26
Preise in Schweizer Franken.
Scherr — Schubert.
209 Sdierr, Joh., Sdiriftst., 1817- 1886. F. d’alb. a. s. Am Züridiberg, 5- 8. 1884.
1 S. qu.-8. 12.-
„An den deutschen Frauen (und Fräulein) in Oesterreich ist es, die Flamme des National-
gefühls zu nähren und zu stärken“.
210 Schiller, Friedrich v., 1759-1805. L. a. s. („Sch.“) Jena, 21. Aug. 1794- Eine
volle S. 4- 1000—
Schöner Brief an seinen Freund Gottfried Körner.
„Nächstens, Dienstag Abends werde ich mit Humboldt in Weißenfels eintreffen. Das ist
alles, was ich wagen konnte, da ich erst heute Mittag zum erstenmal wieder nach einer
20tägigen Unpäßlichkeit auf die Gasse gekommen bin. Suche es also möglich zu machen,
daß Du etwa Abends zwischen 7 und 8 dort eintreffen und ein paar Tage bleiben kannst.
Ich bin voll Verlangen Dich wiederzusehen, und diese Tage werden ein Fest für mich seyn.
Ich verspare bis dahin auch alles Uebrige. Dein Sch.
Die Witterung wird auf mein Kommen gar keinen Einfluß haben, und nichts, als ein sehr
ernstliches Uebelfinden kann mich abhalten; in welchem äußersten Fall Humboldt allein
kommt. Da wir kein Wirtshaus in Weißenfels kennen, so werden wir uns nach dem besten
erkundigen, welches Du auch beobachten kannst — und so finden wir uns gewiß.
211 Schlegel, August Wilhelm von, Romantiker, der Shakespeare-Uebersetzer;
1767—1845- Eigenh. Brief m. U. Coppet, d. 22. April 1809. 2l/a SS. 8. 36.—
An seinen Verleger Hitzig in Berlin. Er trifft Bestimmungen über die Verteilung von Frei-
exemplaren des 2ten Bandes seines „Spanischen Theaters“. Von den Bedachten seien er-
wähnt: „Geh. Rath von G 0 e th e in Weimar, Hofrath S c h e 1 1 i n g in München, Ludwig
Ti eck, Superintendent Schlegel in Göttingen, Baron de la Motte Fouque in
Nennhausen bey Rathenow, Friedr. Schlegel“.
212 Schlegel, Friedr. v., der Romantiker, 1772—1829. L. a. s. Wien, 14. 1. 1809.
3 SS. 8. 48—
An seinen Verleger Hitzig in Berlin, die Herausgabe seiner Gedichte (Berlin 1809) betref-
fend. Wünscht, daß dieser Sammlung sein Bild vorgesetzt werde. Am Schlüsse schreibt
er: „. . . Wissen Sie etwas von der Rückkunft des Königs (Friedrich Wilhelm III.)
oder von der Einrichtung der neuen Universität, so lassen Sie es mich wissen. Wir nehmen
hier alle den wärmsten Antheil daran.“
213 Schlenther, Paul, Sdiriftst., Kritiker, Direktor d. Burgtheaters in Wien,
1854-1916. L. s. Wien, 29. 1. 1903. 3 SS. 8. M. Kuv. ' 4--
Betr. die L. v. S c h r ö d e r’sche Bearbeitung der „Sakuntala“.
214 Schliemann, Heinrich, erst erfolgreicher Großkaufmann, später Alterthums-
forsdier u. Entdecker, geb. 1822 zu Neu-Buckow in Mecklenburg-Schwerin,
gest. 1891 in Athen. 7 eigenh. u. signierte Briefe an Prof. Friedr. Sdiwied-
land, den französ. Uebersetzer seines Buches „Tirynth”, datiert aus Athen
vom 7. Okt. bis 27. Dez. 1884. 6 Briefe in französischer, einer in deutscher
Sprache. Zus. 7 SS. 8. 250.—
Interessante Briefe über die französische Uebersetzung seines Weikes „Tyrinth“. Mit mehr-
facher Erwähnung früherer Werke Schliemann’s.
Briefe Schliemanns sind sehr selten.
215 Schubert, Franz, der große Liederkomponist, 1797—1828. Eigenh. u. voll-
signierter Brief. Graz, 19. Sept. 1827. 1 S. 4. 1650—
„Lieber H. v. Selber! Ich war hier, um mich zu entschuldigen, daß ich neulich nicht mein
Wort hielt. Wenn Sie wüßten, wie unmöglich mir es gemacht wurde, selbes zu halten, so
würden Sie mir gewiß verzeihen. In der Hoffnung Ihre Gewogenheit nicht zu verlieren,
verbleibe ich mit aller Achtung Ihr Ergebenster Frz. Schubert. Gratz, den 19. Sept. 1827.“
Der Brief wurde 1907 erstmals gedruckt von 0. E. Deutsch in seinem Aufsatz „Schubert
in Graz“. (Zeitschr. „Die Musik" v. 1. u. 15. 1. 1907.)
Der Adressat, Franz Selliers de Moranville war Hofkriegskanzlist in Graz, wo ihn
Schubert, der vom 3. bis 20. Sept, mit Jenger in Graz weilte, kennen lernte.
Jenger, der von 1819—25 in Graz, zuletzt als Hofkriegskanzlist, diente, war ein Kollege oder
Vorgänger Selliers u. hat diesen wahrscheinlich mit Schubert bekannt gemacht. Näheres
über Selliers Beziehungen zu Schubert ist nicht bekannt. Selliers gehörte vielleicht dem
Kreise der musikbegabten Dame Pachler-Koschak an, zu dem auch Jenger während seiner
Grazer Zeit zählte. Auch Beethoven verkehrte in diesem Kreise. Bekanntlich galt Schuberts
und Jengers Grazer Besuch dieser Dame.
Katalog XXXVIII: Autographen
Preise in Schweizer Franken.
Scherr — Schubert.
209 Sdierr, Joh., Sdiriftst., 1817- 1886. F. d’alb. a. s. Am Züridiberg, 5- 8. 1884.
1 S. qu.-8. 12.-
„An den deutschen Frauen (und Fräulein) in Oesterreich ist es, die Flamme des National-
gefühls zu nähren und zu stärken“.
210 Schiller, Friedrich v., 1759-1805. L. a. s. („Sch.“) Jena, 21. Aug. 1794- Eine
volle S. 4- 1000—
Schöner Brief an seinen Freund Gottfried Körner.
„Nächstens, Dienstag Abends werde ich mit Humboldt in Weißenfels eintreffen. Das ist
alles, was ich wagen konnte, da ich erst heute Mittag zum erstenmal wieder nach einer
20tägigen Unpäßlichkeit auf die Gasse gekommen bin. Suche es also möglich zu machen,
daß Du etwa Abends zwischen 7 und 8 dort eintreffen und ein paar Tage bleiben kannst.
Ich bin voll Verlangen Dich wiederzusehen, und diese Tage werden ein Fest für mich seyn.
Ich verspare bis dahin auch alles Uebrige. Dein Sch.
Die Witterung wird auf mein Kommen gar keinen Einfluß haben, und nichts, als ein sehr
ernstliches Uebelfinden kann mich abhalten; in welchem äußersten Fall Humboldt allein
kommt. Da wir kein Wirtshaus in Weißenfels kennen, so werden wir uns nach dem besten
erkundigen, welches Du auch beobachten kannst — und so finden wir uns gewiß.
211 Schlegel, August Wilhelm von, Romantiker, der Shakespeare-Uebersetzer;
1767—1845- Eigenh. Brief m. U. Coppet, d. 22. April 1809. 2l/a SS. 8. 36.—
An seinen Verleger Hitzig in Berlin. Er trifft Bestimmungen über die Verteilung von Frei-
exemplaren des 2ten Bandes seines „Spanischen Theaters“. Von den Bedachten seien er-
wähnt: „Geh. Rath von G 0 e th e in Weimar, Hofrath S c h e 1 1 i n g in München, Ludwig
Ti eck, Superintendent Schlegel in Göttingen, Baron de la Motte Fouque in
Nennhausen bey Rathenow, Friedr. Schlegel“.
212 Schlegel, Friedr. v., der Romantiker, 1772—1829. L. a. s. Wien, 14. 1. 1809.
3 SS. 8. 48—
An seinen Verleger Hitzig in Berlin, die Herausgabe seiner Gedichte (Berlin 1809) betref-
fend. Wünscht, daß dieser Sammlung sein Bild vorgesetzt werde. Am Schlüsse schreibt
er: „. . . Wissen Sie etwas von der Rückkunft des Königs (Friedrich Wilhelm III.)
oder von der Einrichtung der neuen Universität, so lassen Sie es mich wissen. Wir nehmen
hier alle den wärmsten Antheil daran.“
213 Schlenther, Paul, Sdiriftst., Kritiker, Direktor d. Burgtheaters in Wien,
1854-1916. L. s. Wien, 29. 1. 1903. 3 SS. 8. M. Kuv. ' 4--
Betr. die L. v. S c h r ö d e r’sche Bearbeitung der „Sakuntala“.
214 Schliemann, Heinrich, erst erfolgreicher Großkaufmann, später Alterthums-
forsdier u. Entdecker, geb. 1822 zu Neu-Buckow in Mecklenburg-Schwerin,
gest. 1891 in Athen. 7 eigenh. u. signierte Briefe an Prof. Friedr. Sdiwied-
land, den französ. Uebersetzer seines Buches „Tirynth”, datiert aus Athen
vom 7. Okt. bis 27. Dez. 1884. 6 Briefe in französischer, einer in deutscher
Sprache. Zus. 7 SS. 8. 250.—
Interessante Briefe über die französische Uebersetzung seines Weikes „Tyrinth“. Mit mehr-
facher Erwähnung früherer Werke Schliemann’s.
Briefe Schliemanns sind sehr selten.
215 Schubert, Franz, der große Liederkomponist, 1797—1828. Eigenh. u. voll-
signierter Brief. Graz, 19. Sept. 1827. 1 S. 4. 1650—
„Lieber H. v. Selber! Ich war hier, um mich zu entschuldigen, daß ich neulich nicht mein
Wort hielt. Wenn Sie wüßten, wie unmöglich mir es gemacht wurde, selbes zu halten, so
würden Sie mir gewiß verzeihen. In der Hoffnung Ihre Gewogenheit nicht zu verlieren,
verbleibe ich mit aller Achtung Ihr Ergebenster Frz. Schubert. Gratz, den 19. Sept. 1827.“
Der Brief wurde 1907 erstmals gedruckt von 0. E. Deutsch in seinem Aufsatz „Schubert
in Graz“. (Zeitschr. „Die Musik" v. 1. u. 15. 1. 1907.)
Der Adressat, Franz Selliers de Moranville war Hofkriegskanzlist in Graz, wo ihn
Schubert, der vom 3. bis 20. Sept, mit Jenger in Graz weilte, kennen lernte.
Jenger, der von 1819—25 in Graz, zuletzt als Hofkriegskanzlist, diente, war ein Kollege oder
Vorgänger Selliers u. hat diesen wahrscheinlich mit Schubert bekannt gemacht. Näheres
über Selliers Beziehungen zu Schubert ist nicht bekannt. Selliers gehörte vielleicht dem
Kreise der musikbegabten Dame Pachler-Koschak an, zu dem auch Jenger während seiner
Grazer Zeit zählte. Auch Beethoven verkehrte in diesem Kreise. Bekanntlich galt Schuberts
und Jengers Grazer Besuch dieser Dame.
Katalog XXXVIII: Autographen