Seite 4
Montag, den 23. November 1931.
1. LchrZ. / Ar. !74
Jüdische Frechheit!
Der Rabbiner Greilsheimer im Mosbacher Volksblatt
Ein Zentrumsblatt verteidigt den Talmud.
Soviel wollen wir aus dem erwähn-
ten Artikel rekapitulieren, Herr Rabbi
Greilsheimer, und wir empfehlen Ihnen
angelegentlichst die Lektüre des großen
Restes. Am aber auf Ihre saubere Er-
klärung zurückzukommen, erklären wir:
Sie, Herr Rabbi, sind entweder ein
großer Ignorant auf dem Gebiet, in dem
Sie zuhause sein sollten; (das glauben
wir nicht!) oder aber
Erst heute wird uns bekannt, daß im
Hinterland ein Jude wieder einmal die
seiner Rasse eigene Unverfrorenheit un-
ter Beweis gestellt hat. In Nr. 144 von:
19. Oktober schrieben wir, daß im jüdi-
schen Schristum Christus als Hurensohn
und Maria als Hure beschimpft wird
ohne daß das heutige Zentrum an diesen
unumstößlichen Tatsachen Anstoß neh-
men würde. Auf diese Veröffentlichung
hin brachte das Zentrumsbia.t des Hin-
terlandes, das Mosbacher Volksblatt
(Nr. 244), eine Erklärung des Rabbiners
Greilsheimer, die folgenden Wortlaut
hatte:
Erklärung!
„Die Beschuldigung, die der „Heidel
berger Beobachter" in Nr. 144 vom
19. Oktober 1931, Seite 4, gegen den
Talmud erhebt — es handelt sich dabei
um Maria und Christus — ist eine
unverschämte Verleumdung
gegenüber dem Talmud. Ich halte
diese Behauptung so lange aufrecht,
bis mir der vermeintliche Talmud-
kenner nachweisen kann, in welchem
Talmud-Traktat und auf welcher Sei-
te so etwas stehen soll.
Bezirksrabbiner Greilsheimer,
Mosbach."
Zweierlei ist daran interessant:
1. Warum seyickte uns der Rabbi
keine offizielle Berichtigung, wenn er
tatsächlich überzeugt ist, daß wir die Un-
wahrheit veröffentlicht haben?
2. Weshalb hielt er gerade das Zen-
trumsblatk von Mosbach für die geeig-
nete Stelle zur Veröffentlichung seiner
Erklärung?
Wir wollen diese Fragen gleich be-
antworten:
1. Der Rabbi war vorsichtig! Er
kennt wahrscheinlich das jüdische Schrift-
tum doch besser, als er vorgibt. Er
wußte offenbar, daß wir nicht im Ent-
ferntesten daran gedacht hätten, sein Ge-
seires zu veröffentlichen, weil wir nur
Tatsachen festgestellt hatten, die auch der
schlaueste Rabbiner nicht wegdeuleln
kann.
2. Irgend eine Aktion zur Säuberung
der schmutzigen Weste Alljudas mußte
jedoch eingeleitet werden, damit die ver-
fluchten Nazis in Zukunft keine solch
peinlichen Dinge mehr aufgreifen, umso-
mehr, als in dem christgläubigen Teil der
Bevölkerung von Mosbach und Umge-
bung besonders übel vermerkt wurde,
was der „Hei-Beo" über die Juden und
ihre gemeine Denkweise nun schon mehr-
fach geschrieben hatte. Wie leicht könn-
ten sich solche Dinge auch dem geschäft-
lichen Fortkommen von „unsere Lait"
hemmend in den Weg stellen, wenn die
plattfüßigen Rassegenossen des Herrn
Greilsheimer über Land reisen, um ihre
„Geschäftche" in landwirtschaftlichen Pro-
dukten und Bedarfsartikeln bei streng
gläubigen Landwirten zu machen! Des-
halb mußte gehandelt werden, nicht wahr,
Herr Greilsheimer! Auf ein wenig fre-
che Lüge kam es dabei nicht an. So kam
der Rabbi wahrscheinlich zur Idee einer
öffentlichen Erklärung in der Presse.
Nun galt es, peinsam das richtige
Organ zu finden.
Das C. V.-Blältchen kam nicht in
Frage, weil es nur von Juden gelesen
wird; und die wissen in diesen Fragen
ja genau Bescheid. Ihnen braucht man
über den Talmud nichts erzählen!
Der weit verbreitete „Heidelberger
Beobachter" hätte wohl den passenden
Leserkreis gehabt; aber es stand zu be-
fürchten, daß seine Schriftleitung die
Iuden-Erklärung nicht nur abgelehnt
hätte, sondern auch noch deutlicher ge-
worden wäre über das kitzlige Thema.
And so kam dann der Rabbi Greilshei-
mer zum „Mosbacher Volksblatt", das
die Gelegenheit natürlich gerne wahr-
nahm, den Nazis wieder einmal eines
auszuwischen.
Dieses Blättchen ist ja sozusagen spe-
zialisiert auf nazitötende „Seelsorger-
Erklärungen. Es bringt ja auch alle paar
Tage eine Erklärung der Geistlichen des
Dekanats Mosbach zur Wahrung der
Zentrumsbelange gegen die so unange-
nehm rührigen Nazis. Außerdem ist das
Zentrumshaus seit der letzten Reichstags-
wahl ohnehin durch einen Laubhütten-
anbau vergrößert worden, nachdem der
Jude Kareski als Reichslagskandidat
ausgestellt wurde. Hier waren also, ab-
gesehen von der nicht ganz wunschent-
sprechenden Verbreitung, alle Voraus-
setzungen gegeben.
Der Rabbi hatte gut gerechnet. Das
Blatt, das sich neuerdings auch als „erz-
bischöflich empfohlen" bezeichnet, freute
sich der Gelegenheit, die bösen „Hitler"
der Abwechslung halber auch einmal
durch einen „Laubhüttler" bekämpfen zu
können; und so prangte an bevorzugter
Stelle des Mosbacher Zentrumsschmier-
blättchens am 23. Oktober die gerissene
Erklärung des jüdischen Gesinnungs-
freundes.
„Doch das Anglück schreitet schnell!'
In Nr.167 vom 14. 11. 31. veröffent-
lichte der „Heidelberger Beobachter"
einen Artikel:
„Ist der Antisemitismus eine Kultur-
schande"
in dem sowohl der Rabbi Greilsheimer,
als auch sein Busenfreund in der Redak-
tion des „Mo-Vo" alle wünschenswerten
Ergänzungen zu den ersten Veröffent-
lichungen des „Heidelberger Beobachter"
finden kann.
Vor einem objektiven deutschen Ge-
richt wurde in Nürnberg die Frage auf-
geworfen, ob im Talmud Jesus und Ma-
ria in der erwähnten Weise beschimpft
werden. Der keiner Partei angehörige
greise Sachverständige Dr. Bischoff be-
tätigte nicht nur vollinhaltlich die Be-
chimpfungen ,Hure" und „Hurensohn",
andern er sagte weiterhin unter Eid aus:
„Sollte man von mir noch weitere
Auskunft verlangen, so müßte ich das
Gericht ersuchen, die Öffentlichkeit
auszuschließen, denn die Beschimp-
fungen gegen Christus sind
sehr unsittlicher Art."
Sie schrieben Ihre Erklärung wider
besseres Wissen, und dann sind Sie die
überzeugendste lebendige Erläuterung für
jene unserem Begriffvermögen fremde
und nur Ihrer Rasse vertrauten Charak-
tereigenschaft jüdischer „Chuhbe", die als
„Frechheit" zu verdeutschen ein philolo-
gischer Lapsus wäre, weil „Frechheit"
viel zu wenig sagt!
Wählen Sie von diesen einzigen bei-
den Möglichkeiten die Ihnen zusagende;
vergessen Sie aber nicht, auch der Schrift-
leitung des „Mosbacher Volksblattes"
ihren wohlverdienten Anteil an diesem
Kompliment zu überlassen.
Die Katholiken von Mosbach und
Umgebung aber werden es sich wohl mer-
ken, daß sich ihre „erzbischöflich empfoh-
lene" Zeitung zur Verteidigerin des Tal-
mud gemacht hat, der die Person Christi
und der Mutter Gottes
in sehr unsittlicher Weise
beschimpft.
Gebt diesem Blatt die Antwort!!!
— Ed. —th.—
Die Wahrheit gegen die Lüge
Kuno Brombacher gegen die schwarzen Verleumder.
Kuno Brombacher, der „National-
sozialist auf dem Nürnberger Katholiken-
tag" und berühmte katholische Dichter,
wurde gleich dem mutigen Pfarrer Senn
von der Zentrumspresse in einer Art und
Weise verlästert, die ihresgleichen sucht.
Anläßlich einer nationalsozialistischen
Versammlung wurden kürzlich in Aeber-
lingen Flugblätter verteilt, die Verleum-
dungen über die Person Brombachers
enthielten, wobei allerdings das Anglück
passierte, daß sowohl die Notverordnung
als auch die pressegesehlichen Vorschrif-
ten außer acht gelassen wurden — und
nun sehen die verantwortlichen Herr-
schaften zu unserer großen und unver-
hehlken Freude einer exemplarischen
Bestrafung entgegen. Man freut sich
eben immer, wenn mal ein Schuß nach
hinten losgeht!
Der Text des als Flugblatt aufgezo-
genen Pamphlets erschien natürlich auch
im Wortlaut in der „Bodenseezeitung".
Da außer den Kommas und Strichpunk-
ten kein wahres Work darin zu finden
war, hat sich Kuno Brombacher die
Mühe gemacht, der frommen „Boden-
seezeitung" eine ausführliche Berichti-
gung zuzusenden. Da diese Berichtigung
einmal gründlich sämtliche Zentrumslügen
über die Person des großen katholischen
Dichters und Katholikenredners ein für
allemal widerlegt, geben wir sie nach-
stehend im Wortlaut wieder:
Berichtigung.
I.
Es ist nicht wahr, 1. daß ich kein „Red-
ner des offiziellen, großen Katholikentages
in Nürnberg gewesen bin. 2. daß das Zen-
tralkomitee nichts von meiner Parteizuge-
hörigkeit gewußt hat. 3. daß ich bei der
literarischen Morgenfeier „Lediglich unter
sechs Rednern auch Mitwirken durfte."
Wahr ist, daß ich als Einladung zur Mit-
wirkung am 70. deutschen Katholikentag in
Nürnberg am 27. April 1931 folgende Ein-
ladung erhielt:
„Auf Grund unserer bisherigen Korre-
spondenz und mit der ausdrücklichen
Billigung von H. H. P. Friedrich Muk-
kermann S. 3. lade ich Sie hiermit ein,
in der literarischen Morgenfeier das
Manifest „Die katholische deutsche Dich-
tung und ihre Bedeutung für das deut-
sche Geistesleben" zu übernehmen.
Wahr ist, daß ich dieses Manifest ver-
faßt und gesprochen habe auf der von Pater
Muckermann geleiteten offiziellen Morgen-
feier des offiziellen Katholikentages.
Wahr ist, daß ich, von Pater Mucker-
manns Eröffnungsworten abgesehen, auf
dieser Morgenfeier der einzige Redner war,
und daß die anderen Autoren nicht geredet
haben, sondern Proben aus ihren Werken
vorlasen.
Wahr ist ferner, daß zwar anfänglich
niemand von meiner Parteizugehörigkeit
wußte, daß dieselbe aber von Zentrumsseite
kurz vor dem Katholikentag an Pater
Muckermann gemeldet und von diesem nach
Nürnberg weitergeleitet wurde.
Wahr ist ferner, daß diese Meldung nach-
einander dem Festkomitee, dem Lokalkomi-
tee und dem Zentralkomitee vorgelegen hat,
und daß ich hierüber von Kommerzienrat
Betz, dem Leiter des Festkomitees, ein
Schreiben vom 14. August 1931 erhielt, in
dem zur Tatsache der von mir inzwischen
bestätigten Parteizugehörigkeit bemerkt wur-
de:
„Meine Anfrage hatte nur informa-
torischen Charakter" (schreibt Kommer-
zienrat Betz). Das Lokalkomitee bezw.
das Zentralkomitee des Katholikentags
wird dazu Stellung nehmen."
Wahr ist ferner, daß diese Stellungnahme
erfolgt ist und ich hierzu aus Nürnberg fol-
gendes Schreiben vom 17. August 1931 er-
hielt:
„Sehr geehrter Herr Brombacher! Teile
Ihnen ergebenst mit, daß das Lokalkomitee
sich in Ihrer Angelegenheit an das Zentral-
komitee gewandt hat, welches kein Beden-
ken gegen Ihre Mitwirkung bei der lite-
rarischen Morgenfeier erheben möchte. Es
wird also das Programm in der bereits
veröffentlichten Form durchgeführt werden.
Hochachtungsvoll P. Kah, S. I. i. Schrift-
führer".
II.
Es ist also nicht wahr, daß ich wie die
anderen Autoren „einen Beitrag aus meiner
Feder" vorgelesen habe.
Wahr ist, daß ich ein ausdrücklich zur
Feier verfaßtes Manifest als Rede ge-
sprochen habe.
Es ist nicht wahr, daß ich durch „rein
private Vermittlung in Nürnberg in den
Kreis der Dichter, die dort vorlesen sollten,
ausgenommen wurde."
Wahr ist, daß ich nach Vorschlag durch
ein Kommissionsmitglied unter ausdrücklicher
Billigung Pater Muckermanns eingeladen
wurde, wie obiges Schreiben beweist.
Es ist nicht wahr, daß man, offenbar
keinen Lärm wegen der Sache wollte" und
es darum „bei der ursprünglichen Einladung
ließ."
Wahr ist, daß man aus Nürnberg in
einem Schreiben vom 10. August von mir
Stellungnahme forderte zu dem „Gerücht",
ich sei Nationalsozialist und dazu erklärte:
„Sie werden begreifen, daß wir auf das
Manifest Ihrerseits verzichten mühten,
wenn dies Gerücht Tatsache sein sollte."
Wahr ist ferner, daß erst, nachdem ich
mich in einem geharnischten Schreiben gegen
diese angedrohte Absetzung zur Wehr ge-
setzt hakte und mein Fall vom Festkomitee
zum Lokalkomitee und zum Zentralkomitee
gewandert war, daß erst diese letzte Instanz
„offenbar keinen Lärm wegen der Sache
wollte" und es darum „bei der ursprünglichen
Einladung ließ."
Anwahr ist, daß meine Rede bei der
Morgenfeier „keinen besonderen Eindruck"
hinterlassen hat, wie etwa die Lesungen der
anderen Autoren.
Wahr aber ist, daß die offizielle Fest-
zeitung sowohl wie auch andere katholische
Blätter den Inhalt meiner Rede in drei
Spalten mit zusammen rund 200 Druckzeilen
der katholischen Öffentlichkeit wiedergege-
ben hat und diese Wiedergabe mit den Wor-
ten einleitete:
„Dann deuteten uns die geistreichen
Worte Kuno Brombachers die Bedeutung
der katholischen Dichtung für das deut-
sche Geistesleben."
Anwahr ist ferner, daß „auch" meine
„dichterischen Leistungen von der Kritik in
keiner Weise als hervorragend angesehen
werden."
Wahr aber ist, daß meine Werke bei
ihrem Erscheinen von führenden katholischen
Blättern, sowie führenden Katholiken fast
ausnahmslos mit Beifall ausgenommen und
in den meisten Fällen als außerordentliche
Leistung gewertet wurden. Beispiele: „Köl-
nische Volkszeitung", „Bayrischer Kurier",
„Eucharist. Völkerbund", „Schles. Volkszei-
tung", „Das neue Reich", „Der deutsche
Weg", Dr. Johannes Vetter, Erich Przyvara,
Dr. Ruegg, A. M. Ratgeber, Dr. Zhele-
mann und viele andere. Wahr ist ferner,
daß seine Exzellenz, der hochwürdigste Herr
Erzbischof von Bamberg, mir während der
Morgenfeier, in einer persönlichen Unterre-
dung seine besondere Anerkennung als ka-
tholischen Dichter ausgesprochen hat.
Kuno Brombacher.
Man darf jetzt nur gespannt sein, ob
die, ach so fromme und anständige „Bo-
denseezeitung", es übers Herz bringt,
der Wahrheit die Ehre zu geben und
ihren Lesern die Berichtigung Kuno
Brombachers mitzuteilen.
Wie wir die Zentrumspresse in ihrer
heimtückischen Verlogenheit kennen, wird
sie es nicht tun — uns sollte es indessen
freuen, wenn wir uns getäuscht hät-
ten —!!
Montag, den 23. November 1931.
1. LchrZ. / Ar. !74
Jüdische Frechheit!
Der Rabbiner Greilsheimer im Mosbacher Volksblatt
Ein Zentrumsblatt verteidigt den Talmud.
Soviel wollen wir aus dem erwähn-
ten Artikel rekapitulieren, Herr Rabbi
Greilsheimer, und wir empfehlen Ihnen
angelegentlichst die Lektüre des großen
Restes. Am aber auf Ihre saubere Er-
klärung zurückzukommen, erklären wir:
Sie, Herr Rabbi, sind entweder ein
großer Ignorant auf dem Gebiet, in dem
Sie zuhause sein sollten; (das glauben
wir nicht!) oder aber
Erst heute wird uns bekannt, daß im
Hinterland ein Jude wieder einmal die
seiner Rasse eigene Unverfrorenheit un-
ter Beweis gestellt hat. In Nr. 144 von:
19. Oktober schrieben wir, daß im jüdi-
schen Schristum Christus als Hurensohn
und Maria als Hure beschimpft wird
ohne daß das heutige Zentrum an diesen
unumstößlichen Tatsachen Anstoß neh-
men würde. Auf diese Veröffentlichung
hin brachte das Zentrumsbia.t des Hin-
terlandes, das Mosbacher Volksblatt
(Nr. 244), eine Erklärung des Rabbiners
Greilsheimer, die folgenden Wortlaut
hatte:
Erklärung!
„Die Beschuldigung, die der „Heidel
berger Beobachter" in Nr. 144 vom
19. Oktober 1931, Seite 4, gegen den
Talmud erhebt — es handelt sich dabei
um Maria und Christus — ist eine
unverschämte Verleumdung
gegenüber dem Talmud. Ich halte
diese Behauptung so lange aufrecht,
bis mir der vermeintliche Talmud-
kenner nachweisen kann, in welchem
Talmud-Traktat und auf welcher Sei-
te so etwas stehen soll.
Bezirksrabbiner Greilsheimer,
Mosbach."
Zweierlei ist daran interessant:
1. Warum seyickte uns der Rabbi
keine offizielle Berichtigung, wenn er
tatsächlich überzeugt ist, daß wir die Un-
wahrheit veröffentlicht haben?
2. Weshalb hielt er gerade das Zen-
trumsblatk von Mosbach für die geeig-
nete Stelle zur Veröffentlichung seiner
Erklärung?
Wir wollen diese Fragen gleich be-
antworten:
1. Der Rabbi war vorsichtig! Er
kennt wahrscheinlich das jüdische Schrift-
tum doch besser, als er vorgibt. Er
wußte offenbar, daß wir nicht im Ent-
ferntesten daran gedacht hätten, sein Ge-
seires zu veröffentlichen, weil wir nur
Tatsachen festgestellt hatten, die auch der
schlaueste Rabbiner nicht wegdeuleln
kann.
2. Irgend eine Aktion zur Säuberung
der schmutzigen Weste Alljudas mußte
jedoch eingeleitet werden, damit die ver-
fluchten Nazis in Zukunft keine solch
peinlichen Dinge mehr aufgreifen, umso-
mehr, als in dem christgläubigen Teil der
Bevölkerung von Mosbach und Umge-
bung besonders übel vermerkt wurde,
was der „Hei-Beo" über die Juden und
ihre gemeine Denkweise nun schon mehr-
fach geschrieben hatte. Wie leicht könn-
ten sich solche Dinge auch dem geschäft-
lichen Fortkommen von „unsere Lait"
hemmend in den Weg stellen, wenn die
plattfüßigen Rassegenossen des Herrn
Greilsheimer über Land reisen, um ihre
„Geschäftche" in landwirtschaftlichen Pro-
dukten und Bedarfsartikeln bei streng
gläubigen Landwirten zu machen! Des-
halb mußte gehandelt werden, nicht wahr,
Herr Greilsheimer! Auf ein wenig fre-
che Lüge kam es dabei nicht an. So kam
der Rabbi wahrscheinlich zur Idee einer
öffentlichen Erklärung in der Presse.
Nun galt es, peinsam das richtige
Organ zu finden.
Das C. V.-Blältchen kam nicht in
Frage, weil es nur von Juden gelesen
wird; und die wissen in diesen Fragen
ja genau Bescheid. Ihnen braucht man
über den Talmud nichts erzählen!
Der weit verbreitete „Heidelberger
Beobachter" hätte wohl den passenden
Leserkreis gehabt; aber es stand zu be-
fürchten, daß seine Schriftleitung die
Iuden-Erklärung nicht nur abgelehnt
hätte, sondern auch noch deutlicher ge-
worden wäre über das kitzlige Thema.
And so kam dann der Rabbi Greilshei-
mer zum „Mosbacher Volksblatt", das
die Gelegenheit natürlich gerne wahr-
nahm, den Nazis wieder einmal eines
auszuwischen.
Dieses Blättchen ist ja sozusagen spe-
zialisiert auf nazitötende „Seelsorger-
Erklärungen. Es bringt ja auch alle paar
Tage eine Erklärung der Geistlichen des
Dekanats Mosbach zur Wahrung der
Zentrumsbelange gegen die so unange-
nehm rührigen Nazis. Außerdem ist das
Zentrumshaus seit der letzten Reichstags-
wahl ohnehin durch einen Laubhütten-
anbau vergrößert worden, nachdem der
Jude Kareski als Reichslagskandidat
ausgestellt wurde. Hier waren also, ab-
gesehen von der nicht ganz wunschent-
sprechenden Verbreitung, alle Voraus-
setzungen gegeben.
Der Rabbi hatte gut gerechnet. Das
Blatt, das sich neuerdings auch als „erz-
bischöflich empfohlen" bezeichnet, freute
sich der Gelegenheit, die bösen „Hitler"
der Abwechslung halber auch einmal
durch einen „Laubhüttler" bekämpfen zu
können; und so prangte an bevorzugter
Stelle des Mosbacher Zentrumsschmier-
blättchens am 23. Oktober die gerissene
Erklärung des jüdischen Gesinnungs-
freundes.
„Doch das Anglück schreitet schnell!'
In Nr.167 vom 14. 11. 31. veröffent-
lichte der „Heidelberger Beobachter"
einen Artikel:
„Ist der Antisemitismus eine Kultur-
schande"
in dem sowohl der Rabbi Greilsheimer,
als auch sein Busenfreund in der Redak-
tion des „Mo-Vo" alle wünschenswerten
Ergänzungen zu den ersten Veröffent-
lichungen des „Heidelberger Beobachter"
finden kann.
Vor einem objektiven deutschen Ge-
richt wurde in Nürnberg die Frage auf-
geworfen, ob im Talmud Jesus und Ma-
ria in der erwähnten Weise beschimpft
werden. Der keiner Partei angehörige
greise Sachverständige Dr. Bischoff be-
tätigte nicht nur vollinhaltlich die Be-
chimpfungen ,Hure" und „Hurensohn",
andern er sagte weiterhin unter Eid aus:
„Sollte man von mir noch weitere
Auskunft verlangen, so müßte ich das
Gericht ersuchen, die Öffentlichkeit
auszuschließen, denn die Beschimp-
fungen gegen Christus sind
sehr unsittlicher Art."
Sie schrieben Ihre Erklärung wider
besseres Wissen, und dann sind Sie die
überzeugendste lebendige Erläuterung für
jene unserem Begriffvermögen fremde
und nur Ihrer Rasse vertrauten Charak-
tereigenschaft jüdischer „Chuhbe", die als
„Frechheit" zu verdeutschen ein philolo-
gischer Lapsus wäre, weil „Frechheit"
viel zu wenig sagt!
Wählen Sie von diesen einzigen bei-
den Möglichkeiten die Ihnen zusagende;
vergessen Sie aber nicht, auch der Schrift-
leitung des „Mosbacher Volksblattes"
ihren wohlverdienten Anteil an diesem
Kompliment zu überlassen.
Die Katholiken von Mosbach und
Umgebung aber werden es sich wohl mer-
ken, daß sich ihre „erzbischöflich empfoh-
lene" Zeitung zur Verteidigerin des Tal-
mud gemacht hat, der die Person Christi
und der Mutter Gottes
in sehr unsittlicher Weise
beschimpft.
Gebt diesem Blatt die Antwort!!!
— Ed. —th.—
Die Wahrheit gegen die Lüge
Kuno Brombacher gegen die schwarzen Verleumder.
Kuno Brombacher, der „National-
sozialist auf dem Nürnberger Katholiken-
tag" und berühmte katholische Dichter,
wurde gleich dem mutigen Pfarrer Senn
von der Zentrumspresse in einer Art und
Weise verlästert, die ihresgleichen sucht.
Anläßlich einer nationalsozialistischen
Versammlung wurden kürzlich in Aeber-
lingen Flugblätter verteilt, die Verleum-
dungen über die Person Brombachers
enthielten, wobei allerdings das Anglück
passierte, daß sowohl die Notverordnung
als auch die pressegesehlichen Vorschrif-
ten außer acht gelassen wurden — und
nun sehen die verantwortlichen Herr-
schaften zu unserer großen und unver-
hehlken Freude einer exemplarischen
Bestrafung entgegen. Man freut sich
eben immer, wenn mal ein Schuß nach
hinten losgeht!
Der Text des als Flugblatt aufgezo-
genen Pamphlets erschien natürlich auch
im Wortlaut in der „Bodenseezeitung".
Da außer den Kommas und Strichpunk-
ten kein wahres Work darin zu finden
war, hat sich Kuno Brombacher die
Mühe gemacht, der frommen „Boden-
seezeitung" eine ausführliche Berichti-
gung zuzusenden. Da diese Berichtigung
einmal gründlich sämtliche Zentrumslügen
über die Person des großen katholischen
Dichters und Katholikenredners ein für
allemal widerlegt, geben wir sie nach-
stehend im Wortlaut wieder:
Berichtigung.
I.
Es ist nicht wahr, 1. daß ich kein „Red-
ner des offiziellen, großen Katholikentages
in Nürnberg gewesen bin. 2. daß das Zen-
tralkomitee nichts von meiner Parteizuge-
hörigkeit gewußt hat. 3. daß ich bei der
literarischen Morgenfeier „Lediglich unter
sechs Rednern auch Mitwirken durfte."
Wahr ist, daß ich als Einladung zur Mit-
wirkung am 70. deutschen Katholikentag in
Nürnberg am 27. April 1931 folgende Ein-
ladung erhielt:
„Auf Grund unserer bisherigen Korre-
spondenz und mit der ausdrücklichen
Billigung von H. H. P. Friedrich Muk-
kermann S. 3. lade ich Sie hiermit ein,
in der literarischen Morgenfeier das
Manifest „Die katholische deutsche Dich-
tung und ihre Bedeutung für das deut-
sche Geistesleben" zu übernehmen.
Wahr ist, daß ich dieses Manifest ver-
faßt und gesprochen habe auf der von Pater
Muckermann geleiteten offiziellen Morgen-
feier des offiziellen Katholikentages.
Wahr ist, daß ich, von Pater Mucker-
manns Eröffnungsworten abgesehen, auf
dieser Morgenfeier der einzige Redner war,
und daß die anderen Autoren nicht geredet
haben, sondern Proben aus ihren Werken
vorlasen.
Wahr ist ferner, daß zwar anfänglich
niemand von meiner Parteizugehörigkeit
wußte, daß dieselbe aber von Zentrumsseite
kurz vor dem Katholikentag an Pater
Muckermann gemeldet und von diesem nach
Nürnberg weitergeleitet wurde.
Wahr ist ferner, daß diese Meldung nach-
einander dem Festkomitee, dem Lokalkomi-
tee und dem Zentralkomitee vorgelegen hat,
und daß ich hierüber von Kommerzienrat
Betz, dem Leiter des Festkomitees, ein
Schreiben vom 14. August 1931 erhielt, in
dem zur Tatsache der von mir inzwischen
bestätigten Parteizugehörigkeit bemerkt wur-
de:
„Meine Anfrage hatte nur informa-
torischen Charakter" (schreibt Kommer-
zienrat Betz). Das Lokalkomitee bezw.
das Zentralkomitee des Katholikentags
wird dazu Stellung nehmen."
Wahr ist ferner, daß diese Stellungnahme
erfolgt ist und ich hierzu aus Nürnberg fol-
gendes Schreiben vom 17. August 1931 er-
hielt:
„Sehr geehrter Herr Brombacher! Teile
Ihnen ergebenst mit, daß das Lokalkomitee
sich in Ihrer Angelegenheit an das Zentral-
komitee gewandt hat, welches kein Beden-
ken gegen Ihre Mitwirkung bei der lite-
rarischen Morgenfeier erheben möchte. Es
wird also das Programm in der bereits
veröffentlichten Form durchgeführt werden.
Hochachtungsvoll P. Kah, S. I. i. Schrift-
führer".
II.
Es ist also nicht wahr, daß ich wie die
anderen Autoren „einen Beitrag aus meiner
Feder" vorgelesen habe.
Wahr ist, daß ich ein ausdrücklich zur
Feier verfaßtes Manifest als Rede ge-
sprochen habe.
Es ist nicht wahr, daß ich durch „rein
private Vermittlung in Nürnberg in den
Kreis der Dichter, die dort vorlesen sollten,
ausgenommen wurde."
Wahr ist, daß ich nach Vorschlag durch
ein Kommissionsmitglied unter ausdrücklicher
Billigung Pater Muckermanns eingeladen
wurde, wie obiges Schreiben beweist.
Es ist nicht wahr, daß man, offenbar
keinen Lärm wegen der Sache wollte" und
es darum „bei der ursprünglichen Einladung
ließ."
Wahr ist, daß man aus Nürnberg in
einem Schreiben vom 10. August von mir
Stellungnahme forderte zu dem „Gerücht",
ich sei Nationalsozialist und dazu erklärte:
„Sie werden begreifen, daß wir auf das
Manifest Ihrerseits verzichten mühten,
wenn dies Gerücht Tatsache sein sollte."
Wahr ist ferner, daß erst, nachdem ich
mich in einem geharnischten Schreiben gegen
diese angedrohte Absetzung zur Wehr ge-
setzt hakte und mein Fall vom Festkomitee
zum Lokalkomitee und zum Zentralkomitee
gewandert war, daß erst diese letzte Instanz
„offenbar keinen Lärm wegen der Sache
wollte" und es darum „bei der ursprünglichen
Einladung ließ."
Anwahr ist, daß meine Rede bei der
Morgenfeier „keinen besonderen Eindruck"
hinterlassen hat, wie etwa die Lesungen der
anderen Autoren.
Wahr aber ist, daß die offizielle Fest-
zeitung sowohl wie auch andere katholische
Blätter den Inhalt meiner Rede in drei
Spalten mit zusammen rund 200 Druckzeilen
der katholischen Öffentlichkeit wiedergege-
ben hat und diese Wiedergabe mit den Wor-
ten einleitete:
„Dann deuteten uns die geistreichen
Worte Kuno Brombachers die Bedeutung
der katholischen Dichtung für das deut-
sche Geistesleben."
Anwahr ist ferner, daß „auch" meine
„dichterischen Leistungen von der Kritik in
keiner Weise als hervorragend angesehen
werden."
Wahr aber ist, daß meine Werke bei
ihrem Erscheinen von führenden katholischen
Blättern, sowie führenden Katholiken fast
ausnahmslos mit Beifall ausgenommen und
in den meisten Fällen als außerordentliche
Leistung gewertet wurden. Beispiele: „Köl-
nische Volkszeitung", „Bayrischer Kurier",
„Eucharist. Völkerbund", „Schles. Volkszei-
tung", „Das neue Reich", „Der deutsche
Weg", Dr. Johannes Vetter, Erich Przyvara,
Dr. Ruegg, A. M. Ratgeber, Dr. Zhele-
mann und viele andere. Wahr ist ferner,
daß seine Exzellenz, der hochwürdigste Herr
Erzbischof von Bamberg, mir während der
Morgenfeier, in einer persönlichen Unterre-
dung seine besondere Anerkennung als ka-
tholischen Dichter ausgesprochen hat.
Kuno Brombacher.
Man darf jetzt nur gespannt sein, ob
die, ach so fromme und anständige „Bo-
denseezeitung", es übers Herz bringt,
der Wahrheit die Ehre zu geben und
ihren Lesern die Berichtigung Kuno
Brombachers mitzuteilen.
Wie wir die Zentrumspresse in ihrer
heimtückischen Verlogenheit kennen, wird
sie es nicht tun — uns sollte es indessen
freuen, wenn wir uns getäuscht hät-
ten —!!