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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0529

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Heidelberger Zeitung «Icheint an I«d-M Wochentag muiag, ir Uhr. Eratis»eiga»en lind da»
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KeidelbMerMung
«n- -j- angrenzenden Teile von Bayern. Hessen und Vürttemherg
—'_Donnerstag, den 17. Oktober 1818 k». Jahrgang


In Erwartung der -rutschen Antwort

aus
die
i n Regierung bis zum
i o n seine enL-

Vor der Beantwortung
Berlin, 17. Okt. Usber die deutsche Ant-
wort aus die Note Wilsons find»» im engeren
Kreise des «riegskabinetts und der Regierung
uuch darüber hinaus bet den verantwortlichen
len der Obersten Heeresleitung und »uw Te°l mick
mit den Parteiführern eingehende Beratu «
statt. Man verkennt im Kreise der P^lkw iedvch
-hi, daß d« Entscheidung zunäckttvei oer
Obersten Heeresleitung lie,s.t die vor
allen Dingen auch darüber zu befinden Hat, o re
Militärischen Bedingungen Wilsons, die ia ganz
Mvsvblümt dis Aushebung des U-Bootkrisses Md
di« Anerkenn« des militärischen Uebergewichts
der Alliierten fordern, für uns annehmbar sind
und ob wir sie überhaupt und unter Men Um-
ständen annehmsn müssen. Es ist begreiflich daß
die Entscheidung darüber außerordentlich
schwierig Äst. Demzufolge wird auch, VM
Reichstag aller Wahrscheinlichkeit nach noch
nicht am morgigen Freitag zusammentreten, son-
dern erst nach Absendung der deutschen Antwort.
Am einzelnen hat sich an der politischen Lass
nichts geändert. Daß die Milsonnote im deutsche
Volk autzs.ro rdesntli che Verstimmung
verursacht hat, zeigt sich u. ä. auch in der ^ueutc v
Aufwallung des N atianulgssuhls,
^as rn Kun^gZungen u>n^ Tele-gvamMen
Reichskanzler die Wahrung der deutschen Ehre ver-
langt. Vielleicht ersehen daraus die Schürer und
Hetzer in Paris und London, daß es nicht ange-
bracht ist, den Bogen allzusehr zu überspannen. Das
Gefühl dafür haben übrigens bezeichnender Werse
di« französischem Sozialisten, die in verschiedenen
Blättern Elemsnceau den Vorwurf machen, daß er
»u große Forderungen gestellt habe Man solle
»war dem Feinde keine Konzessionen machen, ihn
«der auch nicht erniedrigen. Auch in verschiedenen
englischen Blättern werden ähnliche, wenn auch
verklausulierte Warnungen kund. Dagegen fordert
die radikale Presse beider Länder die dauernde
Ausrottung" der preußischen Autokratie und der
Militärkaste.
Dennoch mutz man zur deutschen Regierung das
Vertrauen haben, zumal auch die „Nords.
Allgem. Zeitung" die Hoffnung du,Echrmmern
läßt, dah es möglich sein wird, den einmal beschrit-
tenen Weg fortzugehen, Lei aller Wahrung der
nationalen Ehrs und unter ausdrücklicher Hervor-
hebung des Rechtes, das Reichshaus sick selbst ans-
sugestalten, und auszubauen, daß sie in Mort und
Tun den richtigen Ausdruck finden wird. Weiteres
darübsr zu sagen, ist im Augenblick nickt ange-
bracht.
Antwort am Donnerstag
Berlin, 17. Okt. Man rechnet in unterrichte-
ten Kreisen mit einer Fertigstellung der deutschen
Note an Wilson im Laufe des heutigen Tages.
Wilson rechnet aus Sonntag
Genf, 17. Okt. Die „M'orninsvost" meldet
Newyork: Am Weißen Hause erwartet man
Antwort der deutsch n Regierun^ i ... -
Sonntag. Erst darm wird Wilson -
gültige Entscheidung verkünden.
Die Aufnahme der Wilson-Note
Die Aufnahme der Milion-Note in der de u tick en
V resse ist durchweg auf einen febr ernsten Ton ge-
stimmt. Allgemein wird zum Ausdruck swrocksi
datz man eine derartige Beeinflussung durch o .e
s'.eaestrunkenen Ententegeneräle nickt crwartei
hatte. Demgemäß ist der Ton der Erwiderung aut
rut-ckiosiene Abwehr gerichtet. Anteressant sind rm
besonderen die Aeutzerungen des ..Vorwärts und
der ..Kreuzzeitumg". Das sozialdemokratMe Blatt
schreibt:
..Drüben soll man wissen, Latz es Grenzen
ZM. dis nickt überschritten worden dürfen,
ohne deck das besonnene Merk wieder in Schult und

Schwere fein-liche Verluste

Der deutsche Abendbencht
WTB. Berlin, 18. Ott. (Amtlich.) Nordöstlich
von Roeselaere, am Selle-Abkchnitt,
Lei Haussy, zwischen Airs und Maas und
aus dem Ost« fex der Maas sind feindliche
Angriffe gescheitert.
Die von französischen Flüchtlingen angefüllte
Stadt Denain liegt unter dauerndem
Fenex schwerer englischer Artillerie.
Der Feind beschoß gestern die von «ns während
des Krieges sorgsam geschonte Wallfahrtsstätte
Liesse.
Der deutsche Tagesbericht
WTB. Er. Hauptquartier, 18. Ott. (Amtt.)
Westlicher Kriegsschauplatz
Heeresgruppe Kronps inz Rupprecht
In Flandern setzte der Feind seine Angriffe
fort. Der Hauptstotz richtete sich auf Torhout
und gegen die Bahn Isegem — Kortruk. Auch
gegen die übrige Kampffront führte der Feind viel-
fach durch Panzerwagen unterstützte heftige An-
griffe. An einzelnen Stelle» haben unsere Trup-
pen ihre Linien behauptet. An anderen Stellen
wichen sie kämpfend aus und wehrten den Feind
von rückwärtigen Stützpunkten vielfach durch Ge,
genstöße ab. Auf dem nördlichen Angriffsflügel
blieb Torhout in unserer Hand. Versuch« des
Feindes, zwischen Wertem und Torbout in
nördlicher Richtung vorzustotzen, wurden in erster
Linie durch Truppen der 38. Landwehr-Division
verhindert. Südlich von Torhout haben wir di«
Linie Lichtervelde—Asegem gehalten.
Südlich von Isegem gelang es dem Gegner,
über die Bahn Jsegem—Kortryk hinaus vorzudriw-
gen. Oestlich der Bahn brachten wir ihn »um
Stehen.
Westlich und südwestlich von Lille setzten wir
unsere Linien etwas vom Feinde ab.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
Zwischen Vohain und der Oise griff der
Feind erneut nach starker Artilleriemirkung an.
Nördlich der Stratze Vohain — Äisonville
hielten wir ihn durch unser Feuer nieder. A i s o n-
ville wurde nach heftigem Kampf gegen den bei-
derseits des Ortes und gegen den Ort selbst mit
starken Kräften mehrfach anstürmenden Gegner g e-
halten.
Auch die nördlich der Oise vorbrechenden feind-
lichen Angriffe scheiterten vor unsere» Li-
nien. Die seit Wochen fast ununterbrochen im
Kampfe stehende 6. bayrische Jns.-Diviston zeichnete
sich wiederum besonders aus. Kämpfe vor unseren
neuen Stellungen nördlich und nordöstlich von
Laon und westlich der A is n e, in denen wir dem

Gegner vielfach schwere Verluste zufügten.
Der Feind steht hier südlich der Serre und etwa
in Linie Liesse—Sissonne—Le Thour—St. Ger»
mainmont. -
An -er Aisnefront Erkundungsgefechte.
Der »wischen Olizq und Grand, Pre auf
Nouron entlang der Aisne vorlvringende
kleine Stellungsbogen wurde geräumt. Die
dort kämpfenden Truppen haben den Feind auch
gestern wieder zu mehrfachen für ibn verlust-
reichen Angriffen veranlaßt und damit den mit
dem vorübergehenden Halten des Bogens beabsich-
tigten Zweck vollauf erreicht.
Heeresgruppe v. Eaklivitz
Zwischen den Argonnen und der Maas
sind erneute heftige Angriffe der Amerikaner in
unserem Feirer und in unserem Gegenstotz geschei-
tert. Der Feind bat auch gestern, trotz Einsatzes
überlegener Kräfte mit starker Artillerie und trotz
Unterstützung durch Panzerwagen nur wenig C -
lände gewonnen. Nördlich von Iuvin am Walde
von Bantbeville und nordöstlich von Lnnel
fanden die Kämpfe bei Einbruch der Dunkelheit
ihren Abschluß. si
Auf dem östlichen Maasnfer zersplitterten
sich die zwischen der Maas und nordwestlich rw
Beaumont gerichteten Angriffe in dem unüber-
sichtlichen Waldgelände in sehr heftige Teilkämpfe
die zu unseren Gunsten endeten. Der Amerika-
ner erlitt auch gestern wiederum außerordentlich
schwere Verluste.
Der Erste Eeneralquartiermeister:
Ludendorff
Staatssekretär Gröber über die Kriegsanleihe:
Keine Regierung, kein Reichstag
wird es jemals wagen dürfen, die
Sicherheit der Kriegsanleihe anzu-
tasten.


Der Wiener Tagesbericht
Wien, 18. Okt. Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz
Auf dem Sasso Nosso vereitelten unsere Si-
cherungstruppen einen italienischen Vorstoß.
Valkan-rKiegsschauplatz
An Serbien und Albanien vollziehen sich
unsere Bewegungen und Maßnahmen ohne Einwir-
kung des Gegners. Der Chef des Gensralstnbs.

Trümmer zerfällt und die Hölle der WernWtMg
alle Scklünds »Mut. Vielleicht wird dann Lieser
Krieg nack dem Wunjsck derer enden, die DsMch-
land am tiefsten bassen. An der Schwelle des Frie-
dens. den sie wollen, wird aber ein neuer
Krieg stehen."
Die ..Kreuzzeitung" faßt den Kern der
Wilson-Note Mhitt Mammen Latz Wilson die Ka-
pitulation des deutschen Heeres und die Besei-
tig u n a der M o n ar ck i e verlangt und ruft dis
Köniastreuen reust sick >um den Herrscher su scharen
und ibn gegen Mn« äußeren und inneren Feinde su
verteidigen.
Der Eindruck in Frankreich
Die Agence Haons übermittelt die ersten franzö-
sischen Vress-Mmmen zur Wilio nicken Ant-
wort. Dor ..T e mp s" erklärt. Latz Liese Antwort
aÄwrtz nickt dazu beitragen werde. Liv Stelluinla dss-
Vrinzen Mar und Pavers zu besiesttgen. Sie werde
nock weniger das Ansehen Les preußischen Gene-
ralsstwbs und das veriönlicke Vrestraedes
Kaisers erhöben. Die sübrenden Krei le Deutsch-

lands Hütten öffentliche Fr'.edensve. Handlungen
gewünscht und dies anck erreicht. Das erste Ergeb-
nis sei. Latz sie ihren eigenen Völkern als erstes
F-rredsnskindernis erscheinen. Man mülle jetzt ,die
Antwort Les deutschen Volkes abwarten. Mienn
der Friede nickt aus dem Handeln des deutschen
Volkes kervorgohe. io mülle er durch das Handctn
der Ententearmee erreicht werden. Dor Temivs
freut fick» auck. daß der Präsident eine besonder«
Antwort an Oesterreich richten wird, den» eine ge-
meinsame Behandlung der FriedensanträLe
Deuticklands und Oesterreicks würde einer Anerken-
nung «der Allianz gleickkommen. welche eine der
wichtigsten Ursachen Les Krieges war. — Das
..Aournal des Debats" zweifelt nicht, daß Lor neue
deutsch« Reichskanzler sick nickt von dem Schlage
erholen wird, den ibm Wilson verletzt Labe. Die
Noten Wilsons hätten eine nach der anderen Lle
.inner« Front Deutschlands immer mehr erschüttert.
Nur .Oeuvre" und ..VovUlaire" Brechen
die Erwartung aus. Wilson werde die Unter-
ha n d langen fortsetze n. Die übrig« Brests
ist empört über Len hinterlistigen Vorschlag eines

gemischten Ausschusses, sie verlangt von Deutsch-
land anker dem Rückzug noch andere Bürgschaften.
Englische Stimmen
Die Londoner Blätter Heiken einstimmig dS»
Antwort «ul ebenso wie die öffentliche Meinung'
es tut. Die ..Westminster Gazette" bebt hervor»-
daß Lansing sich mehr an das deutsicke Volk wend«-
als an die Regierung. Wenn das Volk Mut und
Unabhängigkeit den anderen: Völkern beweisest
wolle, mülle es jene stürzen, di« das gegenwärtigo,
Unglück verursachten, sonst Mülle es dazu gezwun-
gen werden. Das Resultat sei in beiden Fällen
gleich. Präsident Wilson hämmere unaushörllch
«ui das konzentrierte Krieasziel aller Alliierten,'
nämlick die -Abschaffung des preußischen Militaris-
mus. Sobald diese fundamentale Sacke erledigt
sei, sei alles andere n ebensiicklich. Die
Räumung sei einemein militärische Angelegenheit,
die von Lev Militärbehörde erledigt werden Müsse.
Waffenstittstandsbedingnngen
Die englische und französische Presse fährt fort,)
sich in wilden Forderungen zu überbieten. Der
..Petit Bcrrisisn" bezeichnet als unerläßlich« Gat«
rantie die Besetzung mehrerer einstweilen noch
Leuts ck e r Städte wobei Las Blatt deutlich aur
Metz und Straßbra anspielt.
Der Berichterstatter des ..Nieuwe Rotterdamsche
Courant" meldet aus London: Wie ick böre. wird
eine der Bedingungen der Alliierten Mr den
Waffenstillstand die sein. Latz die Deutschen sick,
hinter Len Mein zurückziehen und die Haupts
säcklick sten BrüÄenkös 4 « des Mein» vss
den Alliierten besetzt werden.
Die ..Daily News" erklärt, es sei bisher noch zu,
wenig heüvoraeboben worden daß di« Räumung
von Brietz und Lonawv die Munitioilsmdu»
strie des Feindes auf das schwerste treffen würde.
Außerdem würde die Anwesenheit der alliierten,
Luftgeschwader an der deutsch-französticken uM»
deutsck-belmschsn Grenze halb Deutschland der Vor»»
nicktuna aussetzen. wenn die Feindseligkeiten wie-
der beginnen sollten Andellen müßte die endgül-
tige Entscheidung über den Waffenstillstand dem,
General Fock überlasten bleiben. Wenn er z. B.
bestimme. Latz die Deutschen bei ihrem Rückzug;
ibre Kanone n zurücklassen mimten, so sei
er der Unterstützung aller alliierten Völker sicher.
Der deutsche Vorschlag. Latz der MMenstillstand
gleichzeitig mit der Räumung erfolg«, sei absolut,
nickt unbillig zu nennen, falls die Garantien,
gegeben werden, die die Heer- und Flotten»
füörer der Alliierten fordern.
Der Kaiser und der Friede
Der Berichterstatter der Daily News drohtets
seinem Blatte aus Amerika, di« amerikanische Di-i
vlomatis werde wahrscheinlich Deutschland die
Wahl zwischen seinem Kaiser und dem Frie-
den geben. Auchan der liberalen Brests Englands
sänat man an. sich mit dieser Wahl »u beschäftigen..
Die ..Westminster Gazette" erklärt: ..Wenn Wil-
son die Fraas aulltellt. ob der Reichskanzler al-
lein für die Eonstituted Autberity spricht, dis bis-
her den Krieg geführt bat. so bezweckt er offenbar.!
daß unter den Bedingungen, die erfüllt werden-
müllen. bevor der Friede geschlossen werden kann.!
auch dis Folgen genannt werden, nämlich daß.
diese Mächte vom Schauplatz verschwinden.
Der Eindruck bei deu Neutralen
Der Wortlaut der Wilsonschen Antwort ruft inz
Holland allgemeine Enttäuschung und im Pnb-i
li-lumr. das sine baldige Beendigung des Krioaesi
für sicher hielt Ungewißheit und rum Teil Nieder-!
geicklagenheit hervor. Das Haaaer ..Bctderlcmd"'
uckreibt. die Antwort sei jetzt, wo man an den Be-
ginn der Friedsnsuntevbandllinasn glaube eins
schmerzliche Enttäuschung Der Haaoec ..Nieuwa'
Courant" meint: ..Es werde nun die größten An-
forderungen an die Weisheit, den Takt, die Ent-,
sMostsnheit und das Ansehen der neuen LeiÄs-hsni
Reai.eruntt gestollt. Auch klar muß sorgfältig jede,
Panikstimmung vermieden werden und es darf nu«
mit dem gerechnet werden, was nickt nur die Zu-
kunft Deutschlands, sondern die Zukunlli des Frie-,
dens Europas erfordert."
An wolitWisn Kreisen in der Schweiz wir^
die ausführliche Antwort Wilsons an Teuisch'aniÄ
unterschiedlich beurteilt. Es wird hervorgshojhen-
Latz sie stärker durch die militärischen Ereignisse atz
der Front bestimmt ist. als man eigentlich erwar»
teie. Man ist jedoch überzeugt, daß znnäcM do«
Notenaustausch zwischen Amerika und Deutlickland
in Fluß bleibt und die Friedemsdiskullion ck t
bleiben wird. Mit Svammn« erwartet man di«
 
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