.
Alsdann schilderte der V-ürsskemds zufammen-fassend
Le» Gang der VerbaiMunae-n- mit der Deutschen ds-
.mokmti'schen Barter ük-sr deren Derl-au-i unsere Le-
ier -bereits vnterckckftet nn-d. Nackd-rm dis veriSn-
licken Momente an denen s. Zt. di« Einigung
-lauviiäcklich scheiterte. zurück.Lstsllt waren, kam dis
Das Ver-
dis
ob DesMckksnd
Bundesstaat blsi-

Die Wahlen zur badischen
Nationalversammlung
* Der badische Minister hes Innern Reichstags
aibgeovdnettt Ludwig Haas wird in Heidel-
L e r g am Freitag, 20. Dezember abends! 6 Uhr
in der Turnhalle am Klingsnteich in einer äf-
fen lichsn Versammlung der deutschen de-
mokratischen Partei über das Thema .^Deutsch-
land und Baden nach der Revolution"
sprechen.
V Sinsheim. 14. Dez. Am Mrsangsnen Mitt-
woch Hielt dm bis zum letzten Platz -besetzten gro-
ßen Löwensaal Frau Dr, Eckardt von Heidel-
berg einen Vortrag über: »Die deutsche Frau und
dije Wahl." Bet lautloser Stille und gespanntester
Aufmerksamkeit konnte di-e Rednerin die Notwen-
digkeit der Wahlpflicht den Frauen ans Herz le-
gen. Mir keine Partei" sprechend bekämpfte sie
nur die Anordnung, wendete st« sich gegen eine
Partei, dis- es Hoffentlich bsf den Frauen. gar
nicht geben würde, die Partei der Gleichgültigen,
die fasen, »auf eine Stimme kommt es nicht an",
kämpfte sie mit Wärme für das deutsche Vater-
land, das gerade mit Hilfe der Frauen aus dem
Elend wieder zu neuer Kraft erstehen müsse. Der
tief durchdachte, groß angelegte, bis ins Kleinste
Mn a-usge-arbeitets Vortrag nrachte auf alle Zm-
hörer einen tiefen Eindruck. Reicher Beifall
Erde dtzr Rednerin zuteil.
M Sinsheim, 16. Dezbr. Am' letzten Sonntag
fanden im Löwensaal zwei sehr zahlreich besuchte
Wahlversammlungen statt. Am 3 Uhr sprach für
dis Deutsche demokratische Partei Obsrfinanzsekr.
Jako ü von Karlsruhe. Seine Ausführungen ga-
ben vor allem Aufklärung über die Verschmelzung
der beiden liberalen Parteien und über das neue
Programm. Er hob hervor, daß in der Frage der
Stellung von Kirchs und Staat sich das Programm
auf den Boden der Forderungen der Ev. General-
synode und in der Landwirtschaftlichen Frage sich
auf den des Bad. Bauernvereins stelle. In der
Aussprache richtete Pfarrer Fallenberg den
Appell an die Wähler, das Wahlrecht auszuüben.
Eins gut besuchte Vertrausnsmännerversammlung
beschäftigte sich mit inneren Angelegenheiten. —
llm 7 Uhr fand die dritte sozialdemokratische Wahl-
oersammlung statt mit dem Mannheimei Stadtrat
Lintz als Redner. In ruhiger Weise ent-

der Friedenspolitik von Brest
Bukarest beschäftigen.
* Umsturz und Lebensmittelversorgung.
Kölnische Zeitung -meldet aus Hamburg: TW hie-
sige Krisgsversorgungs-amt stellt in einem recht
düster gefärbten Bericht die ErnäHruussverhW-
niss-e fest: der Umsturz Habe die Lebensmittelver-
sorgung dadurch aufs äußerste gefährdet, baß
viele Tausende wochenlang ein « mehr-
fache Versorgung für sich in Anspruch nah-
men.

Aus BaSen
* Wieblingen. 16. Des. Am Samstaa abend
fand eins Büraerau-sschußsitzuna statt mit
folgender Tagesordnung: ..Me Beteiliauna d-M
Gemsnvds an derSi-ed elun asa eselll chatt Hsid-Mera-
Lamd G. m. b. H. mit einem St aminsinlaaokav ital
von 40 000 M." WrsermeBer Maaß erläuterte
die Varlaas. MirgsraussckußmitMed Bender
(Sos.) -erklärte., daß dis Vorlage nickt -ganz geklärt
sei und man auck war nickt wisse, was und wann
die E-ssellickart Wohnhäuser Laue. Hier sei die
Wobmurmsnvt Mr groß und es müsse ko bald als
möglich die Gemeind« eiMreifen.- Er stellte dem Mn-
tvaa. di-s ^Vorlage von der Tagesordnung abwietzmr.
Die WsaeüauÄsckußmitgliedev Frbr. v. La Rocks
und Architekt Damm lB.-Ba.i unterstützten diesen
A-ntva» und -so wurde bis Vorlage LLsrauf «inMm-
mig von- dsr Tagesordnung abaesstzt. Ein wert er er
Antraa des Csrwsinderats: ..dis Kicksten kür die
Bürserwdbr mit 6405 M. bis -Mr M-ckepstattun-a
aus dsr -Staatskasse vorkcküssig aus der Gem-einde-
kasss su bezahlen" wurde ein-stimmia a.naenommen.
Weinheim, 16. Dez. Der Bürger ausschutz
bewilligte den Arbeitsrräten Tagegelder in Höhe
von 16 Mark. Davon werden 10 Mark vom Staats
zurückerstattet, 6 M. hat die Stadtkaste W tra-
gen. Voraussetzung dieser EntloHttuiwg ist, daß
die Zahl der Abeiterrät-e nicht über 16 steigt. Die
vont Bürgerausschuß bewilligt-sn Kriegskrsdfts Ha-
ben -Sine Höhe von 600000 Mk. erreicht. Für die
Ueber-gangswirtschaft 'mürbe- ein weiterer Krivss-
kredft von ISO 000 Mk. seueHmist. Der Bürser-
ausschuß genehmigte schließlich die Durchführung
der Gntwäss-sruns
Mit einem Aufwande von
Lsdevfabri-L Frsudenbers
werde.
Weinheim, 15. Dezbr. - ,
iM Gesamtwert von mehr als 380 000 Mark, dis
hier herrenlos Herumlagen, wurden vom A.- und
S-R-at beschlagnahmt. Es sind Kraftwa-
gen, Pferdedecken, Eu-mmtmäntel, Schnürschuhe,
Milftärhekleidungsstücke Wo. Dis SiadtveUval-
tung erhielt 47 Pferds und 10 Wasen.
-s-, Sinsheim, 14. Dsz. Ein Hiesiges Dienst-
mädchen verlor einen größeren C-eldbstraig. Dsr
Finder war ein W-gling der Rettungs>a-Malt. Er
brachte das E-old dem Borstiand der Anstalt, der es
Gigentü'merin Kurückgeben konnte. Wir freuen uns
des ehrlichen Knaben.
Karlsruhe, 16. Dezbr. Erst jetzt wird bekannt,
daß vorigen Monat schon aus dem Sammlungs-
gebäude eine Venus, aus -der Schule des Praxi-
teles (4. Jahrhundert v. Ehr.) entwendet
wurde. Die Figur (nur Kopf und Hals) besteht
aus gelblichem Marmor, ist 20 .Zentimeter hoch,
an der Nase etwas abgeschliffen. Der Wert der
entwendeten Figur beträgt 10 000 Mark. Alle bis-
herigen Recherchen nach dem Dieb sind erfolglos
geblieben.
. Pforzheim, .16, Dez. Die Erben des hier ver-
storbenen Privatiers Hermann Becker Halben
nach dem Testament des Verlebten namhafte Be-
träge zu wohltätigen Zwecken der Stadt zur Ber-
-ügung gestellt, darunter 10 000 Mk. deren Zinsen
zum Besten dsr Kerisukoloms verwendet werden
sollen.

Erniauna über die kacklickon Ants 5ck.i«ds schnell zu
kt-ands. Es waren das drei Punkts:
h ältnis zwischen Staat und K i r L s.
Anrar fr a ae und die Fraas.
Ginbeitsstaat werden oder
ben solle.
Im ersten Punkt einiate man
snmmn der «va-naelikckon LandsÄvnoks. Dem dev
LaiMwietichaft neaenüber einzuneLmeNden Stand-
punkt wurde das vom bad-Urben DwEnvat.aukae-
ktelltö Programm zu Gruntze asftat. Im letzten
Punkt wurde sestasleat. daß das Reick äetnsn bun-
desstaatlichen Ebarakter bebalteir -müsse, iollen die
süd-deutschen Stimten nickt noch mehr d-em nM>-
deiutis-ckon Ernkl-uß untsrlieaen. als es bisber schon
der F-all war.
Nachdem die sachlicks» llnte'chchied-e srlMat wa-
ren. war nur noch Lis Fraas zu vväisn. ab die Par-
tei t-as Opfer bringen sollte, ihre Sslbständiaksit
.uukz-uackbeu. Mit Rücksicht aui die Laa«, dis viel
ernster ist. als es den- meisten zum- Bewußtsein
kommt und die das unL eÄ- i n n.te Z u ss a m m e n-
«e-bsn d-or Mittelv-artsien erfordert,
«m dem Büraertum den Einkluß Nt neben, der iibm
»ukonvmt. sntschlo-ß man sich zur BevsiniMma dkr
Parteien.
Anschließend an die AusKiLrunasn Lukerts Ne-
nierunKWat Wo Rackds seins WÄbenken aoaen
-die Vereinliauna. Auck im Laaev Äe« Deutschen
demokratischen Wartet seien schon Stimmen laut
aswovdsn. dis erkennen lassen, daß dis Wsreiniaunv
dort mit wenia- Boirall auftsenommen Mords. Es
Müsse in Zukunft von d«r dem-ckkratÄckein Partei
«in sckar-fer GrenMraben aeaen die -SiMialdemokra-
-tie gszo-aen- werden. Die Laas ist -k-cklimmsr. als
die mÄten denken: auaenblicklick könne man nur
von einem DabiNleüen Deutschlands forschen, d-sm
aber «in schleuniges Ende asmackt -werden müsse,
wenn der Kußam-inenbruck verhütet werden soll.
- Drof. Dr. Heinsbeimer trat -dem Vorredner
entschieden entasaen. indem er betonte, deck man
die badischen. DarteiwerüMMsss Mit norddeutschen
Nickt vsräle-ickeu dürfe. Trotz der aleicken Namen
hätten dis Darteisn bitt und- ddrt reckt vevschi«-
densn EbavaEtsr. Hier in Baden bestanden schon
Mr dem Kti-eas keins wesent-lickeni Lfter-schieds
»wU-cken Fortschrittlern Und Nationalliberalsn. so-
daß man die Broammme schon scharf unttt die
Luv« nehmen mmißte.
Bet der darauf falaenden iAbstimMA-na wurde,
wie Won vorder bemerkt, die VeÄ.b'inelmn.a mit
weit Wsrwl-easndsr Msbrbeit gutasbeißsn. —
Anschließend erkolate dis Wahl Lss vorläuki-
Ksn W- -orstandss der sich entsovecke-nd dem
Vorschlags dos Enaersn Ausschusses wie f-olat zu-
sammensstzen soll: 1. Vsvk. Landaor.-Rat Dr. El-
sässer. 2. Vors. Banktür. D orn. Prüf. Mobr.
Geb. Rat Rokr bürst. FabvAdir. Dr. Faber.
HauDtschriftl. Fischer. Scklossermstr. Hs-uier.
Frau Nsumeier. als StelLvertr-eter Bros. Dr.
Eotkein und Obttvostassistent Wett stein.
Alsdann erbislt Reckts-anw. Dr. SckoL das
,Wort. umr di-s Kandidaten zu Ssnonnen. dis
Mn der bi-Lberiasn Badischen Vslksvartei vorae-
ifäilaaen werden sollen. Vor dsr Nennung der Na-
men wies er besonders La-vau-f bin. «daß es ieÄ
nickt gelte, einen Landtag zu wählen, wie man ibn
sonst gewöhnt wärs. sondern daß der Nationalver-
-kammlun-a lcid-ialick di« Schaffung der Verfassung
obliege, daß dann- an-f Grund Äbüsr neuen- Vsv-
k-assuna dsr Tandtaa su wäbl-en ist. der die -Gesetze
zu bearbsitsn babe. Daher sei ss wichtig, daß vor
allen Dingen Männer in die Nationako-srsammlnng
kämen, die amen gründlichen Einblick in das wirt-
schaftliche und kulturelle Loben haben, nickt nur in
das unIssrsL sn-ger-sn Heimat, sondsrn Vos auck im-
stande sind, zu überschauen, welche Wirkungen dis
bei uns geplanten Gesetze da gehabt haben, wo
ä-nlicke Einiücktu-naen schon bestehen. Der enaers
ULÄickuß habe die Her rem
Bros. Dr. Esthern.
Stadtpsarrer Maas -
Scklolksrmeister Heiller.
vora-ÄcklMen. Eins Frau werde nickt in Vorschlag
gebracht, da sine solche von dem bisherigen Orts-
ver-sin dsr deutschen dem-okratUcken Wart-ei aufae-
stvllt wird. Die Vorschläge wurden von der Ver--
kammlung mit lebhaftem Beifall begrüßt und öin-
stinkmiig gutgsbeißen.
Zum Schluß ergriff Brok. Dr. (bo tbe-in das
Wort, nickt, wie er bemerkte, um eins Kla-ndddaten-
nd-e zu halten, sondern uni AbM-ed- zu n-Sbiuen von
der N-ationallibevalen Partei. Fn läuaeren Aus-
führungen lsate er dar. wie die Partei in dem
Halben Fabr-bundert ibros Bsstsbons tm-msr bereit
war. -z-unSMt d-enr Besten des Vaterlandes zu Aie-
r-eni. sich den iswsiliaen Ersordern-issen der Fmt an-
ruvass-en, unboiurt drr-rck die ibr so okt .gemachten
Borwürfe. Er gedachte ferner Erokberroa Fried
Ms i. und der Grokberzosin Luilse. die inÄbe-son-
bere uns als Vevkörveru-ng der -a'-oßen Kcit der
Micksmü-ndun-g aalt und dankbar des letzten Groß-
brrsoas. der es uns ermöakickis ob-n« Treubruck
ehrliche Md redlich Ws -den dwrck die R-civolution
«ÄckLWenon Boden zu treten. Brok. Gotbsin be-
sprach dann -dis non der walbr-en D-ru«kratie i-N
Deujschla-nd z« lökendsn Au/avlben. And wenn es
onch de» Anscksiy babe. als sh DeMckbmd- unt-er-
aehen sollte: sin Volk gabt nickt unter, so lange es
nck nickt selbst aufgi-bt. Wenn wir daran köstbal-

Mit
an der wohl vorwiegend dis Verkehrsverhültnisse
die Schuld trugen — 188 Mitglieder waren nicht
zur Stelle, von den 61 Anwesenden erklärten bei
einer Stimmenthaltung 28 dagegen und nur 32
dafür — Hst der Zentralvorstand der na-ional-
riberalen Partei gestern beschlossen, die Organi-
sation, wenn auch unter anderem Namen,
aufrecht zu erhalten. Aber es ist dies die
alte naiionalliberale Partei nicht mehr. Ganze
große Organisationen haben sich von ihr losgelöst:
bis auf ein kleines Münchener Grüppchen der
ganze Süden, in Mitteldeutschland das Königreich
und die Provinz Sachsen, im Westen die Rhein-
lands. Was übrig bleibt sind ein paar norddeut-
sche Organisationen, die den alten deutschen Tra-
ditionen Treue zu halten vermeinen, wenn sie um
die Person des Dr. Stresemann sich scharen.
Aus der Partei der Reichsgründung, deren vor-
nehmster Ruhmestitel es war, alle deutschen Gaue
zu erfassen und zu durchdringen, ist , eine norddeuty
sche Rumpfpartei geworden. Sehr starken Eindruck
des nationalliberaleu Aentralvorstandes machten
die Ausführungen des Geheimrats Rebmann
aus Karlsruhe, der die Parteileitung in Baden
schilderte.
Rebmann führte aus, daß nach Aufhebung des
badischen Grogblocks die Nationalliberalen sich mit
den bürgerlichen Parteien zu vereinigen versuchten.
Von den früheren Großblockzeiten her aber bestan-
den noch gute Beziehungen zur Sozialdemokratie.
In Baden sei daher der Umschwung unter den
denkbar geringsten Reibungen ttfolgt.
Im ganzen Ministerium befinde sich kein
Unabhängiger, das Bürgertum sei in der Mehrzahl
vertreten und die geistige Führung ruhe
durchaus Lei dem bürgerlichen Lager. Der Mann,
der den besten geistigen Einfluß übt, sei ein Na-
tionalliberaler, der Oberbürgermeister Dietrich
aus Konstanz. Bei uns in Baden herrscht nicht die
hohe Zahl, sondern der Geist. In den letzten
drei Monaten vor der Revolution seien die Ver-
ständigungsbemühungen unter den bürgerlichen
Parteien immer weiter gegangen. In der Revolu-
tion habe dann die Befehdung der bürgerlichen
Parteien untereinander ganz aufgehört. Nur ein
radikaler Flügel dsr fortschrittlichen Volkspartei
macht darin zunächst eine Ausnahme. Aus diesem
Grunde verhielten sich die badischen Nationallibs-
ralen anfangs abwartend, dann aber fing man doch
an mit den Fortschrittlern zu verhandeln. Reb-
mann schilderte dann wie die Fortschrittler sich dem
Programm des badischen Bauernrats restlos
eingefügt hätten und sich so stark gemacht auf
der Richtlinie: Bauernpolitik, Schutzzoll, ge-
sunde Kirchenpolitik und nationale Politik. Fer-
ner hätten sie einen scharfen Strich gegen
die Sozialdemokratie gezogen. Für Ba-
den sei dis Hauptfrage: Bürgerliche oder
soziale Republik. Von den parteipolitischen
Vorgängen in Berlin hätte man sich kein rechtes
Bild zu machen vermocht. Dis Verhandlungen
zwischen Fortschrittler, demokratischer Partei und
Nationalliberalen gingen zu sehr durcheinander,
deshalb hätte man in Baden gesagt, wir müs-
sen uns selbst helfen und so hätte man sich
mit der fortschrittlichen Partei geeinigt. In pro-'
grammatischen Fragen bewahre man sich in Baden
die Freiheit gegenüber der Berliner Zentrale. Die
Träger der Führung in der neuen demokratischen
Partei werden die sein, die ihre Gedanken
hineingeben. Aus solchen Erwägungen heraus ha-
ben sich die badischen Nationalliberalen . an die
deutsche demokratische Partei angeschlossen.

Mebmann übür die politische Lage
in Baden
einer sonderbaren Zufallsmehrhcit,

Aus Ltadt und Umgegsnd
Weitgehende Beschränkung des
Eisenbahnverkehrs
Finolae der Ablieferung des rollende« Materials,
acmäß den Bestimmunaen des Waffenstillstands«
Mrtraaes wird eine weitaebendr Beickränkuna deck
Derkrbrs eintreten. U. a. ist wie zu Krieasbeaiml
mit der völliaen Einitrlluna.des VerlonenoerkeH»*
zu rechnen.
Einschiebung eines KriegsnoLsemesters
An den Universitäten Heidelbera und- Freit
bura ist .Wischen -das laufende Winersemester unß
dos kommende Sommersemester ein KrieasnvO
semester für Krieasteilnobmer einae-fLaben wor-
den. Das SemMer Leninnt nach dem auf 21. Ja-
nuar 1019 festgesetzten Schluß des Wintersemesters
am 25. JWuar. Der Vorlesunasbetrieib wird ans
4. Februar eröffnet. Das Semester schließt anr
Mittwoch der Cbarwocke (17. Avrili.
Das Kriegsnotsemester bietet in allen Fakultät
teil die Wr einen geordneten StudieNbetriielb erfor-
derlichen Vorlesungen und Uckbunaen. Daneben
sind Eraänzungskuris abz-ubalten. di-e dem Jwecks
disnen sollen, den Krieasteilnelbm-ern über Mänael
in tbrer V-oLbildun-g binweazubelken und ibnen dis
Einarbeitung in ibr Studium im erleichtern. Art
und UmüanA der EvMwungskurs-e werden von dem
Senat nach Anhörung der Fakultäten bestimmt.
Die Ergänzungskuris müssen stck nach Art und Um»
iana am das unb-Ä-ingt erforderliche Maß bÄckräns
ken und zeitlich io gelegt werden, daß ste We De-»
suche der Kurie am Besuche de'r Vorlesungen und
Ueb-un-aen nickt bindern. Kür das Krieasnotse-
mestsr wevden nur Krieg steilnebmsr ne»
immatrikuliert. Zu den Uebunaen des Studien-
Leirveb-es und zu den Ergänzunaskurien sind nur
KrikiMMnebmer zuzulassen. Zu den Borlelunaei»
können, soweit der Matz reickt. auck ander« Stu-
dierende zu-gelassen werden: das Belegen von
Plätzen M ibnen nickt gestattet. KrkeKsteilnebmov
i-m Ginne der vorstebenden Bestimmunaen ist ieder.
der wenigstens ein Halbes Ka-Kr Kriegsdienst a-s-
leistet Kat. Kriegsdienst ist der Dienst im Hec«
bÄi der Marine und bei den Sckutztruvven vom
Taae dsr Mobilmachung Lis sur Entlassung, fer-
ner der Dienst bei der freiwilligen KraiMnNflea«
sofern er am Grund einer auck für den Etappen-
dienst übernommenen Verpflichtung -geleistet ist. unL
endlich der -vaterländische Hilfsdienst. Weill«
licken Studierenden, die w-ibvend d«s
Krisges im der Krieaskrauksnvftege täkm rvarM
oder rn Munitionsfabriken gearbeitet Lab-en. kann
d-iÄe Zeit L«m Kukasdienst aleickacksekt wordem
Den Krei-gstMnebiwern ist mit der Ermatrikel zu
beiWia-en. daß das Krisasnotsemesster als einem .
normalen UnIiiversftätÄemestsr .a-leickw-si-tia aner-
kannt werde. Die EnMeiduma Wer di« Anrech-
nung des Semesters bei Zulassung zu den Prüfun-
gen fällt in sie Zuständakeit der VriifunasbebLr-
den. Ms Unterricktsverwaltuna wird das Ssmestei
den Kriegste.ilnelunern bei Zulassung zur PMn-ma
für das böbevs Lebramt anrecknen. — Das Som-
mersemester 1919 beainnt am 26. Avril, vtt
Vorl-efunasbötr isb am 6. Mai 1919.
q, * «
» ErlauLniszwang für studierende Frauen. Das
Ministerium hat anseordnet. daß an K Uni-
versität Heidelberg m den naMtisn Ssz
mckster-n — im Sommer-Semester 1919 und nn
Win'er^Semester 1919-20 — neu fick meldende
Frauen als Studierends oder als Hörer nur mir
der im Einzelfalle e-inzuHo-lemden Ermächti-
gung des Ministeriums ausgenommen werden
dürfen. Die Ermächtigung wird .nur erte-ll»
werden, wenn besonders Gründe, st? reifen!-
gen. FrMsn von besonderer Tucktr^ert and Ba-
den«-:innen, weüden nach MöglrWsrt beruckfrchilgr
werden. Gesuche um Zulassung von Frauen sind
«Weils wenigstens zwei Wochen, vor Semesterhch
ainn bei der Universität einzurmcken und m be-
üriinden. Disse Maßn-Ähme ist l-evrgftch ,erne
vorübergshende, der Rücksicht auf unsere Kriegs-
tsilnehmer entsprunsene, gsdacht. sie wird das
Studium der Frauen an deutschem UnlvMsttaren
auch in den Leiden nächsten Semestern nicht ems
schränken da andere deutsche Universitäten er ns»
weit geringeren Besuch vo-n Frauen ausroersen, also
in der Lage sein werden, Frauen aufzunehmkn; f«
zählt die Universität Freiburg im <^sens!atz zu del
wesentlich Höheren Zahl vor dem Kriegs z. Zt. nur
etwa 100 Frauen als Studierende. ..
--- Uns dem Volksrat Heidelberg wird uns ge-
schrieben: Auf Veranlassung der Sicherheitspolizef
wurde in Schriesheim ein Pferd, em Esel
und ein Wagen mit verWevenen Gegenstände«
beschlagnahmt. — T..'...
bruchs in das Vezrrkskommando
ein Mann ertappt, und
fängnis -abgeführt. —- . -
Mrde ein Landsturmmann vom Ldst.-Latl. iS., -.
feftgeuommM. — Zu der BerMtrsuns des
Sta-atl. Porphyrwerks m Dossenheim ist
zu sagen: Da van der Direktion keinerlei ZWl-
dung über den RestbDand der Lebensmittelbe--
Mndö an zuständiger Stelle einsing. Hat der ÄZ
und!S.-Rat DossenHeim am 11. November 191s
festgestelll, welche Mengen vorhcmL-en sind, Das
Bürgermeisteramt Dossenheim Hat die Kartoffeln
für sich beschlagnahmt und gebeten, die übrigen
Lebensmilt-elbckständ-s an die Arbsiker, dis im
Steinbruch beschäftigt sind, -als Schudsrarbeiter-
z-'Uage aibzu-treten. Das tat die Direktion u-cht,
sondern versuchte, die Lebensmittel dem Stock.
Niahrungsmittelamt zu verkaufen. W'gen zu hoher
Preise Verschob sich der Kauf, bis dann die Le-
bensmittel durch die Zentrale, nachdem sie bereu»
einen Monat nutzlos dalagen. -ab«eholt -und del
Kri-sgsverpflmungsanstalt überwiessn wurden-
Da-Helbe verllätt sich ähnlich mit den Le-Lensm-iteL
bsstästdisn Lei der Firma Gebrüder L«oerenz, Da
die Bestände Eigentum dsr Firmen waren, da«
heißt, diese für ihrer Gefangen enarbriter -gekiMst
bvtton, und sich eine gewaltsame Aneignung dA
Mstäude über den Berbraiuck der AMiWWM
nicht nackS«vissn werden kann, bat M der Volk«
rat ür eineBezabbung der Bestände an matzsebeM
der Stelle eingesetztt
» Bsn der Maas bis mr den
7 Wr tvMt das Badische!
Bataillon Nr. 34. von Nec
in Hsddslbera- ein. um Hier dem

Recker ^8g-'-t-e
r/ußartillerr^
farstvina ck komm««»
zu werde«

ten. io ivi-d das Lutbrrwort. kick auch erfüllen: Das
Reick muß uns dock blecken-!
Nack dreien erbebenden Worten, die mit Mr-
mischrm Beikail bearüßt wurddn. schloß der Vor-
sitzende di-s Verkammkuna.

DeuLschss Reich
- Der Rücktritt Dr. Sslfs. Nach wochenlang«« in-
neren Reibungen hat der Rat der Polksbeauftrag-
ten dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes,
Dr. Sols, die ttbetene Entlassung aus dieser Stel-
lung erteilt.
" Ludendorfss Erinnerungen. Wie die Kreuz-
zeitung mitteilt, ist E-eneral Ludendorff da-
mit beschäftigt, fei»« Erinnerungen niederzuschrsi-
ben.- Diese DarlesuMen würden sich Wich mit
und
 
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