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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0243

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rr. 193

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60. Jahrgang

Mittwoch, den 21. August 1918

Heidelberger Zeitung erscheint an jedem Wochentag mittags ir Uhr. Erali-betgab-.n lind da.
rMjig amtlich. Lsrkündlgungsblakt des Bezirks Heidelberg, die Heidelberger Famtlienbliitter,
auherdem amttlcher Mohnungsanzeiger. Die Heidelberger Zeitung kann durch «Le Po'Ianstallen,
durch di« Agenturen aus dem Lande, die Trägerinnen und bei der Geschäftsstelle selbst — Hauptslr. LS —
Monaüich und visrtellährlich bestellt werden.
... tzauptschrlftleiter: Kur, Fischer in Heidelbcrg
Dru» «.Verlag: Theodor Berkenbusch—Heidelberger Verlagsanstalt und chrutkeret, Heidelberg.

BtMs-rmd Anzeigenhkeis. Dir .tztMb-Htr Z-ttukg- K«M Lei ijedÄ ^MtaiitzL«
monaMch I.lt M., »leti-üthtlich Ls« Hl. ausschlteWch gusterigtbllht, r»ik- Äe:«,dNtLrim ober'
die Trägerinnen frri tzaud „»Natlich , lt M. -»'Lie sechszespallen« Petitzelli'oKr LtE NÄM»
kostet so Pf,.-, im «eklalnekl! bi« olergtsEttki P-Mzeili 1.'^ mit Pl-W-ckchrM'os.w'M
Bei Wiederbolungen Kachle» »ach r«q. «silllungdert G Seidtlberch^MWtrhWttM.
Druck u. Beklag: Theodor ÄerketMlsch^-Heidelberger 8N»gd«nstaU ü.lirucheret HAsakdr-,
PostscheLtonlo «akMuhe Sir. «»7. Ftrnfprecher: Redaktion ,82, S-sch»ftpfk«M"82 !
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KeidelbergerZckung
(Unabhängige Tageszeitung)
^^Verkündigungsblstt für Nordbadeu und hie angrenzenden Teile von Bayer«, Kessen «nd Wtzrttembsrs
^lr. 194


klrue Durchbruchsversuche öer Zranzosen

Fortsetzung des Grotzkampsss
Westen, 19. August.
^wlüysndste Sonnenhitze liegt über dem weiten
Schlachtfeld. Dichtester Staub verhindert jede
wettere Fernsicht. Das feindliche Artilleriefeuer
utet aus allen Kalibern und richtet über uniseren
dvsanterielinien eine undurchdringlich scheinende
-u^nd auf. Seit dem 16. August mittags ist die
'-schlacht wieder in ihrer Heftigkeit entbrannt. Fach
iryelnt noch immer an die Möglichkeit eines Durch-
^iches su glauben und sur Erreichung dieser
Wahnidee schickt er weiße und schwarze Franzosen
sowie Kanadier gegen unsere Front. Seinen Jn-
anteriewellen voraus eilen wieder als Sturmböcke
°a>rze Schwärme von Tanks, die aber ihrer Bestim-
Mrmer weniger gerecht werden, weil sie von
nserex Artillerie, von den Minenwerfern und
^raftwagenUaks zusammengehauen werden. Al-
, bm bei einem einzigen Armeekorps der Armee
Mutier sind von Offizieren einwandfrei 50 zur
Drecke gebrachte Sturmwagen festgestellt. Die
Artillerie hält sich soweit hinter der
^^d.^htunie, daß sie nur von unseren schwereren
Kalibern erreicht werden kann. Sie hat darauf
rzrch et, unsere Batterien zu bekämpfen und zum
. - öu bringen. Sie läßt ihre ganze Stärke
, in"k «tapfere Infanterie los. Demge-
e^. „tsl das wirksame Feuer unserer Kdschütze
Eit vorne, auf dem Vorfeld, durch das
) die Wellen der feindlichen Infanterie ringen
sriss/k- Bereitstellungen. Teile des An-
'onn, ^rnit gar nicht erst zur Entwicklung ge-
träckur-^. uE ^te Verluste schon vorher all zu be-
licht rvaren. Wiederum muß dann das feind-
- ste>><- ^^lumelfsner erst eine ganze Stunde minde-
rst ehe der neue Angriff vorbricht. Er
iani"- rn^ spätestens im Gegenstoß unserer Jn-
der rerschellü Zuerst auf dem rechten Flügel
liL m Mutier, sodann auch im Raume bis M-
unaen Vergebens waren alle Kraftanstrsns-
-°n sich dieser Stadt zu bemächtt-
»esetzt ^Esrnnige Verluste hat er dafür ein-
Ray^e"en der Straße Montdid ier-
Eruppen Kindlichen Leichen in dichten
Mengen Gefangenen bestätigen, daß sie den
deutschen hätten, um jeden Preis die
suhlt siL ^^U"-aen zu nehmen. Unsere Truppe
vor als großen Abwehrschlacht nach wie
Verständnis' 'Ose 'bat von Anfang an vollstes
habt -der?» ^ie Maßnahmen der Führung ge-
s"er Olb^/^ Mdsorge es nach dem Willen un-
Berlust^' ? Heeresleitung ist, uns alle unnötigen
svaren. ^°°?/oWaren Mknschenmaterial zu. er-
^hlenmnki 5"^ bestimmt in dieser Schlacht
La« unki .^erlegen sind, behaupten wir die
Gegners ^ie Absichten des hartnäckigen
kuppen wiederum sind von denselben
oder gar vorgestern stellenweise sechs
v>it scharfe» stärkste Angriffe abgeschlagen und
ich« i nt suh Egenstößen beantwortet. Trotzdem
»»neigen zu »k „ noch immer nicht ihrem Ende
Vorbrechen w»-. ' Vielmehr müssen wir mit dem
Alkr^ Offensivstöße rechnen.
Richard Meyer, Kriegsberichterst.
AU- Angriffe abgewiesen
Berlin, 2g N,,,. ..
dauernden siarkp^nr^^. ^g Wer an-
Veuvreignes vn>> Angriffe der Franzosen zwischen
^ust zu einen, Oise gestalteten den 19. Au-
^d!e^/"'n Großkampftag, an
steckten ?it allen Mitteln ihre weitgs-
samdfsrprobte suchten. Frisch aufgefüllte
n«r zabl^-^">ch dem Feinde trotz sei-
!ig verkr," lleberlegenheit wiederum völ-
Traveam,^»-! k Gelände zwischen
^SNY^Ä"nd Fresnieres, zwischen Las-
-^-escourt wurde zum Zielpunkt star-'


Der erste Ansturm gebrochen

Der deutschen Tagesbericht
WTB. Cr. Hauptquartier, 2V. Aug.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Südwestlich von Bailleul steigerte
sich die Artillerietätigleit mehrfach zu
größerer Stärke. Auf dem Kampffelde
des 18. August erneuerte der Feind gestern
abend seine Angriffe. Sfe kamen südlich
von Meieren in unserem zusammengefatz-
ten Feuer nichtzur Entwicklung^ Nörd-
lich von Vieux-Berquin wurden sie im Nay-
kampf abgewiesen. Beiderseits der Lys
nahmen wir vor einigen Tagen unsere westlich
von Merviller weit vorgeschobenen Posten ohne
Kampf in eine Linie östlich des Dorfes zurück.
Merviller wurde gestern Nacht von feindlichen
Abteilungen besetzt. Bei Lens und an der
Scarpe wurden englische Vor st ätze
abgewiesen.
Heeresgruppe des Generalobersten v. Bo eh n.
Nördlich von Lihons griffen unsere
Stotztruppen die vorderen englischen
Postenlinien an, nahmen ihre Besatz-
ungen gefangen und wehrten Gegenan-
griffe des Feindes ab. Südwestlich von Chaul-
nes schlugen wir einen am Abend nach
kurzem Feuerschlag vorbereiteten feind-
lichen Angriffzurück. Nordwestlich von
Noye griff der Franzose erneut mit Panzer-
wagen an; er wurde abgewiesen.
Zwischen Beuvreignes und der Oise
tagsüber erbitterter Kampf. In brei-
ter Front ging hier der Franzose zum TeH
mit frisch eingesetzten Divisionen wiederholt zu
starken Angriffen vor. Südlich von
Crapeaumesnil brachen seine Angriffe vor
unseren Linien zusammen. Beiderseits von
Fresnieres scheiterten sie an unserem Gegen-
stoß. In heftigem Nahkamps wurde
der Feind zwischen Lassigny und Thies-
court abgewiesen. Teile unserer vor-

deren Linien, in die er vorübergehend ein-
drang, wurden wieder gesäubert. Ebenso hiel-
ten wir unsere bis zur Oise anschließenden Li-
nien gegen hartnäckige Angriffe des Gegners.
Bis zum Abend war der Feind in seine Aus-
gangsstellungen zurückgeworsen.
Zwischen Oise und Aisne nahm der
Feuerkampf am Nachmittag wieder große
Stärke an. Gegen Abend setzte der Feind seine
Znfanterieangriffe zwischen Carlepont und
Nouvron fort. Auf beiden Angriffs-
flügeln wurde er im Nahkampf abge-
wiesen. In der Mitte der Front hielt un-
ser Artilleriefeuer die Infanterie des Feindes
vor unseren Stellungen nieder.
Heeresgruppe v. Gallwitz
Zwischen Maas und Moser drangen un-
sere Erkundungsabteilungen mehrfach in die
feindlichen Gräben ein.
Leutnant Beltjens errang seinen 29., SV.
und 31., Vizefeldwebel May seinen 21., 22.
und 23.. Leutnant Roeth seinen 22. Luftsteg.
Der Erste Generalquartiermeister:
Ludendorff.
Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 20. Aug. abends. (Amtlich.)
Zwischen Oise und Ais ne hat heute der seit
eifrigen Tagen erwartete, am 18. und 19. August
durch starke Angriffe eingeleitete erneute Durch-
bruchsversuch der Franzosen begonnen.
Nach erbittertem Kampfe wurde der
erste Ansturm des Feindes in unseren Schlacht-
stellungen gebrochen.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 29. Aug. Amtlich wird verlautbart:
Zn der Nacht zum 19. vollführten südlich des
Sasso del Rosso unsere Sturmtruppen einen
erfolgreichen Vorstoß in die feindlichen Li-
nien. Fm Asolonegehiet wurden italienische Er-
kundungsabteilungen abgewiesen.
, Der Ches des Generalstabs.

ker feindlicher Sturmläufe,, die immer wieder in
dichten aufeinander folgenden Wellen, von zahlrei-
chen Begleitgsschützen unterstützt, gegen unsere Li-
nien vorbrachen. Sie scheiterten sämtlich
im deutschen Feuer, in Abwehr und Gegenstoß. Auch
die Vernebelung seiner Angriffe brachte dem
Feinde keinen Vorteil. Die Truppenmeldungen be-
richteten übereinstimmend über schwere Ein-
buße des Angreifers an Toten.
Ebenso verlustreich wie die feindlichen Großan-
griffe zwischen Beuvreignes und der Oise wunden
starke Teilangriffe des Gegners südwestlich
Chaulnes und vor allem östlich der Oise Mi-
schen Carlepont und Nouvron, wo der Feind wie-
derholt starke Kräfte vergeblich einsetzte, abge-
wissen.
An der ganzen Front machten wir zahlreiche
Gefangene und konnten bei eigenen erfolg-
reichen Vorstößen nördlich von Lihons sowie bei
Wegnahme eines feindlichen Grabenstückes südwest-
lich Goyencourt erneut die schweren Verluste des
Gegners aus seinen letzten Angriffen feststellen,
über die die feindlichen Berichte mit Erzählungen
angeblich unerhörter deutscher Verluste das fran-
zösische Volk hinwegtäuschen wollen.
Die Zahl der Amerikaner an der
Westfront
Neuerliche Berechnungen- und Mutmaßungen ha-
ben ergeben, daß sich an der Westfront eine ameri-
kanische Armee in der Stärke von 713 VOV kamps-
fähigen Mannickaften veriammeft Lat. Zn den

Frontabschnitten ist hiervon aber nur dis
Hälfte in geschlossenen Formationen festgestellt
worden, das heißt, etwa 1Ü9 990 Mann. Somit
sind die anfänglichen deutschen Schätzungen, die die
Ansicht vertraten in aktivem Kampf gegen uns
ständen eine halbe Million Amerikaner, ungünsti-
ger für uns gewesen als die nun sestgestellte Tat-
sache.
Frankreich aber wird von Amerikanern geradezu
durchsetzt. Denn mit einiger Sicherheit wird Main
annshmen künden, daß sich außer den 713 90g kampf-
fähigen Amerikanern noch 500 096 amerikanische
Soldaten in Frankreich aufhalten, die der aktiven
Truppe nicht angehören. Daraus läßt sich schlie-
ßen. daß bisher etwa 1200 000 Amerikaner i«
Frankreich gelandet worden sind.
Oberst Egli über das amerikanische
Heer
Zn einer Antwort auf gegen ihn aer-ckilete An-
griffe schreibt der Militärkritiker der ..Basler Nach-
richten". Oberst Egli u .a. folgendes: „Zch habe
auch heute noch die UeberzeugMg daß es auch den
Amerikanern unmöglich ist. eine für den
Angriff großen Stils und den Bewegungskrieg
brauchbare Armee noch vor Krigsende zu schaffen.
Cs worden Millionen amerikanischer Soldaten und
Rekruten in Frankreich sein, aber kein ameri-
kanisches Heer. Mit dicher Meinung bin ich
nicht allein, es gibt auch hochgestellte franzö-
sische Offiziere, die ich natürlich nicht nen-
nen darf, die diese Meinung Haben und daher
keine sehr große Hoffnung auf die amerikanische
Hilfe setzen." —
* Das russische Kirchenkonzil. das zur Zeit in
Moskau tagt, beschloß die Gründung einer beson-
deren Abteilung zur Wieder - Vereinigung
aller christlichen Kirchen.

Sols gegen Balfour
Eine bedeutsame Rede
Berlin. 20. Aus. Bei dem Empfang in detz
Deutschen Gesellschaft hielt Heute aben«
der Staatssekretär des Reichskolonialamts, Dr
Solf. nachstehende Ansprache:
Meine Herren! Ich habe Sie hierher gebeten
um Ihnen meinen Dank dafür cmszusprechsn, das
Sie so energisch für den kolonialen Eedaitz
ken eingetreten sind. Die große Kraftprobe aff
den europäischen Fronten, mochte wohl das,
Schicksal unserer Kolonien etwas in den Hin-
tergrund treten lassen; ja selbst das Schicksal der«
jenigen, die schon über vier Jahre lang einen vet»
lorenen Posten mit seltenem.'Mut' und bsispieb
loser Erfindungskraft und LeWensfähsiÄeit ve-v
leidigen, lief Gefahr, — ich will nicht sagen, uns»,
ren Herzen — wohl aber unserem Bewußtsein fer-
ner zu rücken, als es die Gerechtigkeit verlangt
Da hat sich die Presse als wahrhafte!
Volkserzieher bewährt und das kolbt
niale Gewissen des deutschen Volkes se«
schärft. Ich darf heute das aussprechen, daß dis
Sicherstellung unserer kolonialen Zukunft
nicht allein das Ziel unserer Regierung und be-
stimmter Interessengruppen ist. sondern daß es eft-
deutsches Volksziel geworden ist. Pis tief in di»
Arbeiterkveise hinein ist lheute bas MwußtseiH
lebendig, daß die Erhaltung unseres kolonialer
Besitzes eine Ehren- uiich Lebensfrage M
Deutschland als Großmacht ist und da(
das koloniale Kriegsziel an nationaler Bedeutung
keinem anderen Kriegszieil naMteht.
Diese Einigkeit ist besonders wohltuend ans»
sichts der Plane unserer Feinde, die in den letzt«
Tagen so deutlich enthüllt worden sind wie nft
zuvor. Herr Balfour meldet in aller Forzx
Englands Anspruch auf Annexion uw
serer Kolonien an und zögert nicht, dies«
Anspruch moralisch zu begründen. Das ist nun ein«
mal notwendig in England. BaKouIr behauptet,
das intellektuelle Deutschland sei von einer uns
moralischen Eewaltl-ehre beherrscht'.
Meine Herren! Hüben und drüben gibt es
Chauvinisten »nd Zingos
Vor dem Kriege bildeten diese Leute bei uns ein^
kleine Gruppe ohne Geltung in der Politik, ohn^
Einfluß auf die Regierung, die sie dauernd b«,
kämpften. Während des Krieges ist ihre Zahl iL
der Tat gewachsen, weil sie Zugang bekamen au«
weiten Kreisen besonnener und besorgter PM
trioien. Unter ihnen sind viele, die vor dem Kriek
die Ideen der Völkerverständigung, des gutey
Willens und des Fairplay in den internatioitalötz
Beziehungen hoch hielten, deren politische Glast«
benslehre aber durch die Erfahrungen des Krieget
zusammengebrochen ist. Wer trägt die Schuld«
Niemand anders als die Gesinnung unseres
Feinde, dieselbe Gesinnung, die den großen Ne»
danken eines Völkerbundes durch die gleichzeitig^
Forderung des Handelskrieges gegen Deutschland
beantwortet und zu einer Spotigeburt gemacht
hat. Können wir Euch nicht militärisch vsrniM
ten, so vernichten wir Euch durch den Völkerbunds
Wend ich glaubte, daß diese Gesinnung für all»
Ewigkeit die Oberhand in England hätte. Hain»
würde auch ich dafür emtreten, daß her Kampf
auf Leben und Tod ausgefochten MSt-j
den muß, Ich bin aber der feisten UeberzeiuWng,
daß vor dem Kriegsende überall eine geistigS
Auflehnung gegen diese Knock-out-GosinnuM
kommen muß und kommen wird, sonst bleibt dies
Verwirklichung der Völksrliga «in Utopische-
Kriegsziel.
Balfour sprach zuerst von
Belgien
Der Reichskanzler hat im vorigen Monat tut
Reichstage für jeden der es hören wollte, erklärt,-
„daß wir nicht beabsichtigen. Belgien in irgend-
einer Form zu behalten." Belgien solle nach dem
Kriege als selbständiges Staatswesen keinem alH
Vasall unterworfen, wieder erstehen. Der Wie-«
derherstellung Belgiens steht nichts inl!
Wege als der Krieg swil le unserer,
Feinde. Eino wie geringe Rolle heute aber dick
Rücksicht auf Belgien in den Rechnungen der En-
tente spielt, zeigt am deutlichsten ein Zitat aus
der amerikanischen Presse, das Englands Propa-
gandaminister Lord Northcliffe in einen«
seiner Blätter mit begeisterter Zustimmung ab-
drückt : §
„Die Newybrk Times schreibt: Deutschs
lands Beteuerung, daß es nicht die Msichr
Habs, Belgien zu behalten, hat weder In -s
teresse noch Wert. Die Alliierten werdet«
Deutschland aus Belgien und Frankreich vev-
 
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