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Antiquariat V. A. Heck (Wien); Antiquariat V. A. Heck
Katalog (Nr. 17): Wertvolle Autographen — Wien: Buch- und Kunst-Antiquariat, Autographenhandlung V. A. Heck, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.68085#0049
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Morten-Müller. — Mozart. 47
433 Morten-Müller, der bek. Landschaftsmaler aus Norwegen, lebte in Düssel-
dorf, 1875 Hofmaler und Mitglied d. Akademie in Stockholm. 1828—1911.
Aquarell: Christian Fjord. Mit Bleistift-Signatur u. obiger Bezeichnung
qu.-12. 40.—
434 — Aquarell: Hardanger Fjord. Mit eigenhänd. Bezeichnung und Signatur.
(Bleistift.) 50.—
435 Moscheies, Ignaz, Pianist u. Componist. 1794—1870. Eigenhänd. und sign.
Musikmanuscript: „Deingedenken“ für Sopran oder Tenor mit Klavier-
begleitung, Text von J. Adolar Gerh ard. Komponiert von J.Moscheies.
Titel u. 3 Seiten gr.-4. O. O. u. D. Etwas vergilbt und in den Bugfalten
leicht .eingerissen. 50.—
Vermutlich ungedrucktes Lied.
436' Mozart, Wolfgang Amadeus, 1756—1791. Eigenhändiges Original-Musik-
Manuskript „Andantino“, „Tempo di menuetto“. Q-dur. 4 volle Seiten.
(1 Doppelblatt in qu.-fol. mit 12 Notenzeilen auf jeder Seite.) Mittelsatz
des 1783 in Wien komponierten Trios für Pianoforte, Violine u. Violoncell.
(Koechel 422). Eine Ergänzung und eine Korrektur sowie der Schluß (2 volle
Seiten qu.-fol.) von fremder Hand, wohl von der des Abbe Stadler.
Am rechten weißen Rande der 1. Seite des von Mozart eigenhändig ge-
schriebenen Manuskriptes steht folgende Bemerkung von alter (Stadler’s?)
Hand: “Original von Mozart bis auf das Zeichen 0, der Rest ist von
einem Musikfreunde hinzu gearbeitet.“ Das Manuskript ist in der rechten
oberen Ecke mit großen arabischen Ziffern von alter Hand mit 5, 6, 7
numeriert. 1500.—
Koechel 422 u. „Verzeichnis der Musikhandschriften W. A. Mozart’s im Besitze der
königlichen Bibliothek zu Berlin“ (zusammengestellt in den Mitt. f. d. Mozartgem. in Berlin,
H. 1, 1895, S. 1 ff.). geben ein.Fragment dieses Trios (4 Blatt) als im Besitze der kgl.
Bibliothek zu Berlin befindl. an. Wir geben nachstehend die Anmerkung Koechel’s wieder.
„A. Andrö, Hds.-Verz. e. führt genau obige 3 Sätze an und fügt hinzu: Vom ersten
Allegro hat Mozart uns 2 Seiten Partitur, vom Andantino, aber fast das ganze Stück, ebenso
auch vom letzten Allegro vollständig hinterlassen, woraus übrigens hervorgeht, daß diese
3 Sätze nicht grade in diesem Zusammenhänge von Mozart geschrieben waren. Stadler
ergänzte das Fehlende (Nissen, Anhang S. 13, Nr. 35): ein Allegro D min. Ein
Tempo di menuetto in G-dur, ein anderes Allegro D-dur 6/8 für Klavier, Violine und
Violoncello sind ebenfalls nicht ganz vollendet, das Fehlende ergänzte ein Liebhaber
zusammen können sie ein Trio ausmachen.“ Die auf S. 5 u. 6 von fremder Hand geschriebene
Ergänzung ist von der eigenhändigen Schrift Mozart’s kaum zu unterscheiden. Einige
namhafte Musikhistoriker und Kenner der Mozarthandschriften sind der Ansicht, daß auch
dieser Schluß von Mozart’s Hand geschrieben ist, und sind der Meinung, daß die oben
erwähnte alte Randbemerkung irrig ist und daß der Schreiber dieser Randbemerkung sich
nur durch den Umstand irreführen ließ, daß der Schlu einer anderen (schwärzeren
Tinte) geschrieben ist. Die uns zum Vergleich zur Verfügung stehenden Musikmanuskripte
Stadler’s weisen nur wenig Ähnlichkeit mit der Schrift der hier vorliegenden Ergänzung
. auf. Für die Annahme, daß diese Ergänzung von Stadler’s Hand geschrieben und hinzu-
gearbeitet sei, spricht folgende Slelle aus Stadler’s Nekrolog in der „Allgemeinen musikali-
schen Zeitung“ (36. Jahrg., Sp. 137.), wo es unter a. heißt:
„Mozart’s intimster Freund, und von dessen Witwe ersucht den handschriftl.
Nachlaß zu ordnen, willfahrte er im Beyseyn ihres nachmal. 2. Gatten . . . von Nissen
dem ihn ehrenden Wunsche ..; nicht minder schrieb er damals das Trio
zu einem defecf vorhandenen Menuet, und ergänzte die kleine
Klavierphantasie, C-moll, durch Hinzufügung des zweyten Teils;
Alles so ganz in des Schöpfers Geist, das sogar der Eingeweihte den geteilten Ursprung
nicht einmal zu ahnen imstande ist . . .“

Antiquariat V. A. HECK, Wien I, Kärntnerring Nr. 12.
 
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