III. Fürsten. Feldherrn. Politiker. Varia.
Karl August, Grossherzog von Sachsen-Weimar, Freund Goethes;
1757—1828. Eigh. Bxief m. U.: „C." Undatiert. (1806.) % Seite. 40.
Hübsches Schreiben an den Generalleutnant v. Grawert: „Mein Sohn
Bernhard empfiehlt sich Ihnen bestens, er ist sehr über Ihren Beifall geschmeichelt.
Müffling hat die güte ihn einigen Unterricht in der tactic zu geben. Gebe der
Himmel, dass wenn dieser junge Mensch einmahl als handelnder Krieger auf-
treten wird, er zu einer parthey gehöre wo die schreib u. scrutinir sucht geringer,
einfacher Wille u. schnelle ausführung stärcker seyn möge als wie bey der unsrigen
es der fall war."
— Eigh. Randbescheid m. U.: „C. A." (Weimar) 23. März 1808.
13 Zeilen. Fol.
— Eigh. Billet m. U. : Carl August Mp." (Weimar) 7 Octbr. 1812.
% Seite. 8°. Mit Adresse. — An den Geh. Regierungsrat v. M ü 11 e r
„Alopeus will sich der Ölsischen Sachen annehmen . . . ."
■— Dokument m. eigh. U. und eigh. Nachschrift mit nochmaliger U.
Paris d. I. Juny 1814. I Seite (= Spalte). Fol.
— Eigh. Brief m. U. Weimar 18. Dez. 1825. I Seite. 40.
A n Generalleutnant von Borstel über das Ableben des Kaisers Ale-
xander I. von Russland am I. Dezember 1825: „Dieses Jahr schliesst mit einem
gewaltigen Bergsturze! Heute Vormittag erst haben wir die Catastrophe der
Gr. F. (= Grossfürstin) bekannt gemacht, weil ihr körperlicher Zustand es nicht
zuliess, es ihr eher zu sagen u. die erste Nachricht, welche uns am 13. abends
schon zukam, schien uns nicht bestimmt genug, um ihr willigen Glauben bey-
zumessen. Die Scene der Ankündigung od. Verkündigung, war tragischer wie
die, der Mutter Maria, die Ew. Excellenz so oft dargestellt gesehen haben, in
Bildern und Schnitzwerk! ich möchte dergl. nicht wieder erleben! Starrkrämpfe
traten bald ein etc." Spricht dann vom Grossfürsten Constantin: . . eine
der merkwürdigsten Masquen jenes Carnevals! Das ist doch ein unnachahmbares
Original. Indessen hat er jetzt stich gehalten, denn trotz dem, dass er in der
Nacht vom 8. u. 9 sehr belageit wurde, die Czaren Krone anzunehmen, hat er
doch ausgeschlagen, seinen Bruder Michael von Warschau abreisen u. weder Civil
noch Truppen schwören lassen . ."
— Eigh. Brief m. U. Wilhelmsthal d. 9. Juli 1826. 4 Seiten. 40.
AnBorstel über den am r. Dezember 1825 verstorbenen Kaiser Alexander
von Russland und über militärische Angelegenheiten, nebst Hinzufügung einiger
persönlicher Bemerkungen: ,,Auch ich vermögte mancherlei zur Karakteristik
des K(aisers) A(lexander) beizufügen. Gewiss ist, dass mit seinem Hinscheiden
eine seltene Erscheinung verschwunden ist! Napoleon hat das seltene
Glück genossen, dass mehr Menschen ihm leidenschaftlich ergeben waren, als wie
A(lexander). Mündl. einmal ein mehreres über dieses seltsame Factum!" „Meine
Schwiegertochter (Maria Paulowna) ist sehr taub! dabey, ich glaube es ist Folge
ihres nicht Hörens, sehr viel abwesend wie distrait: äusserst verstimmt seit dem
Tode ihres H. Bruders."
— Eigh. Brief m. U. O. 0. 4. Sept. 1826. 2 Seiten. 40.
An Borstel: ,,. . . . Die türkischen Angelegenheiten geben wirklich Be-
sorgnisse! es mag dorten toll her gehn; u. Fürst Metternich, der so sehr die revo-
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Karl August, Grossherzog von Sachsen-Weimar, Freund Goethes;
1757—1828. Eigh. Bxief m. U.: „C." Undatiert. (1806.) % Seite. 40.
Hübsches Schreiben an den Generalleutnant v. Grawert: „Mein Sohn
Bernhard empfiehlt sich Ihnen bestens, er ist sehr über Ihren Beifall geschmeichelt.
Müffling hat die güte ihn einigen Unterricht in der tactic zu geben. Gebe der
Himmel, dass wenn dieser junge Mensch einmahl als handelnder Krieger auf-
treten wird, er zu einer parthey gehöre wo die schreib u. scrutinir sucht geringer,
einfacher Wille u. schnelle ausführung stärcker seyn möge als wie bey der unsrigen
es der fall war."
— Eigh. Randbescheid m. U.: „C. A." (Weimar) 23. März 1808.
13 Zeilen. Fol.
— Eigh. Billet m. U. : Carl August Mp." (Weimar) 7 Octbr. 1812.
% Seite. 8°. Mit Adresse. — An den Geh. Regierungsrat v. M ü 11 e r
„Alopeus will sich der Ölsischen Sachen annehmen . . . ."
■— Dokument m. eigh. U. und eigh. Nachschrift mit nochmaliger U.
Paris d. I. Juny 1814. I Seite (= Spalte). Fol.
— Eigh. Brief m. U. Weimar 18. Dez. 1825. I Seite. 40.
A n Generalleutnant von Borstel über das Ableben des Kaisers Ale-
xander I. von Russland am I. Dezember 1825: „Dieses Jahr schliesst mit einem
gewaltigen Bergsturze! Heute Vormittag erst haben wir die Catastrophe der
Gr. F. (= Grossfürstin) bekannt gemacht, weil ihr körperlicher Zustand es nicht
zuliess, es ihr eher zu sagen u. die erste Nachricht, welche uns am 13. abends
schon zukam, schien uns nicht bestimmt genug, um ihr willigen Glauben bey-
zumessen. Die Scene der Ankündigung od. Verkündigung, war tragischer wie
die, der Mutter Maria, die Ew. Excellenz so oft dargestellt gesehen haben, in
Bildern und Schnitzwerk! ich möchte dergl. nicht wieder erleben! Starrkrämpfe
traten bald ein etc." Spricht dann vom Grossfürsten Constantin: . . eine
der merkwürdigsten Masquen jenes Carnevals! Das ist doch ein unnachahmbares
Original. Indessen hat er jetzt stich gehalten, denn trotz dem, dass er in der
Nacht vom 8. u. 9 sehr belageit wurde, die Czaren Krone anzunehmen, hat er
doch ausgeschlagen, seinen Bruder Michael von Warschau abreisen u. weder Civil
noch Truppen schwören lassen . ."
— Eigh. Brief m. U. Wilhelmsthal d. 9. Juli 1826. 4 Seiten. 40.
AnBorstel über den am r. Dezember 1825 verstorbenen Kaiser Alexander
von Russland und über militärische Angelegenheiten, nebst Hinzufügung einiger
persönlicher Bemerkungen: ,,Auch ich vermögte mancherlei zur Karakteristik
des K(aisers) A(lexander) beizufügen. Gewiss ist, dass mit seinem Hinscheiden
eine seltene Erscheinung verschwunden ist! Napoleon hat das seltene
Glück genossen, dass mehr Menschen ihm leidenschaftlich ergeben waren, als wie
A(lexander). Mündl. einmal ein mehreres über dieses seltsame Factum!" „Meine
Schwiegertochter (Maria Paulowna) ist sehr taub! dabey, ich glaube es ist Folge
ihres nicht Hörens, sehr viel abwesend wie distrait: äusserst verstimmt seit dem
Tode ihres H. Bruders."
— Eigh. Brief m. U. O. 0. 4. Sept. 1826. 2 Seiten. 40.
An Borstel: ,,. . . . Die türkischen Angelegenheiten geben wirklich Be-
sorgnisse! es mag dorten toll her gehn; u. Fürst Metternich, der so sehr die revo-
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