Metadaten

Jacob Hecht, Kunst- und Auktions-Haus <Berlin> [Editor]
Versteigerung von Autographen aus Berliner Besitz: Versteigerung: 3. November 1925 — Berlin, 1925

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.16650#0016
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
I. Dichter, Schriftsteller und Gelehrte.

54 Goethe, Elisabeth, die Mutter des Dichters; 1731—1808. Eigh.
Brief m. U.: ,,C. E. Goethe". Frankfurth 28. Jenner 1779. 2 Seiten.
8°. Sehr selten.

Prachtvoller Briei mit wiederholter Erwähnung Goethes:
,, W ir haben uns freylich über die neue Ehren stelle von
unserm Sohn gefreut, das könnt Ihr leicht glauben. —
Gott erhalte Ihn nur gesund und vergnügt. Amen." Am
11. Juni 1777 war Goethe zum Geheimbden Legations Rath mit Sitz und Stimme
im geheimen Rat ernannt worden. — Ferner empfiehlt sie ihren Vetter Georg
Adolph Melber, Goethes Onkel (1725 — 80). Dieser hatte Johanna Maria Textor
geheiratet und lebte als Kaufmann in Frankfurt: ,,. . . da unser Sohn vielleicht
Geschäfte halber nicht immer um Ihn seyn könnte, so thut Ihr was Ihr könt und
vermögt um Herrn Melbert seinen aufenthalt angenehm zu machen: besonders
ist Er ein Meister im Schlittschu schleifen und möchte Sich darin gern sehen lassen.
Das wird sich schon machen lassen denke ich."

Uber die frohen Stunden, die Goethe als Kind im Hause seines Onkels, des
Materialwarenhändlers Melber, verlebte, vergleiche Dichtung und Wahrheit,
I. Buch S. 44.

55 — Quittung m. eigh. U. „Catherina Elisabetha Goethe. Wittib".
Frankfurt am Main den 28tcn September 1783. I Seite. Quer-40.

56 Goethe, Christiane von, geb. Vulpius. die Gemahlin des
Dichters; 1765—1816. Von Christiane dem Kammerdiener
Goethes Geist diktierter Brief, von diesem unterzeichnet „Christiana
Vulpius". Weimar 7. Febr. 1803. 3 Seiten. 40. — An ihren
Freund Nicolaus Meyer.

Christiane diktierte fast sämmtliche Briefe dem Kammerdiener Geist oder der
Hausdame Caroline Ulrich. Aus dem reichen Inhalt des Briefes seien nur zwei
Goethe betreffende Stellen angeführt:

,,Der Herr Geheime Rath war selbigen Tag sehr vergnügt so wie sie ihn
immer kennen und ich und der Oberforstmstr. v. Stein haben ihre Gesundheit
getrunken. Auch haben Sie mir sehr grosse Freude mit dem Häubchen gemacht,
wofür ich Ihnen den besten Dank sage. Mein einziges Vergnügen ist jetzt Schlitten-
fahren, welches ich täglich thue und da wir sehr schöne Pferde haben; so mache
ich mir ein grosses Fest damit.".....

„Unsern lieben Geheime Rath beurtheilen Sie ganz recht wenn Sie über-
zeugt sind dass er zu den kotzebuischen Ausfällen schweigen wird was für Zeit
und Kräite hätte er verloren, wenn er seit dreyssig Jahren von allen ungeschickten
was man über ihn gedruckt hat, hätte Notiz nehmen wollen. Er arbeitet vielmehr
diesen Winter manches das Ihnen, sowie allen Freunden gewiss Freude machen
wird es geht bey ihm, wie Sie wissen, immer vorwärts ohne dass er sich viel um-
sieht" .....

57 Goethe, Ottilie von, geb. Freiin von Pogwisch, die Gemahlin von
August v. Goethe; 1796—1872. Eigh. Brief m. U. Wien 1842.

3% Seiten. 40.

An den Kanzler v. Müller. Der Vormund der Goetheschen Enkel ist ge-
storben und, da ihre Tochter Alma noch nicht grossjährig ist, muss ein neuer er-
nannt werden: ,,Ich flehe Sie um Ihren Schutz an, um nicht von der Regierung
für eine ungehorsame Bürgerin erklärt zu werden. Aus dem kleinen Schnippelchen
Papier, was ich beilege, ersehen Sie, dass ich von der Regierung den Befehl erhielt

8
 
Annotationen