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Preise in Schweizer Franken
R i t h t e r — Saar
255 Richter, Jean Paul Friedr., (Jean Paul), deutscher Dichter, 1763—1825.
L. a. s. („Freund Richter“) Bayreuth, 3. Sept. 17/3. 12 Seiten 8. Auf •*
S. 5 sind 10 Zeilen durch Durchstreichen unleserlich''gemacht. Der Schluß,
S. 9—12 auf anderem, blaugrauem Papier. 120.—
Schwärmerischer Liebesbrief an seine Jugendfreundin Renate Wirth, die spätere Gattin
Christoph Ottos. (Gedr. u. a. in: Die Briefe Jean Pauls, hrsg. u. erl. v. Ed, Berend. Bd. I
(München 1922), S. 420—423, Nr. 445.)
256 — L. a. s. („Ihr Freund Richter“) Neustadt a. d. Äisch, 7.—10. Jul. 1793.
8 Seiten 4. 120.—
Schwärmerischer Liebesbrief an die Vorige. (Gedr. u. a. in: D. Briefe J. P.’s, hrsg. v.
Berend, Bd. I, S. 411—414, Nr. 439.)
257 — Caroline Richter, geb. Mayer, Gattin des Dichters. L. a. s. Bay-
reuth, 14. Dec. 1825. 4 volle SS. gr.-8. 20.—
Schöner Brief an einen Freund ihres verstorbenen Gatten, in dem sie ausführl. über dessen
letzte Lebenszeit spricht. Zum Schlüsse spricht sie über Vertrage m. Reimers u. a. Verlegern.
258 Rokitanski, Karl Frh. v. der große Pathologe. 1804—78. L. a. s.
2. 1. 70. 1 S. 8. 5,—
259 Rubinstein, Anton, 1829—1894. Eigenhändiges Musikmanuskript mit Namen:
„A Monsieur Sigismond Thalberg*) Fantaisie pour le
Pianoforte composee par Ant. Rubinstein op. 77.“ 27 Sei-
ten (22 zeilig) und 2 Zeilen Notentext, gr.-fol. 250.—
Stichvorlage.
Die Fantasie (E-moll) erschien Ende 1867 bei B. Senff in Leipzig. Am 9. Sept. (28. August
a. St.) 1867 schreibt R. aus St. Petersburg an Senff: „Hiermit erhalten Sie die Fantasie
op. 77, ich bin mit diesem Werk zufrieden und hoffe, daß es uns beiden keine Schande
machen wird ... “ Zum vermutlich ersten Male spielte R. die Fantasie in einem der drei
Konzerte, die er im November 1867 zu Budapest veranstaltete (Vgl. „Signale“, 25. Jhrg., S. 980).
.Mit einer Variante am Schluß.
*) S. Thalberg, natürl. Sohn des Fürsten Moritz Dietrichstein und der Baronin von Wetzlar,
Pianist und Komponist, 1812—1871.
260 —Eigenh. Musikmanuskript mit Namen: „A Madame Helene T re-
ti a k o f f, Sonate (4me) pour le Piano composee par Ant.
Rubinstein, op. 100.“ Titel und 14 Seiten (24zeilig) Notentext (num-
meriert 2—15) gr.-fol. Fleckig. S. 2—6: 1. Satz (Moderato con moto)
S. 7—8: 2. Satz (Allegro vivace, D-molI; Moderato, B-dur). S. 9—11:
з. Satz: (Andante, F-dur). S. 12—15: 4. Satz (Allegro assai). 200.—
Stichvorlage des 1877 bei B. Senff in Leipzig erschienenen Werkes: (Op. 100, A-moll). Louis
Koehler sagt am Schlüsse seiner Besprechung in „Signale“, 36. Jahrgang S. 945—46: ,,. . . Die
Sonate ist, vom R’schen Standpunkte aus leichter als sonst die größeren Werke des Kom-
ponisten sind, sie will aber doch viel studiert werden . . . Der Grund dazu liegt iu R’s
eigentümlicher, über die engeren Ufer der klassischen Form fließenden Technik, die nur dem
Komponisten selbst völlig natürlich ist und ihn veranlaßt, in weiter gezogenen Linien zu
zeichnen als man es sonst gewohnt ist . . .“
261 —Eigenh. u. voll sign. Albumbl. „Andante assai“. „Feramors“. (a. d. Oper
„Lala Rookh“?) Wien, 1. Mai 1872. 1 S. qu.-4. Für Herrn Ruf. 50.—
Schönes Albumblatt auf einem blau linierten Blatte mit rot gedruckter Bordüre.
262 Saar, Ferd. v., österr. Dichter u. Schriftst., 1833—1906. 103 eigenh. u. sig-
nierte Briefe (darunter 1 Partezettel) aus den Jahren 1873—1897 an die
Fürstin Maria Hohenlohe, geb. Prinzessin Sayn-Wittgenstein,
Gemahlin des Prinzen Konstantin Hohenlohe-Schillingsfürst, Obersthof-
meister Franz Josephs I. 292 SS. 8. 300.—
Vollständige Reihe der an die Fürstin Hohenlohe, die Tochter der Fürstin Karoline
Sayn-Wittgenstein, der Freundin Liszt’s, gerichteten Briefe.
Die Fürstin hatte den Dichter Anfang der 70er Jahre bei einem Besuche der Altgräfin Sahn
in Blansko kennengelernt u. blieb von da an bis Ende des Jahres 1897 als verständnisvolle
Gönnerin u. Freundin mit ihm in Verbindung. Die Briefe zeigen deutlich, wie die Fürstin
auf die Ideen des Dichters einzugehen verstand u. seinen Werken eine feine Beobachtungs-
и. Beurteilungsgabe entgegenbrachte.
Die Briefe sind mit Ausnahme von dreien (datiert Ehrenhausen, 21. 6. 1874, Döbling b..
Wien, 29. 11. 1878 u. Döbling, 15. 12. 1897), sowie des Anfanges des Briefes v. 7. 3. 1881 u.
d. Schlusses d. Schreibens v. 25. 5. 1892 mit den Antwortschreiben der Fürstin Hohenlohe
gedruckt in: Fürstin Marie zu Hohenlohe und Ferdinand von Saar. Ein Briefwechsel. Herausg.
v. Ant. Bettelheim, Wien 1910.
Katalog 54: Interessante Autographen
Preise in Schweizer Franken
R i t h t e r — Saar
255 Richter, Jean Paul Friedr., (Jean Paul), deutscher Dichter, 1763—1825.
L. a. s. („Freund Richter“) Bayreuth, 3. Sept. 17/3. 12 Seiten 8. Auf •*
S. 5 sind 10 Zeilen durch Durchstreichen unleserlich''gemacht. Der Schluß,
S. 9—12 auf anderem, blaugrauem Papier. 120.—
Schwärmerischer Liebesbrief an seine Jugendfreundin Renate Wirth, die spätere Gattin
Christoph Ottos. (Gedr. u. a. in: Die Briefe Jean Pauls, hrsg. u. erl. v. Ed, Berend. Bd. I
(München 1922), S. 420—423, Nr. 445.)
256 — L. a. s. („Ihr Freund Richter“) Neustadt a. d. Äisch, 7.—10. Jul. 1793.
8 Seiten 4. 120.—
Schwärmerischer Liebesbrief an die Vorige. (Gedr. u. a. in: D. Briefe J. P.’s, hrsg. v.
Berend, Bd. I, S. 411—414, Nr. 439.)
257 — Caroline Richter, geb. Mayer, Gattin des Dichters. L. a. s. Bay-
reuth, 14. Dec. 1825. 4 volle SS. gr.-8. 20.—
Schöner Brief an einen Freund ihres verstorbenen Gatten, in dem sie ausführl. über dessen
letzte Lebenszeit spricht. Zum Schlüsse spricht sie über Vertrage m. Reimers u. a. Verlegern.
258 Rokitanski, Karl Frh. v. der große Pathologe. 1804—78. L. a. s.
2. 1. 70. 1 S. 8. 5,—
259 Rubinstein, Anton, 1829—1894. Eigenhändiges Musikmanuskript mit Namen:
„A Monsieur Sigismond Thalberg*) Fantaisie pour le
Pianoforte composee par Ant. Rubinstein op. 77.“ 27 Sei-
ten (22 zeilig) und 2 Zeilen Notentext, gr.-fol. 250.—
Stichvorlage.
Die Fantasie (E-moll) erschien Ende 1867 bei B. Senff in Leipzig. Am 9. Sept. (28. August
a. St.) 1867 schreibt R. aus St. Petersburg an Senff: „Hiermit erhalten Sie die Fantasie
op. 77, ich bin mit diesem Werk zufrieden und hoffe, daß es uns beiden keine Schande
machen wird ... “ Zum vermutlich ersten Male spielte R. die Fantasie in einem der drei
Konzerte, die er im November 1867 zu Budapest veranstaltete (Vgl. „Signale“, 25. Jhrg., S. 980).
.Mit einer Variante am Schluß.
*) S. Thalberg, natürl. Sohn des Fürsten Moritz Dietrichstein und der Baronin von Wetzlar,
Pianist und Komponist, 1812—1871.
260 —Eigenh. Musikmanuskript mit Namen: „A Madame Helene T re-
ti a k o f f, Sonate (4me) pour le Piano composee par Ant.
Rubinstein, op. 100.“ Titel und 14 Seiten (24zeilig) Notentext (num-
meriert 2—15) gr.-fol. Fleckig. S. 2—6: 1. Satz (Moderato con moto)
S. 7—8: 2. Satz (Allegro vivace, D-molI; Moderato, B-dur). S. 9—11:
з. Satz: (Andante, F-dur). S. 12—15: 4. Satz (Allegro assai). 200.—
Stichvorlage des 1877 bei B. Senff in Leipzig erschienenen Werkes: (Op. 100, A-moll). Louis
Koehler sagt am Schlüsse seiner Besprechung in „Signale“, 36. Jahrgang S. 945—46: ,,. . . Die
Sonate ist, vom R’schen Standpunkte aus leichter als sonst die größeren Werke des Kom-
ponisten sind, sie will aber doch viel studiert werden . . . Der Grund dazu liegt iu R’s
eigentümlicher, über die engeren Ufer der klassischen Form fließenden Technik, die nur dem
Komponisten selbst völlig natürlich ist und ihn veranlaßt, in weiter gezogenen Linien zu
zeichnen als man es sonst gewohnt ist . . .“
261 —Eigenh. u. voll sign. Albumbl. „Andante assai“. „Feramors“. (a. d. Oper
„Lala Rookh“?) Wien, 1. Mai 1872. 1 S. qu.-4. Für Herrn Ruf. 50.—
Schönes Albumblatt auf einem blau linierten Blatte mit rot gedruckter Bordüre.
262 Saar, Ferd. v., österr. Dichter u. Schriftst., 1833—1906. 103 eigenh. u. sig-
nierte Briefe (darunter 1 Partezettel) aus den Jahren 1873—1897 an die
Fürstin Maria Hohenlohe, geb. Prinzessin Sayn-Wittgenstein,
Gemahlin des Prinzen Konstantin Hohenlohe-Schillingsfürst, Obersthof-
meister Franz Josephs I. 292 SS. 8. 300.—
Vollständige Reihe der an die Fürstin Hohenlohe, die Tochter der Fürstin Karoline
Sayn-Wittgenstein, der Freundin Liszt’s, gerichteten Briefe.
Die Fürstin hatte den Dichter Anfang der 70er Jahre bei einem Besuche der Altgräfin Sahn
in Blansko kennengelernt u. blieb von da an bis Ende des Jahres 1897 als verständnisvolle
Gönnerin u. Freundin mit ihm in Verbindung. Die Briefe zeigen deutlich, wie die Fürstin
auf die Ideen des Dichters einzugehen verstand u. seinen Werken eine feine Beobachtungs-
и. Beurteilungsgabe entgegenbrachte.
Die Briefe sind mit Ausnahme von dreien (datiert Ehrenhausen, 21. 6. 1874, Döbling b..
Wien, 29. 11. 1878 u. Döbling, 15. 12. 1897), sowie des Anfanges des Briefes v. 7. 3. 1881 u.
d. Schlusses d. Schreibens v. 25. 5. 1892 mit den Antwortschreiben der Fürstin Hohenlohe
gedruckt in: Fürstin Marie zu Hohenlohe und Ferdinand von Saar. Ein Briefwechsel. Herausg.
v. Ant. Bettelheim, Wien 1910.
Katalog 54: Interessante Autographen