186 Matth. V. 21 —48.
V. 47.
Das Verbum hat bey den Griechen
eine sehr weitläuftige Bedeutung. Ueberhaupt drückt
es alle äusserliche FreundschaftöbsZeuguugen aus, süs-
sen, umarmen, freundlich empfangen und
anreden, Gutes wünschen, freundlich grüs-
sen , so wie in dem vorhergehenden Verse die
inneren guten Gesinnungen des Aerzens be-
deutet. Bisweilen heißt auch jeman-
den Wohlwollen, geneigt sepn, jemand lie-
hen. S. Elsner uä tt. 1. Hier nimmt man es am
besten in der ersteren Bedeutung von allen äusserlichen
Frenndschaftsbezeugungen.
7^ , eure Brüder, b. r.
eure Geschlechts-und Religionsverwandten.
Zn mehreren alten Handschriften liest man statt
H/z.85, welche Lesart aus einer Randglosse entstanden
zu seyn scheint. Die Aechtheit unserer Lesart verthei-
digt äe Vurüs I^eöl. 1. g. 22Z.
V. 48.
Send also vollkommen rc. d. i. ihr also,
meine Jünger, begnügt euch nicht mit jener äusseren
und mangelhaften Tugend der Schriftgelehrtsn und
Pharisäer, sondern strebt nach einer wahren und voll-
kommenen Tugend nach der Vorschrift des göttlichen Ge-
setzes, das geistlich und vollkommen ist, und nach dem
Muster eures himmlischen Vaters, der höchst vollkom-
men ist. Wenn den Christen hier, und in verschiedenen
andern Stellen des N. T. die höchste Vollkommenheit
Gottes zum Muster der Nachahmung vorgestellt und
empfohlen wird, so verstehet sich von selbst, daß dieses
nicht so gemeint seyn könne, als ob wir dasselbe jemals
erreichen könnten, sondern es wird ihnen dadurch einge-
scharft, mit Anstrengung aller ihrer Kräfte dahin zu
V. 47.
Das Verbum hat bey den Griechen
eine sehr weitläuftige Bedeutung. Ueberhaupt drückt
es alle äusserliche FreundschaftöbsZeuguugen aus, süs-
sen, umarmen, freundlich empfangen und
anreden, Gutes wünschen, freundlich grüs-
sen , so wie in dem vorhergehenden Verse die
inneren guten Gesinnungen des Aerzens be-
deutet. Bisweilen heißt auch jeman-
den Wohlwollen, geneigt sepn, jemand lie-
hen. S. Elsner uä tt. 1. Hier nimmt man es am
besten in der ersteren Bedeutung von allen äusserlichen
Frenndschaftsbezeugungen.
7^ , eure Brüder, b. r.
eure Geschlechts-und Religionsverwandten.
Zn mehreren alten Handschriften liest man statt
H/z.85, welche Lesart aus einer Randglosse entstanden
zu seyn scheint. Die Aechtheit unserer Lesart verthei-
digt äe Vurüs I^eöl. 1. g. 22Z.
V. 48.
Send also vollkommen rc. d. i. ihr also,
meine Jünger, begnügt euch nicht mit jener äusseren
und mangelhaften Tugend der Schriftgelehrtsn und
Pharisäer, sondern strebt nach einer wahren und voll-
kommenen Tugend nach der Vorschrift des göttlichen Ge-
setzes, das geistlich und vollkommen ist, und nach dem
Muster eures himmlischen Vaters, der höchst vollkom-
men ist. Wenn den Christen hier, und in verschiedenen
andern Stellen des N. T. die höchste Vollkommenheit
Gottes zum Muster der Nachahmung vorgestellt und
empfohlen wird, so verstehet sich von selbst, daß dieses
nicht so gemeint seyn könne, als ob wir dasselbe jemals
erreichen könnten, sondern es wird ihnen dadurch einge-
scharft, mit Anstrengung aller ihrer Kräfte dahin zu