Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne); Hirsch, Julius von [Bearb.]
Katalog der Kunstsammlungen des am 6. September 1876 zu Würzburg verstorbenen Herrn Joel Jacob von Hirsch auf Gereuth: Versteigerung zu Cöln ... (1. Abtheilung): Kunstgegenstände und Antiquitäten: Porzellane, Fayencen, Arbeiten in Glas, Elfenbein, feinem Silber, Bronce, Holz, Emaillen, Dosen, Waffen etc. etcVersteigerung zu Cöln am 4. September 1878 und die folgenden Tage — Cöln: J.M. Heberle (H. Lempertz' Söhne), 1878

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.56321#0009
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ä,m 6. September 1876 starb hochbetagt — in einem Alter von
über 86 Jahren — der auch in den weitesten Kreisen als Kunst-
freund, Sammler und Kenner wohlbekannte Herr Joel Jacob von
Hirsch auf Gereuth, Kgl. Bayerischer Hofbanquier in Würzburg.
Der Unterzeichnete, mit dem Verkaufe des gesammten Kunstnach-
lasses desselben betraut, überreicht hiermit den Kunstfreunden
den Catalog der von demselben hinterlassenen Kunstsachen und
Antiquitäten. Wenngleich die Sammlung als solche zu bekannt
ist, um sich in weiteren Lobeserhebungen über dieselbe ergehen zu
müssen, mögen doch einige Worte über ihre Entstehung und Cha-
rakteristik hier ihren Platz finden.
Schon von frühester Jugend an war Herr von Hirsch ein
überaus eifriger Kunstfreund, und es fällt die Begründung seiner
reichhaltigen Sammlungen in die ersten Decennien unseres Jahrhun-
derts. Nachdem ihm Vieles aus dem Besitze seiner Familie über-
kommen, suchte er stets, bis in die letzte Zeit, seine Sammlung durch
seine Betheiligung an allen grösseren Versteigerungen — ich nenne
die der Sammlungen Zu Rhein, Rolas du Rosey, Frhr. von Albini
etc. — nach allen Richtungen hin zu bereichern.
Herr von Hirsch gehörte wohl weniger zu den sogenannten
systematischen Sammlern, die Specialitäten zum Gegenstände ihrer
Liebhaberei machen. Ein tiefes aesthetisches Gefühl, der ihm eigne
Sinn für das wirklich Schöne bildete das ihn leitende Motiv.
Sein Hauptstreben ging dahin, seine Wohn- und Gesellschaftsräume
mit schönen Erzeugnissen der Kunst auszustatten, ohne Rücksicht,
welcher Zeit, welcher Kunstepoche sie angehören mochten. Durch
die ganze Sammlung geht ein Zug von Eleganz und Gediegenheit,
die Jedermann mit Vergnügen und Bewunderung erfüllen muss.
 
Annotationen