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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0319

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Freitag, den 6. September 1918

Äezugs- und Anzeigenpreis. Dic .tzeld-.lb.rger Z-Itung" k«st«t bei jeder Pestaüstrv
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Dru» u.v«rlag-. Theodor Berkenbusch - Heidelberger v«rla,,aaftaN uu» »rn»««i, -etbelberch
> - «W, -- — ..---M-M—B-Ml

HeidelbergerZeilung
Mnabhängige Tageszeitung) /
_VerLün-Lgungsblalt sür Nor-ba-err und -Le angrenzenden Lette vorr Bayern, HessenLndDürltem-zflk^__^
Nr. 208 Freitag, den 6. September 1918 60. Jahrgang


knglisshe Umtriebe gegen Rats-Rußlan-

Rleinere Rümpfe im vorgelän-e

Hindenburgs und Ludendorffs
feste Zuversicht
Der Berliner Vertreter des Bester
..As Eft" hatte eine Uniterreduma init
Lindenburg und Ludendorff, über die er
u. a. folgendes berichtet:
General Ludendorff faste über die ameri-
anifchgn Truppen an der Westfront:
Die Amerikaner leisten keine nnbeden-
Eende Hilfe an Menschen und Material. Daß
aber Amerikas Hilfe ausschlaggebend für
das Schicksal des Krieges sei, ist eine eitleHoff-
"««g der Entente. Wi» sind mit der russi-
schen Dampfwalze fertig geworden und wer-
den auch mit Amerika fertig werden. Unser
Wille zum Siege bleibt ungebrochen und wir
werden den Vernichtungswillen des Feindes zer-
stören.
. lieber die Kriegslage äußerte sich General-
wldruarickall v. Hindenburg:
Der große Kampf im W e ste n geht weiter.
An unseren anderen Fronten ist es jetzt verhältnis-
'"ätzig ruhig. Das Nichtdurchdringen der österr.-
Ungarischen Offensive an der Piave ist nicht
tragische zu nehmen. Der Grund ist in
Naturereignissen, denr übermäßigen Anschwellen
Piave zu suchen. Die Erfolgs der österr.-un-
«arischen Truppen in Albanien verfolge ich
"ui lebhaftem Interesse.
Von Akbamen geht unsere Front weiter nach
Mazedonien, und da hält das tapfere bulga-
rische Heer trotz schwieriger Verhältnisse treu die
Wacht. Wenn die Entente dort noch einmal an-
greifen will, so können wir dem mit fester Zuver-
sicht entgegensetzen. Unken in Palästina ist es
den Engländern auch nicht gelungen, durch ihre
verlustreichen Angriffe den tapferen Widerstand
der türkischen Armee zu erschüttern. In P ersten
und an der Murmank Liste will England sich
Gstsstzen und verfolgt dort seine eigensten Zwecke.
Aber es will außerdem versuchen, Rußland er-
neut in den Krieg zu Hetzen und das gequälte Reich
erneut zum Kriegsschauplatz zu machen.
Der E n t sch e id u n g s k a m p f für uns Mit-
telmächte spielt sich jetzt aber hier an der West-
^ont ab. Wir Mittelmächte halten in unserem
Verteidigungskamps Schulter an Schulter fest zu-
sammen. Zwar leiden auch wir schwer unter d.e-


Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, S. Sept, abends. (Amtlich.)
Die Eefechtstätigkeit blieb auf kleinere
Kämpfe im Vorgelände unserer neuen Stellun-
gen beschränkt.
Der deutsche Tagesbericht
WTB. Er. Hauptquartier, S. Sept.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe KronprinzRupprecht
und v. Boehn
Zwischen dpern und LaBassee drängte
der Feind gegen unsere neuen Linien nach.
Im Borgelände belassene Abteilungen wichen
dort befehlsgemäß auf diese zurück. Bei Wyt-
schaete wurden Teilangriffe des Fein-
des abgewiesen.
Zwischen Scarpe und Somme fühlte
der Gegner gegen unsere neuen Linien vor.
Znfanteriegefechte mit unseren Sicherungsab-
teilungen. An der Somme Artillerietätigkeit.
Zwischen Somm,e und Oise haben wir
die am 26. August aus der Gegend von Roye
begonnenen Bewegungen fortgeführt und uns
in vorletzter Nacht ohne Kampf vom Feinde
losgelöst. Die dort am Feinde belassenen Nach-
huten find gestern nachm. langsam gefolgt. Der
Feind hatte am Abend etwa die Linie Boyen-
nes—Guiscard—Appilly mit schwächeren Tei-
len erreicht.
Zn der Ailette-Niederung wurden
Vorstöße des Feindes abgewiesen.

sein Kriege. Mir werben aber stark Mir s ihm
hervorgehen. Dafür bürgt uns, baß dis
Feinde unser Bündnis, ebensowenig wie fie es mit
Waffengewalt sprengen konnten, auch nicht durch
Lockungen zersprengen werden«. Unsere Einigkeit
macht uns stark. Mr werden nach ruhmreichem
Kampfe gemeinschaftlich in die Heimat zu gesicher-
ter friedlicher Arbeit zurückkechren und dann dis
Früchte unseres Kampfes ernten. Bis su diesem
Ziele heißt es durchhalten.
Zwischen Oise und Aisne
WTB. Berlin, ü Sept. Der Angriff am 2.
September, den der Gegner mit starken Kräften
erneut gegen den Abschnitt zwischen der Oise
und Aisne richtete, brachte ihm nur einen ge-
ringen Esländegewinn. Er mußte sich mit einer
geringen Einbuchtung der deutschen Linie südöst-
lich Coucy-le-Ehautea-u bis zu dem auf der Höhe
der sStraße Coucy—Soissons gelegenen Oertchm
Terny-Sarny begnügen und dafür eins Menge
zerschossener Tanks und Toter auf dem Kampf-
plätze lassen. Auch der Einsatz von Amerikanern
Italienern und Marokkanern, die den Anstürmen
neue Kraft und Elan verleihen sollten, konnte
den Erfolg nicht erweitern.
Am Nachmittag des 3. September versucht« er,
die kleine Beule in der Richtung auf Vauxail-
lon zu erweitern und zur selben Zeit das südlich
von Las,faux nach der Aisne ,M auslaufende
Höhengelände zu gewinnen. Ms an den vorher-
gehenden Tagen war der Himmel mit schweren
Regenwolken überzogen. Ein plötzliches Auf-
hellen gegen mittag gestattete den eigenen Trup-
pen Einsicht in die feindlichen Absichten, sodaß der
Ansatz zu einem Angriff in dem zusammengefaßten
Artilleriefeuer das hartnäckig auf den Bereit-
stellungsräumen lag und dru Gegner beträchtlich
zu stören vermochte, nicht in der beabsichtigten
Weise Mr Entwicklung kommen konnte.
Die Zerstörung von Douai
Berlin. 6. Sept. Die Engländer beabsich-
tigen offenbar, dem schön gelegenen und wohl-
habenden Städtchen Douai dasselbe Schicksal zu
bereiten, das St. Quentin und viele vicardischz
Orte ausgelöscht hat. Ihre F l i e g e rg e schwa -
de-- nehmen es irrt einiger Mit systematisch uw

Ebenso scheiterten starke feindliche Angriffe
dicht südlich der Ailette, bei Ternq-Sorny,
Clanecy und Buc le Long. Bizewachtmetster
Schorle der 8. Batterie Feld-Art.-Regis. 92
hat hier bei den letzten Kämpfen 6 Panzer-
wagen vernichtet.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
Oestlich von Soissons legten wir die
Verteidigung von der Beste zurück. Die Be-
wegungen wurden planmäßig und vom Feinde
ungestört durchgeführt.
Wir schossen gestern 32 feindliche Flug-
zeugeav.
Der Eeneralquartiermeist«: Ludendorff.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, s. Sept. Amtlich wird verlautbart:
Im Carnogebiet und östlich des Monte
Berti ca führten Unternehmungen unserer
Sturmtruppen zu vollem Erfolg. Zn den
Sieben Gemeinden und an der Piave
wurden feindliche Erkundungsversuche vereitelt.
Der Chef des Generalstabs.
Der Hilfskreuzer „Triumph"
Wie der Matin meldet, hat der kanadische
Dampfer „Triumph", der an der Küste Neuschott-
lan-ds als deutscher Hilfskreuzer tätig ist,
bereits einie größere Anzahl Handelsschiffe ver-
senkt. Der norwegische Dampfer „Beras-
dale" von 2S35 T. wurde von ihm versenkt. Die
Besatzung von 25 Mann wurde bei Kap Race ge-
landet.

ter Feuer und verwüsten es mit schweren Geschos-
sen. In den letzten Tagen warfen sie weit über
hundert Bomben und sechzig schwere Granaten auf
die Stadt, die steben-undzwanzig Häuser vollkom-
men zerstörten und fünfzig bis zur Unbewohnbar-
keit demolierten. Eine dieser Fliegerbomben traf
dis Peterskirche und forderte zahlreiche Opfer
unter der Zivilbevölkerung. Die meisten,' Toten
sind Frauen und Kinder.
Lenin
Moskau. 5. Sevt. Lenins Zustand ist be-
friedigend: die Gefahr von Komplikationen ist
aber noch nicht ausgeschlossen.
* Lanstng ist -u. a. für den amerikanischen Bot-
schaftsrvosten in London vorgeschlagen worden.
* Zar Ferdinand hat am Mittwock» Kaiser
Karl in Wien einen Besuch abgestattet.
* Der Herzog von Anhalt mußte sich einer
Winddarmoperatiem unterziehen dis gut verlief.
* Der Hetman Skoropatski und der Reichs-

kanzler hatten gestern eine Besprechung mit-
einander.


Englands Ränke in Rußland
Die Sowjetreaierung veröffentlicht eine Durftet-
luna der Viekverbands,Verschwörung, bie zum Stur»
der Bolschewisten führen sollte. Vielleicht fügt es
der Zufall, daß irgend ein britischer Staatsmann
gerade wieder eine Rede über .Siecht" und ..Frei*,
beit" der Völker hält. Das paßt dann vortrefflich-
zu dem ewigen Zwiespalt der Mittel und der Leh-
ren der englischen Politik. Wenn für die Briten,
die ..Freiheit" und die ..Selbständigkeit" der Vol--:
ker wirklich eime politische Regel und nicht eine
klingende Redensart wäre, so hätten sie Rußland,
auf dem Wege zur Gesundung und Etzstarkuna nicht,
stören dürfen. Statt dessen sind die englischen^
Agenten unermüdlich am Werk gewesen, um neue,
Umwälzungen bsrvorzurufen. wenn dadurch ein,
Vorteil für Altenaland zu erreichen war. Der,
Sturz des Zaren gehört ebenso ru den unmittel-
baren Kriegsleistungen der Londoner Staatsmän-
ner. als -der Moskauer Putsch gegen die Bolsche-
wisten. Die englischen Botschafter habe,» immer
bestimmte Gruppen und Parteien ausgespielt,
wenn die za-vische Regierung nicht nach -der Pfeife
Londons tamte. N-icolson und Buchanan haben
als Botschafter in dieser Hinsicht unbestreitbar Er-
folgs erzielt. Buchanan förderte die Wühlarbeit
gegen den Zaren, um mit den imperialistischen
Kadetten den Krieg gegen Deutschland und die
Donaumonarchie fortzusetzen. Als die Kadetten
abgewirtschaftet lmtten. begünstigte England K e -
renski. dellen Rednergabe und politischer Ehr-
geiz größer waren als seine Urteilskraft. Er,
hörte nicht, daß ein Schrei nach Frieden durch das.
ganze Land ging: er lab nicht di« Auf-löstMa deq
inneren Verhältnisse, die notwendig zu einem Zu-,
sammenbruck führen mußten. Seine Ohnmacht
deutete Buchanan falsch weshalb er Kornilow,
gegen Petersburg marschieren lieb. Das war der
große Fehler der englischen Wühler. Denn Kor-
nilows Truppen wurden von den Abgesandten der
Petersburger Sowjets zur Umkehr bewogen, je-,
ner Sowjets, in denen die bolschewistische Strö-
mung immer stärker geworden war. Lenin und
Trotzki Hatton den Kampf um die Macht aufge-
nommen. der sich für sie entschied, ohne daß Bucha-
nans verzweifelte Tätigkeit das bindern konnte.
Er reiste nach London, denn der Boden Peters-i
buras war unter seinen Füßen zum Vulkan ss-
worden.
indessen blieb England nickt ohne Vertretung.
Es batte große und kleine Agenten, in .Moskau so-
gar einen Generalkonsul, dellen Arbeit darin be-
stand. gegen die Räteregierung zu bohren Md M,
wühlen. Meuchelmörder wurden gedungen, um die-
Führer der Bolschewisten wegzuräumen oder aber,
durch den Mord politischer Persönlichkeiten, wie
des Grafen Mirbach, die Riiteregierunk unhaltbar
zu macken. Was sickere Vermutung war. haben di«
Bolschewisten nun aufgedeckt. Das Haupt der Ge-
genrevolution war der englische Generalkonsul
Lockart. Es vaßt in das Bild, daß der Mörder
des Volkskommissars Uritzki in die englisch«
Botschaft in Petersburg flüchtete, was er
nur konnte, wenn ihm die inneren Verhältnisse des
Hauses genau bekannt waren. Der dabei getötet«
Engländer war übrigens der Marineattachee! Di«
reckten Sozialrevolutionäre, deren Verbindung
mit den Melverbandsaasnten erwiesen ist. stehen-
nun -als Feinde der russischen Bauern da. Das
Ziel der Bewegung war ja die Aufrichtung einer,
neuen Front, ein neuer Krieg gegen Deutschland.
Das alles hätte neue Mallenovfer verlangt, die zuj
bringen die kriegsmüden russischen Bauern nicht,
willia waren. Auch diesmal seist sich, daß dis
Briten gegen den Muschik nur Verachtung empfin-
den. ibn für aut genug halten, sich für England ab-
schlackten zu lallen. Die Sowjets -haben damit
eine starke Waffe in die Hände bekommen. WeNg
es tönen gelingt, das allgemein den Bauern be-
kannt zu macken, daß die rechten Sozialrevolutio-
näre neuen Krieg planten, muß das di« Stellung
des Bolschewismus kräftigen. Und sie werde«
dann um so sker mit ihren englischen Feinden ferz
tia werden.
Weitere Einzelheiten
über die englischen Verschwörungen werden voq
der Fswestiia veröffentlicht. Darnach standen für
die Bestechung der lettischen Re atm ent et
durch die englischen und französischen diploma«
tischen Vertreter- 10 Millionen Rubel »uk
Verfügung. Zur Ausführung des Planes trai
Lockart persönlich mit dem Kommandeur einet
großen Truppenteiles in Verbindung. Lockar.
suchte die Letten zu überzeugen, daß sie sofort mit
den Bol-chowistsn. di« die lettisch« Heimat an dett
deutschen Fmverialismus verratcm. hätten brechet
müßtien. Fm Fall« des Erfolges der Verkchmöruns
 
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