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Schweizer Franken
wenn ich auf dieses Hoffnung setzen sollte . . Vor bald einem Vierteljahrhundert, w o
ich meine jetzt stets noch gegebenen Opern für elende sogenannte Honorare
hingeben mußte, hätte ich armer Teufel vielleicht für jenen Zweck mich zu assozieren ein Inter-
esse gehabt. Jetzt übergebe ich keines meiner fortan noch zu veröffentlichenden Werke dem Theater,
und zwar aus Gründen, welche jene Herren erst haben müßten, ehe ich in Geldinteresse gemeinsame
Sache mit ihnen zu machen hätte „Müßte in erster Linie verlangen, daß jene sich dem von ihm für das
deutsche Theater aufgestellten Grundsätzen fügten, anstelle ihn mit Achselzucken zu behandeln“. Gibt
den Ratschlag sie mögen sich nach der Art der französischen Autorenrechte einrichten, aber erst
nachdem es ihnen gelungen sei, ein ähnliches Niveau in Deutschland zu erreichen. „Jedenfalls wird
mir das angenehme Schauspiel abzuwarten verbleiben, den Autorenverein mit dem Direktorenvereine
die deutsche dramatische Kunst berathen zu sehen: es wird sich herrlich ausnehmen! . .“
158 — L. a, s., Bayreuth, 28. Jan. 1874. 2 SS. 8°. An Philipp Haas & Söhne in Wien. Die
unbeschriebenen Seiten eingerissen. 120.—
Altmann 2532. W. hatte bei der bekannten Wiener Firma 200 Meter weißen und gelben A.tlas bestellt
und teilt in seinem Brief verschiedene Wünsche mit „um jeden Irrthum zu vermeiden, lege ich noch
die beiliegenden Muster für Farbe und Gewebe bei . .“

159 — L. a. s., Bayreuth, 15. Jänner 1876. 9 vollbeschriebene Seiten, 8°. An Fr an z Jau-
n e r, Direktor der Wiener Oper. 240.—
Altmann 2754 (ohne nähere Inhaltsangabe). Schöner, auch für die Geschichte der
Bayreuther Festspiele ungemein wichtiger Brief. Wagner macht Direktor Jauner
zum Mittler in seinen Bemühungen um die Mitwirkungen des Sängers Scaria in Bayreuth. Es ist
bekannt, daß auch dieser Brief den Sänger nicht umstimmte, sodaß Wagner schweren Herzens auf ihn
verzichten mußte. Scaria hatte bereits bei den vorjährigen Proben eine hohe Gage erhalten, die, als
sie bekannt wurde, bei den übrigen Mitarbeitern Verstimmung hervorgerufen hatte, da diese teilweise
umsonst sich in den Dienst der Sache gestellt hatten. „Ich glaube es gegen jeden verantworten zu
können, wenn ich Herrn Scaria für seine Mitwirkung in Bayreuth den genauen Betrag seiner wirklichen
Gehalts-Einnahmen in seinem Wiener Engagement zusage! . Der Rest des Briefes betrifft Abrech-
nungsschwierigkeiten mit der Wiener Oper. Wagner hatte bei Fertigung des Vertrages einen Passus,
die Abonnementsvorstellungen betreffend, übersehen und hofft, im Wege freundschaftlicher Übereinkunft
zu den ihm verlustig gehenden Tantiemen zu gelangen. „ . . . und wende mich daher .... mit der Bitte
an Sie, mein geehrtester Freund, bei jener höheren Instanz es vermitteln zu wollen, daß man mir —
rückhaltslos — für jede meiner am k. k. Hofoperntheater gegebenen Opern einen Antheil von sieben
Prozent an der jeweiligen Brutto-Einnahme, mit Einrechnung der Abonnementsquote, ausnahmslos zu-
spreche, und diese Vergünstigung bis dreißig Jahre nach meinem Tode meinen Erben gleichmäßig zu-
gestehe — wogegen ich jedes meiner neuen Werke gegen die Erfüllung derselben Bedingungen anstands-
los dem k. k. Hofoperntheater zur Aufführung freigebe . . . .“

160 — L. a. s., Bayreuth, 18. Nov. 1878, 4 volle Seiten groß-4°. An Franz Jauner,
Direktor der Wiener Oper. Auf der ersten Seite ein kleiner Tuschfleck, an den Bug-
stellen stellenweise eingerissen. 220.—
 
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