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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 261 - Nr. 270 (7. November - 18. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0791
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— — —— — —

Erſcheint täglih, SonutagS ausge-

Loumen. Preis monatlich 20 Yfg.,

Mmit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-

blatt 32 Bfg, — Wird in der gauzen

Rtabt verteilt und an den Straͤßen-
ecken antzeſchlagen.

Alle Zuſendungen werden fraxio
erbeten.

Für die Aufnahne von Anzeigen

an Beftimmt vorgeſchriebenen Tagen

wirb leine Verantwortlichleit übers
KOMUMNEN,


r. 268. Montag, den 16. November —

Unterfertigter S.-C. fordert Alle,| _ — G f SS
Welchizl * —— — * Lniversitãt Heidelberg ® 7 * *
im V iet . 4 °
A Akademisches Direktorium, Todes Anzeige.

zeichneten zu melden. Samstag, den 21. November, vormittags 10 Uhr findet die

Der S.-C. zu Heidelberg Feier des Geburtstags des Wiederherstellers/}
Daspräsidiei‘erideCorpsGues’Ephalia der hiosigon Vnivoersitãt, dos höchstsoligon


Freunden und Bekannten machen wir hiermit die ſchmerz-
liche Mitteilung von dem nach längerem ſchweren Laden
am 14. d. Mts abends halb S Uhr erfolgten Ableben unſers

— Grossherzogs Karl Friedrich lieben Gatten, Vaters Bruder3, Schwagerz und Onkel8
* &. Schlange 2 und die damit verbundene Preisverteilung im grossen Saale der Museums- Geor Schõ
Uniberſttaͤls * Jubiläum Gesellschaft statt, wozu die Freunde der Universität hiermit eingeladen werden. 4 Pp.
?5 Heidelberg, den 16. November 1885. 4 Um ſtille Teilnahme bitten

1886. ;
Das Felkzugs-Comit6 erjucht hier⸗ Quincke.

; 5 2* —— Die tranernden hinterbliehentn.
( Universitat Heidelberg.

Heidelberg, den 16. November 1885.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag 3 Uhr ſtatt, wozu wir

riſchen Feſtzuge zu beteiligen, ſich perſoͤn⸗ 7 r « A
lih vom 16. bi8 20. November von 11 bi3 Aſiaiſemisſies Direſikorium. freundlichſt einladen.

12 Nor, pormittags bei einer der nachbe— Samstag, den 21. November, nachmittags 3 Uhr findet zur - — — 2
— — —— Feier des Ctiftungstaps der ſiiesigen — — — 2—
— en die Frg o Uenigt n dr Banoren aua Stadt⸗Theater in Heidelber
„ Stadt-Direktor von Ihherer. |dahier statt, wozu wir die Freunde der Universität mit dem Bemerken einladen, * 6.

— Wa ! — ꝛ —
Taͤulein Welit Zittel. Heidelberg, den 16. November 1885. Keine Vorstellung,.
B h guineke Mittwoch, den 18. November 1885
acn verein. — 4 Außer Abounement uud mit erhöhten Eintrittspreiſen.

ILGastspiel vom Gesamt-Ballet des Friedrich-Wilhelm-
fällt, wird nicht im Museum, sondern im städtischen Theaters in Borlin,

Nusiksaale des Gymnasiums (Ei * * dazu:
im 2— — — — Meihnachts Ausvorkauf. dir wie mir, oiler: Dom Herrn ein Glas Waſſer.

Welche aut Donnerstag, den I9. November

Die nächste Gesamt-Chorprobe, @@@@@@@@@%@@

!
/
i
\

führt, links) abends präcis 8 Uhr abge- Da in den naͤchſten Tagen meine Weihnachts-Sendungen ein- Luftfpiel in einem Alt von Noger

halten. Dieses Lokal wird in allen jenen treffen, febe mein ganze8 Lager un

Fällen benützt werden, wo der Garten- / * sSich Pe

saal des Museums nicht zur Verfügung Cravatten Lavalher@s und CM WAarzer eter.

steht. — Verlegungen der Dienstags- und ! 3 x Schwank in einem Akt von C. A. Görner.
Donnerstagsproben werden von jetzt an seidene Foulards E“ Alles Nähere besagen die Anschlagzettel. “

Nicht mehr vorgenommen werden. einem Ausvertauf aus welcher Sonutag, den 15. November

z z beginnt und Mittwoch, den 25. November endigt.
linfnl 77 2 urnſ Das Lager iſt in den neueſten Farbenſtellungen ausgeſtattet und

2 — 444 x die Preiſe enorm billig geſtellt.

eute abẽn ieder, die

4 Wodhen im Ruͤckſtande ſind, * er⸗ Friedrich Weygold,
ſucht, zu erſcheinen Hauptſtraße Nr. 26.

Oeffentlicher Dank.

Der Unterzeichnete hat ſeit vielen Zahren Her ein Lelden an beiden Füßen, das Ihur die un-
Lalichſten Schmerzen bereitete, Durch offeniliche Dautſchreiben auf daz von Herrn Oel Fabrlanten
F, B. Sedimair in Zölg bereitete Gichtsi aufmerkjam gemacht, griff ich au zu diefem Mittel,
rachden alle andıren verfuchten vergebenZ waren. Zu meiner größten FreuDde bin ich duͤch Diefed Sichtöf
von diefen fürchterlihen Gichiſchmerzen gaͤnzlich geheilt worden und ſprechẽ Jomit Herrn Sedlmair meinen
herzlichſten Dank aus und mwünfche, daß alle ähnlich Leid:nde gleihe Hilfe erfahren mödhten. Nach-
dem meine Heilung vor 2 Jahren gefhah, wartete ich mit diefer Beröffentlihung ab ſichllich bis Heute

f

Der Bevollmachtigte. und 7 * * — bis zur Stunde nicht mehr elnſtellten, ſo glaube ich das diefes Leiden
gänzlich gehoben iſt.

Kapitalien — — — —⏑ — Malfad) bei Miündien, 30, — ⏑⏑ —
in größeren und kleineren Beträgen Große Ausſtellung — —

auf xrtesuuteryſand n Liegen-n Gtas⸗, Borzellan:, Fayence:, Majolika: und Thonwaren. Mein

ſchaften werden fortwährend aUSz Qager ift vorzugsweije in neuen Artikeln gut fortiert und bietet günftige Gelegenheit Die letzten Neuheiten der Saiſon in

li der S f ür illigen Gi en. e immte { ei mir bis Weih- I
— * — — —— — — 2 *1 Ro gonmãantoln Rãdorn
Paletots und Dolmans

Hauptſtraße 41 und woͤllen Berlaa:
ſcheine doſel bſt 4— — Im gr. gfiiä?n:glgg; äum}u% 5\!11! ilgf‚mhg‘f&
SN — / orgen Dienstag

] vember, abends

Fahtnis Verſteigerung

* 2 2 — — am ff | ] uumiüär}l}?iä) {ehte f * wird geſchlachtet. ſind in großer Answahl wieder eingetroffen und empfehle ich
enstag, den 17 November d. 3., a } illi he iſen.
1 ꝛ R 4 6
v : 1 S ’
anfangend, die zum Nachlaſſe der verſt. — Zoiree Restauration à la carte, /

| räulein Johauna Lenz von hier, im| W > EGpiritual- Manifeſtatiom \ ag: 4 1 Mk. 20 pf
| Deutſchen Haus Sommer Lokah) gehoͤrigen des weltberühmten Kais, Russ, Hof-Prestidi- MlttaignsltlsAcbO;äälmel‚lt 90 8 7
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Küchengeräte und ſonſt verſch. Hausrat. Herbſt und Kuoblauch und in der Lamp en.

Die Möbel find in gqutem Zufiande, MufikalienhHandlung de8 Hern Gutten:| Hhpi f j
Heidelberg, den 14. Novamber 1885, { 9 [‚gm„ * heidelberger Aklienbrauerei, Bringe hiermit mein reichhaltiges Lager von Lampen,

A. W. Helwerth Saal 1 IME 50 Pifg., Seitencolonaden 1 Mk.; Hauptſtraße 115, . “ * 2
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— — —— — — — — — — — — — — ß— — — — —— —

war wohl der Herbfie Schmerz gewejen, welchen läſſigung der Schularbeiten Handelte, dagegen war vernante war lanae bemit t, fie zu fröften und zu, Zweige entgegenfirecten und wohin ſich nur felten

Das Fräuleiu von Bixrenweiler. Helene inzwifcdhen erfahren, obgleich ihr auch mannig= : fie unerbittlihH freng, wenn das Kind irgend einem beruhigen. . 2 ein menſchlicher Fuß verirrte Wer ſollte auch hierher
Roman von A. Sütetsburg, fache OQuälereien und tiefe Demütigungen, welche fie ihm gewordenen Auftrag nicht mit der peinlichften Endlidh verfiegten pIöglid GHelene’8 Thränen, | Fommen ? Der Freiherr, die Freiherrin oder Margot?

(17. Fortjegung.) ſchwer verlebten, nicht erſpart geblieben waren. Genauigkeit ausgeführt hatte, In Yren Augen flammte der Txos. Sie hatte Die Wege waren ſo feucht und der Syringenduft

„ Später hatte er ſich dann aber der ausge: YNur in der erften Zeit Hatte die Freiherrin, 305 beide Mädchen zehn Jahre alt waren, mandje Bittere Kränkung, manche 3Zu ücfeßung | wirkte betäubend auf die Freiherrin, oder audh
ſtoßenen Schwefter angenommen und diefelbe [chließlich | WenigjftenS unter den Augen ihres Gatten feinen wuͤnſchte die Gouvernante zunächſt mit der franzö= ertragen, {o lange e8 ihre änßere Perjon betraf, | füirchtete fie, Margot möge Kopfidhmerzen dapon
&u feiner Univerfalerbin ‚ernannt, Das Veymögen | auffallenden Unterfchied al8 den der KMeidung zwiſchen fifchen Sprache zu beginnen und die Freiherrin Es machte ihr Fkeinen Schhmerz, Tag für Tag in | bekommen. Die Einzige, welche bisweilen hierhers
über, das er ſich erworben, follte ein außerordentlich |den beiden Kindern gemacht und hiermit Hatte fich war damit, was Margot anbelangte, einverfianden, ! demfelben Anzug zu gehen, ver, wenn er abgenugt| fanı, war die Gouvernante, die jebt im @d)ulgtmrpet
bedeutendes gewefen jein. Weldjen erdenklichen |der Freiherr einverfianden erflärt. Später aber In Bezug auf Helene war fie indefjen der Meinung, ! war, durch einen anderen gleichen Stoffes und | faß und Margot den erſten franzöfijhen Unterricht
Srund aber gab e8 unter diefen Umftänden für das | trat der Contraft zwiſchen Margot und Helene ſchärfer daß ſich nun der Unterricht der beiden Madchen , gleiher Farbe erſetzt wurde, fie hatte wohl kaum | erteilte, .
Ate Fräulein, ſich fo fern von der Welt zu halten, [ und ſchärfer hervor und je haͤrter ſich die Charakter ' in manden Jäcdhern werde trennen müffen, da e8 hemerkt, wie man fie gefliſſentlich überall zur Seite Helene rannte weiter und weiter, ihr Kopf
wenn nicht eben das unruhige Sewiffen fie zu diefer |der beiden Mädhdhen von einander ſchieden für defto nicht in ihrer Abſicht liegen koͤnne, Helene in falſche ſchoh denn fie lebte ja kaum mit den Menfchen, | brannte wie im Fieber und fie wußte nicht wohin,
Einfamteit verbammt hHatte? notwendiger hielt es auch die Freiherrin, den äußern ‘ Bahnen zu bringen. Die Gouvernante zeigte fich , welche fie umgaben, ſondern in ihrer eigenen Welt, | Gewiß, die Luft hier im Grund war feucht ünd
Arthur Wildeck hatte die niemals ganz verharfchte unterſchied zu verftärfen. Man fah fie felten zu= fehr erftaunt, venngleich die Worte der Freiherrin die fie ſich geſchaͤffen. beengend und es war ihr, als wolle der Syringen-
Vunde⸗ welde bas Leben des alten Fräuleins fo|fammen und wenn e8 je der Fall war, fo dauerte fie, nac) dem Stand der Dinge zu Beurteilen, nicht Zum erſten Male hatte man einen Streich duft fie erſticken. Ehe ſie ſich deſſen berfah, war ſie
&injam gejftaltete, beruͤhrt und Tante Caroline machte ! e& gewiß nicdht lange, bis Helene ſich von der zank- befremden Kfonnten, Sie madte auch noch einen ' nadh ihr geführt, der fie empfindlich traf — man | wieder auf der Höhe, aber nicht an jener Seite,
die Cnidedung, daß fie noch immer ſehr {chmerzte, { üchtigen Spielfameradin zurüdzog und ihren eigenen Verfuch, die Dame z3u Überzeugen, daß Helene, mit wollte fie hindern, ihr Wifjen, ihre Kenntnifje zu | wo man fie täglich ſah, ſandern in dem verbotenen

Was hHatte fie gethan? was gab dieſem Menfchen | Weg ging. . {tücf)tigen Kenntnifjen ausgerüftet, eines Tages heffer ! vermehren und doch ſehnte fie ſich leidenſchaftlich Reviere der Waldfran, wie ſie ſich heimlich fagte,
das Recht, ihr mit der Verachtung, als ſei fie eine Cinen Zriumph genoß die Freiherrin und diejer . imjtande ſein werde, fich ſelbſt zu verforgen. darnach, ihrer Kameradin nachzufireben. War Als ſie es bemerkte, dachte ſie einen flüchtigen Moment
Äußgeftogene‚ zu begegnen? Warnum machte ſie fich ! war in ihren Augen von größtem Wert, Helene Die Freiherrin war anderer Meinung. bas Chrgeiz, oder was war es ſonſt? Einen Augen | an Umfehr, aber dann fuhr e& trogig durch ihr

Nicht frei von den Feſſeln, an welchen das Ghück! hHatte von iIhrer findlichen Schönheit viel verloren ch _ wünfdhe weder ihren Kopf mit allem ] blick überlegte Helene, ob fie nicht das Herz der Sehirn: Nein, fie wollte nicht umfehren, hier war
Üres Lebens zerfchellt mar und die ſich auch jeßt!und das blafje, ſchmale Geſicht die edige yigur | möglichen Firlefanz anzufüllen, noch will ich zugeben, | Freiherrin mit Bitten beftürmen folle, ihr doch zu |fie endlich allein, ſich ſelbſt Überlaffen, nidht neuz
Noch als eine unerträgliche Laft erwiefen, obgleich | des Mädchens ließ faum noch etwas von dem Liebreiz daß fie Hohen Ideen nadhftrebt, die einen Charakter | vergönnen, an dem Unterricht teikzunehmen. Dann gierigen Blicken ausgeſetzt Indem ſie vormwärts
Ne der Meinung geweſen war, ihre Wurcht nicht mehr | ahnen, welcher dieſes Kind einft geſchmuͤckt. Nebenbei | wie den ihren notwendig zu Jal bringen müffen. ſchuͤttelte fie frogig und zornig zugleich den Kopf. ſchritt, Hatte ſie alsbald den ſchmalen Weg betreten,
äl empfinden. E ging fie nicht allein einfach, {ondern bisweilen völlig ! Die Vergangenheit von Helenens Mıutter wird mir Nein, fie konnte ſich die Demiütigung erſparen | der an dem Abhang entlang naͤch ‚der Klaufe des
Unter {oldjen Betradhtungen Hatte fie ihre Klaufe ‘ gejhmadlos gefleidet, während Margots Schönheit, ! eine Sehre ſein Sie foll auf ebener Erde bleiben, | Was diefe Fran einmal mollte, daran ließ ſich nichts | alten Fräuleins führte! Helene hörte mancherlei
“Treicht, Herbfiliche Nebelwolken ftiegen vom Thale } die fih von Kahr zu Jaht zu fteigern {chien, noc | damit fie vor einem Sturze aus der Höhe bewahri | ändern und fie brauchte ſich nım das ftarre, gleich⸗ | von der alten wunderlihen Dane, die hier ein Cin:
Aufwärtg und üchen fie fröftelnd zujammenchauern, durch allerliebfte Zoiletten wirkjam unterftiigt wurde, | wird. Sie mag alles das lernen, was eine Hausfrau | giltige Geſicht zu vergegenwärtigen, um zu wiffen, | fiedlerleben, führte und e& war nicht viel Gutes
Sie trat in das Innere ihrer Wohnung und begann Ales das machte Helene Feinen Kummer, aber | birgerlidhen Standes bedarf aber nicht3 mehr und daß hier jeder Verſuch ein vergeblicher fein werde. | — die Freiherrin trug Sorge, daß nichts von dem
hre gewohnte täglihe Arbeit zu verrichten. Eines hänfkte und verlegte das Mädchen tief, [pornte |die Stunden, welche Margot von jebt an, mit So ſollte auch Niemand fehen, wie ſie Zhränen | vergeffen wurde, was das alte Fräulein eineS Tages
„ Nad) und nach wurde fie uhiger und das milde |e8 jedoh auf der andern Seite zu unermübdlidhen | dem Franzöfijdhen verbringt, mag fie mit Hand-ſvergoß und ſo unheilvoll hatte doch ſchon die Er ſangeblich aus der menſchlichen Gefelljchaft ausge-
Säceln, welches ihr Geſicht allezeit fo wunderbar Fleitz und raftlofjer Zhätigfeit an. Den erſten Schul: | arbeiten ausfüllen.“ ziehungSweije auf das Mähchen eingewirkt, daß| ftoßen. Dennoch hatte Helene dieſem verleumderifhen
?ftfü)önte, um/|pielte wieder ihren Mund, Ein tiefer | unterricht erhielten beide Mädhchen gemeinjam. Margot Die Gouvernante fand das fehr hart aber e8 | Helene fih zu einem Lächeln zwingen konnte und Geſchwätz nicht gläubig ihr Ohr geliehen und auch
E?Nfger noch und die Schatten waren gebannt. | machte reißende Fortſchritte UundD nur Helenens Feiß ließ ſich nichts dagegen einwenden, die Freiherrin | in anfheinend heiterer Stimmung das Schloß verließ, | oft mwiederholt, daß fie nicht daran glaube, ſondern
%€ Datte {chwerere Dinge Üüberwunden, als den konnte es gelingen, der unzweifelhaft begabteren | {Ahien nach einem Brinzip zu handeln und war|um Bark und Garten zu durchfireifen, Draußen |ein anderer ZufammenhHang da fein miütffe. In
Orocenen Blick eines Sünglings. Altersgenoffin zu folgen. Die Freiherrin jah dies | edenfals der Meinung, fo für Helene zu forgen, [aber, als ſie ſich unbeaͤchtet glaubte, da kam der | ihHrer Erinnerung lebte noch das freundlihe Seficht,
Das Komödiantenkind.“ mit. mütterligem Stolz, mit triumphierendem gubel | wie e8 für ihte Zukunft am beften fein würde, |wilde Somerz zum Ausbruch, Noch war fie dem | das fie eines Tages dort oben im Walde gejehen,
Sinige YJahre waren raſch voruͤbergerolt und Nın wie8 e8 fich boch aus, wie jchon die Geburt| Dennoch fühlte fie inniges Mitleid mit dem Mädchen, Haufe zu nahe, fie würde ſich vermutlich irgendwo | wenn fie es ſich auch niht mehr deutlich vorftellen
Suf Schloß Birfenweiler Hatte ſich wenig verändert, ihr Rind vor der Tochter jener Komöbiantin ausge: welches in einen Strom von Thränen ausbrach, |in’8 Gras geworfen und ihren Thränen freien Lauf | Fonnte und fie fagte fich, daß unmöglich eine ſchwere
Ythur Wildek hatte e8 verlaffen, um feine unter: zeichnet hHatte und nie zeigte ſich die Hochmütige, | als Fräulein Weeris fie davon in Kenntnis febte, |gelafjen hHaben. Nın ſtürmte ſie vorwärts, den Schuld auf dem alten Fräulein haften koͤnne.
Vochenen Studien fortzufegen und der Nbidhied von Herzloje zrau Helene gegenüber jo mild und zum ] daß die Freiherrin nicht münfcdhe, daß fie an dem | Ahhang hinunter, wo die Syringen ſich zu dicht⸗ Gortſehung folgt.)
M treuen Freunde der ſie ſo manches Mal gefhüßt, Berzeihen geneigt, als wenn es ſich um eine Bernach- | Unterricht frembder Sprachen teilnehme und die Gou- lverſchlungenen Güngen einander ihre bütenbefäeten
 
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