1. Iahrg. / Nr. !!9
Dienstag, den 15. September 1931.
Seite 5
Drei MM KM
ms Mik AM
im AM MderWMem.
Rasten heißt rosten, Stillstand ist Rück-
gang. Diese Sprichwörter dienen all denen
als Leitworte, die als Nationalsozialisten be-
rufen sind die Erneuerung unseres Vater-
landes vorzubereiten. Vom Hitlerjungen bis
zum ältesten SA.-Mann beseelt uns ein
Wille: Weiterkämpfen bis zum Endsieg!
Dieser Gedanke beherrschte jeden Einzelnen
auch in der arbeitsreichen Erntezeit. Eine
Versammlung jagte die andere. Aufklärung
tut Rot, gerade heute im Zeitalter des Z 48.
So sprach Pg. Polizeioberleutnant a. D.
Jochim in Schweigern, Bobstadt und Box-
berg, Pg. Cerff in Uiffingen. Beide Red-
ner fanden aufmerksame Zuhörer und haben
mitgeholfen das Hakenkreuzbanner weiter-
vorzugten in seinem Siegeszug. Am ver-
gangenen Samstag und Sonntag sprach Pg.
Landwirtschaftsinspektor Langenstein-Karls-
ruhe in 3 recht gut besuchten Versamm-
lungen in Wenkheim, Wölchingen und Dain-
bach. Ueberall vollbesetzte Lokale und gro-
ßen Beifall. Dainbach berichtet: Eine Ver-
sammlung wie noch nie.
Pg. Diplomlandwirt Plesch sprach in
Oberschüpf vor geladenen Gästen und Pg.
Seine Ausführungen konnten manches Vor-
urteil, das hin und wieder noch auftritt, be-
seitigen. Eine recht rege Aussprache, in
Ruhe und Sachlichkeit geführt, konnte den
tiefen Eindruck der Ausführungen des Red-
ners nur erhöhen.
Auch die Kleinarbeit wurde nicht ver-
gessen. So war am 2. August eine Aus-
sprache mit örtlichen Vertretern aus der
Landwirtschaft, am 11. August SA.-Werbe-
abend in Sachsenflur, am 16. August Be-
zirksversammlung in Grünsfeld und am 30.
August SA.-Apell in Lauda.
Schulungskurse fanden statt in Bobstadt,
Schweigern, Dainbach und Sachsenflur. Zur
Behandlung standen jeweils kurz umrissene
Themen, die dazu dienen sollten, jeden ein-
zelnen Pg. weitgehendsten Einblick in die
politische Entwicklung zu geben. Besonderer
Werk wurde darauf gelegt, daß sich die Pgg.
weitgehendst an der anschließenden Aus-
sprache beteiligen.
Welche Aufopferung hier von den Pgg.
aus Nah und Fern gezeigt wurde durch
ihr Erscheinen, kann nur der richtig würdi-
gen, der weiß was es heißt nach Erntearbeik
noch viele Kilometer in Nacht und Nebel
wegzufahren. Fast immer glich der Heim-
weg mehr einem Schwimmbad, fast immer
begleitete uns dabei der dieses Jahr fast un-
vermeidliche Regen. Daß all diese Umstände
den Willen zur Teilnahme nicht zu brechen
vermochten, zeigt, daß jeder Pg. die Not-
wendigkeit solcher Kurse erkannt hat, und
im Vertrauen auf die bisherigen Erfolge
werden diese auch in der Folge fortgesetzt.
Der Monat August brachte im Bezirk
Tauberbischofsheim die größte Anzahl Neu-
aufnahmen seit Bestehen, die Versamm-
lungen brachten gute Kampfspenden und auch
die Weikerverbreitung unserer Presse hielt
damit guten Schritt. Sehr erfreulich ist der
große Zustrom zur SA., konnten doch 3 neue
SA.-Gruppen organisiert werden in Ort-
schaften, wo bisher überhaupt keine SA.-
Kameraden waren.
An dieser Stelle den Pg. Jochim, Cerff,
Langenstein, Plesch, sowie unserem Sturm-
führer Baumgärtner für die geleistete Arbeit
den Dank der Bezirksleitung.
Auch die kommenden Monate werden
uns nicht müßig finden. Erst recht wollen
wir arbeiten unter Anwendung aller er-
laubten Mittel, bis auch im letzten Ort das
Hakenkreuz als kommendes Siegeszeichen
des erwachenden Vaterlandes steht.
„Gläubig aufwärts, mutig vorwärts" ist
Losung! H.
Wafferstandsnachrichten.
Neckar:
16. September:
Vortag:
Mannheim
5,35
5,27
Heidelberg
2,68
2,62
Neckarsteinach
1,95
1,89
Zagstfeld
1,39
1,47
Heilbronn
1,44
1,50
Plochingen
0,58
0,56
Rhein:
16. September:
Vortag:
Schusterinsel
2,45
2,52
Kehl
3,88
4,09
Mapau
6,08
6,13
Mannheim
5,40
5,34
Caub
3,99
4,19
Köln
4,12
4,56
auch
Zentrum ist Trumpf
Markt
Ein Geistlicher hat das Wort
Stadt
die
ersten
Llrn die Kürzung der Gehalter
Dr. Mayer, der den bischöf-
als Generalvikar amtlich zeich-
dabei das Mißgeschick, daß er
Irrglauben und dann von An-
weil
sagey
für
die
auch
in Deutschland bei
katholischen Geist-
was das Zentrum
der Kirche zu sein
um-
un-
vor
der
Ge-
Be-
in guter Landluft und am Tisch des Bau-
ern. Im Durchschnitt betrug die Gewichts-
zunahme 5—10 Pfund; in einem Fall nahm
ein Junge 17 Pfund zu!
Im Cäcilienbad wartete Kakao und Ku-
chen in reicher Auswahl auf die junge Schar.
Das Scheiden wurde sowohl den Ferien-
eltern als auch den Kindern schwer. Sie
brachten die doppelte Menge Gepäck als
beim Ferienbeginn; unsere braven Bauern
so langsam
ihrem Ge-
man
oder
Im höchsten Maße auffallend sind ver-
schiedene Vorkommnisse der römisch- katho-
lischen Kirche in Deutschland, wie sie sich in
der letzten Zeit zugetragen haben. In Kon-
stanz wurde ein Kommunist mit allen kirch-
lichen Ehren beerdigt, obwohl die Partei
der Kommunisten nicht nur jede Religion
verwirft, sondern sie in den Versammlungen
meist in der unflätigsten Weise verspottet. In
Mainz verbietet der Bischof die kirchliche
Einsegnung des nationalsozialistischen Reichs-
tagsabgeordneten Gemeinder und der Main-
zer Generalvikar Dr. Mayer erläßt zur Er-
klärung im Mainzer Journal eine Mittei-
lung, derzufolge die Kirche den National-
sozialismus als Irrlehre verwerfe und kei-
nem Katholiken erlaube, der NSDAP, an-
zugehören. Wer gegen dieses Verbot ver-
stoße, der könne kein kirchliches Begräbnis
erhalten, falls er nicht vor dem Tode seinen
Unglauben (!) bereue. Dieses Gesetz gelte
ohne Unterschied der Person.
Wohl hat einst der Papst Leo X!II. eine
Enzyklika gegen den Sozialismus erlassen,
worin derselbe als Irrlehre verurteilt wird.
Trotzdem hier eine wirklich kirchliche, d. h.
von der obersten Instanz der römisch-katho-
lischen Gemeinschaft gefällte Verurteilung
vorlag, erfolgte weder ein Verbot zur kirch-
lichen Beerdigung eines Sozialdemokraten,
noch hinderte die Verurteilung das „deut-
sche" Zentrum, eine traute Geschäftsverbin-
dung mit der SPD. einzugehen.
Kein Papst hat eine Enzyklika gegen
den Faschismus erlassen, im Gegegenteil
fand zwischen dem jetzigen Papste und dem
Faschismus in Italien die Aussöhnung zwi-
schen Kirche und Staat stakt, die über
50 Jahre bei der früheren Regierung un-
möglich gewesen war.
In Mainz wird der Faschismus als Irr-
lehre verworfen und seinen Anhängern so-
gar das kirchliche Begräbnis verweigert.
Dem Herrn
lichen Erlaß
net, passiert
einmal von
glauben der NSDAP, redet. Daß die
NSDAP, in Deutschland heute das stärkste
Bollwerk gegen den Anglauben des Bol-
265.— RM.
Geld, und so
denn
hakten ihnen die Taschen, Schachteln und
Körbe gefüllt; einer brachte in einer Schach-
tel sogar einen lebenden Stallhasen. —
Wir sind beglückt, daß die Mühe des Frau-
enordens durch den prächtigen Erfolg so
reichlich belohnt wurde. Ansere größte
Freude ist die Freude dieser Kinder. —
Die Lage der Wirtschaft und des Han-
dels ist nach wie vor auf allen Gebieten
trostlos. Aeberall geht der Würgengel
her; kulturelle Einrichtungen von
schätzbarem Werk müssen fallen. Nur
den Türen der Hochbesoldeten macht
Würgengel Halt.
Da fällt uns — verdammt, schon wieder!
— Dr. Boulanger ein. Wir möchten ihm
nur sagen, daß der neugewählte Bürger-
meister von Eberbach mit etwas über 6000.—
Reichsmark zufrieden ist. Am wieviel über-
steigt Ihr Gehalt diese Summe, Herr Bou-
langer? —
schewismus ist, hat der Jesuit Muckermann
selbst anerkannt. Daß die NSDAP, gemäß
ihrem Programm im Punkt 24 ausdrücklich
den Standpunkt eines positiven Christen-
tums vertritt, müßte einem Bischof oder
Generalvikar bekannt sein, so daß er nicht
von Anglauben der NSDAP, reden darf.
Worin die Irrlehren des Faschismus be-
stehen sollen, wird leider nicht mitgeteilk.
Freilich ist es heute
einem großen Teil der
lichkeit so, daß nur das,
tut, recht und im Sinne
scheint. „Einwandfrei" ist dieGemeinschaft
des Zentrums mit den Sozialisten, „einwand-
frei" ist das Dulden der Schmutz- und
Schundliteratur, der bolschewistisch durch-
tränkten jüdischen Theaterstücke und Filme,
„einwandfrei" die Duldung des Bundes
der Gottlosen und so vieler anderer Dinge
seitens des Zentrums, das heute die Macht
und — die Verantwortung — im Reiche hat.
Wenn dagegen sich auf dem Katholikentag
in Nürnberg ein Fürst Löwenstein wendet,
dann wird er noch mundtot gemacht,
man gar nichts gegen das Zentrum
darf, das eben Trumpf ist!
Das Zentrum hak längst seine
Ideale verloren. Windthorst würde sich mit
einem großen Abscheu abwenden von einer
Partei, die zu einer rein materialistisch ein-
gestellten Versorgungsanstalt ihrer Anhänger
geworden ist, ohne Ideale in politischer,
volkswirtschaftlicher und sittlicher Hinsicht.
Der Zentrumsturm braucht nicht durch an-
dere gestürmt und gestürzt zu werden, er
bricht in Bälde durch seine eigene Morsch-
heit zusammen! Rur so weiter gewirtschaf-
tet, lange gsh's nicht mehr! K.
Werdet Kämpfer
der S.A.
In grche Tag -es Henn AsulWtt U- llü-ere
Kleinigkeiten. / Neues ans -er wgebnng.
Am Donnerstag fand hier der 19. Markt
der unterbadischen Fleckviehzuchtgenossen-
schaften statt. Er war ein Spiegel der trost-
losen Wirtschaftslage.
Angemeldet waren 120 Tiere. Auf dem
Markt erschienen 77 Farren und 20 Kälber
und Kühe. Verkauft wurden 45 Farren zum
Preis von 275.— bis 820.— RM., 4 Kühe
zu 380.— bis 600.— RM., eine Kalbin zu
450.— RM. und ein Rind zu
Es fehlte, wie überall, an
zog sich das Verkaufsgeschäft
schleppend hin.
Ein großer Tag war der
„unsere Lait", die dutzendweise durch
Straßen latschten; ein großer Tag
war der Markt für den von uns schon öfter
lobend erwähnten Bürgermeister Boulanger.
Mit stolzgeschwellter Männerbrust entstieg
er dem Bett. And er hatte Grund dazu.
Wie uns der „schmunzelnde Prkeo" erzählt,
hat Boulanger ja dem „Hei-Beo" eine kräf-
tige Ohrfeige gewischt. Leider ist aber der
Schuß nach hinten losgegangen. Lieber
Boulanger, Sie sollten sich doch
ins Privatleben zurückziehen; in
Hirn seht ein Prozeß ein, den
dankenschwund, Vergeßlichkeit
griffsverwechselung nennt.
Im „Hei-Beo" wurde nicht
Mosbach angegriffen, sondern ihre Beam-
ten, als da sind — der Herr Boulanger und
der Herr Schwarz, und sonst niemand (die
andern haben ja auch nichts zu sagen, son-
dern nur mit dem Kopf zu nicken). Wenn
es Ihnen aber Spaß macht, Humoresken zu
schreiben — bitte, genieren Sie sich nicht;
der „Hei-Beo" nimmt sie gerne auf, damit
seine Leser — und es sind in Mosbach nicht
wenige! — in dieser trostlosen Zeit sich et-
was erheitern können. Im übrigen ver-
stehen wir nicht, warum Sie uns „unflätig"
nennen; wir haben noch keinen Strafzettel
erhalten wegen Aebersihens, Herr Bou-
langer. —
An demselben Tag, am Tag des bürger-
meisterlichen Rachefeldzuges gegen den „Hei-
Beo" wurde dem zürnenden Oberhaupt der
guten Kreisstadt Mosbach leider die gerechte
Freude etwas getrübt. 65 Kinder erwerbs-
loser Mannheimer Pg., die ihre Sommer-
ferien hier und in der Umgebung verbringen
durften, fuhren in 2 Lastwagen durch die
Stadt und sangen — Schreck laß' nach! —
Hitlerlieder.
Wir wissen nicht, ob der Herr Bürger-
meister gerade auf dem Rathaus war, aber
wenn er oben war, dann fuhr ihm sicher das
Reißen ins Bein. „Unflätig", diese Nazis!
Die Kinder haben sich glänzend erholt,
sind rund und dick geworden, haben rote
Backen bekommen, waren sie doch 6 Wochen
res als eine Verlängerung der Arbeitszeit von
8 auf 10 Stunden bedeuten würde.
Wir wollen uns weitere Worte sparen und
das Urteil hierüber der OeffentUchkeit über-
lassen. Unverständlich bleibt es, daß die Regie-
rung eine Sanierung auf die Schultern der
wirtschaftlich Schwächsten abwälzt und daß sie
den Gedanken -einer dem Personalau'fbau des
badischen Staates entsprechenden' Gestaffelten-
kürzung und somit einer Minderung der Här-
ten für die gering Besoldeten ablehnt. Der
Glaübe an das Vertrauen an die Unparteilich-
keit und Gerechtigkeit des Staates geht auf diese
Weife verloren.
l-ass-ung von 20 Prozent sämtliche
gestellten in Aussicht stellen müsse,
in dem diesbezüglichen Erlaß heißt, daß ,chei
sachgemäßer Einteilung der Arbeiten, bei zweck-
entsprechender Einrichtung des Dienstes und bei
wirksamer Ueberwachung' sich eine Herabsetzung
der Arbeitskräfte im Anaestellkenverhältnis um
20 Prozent wohl ermöglichen lasse", so gewinnt
man den Eindruck, als ob bisher in der badi-
schen Staatsverwaltung sehr unsachgemäß und
unzweckmäßig gearbeitet worden sei. Und zu
der weiteren Anregung des Finanzministers
„entstehende Lücken durch Steigerung der Lei-
stung ausizugleichen" weifen wir darauf hin, und
find' bereit,' unsere Behauptung jederzeit unter
Beweis zu stellen, daß, da die einzelnen An-
gestellten -heute schon nur unter äußerster An-
strengung ihr Arbeitspensum bewältigen kön-
nen, eine Steigerung der Leistung nichts ande-
res als eine Verlänc
(Bon unserem Mosbacher Berichterstatter.)
Der Aeichsverband der Büroangestellken und
Beamten, die christlich-nationale Äerufsgewerk-
fchaft der Behördenangestellten, teilt uns zu den
Tarifverhandlungen für die Badischen Skaats-
angsstellten mit:
Die durch das Notgeseh durchgeführten Ge-
haltskürzungen bei der Beamtenschaft, sollen
auch die Skaaksangestellten treffen. Da die
Dienstverhältnisse dieser Angestellten durch Ta-
rifvertrag geregelt sind, ist die Regierung ge-
zwungen, mit den Gewerkschaften zu verhandeln.
Die Gewerkschaften haben, der Not des Staa-
tes Rechnung tragend, unter Aufrechterhaltung
ihres Rechtsstandpunktes über den materiellen
Inhalt des Tarifvertrages verhandelt. Sie wa-
ren zu weitgehenden Zugeständnissen unter der
Bedingung bereit, daß die unteren Gehaltsgrup-
pen von Kürzungen verschont bleiben. Zum all-
gemeinen Verständnis sei hier gesagt, daß der
Gesamtgehalt eines Angestellten monatlich in der
Ortsklasse X, -das er nach 23 Dienstj-ahren (!)
glücklich erreicht, in der Gruppe 3 232 Mark,
in Gruppe 4 255 Mk. brutto beträgt, daß von
diesen Gehältern der Angestellten, die in allen
Fällen weit unter diesen' „Höchstsätzen liegen
und durchschnittlich 200 Mark betragen, bereits
10 Prozent Gehaltskürzungen und 13 Prozent
für Sozialversicherungsbeiträge abgehen. Die
Verhandlungen zerschlugen sich bisher, da die
Forderungen der Regierung weit über das Er-
tragbare hinausgingen und den Angestellten nicht
nur eine erneute öprozentige Gehaltskürzung zu-
gemutet, sondern für ledige Angestellte in den
Lingangsstufen eine Streichung de/ gesamten
Wohnungsgeldes, also eine weitere Kürzung um
rund 25 Prozent vorgesehen war. Auch dis
Feststellung, daß die' Angestellten hinsichtlich
ihrer Eingruppierung — z. B. befinden sich die
meisten 3'ustizangestellten in der Gruppe 3 mit
einem fürstlichen Brutkogehalt von 171.— Mk.
— weit hinter -den Beamten zurückstehen, sowie
die Tatsache, daß die Angestellten weder lebens-
länglich ang-estellt, noch penfionsberechkigk sind
wie die Beamten, vermochte die Regierung bis-
her zu einer Aenderung ihrer Auffassung zu be-
wegen. 3m Gegenteil, sie schreckt heute vor Me-
thoden nicht zurück, die einem sozialreaktionären
Arbeitgeber wohl zur Ehre gereichen, aber ein
durchaus eigenes Licht auf das gerechte und so-
ziale Empfinden leitender Beamten des badi-
schen Staates werfen. 3n einer Mitteilung vom
27. August 1931 an die einzelnen Ministerien,
weist der Finanzminister darauf hin, daß er
dann, wenn sich der Standpunkt des Finanz-
ministeriums nicht durchsetzen werde, die Enk-
von 20 Prozent sämtlicher Sta-atsan-
"" . Wenn es
Dienstag, den 15. September 1931.
Seite 5
Drei MM KM
ms Mik AM
im AM MderWMem.
Rasten heißt rosten, Stillstand ist Rück-
gang. Diese Sprichwörter dienen all denen
als Leitworte, die als Nationalsozialisten be-
rufen sind die Erneuerung unseres Vater-
landes vorzubereiten. Vom Hitlerjungen bis
zum ältesten SA.-Mann beseelt uns ein
Wille: Weiterkämpfen bis zum Endsieg!
Dieser Gedanke beherrschte jeden Einzelnen
auch in der arbeitsreichen Erntezeit. Eine
Versammlung jagte die andere. Aufklärung
tut Rot, gerade heute im Zeitalter des Z 48.
So sprach Pg. Polizeioberleutnant a. D.
Jochim in Schweigern, Bobstadt und Box-
berg, Pg. Cerff in Uiffingen. Beide Red-
ner fanden aufmerksame Zuhörer und haben
mitgeholfen das Hakenkreuzbanner weiter-
vorzugten in seinem Siegeszug. Am ver-
gangenen Samstag und Sonntag sprach Pg.
Landwirtschaftsinspektor Langenstein-Karls-
ruhe in 3 recht gut besuchten Versamm-
lungen in Wenkheim, Wölchingen und Dain-
bach. Ueberall vollbesetzte Lokale und gro-
ßen Beifall. Dainbach berichtet: Eine Ver-
sammlung wie noch nie.
Pg. Diplomlandwirt Plesch sprach in
Oberschüpf vor geladenen Gästen und Pg.
Seine Ausführungen konnten manches Vor-
urteil, das hin und wieder noch auftritt, be-
seitigen. Eine recht rege Aussprache, in
Ruhe und Sachlichkeit geführt, konnte den
tiefen Eindruck der Ausführungen des Red-
ners nur erhöhen.
Auch die Kleinarbeit wurde nicht ver-
gessen. So war am 2. August eine Aus-
sprache mit örtlichen Vertretern aus der
Landwirtschaft, am 11. August SA.-Werbe-
abend in Sachsenflur, am 16. August Be-
zirksversammlung in Grünsfeld und am 30.
August SA.-Apell in Lauda.
Schulungskurse fanden statt in Bobstadt,
Schweigern, Dainbach und Sachsenflur. Zur
Behandlung standen jeweils kurz umrissene
Themen, die dazu dienen sollten, jeden ein-
zelnen Pg. weitgehendsten Einblick in die
politische Entwicklung zu geben. Besonderer
Werk wurde darauf gelegt, daß sich die Pgg.
weitgehendst an der anschließenden Aus-
sprache beteiligen.
Welche Aufopferung hier von den Pgg.
aus Nah und Fern gezeigt wurde durch
ihr Erscheinen, kann nur der richtig würdi-
gen, der weiß was es heißt nach Erntearbeik
noch viele Kilometer in Nacht und Nebel
wegzufahren. Fast immer glich der Heim-
weg mehr einem Schwimmbad, fast immer
begleitete uns dabei der dieses Jahr fast un-
vermeidliche Regen. Daß all diese Umstände
den Willen zur Teilnahme nicht zu brechen
vermochten, zeigt, daß jeder Pg. die Not-
wendigkeit solcher Kurse erkannt hat, und
im Vertrauen auf die bisherigen Erfolge
werden diese auch in der Folge fortgesetzt.
Der Monat August brachte im Bezirk
Tauberbischofsheim die größte Anzahl Neu-
aufnahmen seit Bestehen, die Versamm-
lungen brachten gute Kampfspenden und auch
die Weikerverbreitung unserer Presse hielt
damit guten Schritt. Sehr erfreulich ist der
große Zustrom zur SA., konnten doch 3 neue
SA.-Gruppen organisiert werden in Ort-
schaften, wo bisher überhaupt keine SA.-
Kameraden waren.
An dieser Stelle den Pg. Jochim, Cerff,
Langenstein, Plesch, sowie unserem Sturm-
führer Baumgärtner für die geleistete Arbeit
den Dank der Bezirksleitung.
Auch die kommenden Monate werden
uns nicht müßig finden. Erst recht wollen
wir arbeiten unter Anwendung aller er-
laubten Mittel, bis auch im letzten Ort das
Hakenkreuz als kommendes Siegeszeichen
des erwachenden Vaterlandes steht.
„Gläubig aufwärts, mutig vorwärts" ist
Losung! H.
Wafferstandsnachrichten.
Neckar:
16. September:
Vortag:
Mannheim
5,35
5,27
Heidelberg
2,68
2,62
Neckarsteinach
1,95
1,89
Zagstfeld
1,39
1,47
Heilbronn
1,44
1,50
Plochingen
0,58
0,56
Rhein:
16. September:
Vortag:
Schusterinsel
2,45
2,52
Kehl
3,88
4,09
Mapau
6,08
6,13
Mannheim
5,40
5,34
Caub
3,99
4,19
Köln
4,12
4,56
auch
Zentrum ist Trumpf
Markt
Ein Geistlicher hat das Wort
Stadt
die
ersten
Llrn die Kürzung der Gehalter
Dr. Mayer, der den bischöf-
als Generalvikar amtlich zeich-
dabei das Mißgeschick, daß er
Irrglauben und dann von An-
weil
sagey
für
die
auch
in Deutschland bei
katholischen Geist-
was das Zentrum
der Kirche zu sein
um-
un-
vor
der
Ge-
Be-
in guter Landluft und am Tisch des Bau-
ern. Im Durchschnitt betrug die Gewichts-
zunahme 5—10 Pfund; in einem Fall nahm
ein Junge 17 Pfund zu!
Im Cäcilienbad wartete Kakao und Ku-
chen in reicher Auswahl auf die junge Schar.
Das Scheiden wurde sowohl den Ferien-
eltern als auch den Kindern schwer. Sie
brachten die doppelte Menge Gepäck als
beim Ferienbeginn; unsere braven Bauern
so langsam
ihrem Ge-
man
oder
Im höchsten Maße auffallend sind ver-
schiedene Vorkommnisse der römisch- katho-
lischen Kirche in Deutschland, wie sie sich in
der letzten Zeit zugetragen haben. In Kon-
stanz wurde ein Kommunist mit allen kirch-
lichen Ehren beerdigt, obwohl die Partei
der Kommunisten nicht nur jede Religion
verwirft, sondern sie in den Versammlungen
meist in der unflätigsten Weise verspottet. In
Mainz verbietet der Bischof die kirchliche
Einsegnung des nationalsozialistischen Reichs-
tagsabgeordneten Gemeinder und der Main-
zer Generalvikar Dr. Mayer erläßt zur Er-
klärung im Mainzer Journal eine Mittei-
lung, derzufolge die Kirche den National-
sozialismus als Irrlehre verwerfe und kei-
nem Katholiken erlaube, der NSDAP, an-
zugehören. Wer gegen dieses Verbot ver-
stoße, der könne kein kirchliches Begräbnis
erhalten, falls er nicht vor dem Tode seinen
Unglauben (!) bereue. Dieses Gesetz gelte
ohne Unterschied der Person.
Wohl hat einst der Papst Leo X!II. eine
Enzyklika gegen den Sozialismus erlassen,
worin derselbe als Irrlehre verurteilt wird.
Trotzdem hier eine wirklich kirchliche, d. h.
von der obersten Instanz der römisch-katho-
lischen Gemeinschaft gefällte Verurteilung
vorlag, erfolgte weder ein Verbot zur kirch-
lichen Beerdigung eines Sozialdemokraten,
noch hinderte die Verurteilung das „deut-
sche" Zentrum, eine traute Geschäftsverbin-
dung mit der SPD. einzugehen.
Kein Papst hat eine Enzyklika gegen
den Faschismus erlassen, im Gegegenteil
fand zwischen dem jetzigen Papste und dem
Faschismus in Italien die Aussöhnung zwi-
schen Kirche und Staat stakt, die über
50 Jahre bei der früheren Regierung un-
möglich gewesen war.
In Mainz wird der Faschismus als Irr-
lehre verworfen und seinen Anhängern so-
gar das kirchliche Begräbnis verweigert.
Dem Herrn
lichen Erlaß
net, passiert
einmal von
glauben der NSDAP, redet. Daß die
NSDAP, in Deutschland heute das stärkste
Bollwerk gegen den Anglauben des Bol-
265.— RM.
Geld, und so
denn
hakten ihnen die Taschen, Schachteln und
Körbe gefüllt; einer brachte in einer Schach-
tel sogar einen lebenden Stallhasen. —
Wir sind beglückt, daß die Mühe des Frau-
enordens durch den prächtigen Erfolg so
reichlich belohnt wurde. Ansere größte
Freude ist die Freude dieser Kinder. —
Die Lage der Wirtschaft und des Han-
dels ist nach wie vor auf allen Gebieten
trostlos. Aeberall geht der Würgengel
her; kulturelle Einrichtungen von
schätzbarem Werk müssen fallen. Nur
den Türen der Hochbesoldeten macht
Würgengel Halt.
Da fällt uns — verdammt, schon wieder!
— Dr. Boulanger ein. Wir möchten ihm
nur sagen, daß der neugewählte Bürger-
meister von Eberbach mit etwas über 6000.—
Reichsmark zufrieden ist. Am wieviel über-
steigt Ihr Gehalt diese Summe, Herr Bou-
langer? —
schewismus ist, hat der Jesuit Muckermann
selbst anerkannt. Daß die NSDAP, gemäß
ihrem Programm im Punkt 24 ausdrücklich
den Standpunkt eines positiven Christen-
tums vertritt, müßte einem Bischof oder
Generalvikar bekannt sein, so daß er nicht
von Anglauben der NSDAP, reden darf.
Worin die Irrlehren des Faschismus be-
stehen sollen, wird leider nicht mitgeteilk.
Freilich ist es heute
einem großen Teil der
lichkeit so, daß nur das,
tut, recht und im Sinne
scheint. „Einwandfrei" ist dieGemeinschaft
des Zentrums mit den Sozialisten, „einwand-
frei" ist das Dulden der Schmutz- und
Schundliteratur, der bolschewistisch durch-
tränkten jüdischen Theaterstücke und Filme,
„einwandfrei" die Duldung des Bundes
der Gottlosen und so vieler anderer Dinge
seitens des Zentrums, das heute die Macht
und — die Verantwortung — im Reiche hat.
Wenn dagegen sich auf dem Katholikentag
in Nürnberg ein Fürst Löwenstein wendet,
dann wird er noch mundtot gemacht,
man gar nichts gegen das Zentrum
darf, das eben Trumpf ist!
Das Zentrum hak längst seine
Ideale verloren. Windthorst würde sich mit
einem großen Abscheu abwenden von einer
Partei, die zu einer rein materialistisch ein-
gestellten Versorgungsanstalt ihrer Anhänger
geworden ist, ohne Ideale in politischer,
volkswirtschaftlicher und sittlicher Hinsicht.
Der Zentrumsturm braucht nicht durch an-
dere gestürmt und gestürzt zu werden, er
bricht in Bälde durch seine eigene Morsch-
heit zusammen! Rur so weiter gewirtschaf-
tet, lange gsh's nicht mehr! K.
Werdet Kämpfer
der S.A.
In grche Tag -es Henn AsulWtt U- llü-ere
Kleinigkeiten. / Neues ans -er wgebnng.
Am Donnerstag fand hier der 19. Markt
der unterbadischen Fleckviehzuchtgenossen-
schaften statt. Er war ein Spiegel der trost-
losen Wirtschaftslage.
Angemeldet waren 120 Tiere. Auf dem
Markt erschienen 77 Farren und 20 Kälber
und Kühe. Verkauft wurden 45 Farren zum
Preis von 275.— bis 820.— RM., 4 Kühe
zu 380.— bis 600.— RM., eine Kalbin zu
450.— RM. und ein Rind zu
Es fehlte, wie überall, an
zog sich das Verkaufsgeschäft
schleppend hin.
Ein großer Tag war der
„unsere Lait", die dutzendweise durch
Straßen latschten; ein großer Tag
war der Markt für den von uns schon öfter
lobend erwähnten Bürgermeister Boulanger.
Mit stolzgeschwellter Männerbrust entstieg
er dem Bett. And er hatte Grund dazu.
Wie uns der „schmunzelnde Prkeo" erzählt,
hat Boulanger ja dem „Hei-Beo" eine kräf-
tige Ohrfeige gewischt. Leider ist aber der
Schuß nach hinten losgegangen. Lieber
Boulanger, Sie sollten sich doch
ins Privatleben zurückziehen; in
Hirn seht ein Prozeß ein, den
dankenschwund, Vergeßlichkeit
griffsverwechselung nennt.
Im „Hei-Beo" wurde nicht
Mosbach angegriffen, sondern ihre Beam-
ten, als da sind — der Herr Boulanger und
der Herr Schwarz, und sonst niemand (die
andern haben ja auch nichts zu sagen, son-
dern nur mit dem Kopf zu nicken). Wenn
es Ihnen aber Spaß macht, Humoresken zu
schreiben — bitte, genieren Sie sich nicht;
der „Hei-Beo" nimmt sie gerne auf, damit
seine Leser — und es sind in Mosbach nicht
wenige! — in dieser trostlosen Zeit sich et-
was erheitern können. Im übrigen ver-
stehen wir nicht, warum Sie uns „unflätig"
nennen; wir haben noch keinen Strafzettel
erhalten wegen Aebersihens, Herr Bou-
langer. —
An demselben Tag, am Tag des bürger-
meisterlichen Rachefeldzuges gegen den „Hei-
Beo" wurde dem zürnenden Oberhaupt der
guten Kreisstadt Mosbach leider die gerechte
Freude etwas getrübt. 65 Kinder erwerbs-
loser Mannheimer Pg., die ihre Sommer-
ferien hier und in der Umgebung verbringen
durften, fuhren in 2 Lastwagen durch die
Stadt und sangen — Schreck laß' nach! —
Hitlerlieder.
Wir wissen nicht, ob der Herr Bürger-
meister gerade auf dem Rathaus war, aber
wenn er oben war, dann fuhr ihm sicher das
Reißen ins Bein. „Unflätig", diese Nazis!
Die Kinder haben sich glänzend erholt,
sind rund und dick geworden, haben rote
Backen bekommen, waren sie doch 6 Wochen
res als eine Verlängerung der Arbeitszeit von
8 auf 10 Stunden bedeuten würde.
Wir wollen uns weitere Worte sparen und
das Urteil hierüber der OeffentUchkeit über-
lassen. Unverständlich bleibt es, daß die Regie-
rung eine Sanierung auf die Schultern der
wirtschaftlich Schwächsten abwälzt und daß sie
den Gedanken -einer dem Personalau'fbau des
badischen Staates entsprechenden' Gestaffelten-
kürzung und somit einer Minderung der Här-
ten für die gering Besoldeten ablehnt. Der
Glaübe an das Vertrauen an die Unparteilich-
keit und Gerechtigkeit des Staates geht auf diese
Weife verloren.
l-ass-ung von 20 Prozent sämtliche
gestellten in Aussicht stellen müsse,
in dem diesbezüglichen Erlaß heißt, daß ,chei
sachgemäßer Einteilung der Arbeiten, bei zweck-
entsprechender Einrichtung des Dienstes und bei
wirksamer Ueberwachung' sich eine Herabsetzung
der Arbeitskräfte im Anaestellkenverhältnis um
20 Prozent wohl ermöglichen lasse", so gewinnt
man den Eindruck, als ob bisher in der badi-
schen Staatsverwaltung sehr unsachgemäß und
unzweckmäßig gearbeitet worden sei. Und zu
der weiteren Anregung des Finanzministers
„entstehende Lücken durch Steigerung der Lei-
stung ausizugleichen" weifen wir darauf hin, und
find' bereit,' unsere Behauptung jederzeit unter
Beweis zu stellen, daß, da die einzelnen An-
gestellten -heute schon nur unter äußerster An-
strengung ihr Arbeitspensum bewältigen kön-
nen, eine Steigerung der Leistung nichts ande-
res als eine Verlänc
(Bon unserem Mosbacher Berichterstatter.)
Der Aeichsverband der Büroangestellken und
Beamten, die christlich-nationale Äerufsgewerk-
fchaft der Behördenangestellten, teilt uns zu den
Tarifverhandlungen für die Badischen Skaats-
angsstellten mit:
Die durch das Notgeseh durchgeführten Ge-
haltskürzungen bei der Beamtenschaft, sollen
auch die Skaaksangestellten treffen. Da die
Dienstverhältnisse dieser Angestellten durch Ta-
rifvertrag geregelt sind, ist die Regierung ge-
zwungen, mit den Gewerkschaften zu verhandeln.
Die Gewerkschaften haben, der Not des Staa-
tes Rechnung tragend, unter Aufrechterhaltung
ihres Rechtsstandpunktes über den materiellen
Inhalt des Tarifvertrages verhandelt. Sie wa-
ren zu weitgehenden Zugeständnissen unter der
Bedingung bereit, daß die unteren Gehaltsgrup-
pen von Kürzungen verschont bleiben. Zum all-
gemeinen Verständnis sei hier gesagt, daß der
Gesamtgehalt eines Angestellten monatlich in der
Ortsklasse X, -das er nach 23 Dienstj-ahren (!)
glücklich erreicht, in der Gruppe 3 232 Mark,
in Gruppe 4 255 Mk. brutto beträgt, daß von
diesen Gehältern der Angestellten, die in allen
Fällen weit unter diesen' „Höchstsätzen liegen
und durchschnittlich 200 Mark betragen, bereits
10 Prozent Gehaltskürzungen und 13 Prozent
für Sozialversicherungsbeiträge abgehen. Die
Verhandlungen zerschlugen sich bisher, da die
Forderungen der Regierung weit über das Er-
tragbare hinausgingen und den Angestellten nicht
nur eine erneute öprozentige Gehaltskürzung zu-
gemutet, sondern für ledige Angestellte in den
Lingangsstufen eine Streichung de/ gesamten
Wohnungsgeldes, also eine weitere Kürzung um
rund 25 Prozent vorgesehen war. Auch dis
Feststellung, daß die' Angestellten hinsichtlich
ihrer Eingruppierung — z. B. befinden sich die
meisten 3'ustizangestellten in der Gruppe 3 mit
einem fürstlichen Brutkogehalt von 171.— Mk.
— weit hinter -den Beamten zurückstehen, sowie
die Tatsache, daß die Angestellten weder lebens-
länglich ang-estellt, noch penfionsberechkigk sind
wie die Beamten, vermochte die Regierung bis-
her zu einer Aenderung ihrer Auffassung zu be-
wegen. 3m Gegenteil, sie schreckt heute vor Me-
thoden nicht zurück, die einem sozialreaktionären
Arbeitgeber wohl zur Ehre gereichen, aber ein
durchaus eigenes Licht auf das gerechte und so-
ziale Empfinden leitender Beamten des badi-
schen Staates werfen. 3n einer Mitteilung vom
27. August 1931 an die einzelnen Ministerien,
weist der Finanzminister darauf hin, daß er
dann, wenn sich der Standpunkt des Finanz-
ministeriums nicht durchsetzen werde, die Enk-
von 20 Prozent sämtlicher Sta-atsan-
"" . Wenn es